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StudentengruppenStudenteninitiativen

Einblicke in die Studierendeninitiative Marketing zw. Theorie & Praxis

Was macht eigentlich MTP? Kann man da einfach so mitmachen? Was nützt mir das, und was sind eigentlich Vossis und GSVen?

Digital Marketing Congress 2016

Wie ich zu MTP kam
Ich war damals im dritten Semester, als ich wieder einmal diesen rot-weißen Stand von Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V., kurz MTP, an unserer Uni entdeckte. Den ersten Vortrag von MTP hatte ich über die Werbekampagne von Toyota gehört: „Nicht ist unmöglich ... Der geistige Vater der Idee mit den singenden Affen hatte den Vortrag damals selbst gehalten. Seitdem war ich regelmäßiger Gast bei den Vorträgen. Diesmal wurde der Marketing-Wettbewerb West-Work in Zusammenarbeit mit der Firma Reemtsma angeboten. Die Fragen auf dem Bewerbungsbogen waren interessant: „Was würdest du auf deinen Grabstein schreiben?“ „Heute schon gelebt? war damals meine spontane Antwort.

Der Wettbewerb West-Work
Kurzum, ich wurde bei West-Work angenommen, und es war die Aufgabe unseres Teams, eine neue Vertriebsstrategie für die West-Zigarette zu entwickeln. An einem ersten Wochenende in Köln, das in einer Art Schloss stattfand, erhielten wir von den Brandmanagern der West ein ausführliches Briefing aller wichtigen Zahlen rund um die Zigarette: Absatz, Umsatz, Zielgruppe etc. Nach einigen Wochen Spaß und harter Arbeit präsentierten dann alle Teams in Hamburg ihre Konzepte. Als Themensieger im Bereich Vertrieb durften wir dann am nächsten Tag unser Konzept dem gesamten Führungsstab der West vorstellen. Alleine dieses Training, zweimal vor einer großen Gruppe zu sprechen, war schon die Teilnahme wert. Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass das Ganze Drumherum mit Stadtrallye, 5-Gänge-Menü, A-Cappella-Band, Unterbringung direkt auf der Reeperbahn, jeden Abend freie Getränke-Karte etc. auch nicht ohne waren.

Ja, und durch diese Veranstaltung bin ich dann auch zu MTP gekommen. Solche Veranstaltungen auszubrüten und durchzuführen musste einfach Spaß machen, und so ging ich einfach mal zu einem dieser wöchentlichen Treffen der Geschäftsstelle in Münster.

Mein erster Tag bei MTP
In einer Art Klassenraum hatten sich etwa 40 Studierende versammelt. Vorne hinter einem Lehrerpult saßen zwei Studenten, die hier das Sagen zu haben schienen. Das waren, wie ich später noch lernen sollte, der erste und zweite Vossi (Vorsitzende) der Geschäftsstelle Münster. Die beiden berichteten über die Veranstaltungen der letzten Woche und teilten die anstehenden Aufgaben der nächsten Woche zu. Hier saß eine bunte Mischung von Leuten. Einige wirkten eher spießig, einige eher flippig, verschiedene Altersstufen und Studiengänge waren vertreten. Vor allem aber schien mir das hier eine ganz lebensfrohe Truppe zu sein, die der Spaß am Marketing verband.


Exkurs: Die Vereinsstruktur
Mit einem Nationalen Vorstand und 16 regionalen Geschäftsstellen ist MTP eine der größten nationalen Studenteninitiativen. Speziell im Bereich Marketing hat sich MTP den „Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis“ auf die Fahnen geschrieben. Dieser Brückenschlag zur Praxis wird durch Vorträge, Seminare und Projekte vollzogen, die gemeinsam mit Unternehmen zu aktuellen Themen der Marketing-Praxis organisiert werden. Für deren Organisation sind die entsprechenden Ressorts mit jeweils einem Ressortleiter zuständig. Neben den beiden Vorsitzenden hat jede regionale Geschäftstelle einen Ressortleiter für die Bereiche

Vorträge
In diesem Ressort werden zu aktuellen Themen der Marketingpraxis Vorträge mit Referenten aus den meist bekannten Unternehmen organisiert. Die Auswahl der Unternehmen und Referenten sowie die gesamte Organisation eines Vortrags wird dabei immer 1-2 Mitgliedern komplett übertragen.

Seminare
In diesem Ressort werden ganztägige Workshops organisiert, in welchen 20-30 Studierende in Teams von 3-5 Leuten an einer aktuellen Problemstellung des jeweiligen Partnerunternehmens arbeiten und am Ende des Tages ihre Lösungsansätze präsentieren. Zum Beispiel: Neue Ansätze des Jugendmarketings der Deutschen Bahn.

Projekte
Projekte sind eine Art von semesterbegleitendem Praktikum. Dabei arbeitet ein Team aus mehreren Studierenden und teilweise auch aus Mitgliedern von MTP über mehrere Wochen oder Monate an einer aktuellen Problemstellung aus dem Bereich des Marketing. Zum Beispiel: Die Entwicklung eines neuen Leistungs-Mix für die Zielgruppe der 12-16- Jährigen für die Sparkasse.

Public Relations
Es ist die Aufgabe dieses Ressorts, MTP nach außen und innen zu präsentieren. Dazu gehört z.B. die Ankündigung aller Veranstaltungen durch Flyer, Plakate und Infostände. Die Erstellung aller Kommunikationsmittel erfolgt dabei durch das Ressortteam. Dabei gilt es stets, das Corporate Design einzuhalten.

Info-Service
Dieses Ressort ist für den Internetauftritt der Geschäftsstelle verantwortlich. Dieser bietet neben Informationen über die Organisation und den Vorstand aktuelle Termine und Veranstaltungen.

 


Meine zwei Jahre bei MTP
Als dann beim nächsten Treffen der Geschäftsstelle Münster jemand für das Texten und das Design von Weihnachtskarten für die Partnerunternehmen gesucht wurde, habe ich mich direkt gemeldet. Wir waren letztlich zu dritt, und ich lernte so die ersten beiden Leute kennen. Unser feuerspeiender Weihnachtsmann war bei den Partnerunternehmen ein voller Erfolg. Also ein guter Einstand.

Ich entschied mich, im Ressort Public Relations mitzuarbeiten
Nach einigen Wochen entschied ich mich, im Ressort Public Relations fest mitzuarbeiten. Zusammen mit anderen Neueinsteigern lernte ich in einem Workshop, Plakate und Flyer mit Corel Draw zu erstellen. Des weiteren mussten die Druckvorlagen zur Druckerei gebracht, Plakate anhand von Verteilerlisten platziert und Informationsstände an der Uni geplant und durchgeführt werden. Besonders interessant war es, dass in diesem Jahr neben der Erstellung des jährlichen regionalen Arbeitsberichtes die Geschäftsstelle Münster zudem auch für die Erstellung des Nationalen Arbeitsberichtes zuständig war.

Ein Jahr später habe ich dann selber die Leitung des Ressorts übernommen bzw. wurde zum Ressortleiter gewählt. Angetreten bin ich damals mit vielen neuen Ideen. Doch es zeigte sich schnell, dass die Umsetzung und Delegation von Aufgaben leichter gesagt als getan ist. Gar nicht so leicht, aber sehr wichtig ist es, stets ein gutes Vorbild für das gewünschte Verhalten zu sein. All das kann man gar nicht früh genug üben.

Mein Tipp
Von jedem Teamtreffen ein Protokoll anfertigen (lassen) und Kopien an alle verteilen. Wer hat sich bereit erklärt, was bis wann zu übernehmen? Die meisten fühlen sich stärker verpflichtet, wenn sie es schwarz auf weiß haben.

 

 


Die GSV –- Ein Muss für alle Partyfreunde
Abschließend möchte ich noch kurz das Highlight jedes Semesters vorstellen, die Geschäftsstellenversammlung, kurz GSV genannt. Hier treffen sich einmal im Semester die Mitglieder aller Geschäftsstellen für drei Tage in einer Stadt. Von der gastgebenden Geschäftsstelle wird für spannende Workshops und gute Partys gesorgt. Das Gesellige steht dabei im Vordergrund, und in punkto Liebesleben ist auf den GSV’en schon so manche strategische Allianz entstanden.

Mein Fazit:
Für alle die Spaß an Marketing, am Organisieren und an Teamwork haben, ist die Mitarbeit bei MTP auf jeden Fall eine runde Sache. Bei welcher Hochschulgruppe man letztlich mitmacht, ist eigentlich egal. Teamwork und Eigeninitiative lernt man bei allen, und Spaß macht´s allemal.
Einen Kollegen von MTP habe ich übrigens kürzlich beim Köln Marathon wiedergetroffen. Durch die Mitarbeit in einer Studenteninitiative lernt man auch eine Menge Leute kennen.

Tipp
Habt den Mut, einfach Aufgaben zu übernehmen. Letztlich ist eine Hochschulgruppe auch dazu da, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Es gibt bei jeder noch so guten Idee immer einen, der das Haar in der Suppe sucht. Fragt einfach zurück, ob der Skeptiker vielleicht eine Idee hat, wie man den kritischen Punkte beseitigen kann. Jeder, der in eine Problemfindung involviert ist, wird langfristig auch ihr Fürsprecher.