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Studenten-Studie: Nordeuropäer älter und häufiger mit Kind an der Uni

Wie leben die Studenten in Europa? Im Rahmen der Studie „Eurostudent“ wurden Studis in 27 EU-Staaten befragt. Erkenntnis: Es gibt große Unterschiede. Zum Beispiel sind Hochschüler in den nordischen Ländern im Schnitt wesentlich älter als in Deutschland.

Kinderzöpfe mit roten Spitzen bei einem Mädchen.

Einfluss des Elternhauses
In vielen EU-Ländern gibt es vergleichbare Muster zwischen dem Bildungsstand der Eltern und denen der Kinder, sagt Kristina Hauschildt vom Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung im Interview mit dem Deutschlandfunk. Ihre Beobachtung: Studierende aus nicht-akademischem Elternhaus starten später ins Studium und begnügen sich häufig mit dem Bachelor-Abschluss, streben folglich keinen Master an. Hinzu kommt, dass diese Gruppe auch während des Studiums eher nebenbei einen Job hat.

Je älter die Studenten, desto mehr haben Kinder
Die Studierenden in Deutschland bewegen sich im Mittelfeld, wenn es um das Durchschnittsalter geht. Sie sind relativ jung, häufig unter 25 Jahren. Vergleichsweise älter sind die Studis in den skandinavischen Ländern. Das Durchschnittsalter dort bewegt sich bei 28 Jahren und älter.

Die Ursachen liegen unter anderem in der Mentalität sowie in den Traditionen der jeweiligen Länder. In der Bundesrepublik wird meist großer Wert auf einen möglichst lückenlosen Lebenslauf gelegt. Der Weg der Studierenden führt daher häufig ohne viele Zwischenstationen nach der Schule an die Uni. Wenn es in einem Land aber vollkommen legitim und gesellschaftlich erwünscht ist, nach dem Abitur erstmal für ein Jahr oder länger ins Ausland zu gehen – oder zu jobben und eine Familie zu gründen und sich erst dann dem Studium zu widmen –, sind die Studierenden im Schnitt entsprechend älter.

In den meisten EU-Ländern haben weniger als zehn Prozent der Studierenden Kinder. Auffallend ist, dass in den nordischen Ländern, also in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland, teilweise „bis zu ein Drittel der Studierenden Kinder hat“, so Kristina Hauschildt. Und natürlich sind bei Studenten mit Kind die Bedürfnisse und Wünsche anders gelagert als bei Hochschülern mit Anfang 20 ohne Kind.

Sechs Prozent deutscher Studenten haben Kinder
Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks (DSW) hatten in Deutschland im Jahr 2016 131.000 Studenten mindestens ein Kind, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet. Studierende mit Kind sind hierzulande deutlich in der Minderheit – nur etwa sechs Prozent aller Hochschüler in Deutschland haben bereits für Nachwuchs gesorgt.

Die erfolgreiche Verknüpfung von Studium mit Kinderbetreuung und -erziehung ist eine große Herausforderung. Zwar bieten die meisten Campusse von staatlichen Universitäten eine Kindertagesstätte für die Betreuung, doch die Plätze sind rar. Hinzu kommt, dass sich Studierende mit Kind zwar leichter beurlauben lassen und das Studium in Teilzeit absolvieren können, aber das BAföG-Amt nicht mehr zahlt, wenn sich die Studienzeit verdoppelt.

Studieren mit Kind – wie finanziert man den Spagat?
Die Bundesausbildungsförderung ist nur eine Art der Studienfinanzierung. Darüber hinaus gibt es diverse Finanzierungsmöglichkeiten mit Nebenjobs und Darlehen oder staatliche Zuschüsse wie Elterngeld und Leistungen für Alleinerziehende. Zudem sollten sich Studierende – ob mit oder ohne Kind – idealerweise schon während oder besser noch vor dem Studium Gedanken über ihre spätere Finanzplanung machen. Es empfiehlt sich, einen professionellen Finanzdienstleister wie tecis einzuschalten: Mehr als 3.500 Finanzberater stehen an über 140 Standorten zur Auswahl. Interessierte bekommen einen ersten Eindruck über tecis bei Xing.