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Georg von Holtzbrinck-Preise für Wirtschaftspublizistik 2014 verliehen

Preisträger des Georg von Holtzbrinck Preis für Wirtschaftspublizistik 2014 sind Lorenz Wagner in der Kategorie Print, Karsten Polke-Majewski und Team in der Kategorie Online sowie Kersten Sebastian Schüßler in der Kategorie Elektronische Medien. Der mit 10.000 Euro dotierte Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis für Wirtschafts- und Finanzjournalismus ging an Dominik Stawski.

Georg von Holtzbrinck-Preise für Wirtschaftspublizistik 2014 verliehen
Düsseldorf, 03.12.2014 (vhb) - Der Stuttgarter Verleger Dieter von Holtzbrinck (Handelsblatt, WirtschaftsWoche, ZEIT, Tagesspiegel) hat vor rund 140 geladenen Gästen in Frankfurt die diesjährigen Georg von Holtzbrinck-Preise für Wirtschaftspublizistik verliehen. Preisträger sind Lorenz Wagner in der Kategorie Print, Karsten Polke-Majewski und Team in der Kategorie Online sowie Kersten Sebastian Schüßler in der Kategorie Elektronische Medien. Zusätzlich ging der Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis für Wirtschafts- und Finanzjournalismus an Dominik Stawski.

Mit dem Preis zeichnet die DvH Medien GmbH herausragende journalistische Arbeiten über das Wirtschaftsleben aus. Die Jury-Mitglieder kommen aus den Bereichen Wirtschaftspublizistik, Management und Forschung. Darunter waren in diesem Jahr Dr. Thomas Bellut (ZDF Intendant), Heike Göbel (FAZ Ressortleiterin Wirtschaft), Prof. Dr. Miriam Meckel (Chefredakteurin WirtschaftsWoche), Barbara Kux (Aufsichtsrätin von Henkel und Total), Gabor Steingart (Handelsblatt-Herausgeber), Prof. Dr. Beatrice di Mauro (ehemalige Wirtschaftsweise), Jochen Wegner (Chefredakteur von ZEIT Online) sowie Klaus-Peter Müller (Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank). Die Juroren wählten die Sieger aus insgesamt über 140 Bewerbungen aus.

Der Preisträger der Kategorie Print, Lorenz Wagner, hat über ein Jahr den Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche begleitet. Sein Portrait „Einsame Spitze“ erschien im Magazin der Süddeutschen Zeitung, wo Wagner als Redakteur tätig ist. Laudatorin Miriam Meckel: „Lorenz Wagner beschreibt die Ein-Jahres-Ralley um die Welt auf den Fersen eines Mannes, dem gerade Geschäft und Job wegzubrechen droht: Daimler-CEO Dieter Zetsche. Zeitmangel, Gewinnwarnung, Druck, Schweigen, Verkapselung. Das Psychogramm einer Führungspersönlichkeit in der Krise und der rettenden Wendung, klar, nah, nicht zynisch und wunderbar zu lesen. So lässt sich Wirtschaft erzählen: entlang der Menschen, die ständig Entscheidungen treffen müssen unter schwierigsten Bedingungen.“ Auch seine Geschichte über die DailyDeal-Gründer, die ihr Unternehmen von Google zurückkauften („Doppelt oder Nichts“) überzeugte die Jury.

In der Kategorie Online wurde der Preis für eine 7-teiligen Serie von ZEIT Online verliehen: Karsten Polke-Majewski und sein Team analysierten die Zusammenhänge zwischen der Kaufkraft bestimmter Regionen und ihrer medizinischen Versorgung. Das Fazit: Die Medizin folgt dem Geld. So zeigt Polke-Majewski in seinem Beitrag („Kein Zutritt zur Wohlfühlzone“), wie in Hamburg trotz Rekordanzahl an Psychotherapeuten viele Stadtteile unterversorgt sind.

Der Fernsehjournalist Kersten Sebastian Schüßler veröffentlichte im NDR ein spannendes Experiment: Zwei junge Menschen wetten darum, wer zuerst einen Job mit Perspektive bekommt. Schüßler begleitete diesen Weg mit der Kamera – für den Film „Die Jobwette“ sowie die Dokumentation „Geheimsache Freihandel“ (im ZDF ausgestrahlt) bekam er den Preis in der Kategorie Elektronische Medien. „Kersten Sebastian Schüßler ist ein Meister darin, abstrakte Wirtschaftsthemen greifbar zu machen – sei es das Freihandelsabkommen TTIP oder den deutschen Arbeitsmarkt. Dies gelingt ihm stets mit einer eigenen, unaufdringlichen Handschrift“, sagte Laudator Jochen Wegner, Chefredakteur ZEIT Online.

Eine Reportage über marode Brücken in Deutschland überzeugte die Jury von Dominik Stawski, der den Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis für Wirtschafts- und Finanzjournalismus erhielt. Der Stern-Journalist schildert die Arbeit von Brückeningenieuren, die einer beunruhigenden Entwicklung hinterherarbeiten. Auch sein Interview mit dem Unternehmer und Steuerbetrüger Lutz Schneider sei Wirtschaftsjournalismus par excellence.

Der Georg von Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik wird seit 2000 jährlich von der Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH vergeben. Seit drei Jahren wird zudem der Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis für Wirtschafts- und Finanzjournalismus verliehen. Alle Auszeichnungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.