Hallo Zusammen,

ich stecke derzeit in einer Krise.
Kurz zu meinem bisherigen Lebenslauf: kaufmännische Ausbildung —> Abi nachgeholt —> jetzt im vierten Semester Lehramt

Ich überlege schon seit langem, ob ich nicht das Studium noch abbrechen und zu Wirtschaftsinfo wechseln sollte. Konkret am Lehramt stört mich vor allem, dass man so festgelegt und unflexibel ist und kaum Aufstiegschancen hat und, dass es insgesamt so lange dauert (wobei das kaum mehr ins Gewicht fällt, da ich bei einem Wechsel auch nicht mehr so viel früher fertig wäre). Das Studium gefällt mir auch nicht wirklich, wobei ich immer versuche eher auf den Job danach zu schauen. Die Praktika haben mir eigentlich schon immer Spaß gemacht und ich habe auch immer sehr gutes Feedback bekommen.
Auf Wirtschaftsinfo bin ich gekommen, da Mathe und Wirtschaft schon immer meine Lieblingsfächer waren und ich darin auch immer die besten Note hatte. Außerdem würde es auch gut zu meiner kaufmännischen Ausbildung passen. Ich muss zugeben, dass ich mit Informatik noch nicht so viele Berührungspunkte hatte. Ich interessiere mich aber dafür und würde mich halt vor all mit Blick auf die Zukunft, gerne mich damit auseinandersetzen. Ich habe mich auch schon von der Studiengangsfachberatung beraten lassen und ich könnte mir echt gut vorstellen, dass mir der Studiengang deutlich mehr liegt als Lehramt.

Nun aber meine Bedenken:
Ich bin halt dann 28 bis ich mit meinem Bachelor fertig wäre (darf garnicht daran denken, dass andere da schon fast ihre Promotion haben). Außerdem bin ich eine Frau und hätte schon irgendwann mal sehr gerne Kinder, was halt so einen späten Jobeinstieg nochmal deutlich schwieriger macht. Die Frage ist halt auch, ob man dann wirklich mehr Aufstiegsmöglichkeiten hat, als im Lehramt. Außerdem ist halt mein Lebenslauf dann auch wirklich alles andere als perfekt. Am liebsten würde ich, falls ich wirklich wechseln würde, eigentlich auch gerne versuchen noch einen dualen Studienplatz zu erhalten, da ich mich damit etwas sicherer fühlen würde.
Zuletzt hab ich auch darüber nachgedacht zu versuchen einen Job mit meiner Ausbildung zu suchen und dann berufsbegleitend zu studieren. Aber ich denke, da würde ich nichts sinnvolles mehr bekommen und am Ende habe ich Angst in irgendeinen schlechten Job zu hängen, von dem aus ich nicht weiter komme. Dann lieber nochmal 3,5 Jahre auf das Geld verzichten.

Hat jemand zufällig ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann einfach generell vllt eine Meinung dazu abgeben, die mir irgendwie bei der Entscheidungsfindung helfen könnte?

Vielen Dank schon mal!

antworten

Ich habe zwar keine ähnliche Erfahrung, die ich mit dir teilen kann, dafür aber eine komplett gegenteilige. Ich bin klassischer BWLer, ebenfalls 24 und aktuell im Master und habe des Öfteren während Praktika in Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfung und anderen Corporate Jobs darüber nachgedacht, noch auf Lehramt umzuschwanken. Bzw. bereut, dass ich nicht direkt Lehramt studiert habe.

Ich stelle mir den Lehrerberuf so cool vor... man hat einen direkten, wirklichen Impact auf hunderte von Kindern und damit indirekt auf ihr ganzes Leben. Der Job ist absolut sicher, familienfreundlich, (mMn) sehr gut bezahlt und Aufstiegschancen existieren ja schon irgendwie auch.

Als Wirtschaftswissenschaftler sind die Jobs ganz anders. Nicht unbedingt schlechter, aber halt anders. Am Ende muss jeder nach persönlicher Präferenz entscheiden.

Man kann verschiedene Schlüsse aus unseren Erfahrungen ziehen: Fallen unsere Erfahrungen beide unter die Kategorie "Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras grüner"?

Einen Punkt sehe ich genau so wie du: Es ist sehr wichtig, wie der Job nach dem Studium ist und nicht unbedingt das Studium selbst. Das Studium macht im Zweifelsfall 5 bis 7 Jahre im Leben aus, dein Job dann doch schon deutlich mehr.

Ich habe jedenfalls für mich entschieden jetzt nicht mehr zu wechseln und auf dem BWL-Pfad zu bleiben. Ich wäre 30/31 bei Berufseinstieg und das ist mir zu alt. Wenn ich du wäre, würde ich bei meinem Lehramtstudium bleiben. Du hast einen klasse Job vor dir. Wenn du es unbedingt ganz genau wissen willst, kannst du ja versuchen über Kontakte mal ein Praktikum in einem Bereich mit Winfo-Nähe zu bekommen, der dich interessiert.

Hoffe, du fandest die Insights interessant :-)

antworten

Vielen Dank für deinen Einblick! Sehr interessant mal das ganze aus der anderen Perspektive zu betrachten.

Die Vorteile des Lehrerjobs sehe ich schon auch und deswegen fällt es mir eben auch so hart, eine Entscheidung zu treffen. Ich wäge eigentlich schon seit 1 1/2 Jahren ab, habe Praktika und Beratungen in Anspruch genommen und komme dennoch nicht weiter ...

Ich habe auch große Angst davor, dass es eher ein "auf der anderen Seite des Zaun ist es immer Grüner" Problem ist, wie du auch schon meintest und ich das später sehr bereuen könnte. Ich werde bei meinen Berufseinstieg auch fast 30 Jahre alt sein. Das belastet mich schon sehr und ich kann dadurch das Studium garnicht so richtig genießen.
Die Lehramtsausbildungs dauert halt echt leider lange und kann man nicht abkürzen.

Darf ich fragen, was dich vor allem bei deinen Praktika im BWL Bereich gestört hat?

WiWi Gast schrieb am 28.04.2023:

Ich habe zwar keine ähnliche Erfahrung, die ich mit dir teilen kann, dafür aber eine komplett gegenteilige. Ich bin klassischer BWLer, ebenfalls 24 und aktuell im Master und habe des Öfteren während Praktika in Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfung und anderen Corporate Jobs darüber nachgedacht, noch auf Lehramt umzuschwanken. Bzw. bereut, dass ich nicht direkt Lehramt studiert habe.

Ich stelle mir den Lehrerberuf so cool vor... man hat einen direkten, wirklichen Impact auf hunderte von Kindern und damit indirekt auf ihr ganzes Leben. Der Job ist absolut sicher, familienfreundlich, (mMn) sehr gut bezahlt und Aufstiegschancen existieren ja schon irgendwie auch.

Als Wirtschaftswissenschaftler sind die Jobs ganz anders. Nicht unbedingt schlechter, aber halt anders. Am Ende muss jeder nach persönlicher Präferenz entscheiden.

Man kann verschiedene Schlüsse aus unseren Erfahrungen ziehen: Fallen unsere Erfahrungen beide unter die Kategorie "Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras grüner"?

Einen Punkt sehe ich genau so wie du: Es ist sehr wichtig, wie der Job nach dem Studium ist und nicht unbedingt das Studium selbst. Das Studium macht im Zweifelsfall 5 bis 7 Jahre im Leben aus, dein Job dann doch schon deutlich mehr.

Ich habe jedenfalls für mich entschieden jetzt nicht mehr zu wechseln und auf dem BWL-Pfad zu bleiben. Ich wäre 30/31 bei Berufseinstieg und das ist mir zu alt. Wenn ich du wäre, würde ich bei meinem Lehramtstudium bleiben. Du hast einen klasse Job vor dir. Wenn du es unbedingt ganz genau wissen willst, kannst du ja versuchen über Kontakte mal ein Praktikum in einem Bereich mit Winfo-Nähe zu bekommen, der dich interessiert.

Hoffe, du fandest die Insights interessant :-)

antworten

Gast123 schrieb am 28.04.2023:

Auf Wirtschaftsinfo bin ich gekommen, da Mathe und Wirtschaft schon immer meine Lieblingsfächer waren
Zuletzt hab ich auch darüber nachgedacht zu versuchen einen Job mit meiner Ausbildung zu suchen und dann berufsbegleitend zu studieren. Aber ich denke, da würde ich nichts sinnvolles mehr bekommen und am Ende habe ich Angst in irgendeinen schlechten Job zu hängen, von dem aus ich nicht weiter komme. Dann lieber nochmal 3,5 Jahre auf das Geld verzichten.

Hat jemand zufällig ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann einfach generell vllt eine Meinung dazu abgeben, die mir irgendwie bei der Entscheidungsfindung helfen könnte?

Nur weil du gut in Mathe und Wirtschaft warst, heißt es in meinen Augen noch lange nicht, dass du das auch studieren solltest. Was erwartest du denn vom Leben? Was verstehst du unter "Karriere"? Was willst du mit Winfo dann machen? Die Leute haben glaube ich irgend so ein Idealbild im Kopf das mit der Realität wenig zu tun hat. Möchtest du irgendwelche IT-Projekte leiten? Oder was genau? Ohne ein Ziel kann dir hier keiner wirklich einen Ratschlag geben. Oft geht es auch nicht darum, was man studiert hat, sondern dass man überhaupt irgendwas studiert hat. Karriere gibts im Konzern auch nur, wenn du dich für den Konzern aufopferst. Kinder kannst du da als Frau vergessen. Da gibts nur entweder oder.

Ich habe in einer ähnlichen Situation wie du mein altes Studium abgebrochen, Beruf komplett gewechselt, in einer Kanzlei/Prüfungsgesellschaft angefangen, war in einem ähnlichen Alter wie du, etwas Älter, berufsbegleitend BWL und Jura studiert. Wenn man wie ein Erwachsener an sein Studium rangeht, dann zieht man das BWL Studium auch in 4 Semestern durch. Du musst dich ja nicht an die Regelstudienpläne halten. Du kannst teilweise Prüfungen vorziehen. An den meisten Fern-FH-Studiengängen kannst du jeden Monat Prüfungen schreiben. Ich kenne einen, der hat sein Studium so bis auf die Bachelorarbeit in 20 Monaten durchgezogen, weil der mindestens eine Prüfung pro Monat gemacht hat. Bei mir waren es am Ende knapp 5 Semester für das BWL-Studium, weil ich ja noch Jura gemacht hatte. Ende vom Lied ist, ich habe Anfang 30 alle relevanten Berufsexamina, weil das halt einfach mein Ziel war. Ich muss auch so noch 35-40 Jahre arbeiten. Und ich war dabei noch nicht einmal "Alt". Als ich in die offizielle Statistik der Kammern geschaut hatte, war ich eigentlich +/- 1 Jahr im Schnitt der Berufsträger bei Bestellung obwohl ich gefühlt 1 Jahrzehnt später angefangen hatte, als der Rest.

Wenn aber deine Kinder in Zukunft dein Lebensmittelpunkt sein sollen, dann wähl halt Wirtschaft auf Lehramt und mach das Ding fertig. Mehr Geld als Teilzeitmutter bekommst nirgendwo als in einem Beamtenverhältnis.

PS: Dein Alter interessiert kurz gesagt absolut niemanden. Nur die Leute selbst machen sich da immer irgendwie Stress, weil Sie irgendwo mal jemanden gesehen haben der schon mit 25 Richter auf Probe war. Who cares.

Kurz gesagt: 99% der Menschen, machen, egal was sie studiert haben, KEINE Karriere. Heutzutage wird einfach für Positionen teilweise verlangt studiert zu haben, wo man früher irgend einen Azubi hingesetzt hat. Mach dir im Leben klar, was du willst, und dann formulier deine Frage neu.

antworten

Also ich würde es nicht machen. Du bist immerhin schon 24. Also kurz vor Rente und damit zu alt... Junge junge..., ist die Frage ernstgemeint? Was ist los mit euch? Du kannst auch mit 34 noch studieren. Selbst mit 37 musst du noch 30 Jahre arbeiten. Krasser Jugendwahn heutzutage. Wach mal auf und lebe und gestalte dein Leben so, wie du es magst.

antworten

WiWi Gast schrieb am 30.04.2023:

Also ich würde es nicht machen. Du bist immerhin schon 24. Also kurz vor Rente und damit zu alt... Junge junge..., ist die Frage ernstgemeint? Was ist los mit euch? Du kannst auch mit 34 noch studieren. Selbst mit 37 musst du noch 30 Jahre arbeiten. Krasser Jugendwahn heutzutage. Wach mal auf und lebe und gestalte dein Leben so, wie du es magst.

Sehe ich genauso. Was interessiert den Personaler, ob 28 oder 34. Das Einzige ist wäre, dass manche in deinem Alter schon mehr BE haben und du kleiner anfangen muss. Doch who cares?
Du solltest dir klarmachen, dass man heutzutage als studierter BWLer nicht einfach mal so Karriere macht. Du wirst als durchschnittlicher BWLer mit Sicherheit weniger verdienen als ein verbeamteter A13 Lehrer und von der Pension gar nicht zu sprechen.

antworten

Das einzige, wo Alter evtl. zählt ist UB/IB oder irgendwelche Trainee-Positionen. Da gibts aber auch noch zig andere Filterkriterien wo 99% der Bewerber selbst im idealen Alter schon rausfliegen.

antworten

Ich war mal in einer ähnlichen Situation und habe nach einem geisteswissenschaftlichen Studium noch BWL studiert. Ich war dann auch erst mit ~27 fertig. Ein paar Punkte:

1. Bevor du Winfo anfängst solltest du dich auf jeden Fall intensiv mit dem Fach beschäftigen und dem was dich im Studium erwartet! Du sagst ja selbst, dass du nicht viele Berührungspunkte hattest; das ist ein durchaus anspruchsvolles Studium und nur das man in Mathe ganz gut war ist etwas wenig. Lass dich auch gern beraten von deiner Uni und guck dir die Studienordnung an.

2. Mach dir klar was du willst. Was für Karriere strebst du an? Was heißt Karriere für dich und findest in den Berufsfelder von Winfo wieder? Im Internet gibt es genug Material dazu.

3. Zum Thema Geld: Der durchschnittliche Absolvent mit einer durchschnittlichen Karriere verdient nicht so viel mehr als der Lehrer; rechnet man dann mögliche Verbeamtung, Arbeitsplatzsicherheit, Freizeit, etc. hinzu ist das Gesamtpaket beim Lehrer nicht selten attraktiver. In der Wirtschaft hast du im Gegenzug natürlich das Potenzial aufzusteigen und richtig Geld zu verdienen, das fordert aber deutlich Einsatz und ist kein Selbstläufer

4. Bei WLB und Vereinbarkeit von Beruf und Familie schlägt praktisch nichts das Lehramt

5. Dein Alter ist unerheblich. Ich hab erst neulich einen Absolventen eingestellt, der war über 30. Wenn der Rest passt interessiert das nicht

6. Interesse ist natürlich auch ein Faktor. Kannst du dir den Lehrerberuf noch vorstellen oder ist das verbrannt für dich? Interessieren dich klassische Winfo-Tätigkeiten (siehe 1)?

Das ist alles sicher keine leichte Entscheidung und Bedarf sorgfältiger Abwägung. Sobald deine Entscheidung steht solltest du sie aber durchziehen. Ich denke mit das Schlimmste was passieren könnte wäre wenn du in 2-3 Jahren wieder an diesem Punkt angekommen bist, entweder weil dir Lehrer nicht zusagt oder weil du in deinem Winfo-Studium merkst, dass das auch alles nichts ist.

antworten

Ich sehe das wie meine Vorredner. Zu alt bist du nicht, aber der Verdienst wird in 98% der Fälle dein monatliches Netto als Lehrer nicht übersteigen. Summiert würde ich sogar sagen, dass du mit ziemlicher Sicherheit als Lehrer inklusive Pension viel mehr verdienen wirst und die Planbarkeit mit Kindern sehr viel höher ist. Wenn du sagst der Job als Lehrer macht dir eigentlich schon Spaß, dann würde ich die 2 Jahre noch durchziehen. Habe selber Winfo Master und vom Job her ist das jetzt egal was du machst auch nicht das Grüne vom Ei. Man sitzt halt größtenteils in Meetings, macht irgendwelche Datenanalysen, programmiert oder kloppt Excel und PP. Wenn dir das mega Spaß macht 35-40h die Woche cool, aber so viel Abwechslung hat man da jetzt auch nicht und grade in der IT macht man die 80/90k relativ leicht (5 Jahre BE) wenn man bisschen was kann, aber drüber ist es dann schon deutlich schwerer und mit 80k hättest du dein Lehrer netto.

antworten

also wenn ich richtig verstanden hab ist der grund für wirtschaftsinfo, dass es ein vermeindlich gefragter abschluss ist, mit dem man höher aufsteigen kann. nunja - wie die vorredner hier schon geschrieben haben, ist das nicht ganz so leicht.

erstens ist info unter umständen nochmal schwerer als das was du beim lehramtsstudium machst (hängt natürlich von den fächern ab).

zweitens ist das gesamtpaket aus relativ viel freizeit, wenig stress, sehr gutes gehalt, arbeitsplatzsicherheit und pension in sehr wenigen fällen zu schlagen. um mehr zu verdienen musst du in vielen firmen schon ein wenig projektleitung machen. die wenigen konzernstellen wo man wirklich bei 35 stunden die +100k bei wenig verantwortung nach hause nimmt machen vielleicht <5% der stellen aus. wenn überhaupt.

dazu ist informatik bei weitem nicht so ein mangelberuf wie es in den medien suggeriert wird. gesucht wird vor allem der entwickler, der genau in dem einen framework das der KMU zufällig benutzt, 10 jahre erfahrung hat und bereit ist für 55k zu arbeiten.

nichtsdestotrotz könntest du glück haben - es gibt in vielen großen konzernen aktuell einen starken drang, frauen karriere und gehaltstechnisch zu fördern. insbesondere in technischen bereichen. ein weiterer vorteil meiner meinung nach ist, nicht zu technisch unterwegs zu sein - die techies mit ihrem dr. sind in den meisten firmen nicht besonders gut bezahlt.

dahingegend verdienen die leute die den kram an den kunden bringen, mit den stakeholdern reden und ansatzweise erklären können worum es geht und dinge verkaufen können deutlich mehr geld. Mit deinem eher kaufmännischen hintergrund könntest du da erfolg haben.

antworten

Als lehrer hast du doch genug zeit, also mach ein fernstudium nebenbei

antworten

TE hier: Vielen Dank für die Einwände und Beiträge zu meinen Thema. Die haben mir schon mal weiter geholfen! :) Hier mal noch ein paar Gedanken von mir dazu:

"Nur weil du gut in Mathe und Wirtschaft warst, heißt es in meinen Augen noch lange nicht, dass du das auch studieren solltest. Was erwartest du denn vom Leben? Was verstehst du unter "Karriere"? Was willst du mit Winfo dann machen?"

Da hast du recht. Allerdings habe ich mich schon ausführlich von der Fachstudienberatung über den Studiengang und mögliche Berufsfelder beraten lassen und glaube schon, dass es grundsätzlich auch gut zu mir passen könnte. Aber ja, was genau ich danach machen wollen würde, weiß ich tatsächlich noch nicht. Das kann ich mir, trotz zahlreicher Recherchen, noch nicht genau vorstellen.

"Oft geht es auch nicht darum, was man studiert hat, sondern dass man überhaupt irgendwas studiert hat"

Ja, wobei mit meinem Lehramtsstudium sicherlich keine Konzernkarriere mehr möglich ist.

"berufsbegleitend BWL und Jura studiert"

berufsbegleitend wäre grundsätzlich auch eine Idee, aber wie gesagt ich befürchte aktuell kaum eine Chance zu haben in einen Bereich einzusteigen, der mir dann später relevante Berufserfahrungen bringen würde

"Du wirst als durchschnittlicher BWLer mit Sicherheit weniger verdienen als ein verbeamteter A13"

Hm habe da einen bisschen anderen Eindruck. Aber lebe da in Süddeutschland mit vielen Freunden in IGM-Betrieben vllt auch in einer Bubble

"Interesse ist natürlich auch ein Faktor. Kannst du dir den Lehrerberuf noch vorstellen oder ist das verbrannt für dich? Interessieren dich klassische Winfo-Tätigkeiten (siehe 1)?"

Der Beruf des Lehrers Ansichtssache kann ich mir eigentlich schon noch gut vorstellen. Es sind wie gesagt bei mir eher die Rahmenbedingungen, die den Beruf für mich eher unattraktiv inzwischen erscheinen lassen. Von dem im Internet und in der Beratung recherchierten würde ich schon sagen, dass auch die typischen Wirtschaftsinformatik Felder für mich interessant wären. Aber ob sie das tatsächlich wären, oder ich mir das gerade eher nur einrede, kann ich inzwischen durch ca. 1 1/2 jähriges Kopfzerbrechen gefühlt garnicht mehr sagen

"Ich denke mit das Schlimmste was passieren könnte wäre wenn du in 2-3 Jahren wieder an diesem Punkt angekommen bist, entweder weil dir Lehrer nicht zusagt oder weil du in deinem Winfo-Studium merkst, dass das auch alles nichts ist"

Genau davor haben ich Angst. Aber wie gesagt, habe ich aktuell das Gefühlt garkeine vernünftige Entscheidung mehr treffen zu können --> overthinking

"Wenn du sagst der Job als Lehrer macht dir eigentlich schon Spaß, dann würde ich die 2 Jahre noch durchziehen"

Sind mit Staatsexamen noch immer über 3 Jahre Studium und dann noch 2 Jahre Ruf --> also 5 Jahre bis ich fertig bin (Lehramt dauert echt ewig und eine Abkürzung ist eigentlich kaum möglich)

"also wenn ich richtig verstanden hab ist der grund für wirtschaftsinfo, dass es ein vermeindlich gefragter abschluss ist, mit dem man höher aufsteigen kann" "erstens ist info unter umständen nochmal schwerer als das was du beim lehramtsstudium machst"

Ja ich glaube im Grunde erhoffe ich mir vor allem das davon. Von der Schwierigkeit her mache ich mir allerdings ehrlich gesagt wenig Gedanken, da bin ich mir nach meinen Recherchen eigentlich relativ sicher, dass ich das grundsätzlich packen könnte. Sind eher andere Faktoren, die mich zweifeln lassen

"Kannst dort eigentlich den ganzen Tag nur rumsitzen, wird trotzdem keiner was negatives sage"
Das kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem wird Wirtschaftsinformatik, zumindest an den Standort, an den ich studieren würde, von einigen Frauen studiert

"Und wenn dann noch home Office dazu kommt ist die WLB deutlich besser als im Lehramt, wo man 5 Tage pro Woche in der Schule präsent sein muss"

Das ist ein Punkt den ich inzwischen als rießen Nachteil in Lehramt sehe. Das war als ich die Ausbildung gemacht habe im Büro auch noch so, aber das hat sich ja jetzt absolut gewandelt. Wobei mir es noch nicht mal so um HO geht, sondern vielmehr darum, dass man sich als Lehrer halt in Zweifelsfall einfach seinen Wohnort nicht selbst aussuchen kann. Für Wirtschaftsinformatik hätte ich tatsächlich einen sehr guten Standort, da ich in Südbayern wohne und einige große Industriestätte in erreichbarer Nähe wären (inklusive München)

Auch wenn dass alles jetzt eher alles Kontra Lehramt anhört, bleibt halt in mir einfach schon noch der Gedanke, ob es nicht trotzdem es der richtige Beruf für mich wäre und man sich halt immer mit ein paar negativen Aspekten arrangieren muss

Vllt hat ja nochmal jemand ein paar Gedanken dazu :)

antworten

Gast123 schrieb am 28.04.2023:

Hallo Zusammen,

ich stecke derzeit in einer Krise.
Kurz zu meinem bisherigen Lebenslauf: kaufmännische Ausbildung —> Abi nachgeholt —> jetzt im vierten Semester Lehramt

Ich überlege schon seit langem, ob ich nicht das Studium noch abbrechen und zu Wirtschaftsinfo wechseln sollte. Konkret am Lehramt stört mich vor allem, dass man so festgelegt und unflexibel ist und kaum Aufstiegschancen hat und, dass es insgesamt so lange dauert (wobei das kaum mehr ins Gewicht fällt, da ich bei einem Wechsel auch nicht mehr so viel früher fertig wäre). Das Studium gefällt mir auch nicht wirklich, wobei ich immer versuche eher auf den Job danach zu schauen. Die Praktika haben mir eigentlich schon immer Spaß gemacht und ich habe auch immer sehr gutes Feedback bekommen.
Auf Wirtschaftsinfo bin ich gekommen, da Mathe und Wirtschaft schon immer meine Lieblingsfächer waren und ich darin auch immer die besten Note hatte. Außerdem würde es auch gut zu meiner kaufmännischen Ausbildung passen. Ich muss zugeben, dass ich mit Informatik noch nicht so viele Berührungspunkte hatte. Ich interessiere mich aber dafür und würde mich halt vor all mit Blick auf die Zukunft, gerne mich damit auseinandersetzen. Ich habe mich auch schon von der Studiengangsfachberatung beraten lassen und ich könnte mir echt gut vorstellen, dass mir der Studiengang deutlich mehr liegt als Lehramt.

Nun aber meine Bedenken:
Ich bin halt dann 28 bis ich mit meinem Bachelor fertig wäre (darf garnicht daran denken, dass andere da schon fast ihre Promotion haben). Außerdem bin ich eine Frau und hätte schon irgendwann mal sehr gerne Kinder, was halt so einen späten Jobeinstieg nochmal deutlich schwieriger macht. Die Frage ist halt auch, ob man dann wirklich mehr Aufstiegsmöglichkeiten hat, als im Lehramt. Außerdem ist halt mein Lebenslauf dann auch wirklich alles andere als perfekt. Am liebsten würde ich, falls ich wirklich wechseln würde, eigentlich auch gerne versuchen noch einen dualen Studienplatz zu erhalten, da ich mich damit etwas sicherer fühlen würde.
Zuletzt hab ich auch darüber nachgedacht zu versuchen einen Job mit meiner Ausbildung zu suchen und dann berufsbegleitend zu studieren. Aber ich denke, da würde ich nichts sinnvolles mehr bekommen und am Ende habe ich Angst in irgendeinen schlechten Job zu hängen, von dem aus ich nicht weiter komme. Dann lieber nochmal 3,5 Jahre auf das Geld verzichten.

Hat jemand zufällig ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann einfach generell vllt eine Meinung dazu abgeben, die mir irgendwie bei der Entscheidungsfindung helfen könnte?

Vielen Dank schon mal!

Hallo

Nichts ist schlimmer als ein frustrierter Lehrer, der Kindern etwas vermitteln soll, aber darauf nicht so richtig Bock hat. Mit 24 bist du nicht zu alt, um noch mal umzusatteln. Ich war 13 Jahre Soldat und kenne bei der BW einige, die noch mal mit 30 das Abi gemacht haben und jetzt studieren.
Würde dir definitiv raten das zu tun worauf du Bock hast. Schwierig wird’s nur wenn du nach 6 Semestern BWL auch abbrichst.

Mfg

antworten

Gast123 schrieb am 02.05.2023:

Auch wenn dass alles jetzt eher alles Kontra Lehramt anhört, bleibt halt in mir einfach schon noch der Gedanke, ob es nicht trotzdem es der richtige Beruf für mich wäre und man sich halt immer mit ein paar negativen Aspekten arrangieren muss

Vllt hat ja nochmal jemand ein paar Gedanken dazu :)

Nochmal der Vorposter hier, der oben mit Ende 20 BWL und Jura studiert hat: Es gibt nichts schlimmeres, als jeden Tag etwas zu machen, was man hasst. Das muss einem bewusst sein. Es gibt Leute, denen ist das wohl egal, ich bin in der Sache "Idealist". Geld verdienen wirst du mit beiden Studiengängen, sowohl mit Lehramt, als auch mit Winfo. Selbst wenn es mit Winfo etwas weniger sein sollte.

Die Hauptfrage am Ende des Tages ist also, kannst du dir vorstellen, das JEDEN Tag zu machen - oder nicht?

antworten

Wenn Du wirklich mal Kinder haben möchtest ist die WLB mit einem Industrie-Job im HO natürlich deutlich besser als wenn Du als Lehrerin vor der Klasse stehen musst.

Gast123 schrieb am 02.05.2023:

TE hier: Vielen Dank für die Einwände und Beiträge zu meinen Thema. Die haben mir schon mal weiter geholfen! :) Hier mal noch ein paar Gedanken von mir dazu:

"Nur weil du gut in Mathe und Wirtschaft warst, heißt es in meinen Augen noch lange nicht, dass du das auch studieren solltest. Was erwartest du denn vom Leben? Was verstehst du unter "Karriere"? Was willst du mit Winfo dann machen?"

Da hast du recht. Allerdings habe ich mich schon ausführlich von der Fachstudienberatung über den Studiengang und mögliche Berufsfelder beraten lassen und glaube schon, dass es grundsätzlich auch gut zu mir passen könnte. Aber ja, was genau ich danach machen wollen würde, weiß ich tatsächlich noch nicht. Das kann ich mir, trotz zahlreicher Recherchen, noch nicht genau vorstellen.

"Oft geht es auch nicht darum, was man studiert hat, sondern dass man überhaupt irgendwas studiert hat"

Ja, wobei mit meinem Lehramtsstudium sicherlich keine Konzernkarriere mehr möglich ist.

"berufsbegleitend BWL und Jura studiert"

berufsbegleitend wäre grundsätzlich auch eine Idee, aber wie gesagt ich befürchte aktuell kaum eine Chance zu haben in einen Bereich einzusteigen, der mir dann später relevante Berufserfahrungen bringen würde

"Du wirst als durchschnittlicher BWLer mit Sicherheit weniger verdienen als ein verbeamteter A13"

Hm habe da einen bisschen anderen Eindruck. Aber lebe da in Süddeutschland mit vielen Freunden in IGM-Betrieben vllt auch in einer Bubble

"Interesse ist natürlich auch ein Faktor. Kannst du dir den Lehrerberuf noch vorstellen oder ist das verbrannt für dich? Interessieren dich klassische Winfo-Tätigkeiten (siehe 1)?"

Der Beruf des Lehrers Ansichtssache kann ich mir eigentlich schon noch gut vorstellen. Es sind wie gesagt bei mir eher die Rahmenbedingungen, die den Beruf für mich eher unattraktiv inzwischen erscheinen lassen. Von dem im Internet und in der Beratung recherchierten würde ich schon sagen, dass auch die typischen Wirtschaftsinformatik Felder für mich interessant wären. Aber ob sie das tatsächlich wären, oder ich mir das gerade eher nur einrede, kann ich inzwischen durch ca. 1 1/2 jähriges Kopfzerbrechen gefühlt garnicht mehr sagen

"Ich denke mit das Schlimmste was passieren könnte wäre wenn du in 2-3 Jahren wieder an diesem Punkt angekommen bist, entweder weil dir Lehrer nicht zusagt oder weil du in deinem Winfo-Studium merkst, dass das auch alles nichts ist"

Genau davor haben ich Angst. Aber wie gesagt, habe ich aktuell das Gefühlt garkeine vernünftige Entscheidung mehr treffen zu können --> overthinking

"Wenn du sagst der Job als Lehrer macht dir eigentlich schon Spaß, dann würde ich die 2 Jahre noch durchziehen"

Sind mit Staatsexamen noch immer über 3 Jahre Studium und dann noch 2 Jahre Ruf --> also 5 Jahre bis ich fertig bin (Lehramt dauert echt ewig und eine Abkürzung ist eigentlich kaum möglich)

"also wenn ich richtig verstanden hab ist der grund für wirtschaftsinfo, dass es ein vermeindlich gefragter abschluss ist, mit dem man höher aufsteigen kann" "erstens ist info unter umständen nochmal schwerer als das was du beim lehramtsstudium machst"

Ja ich glaube im Grunde erhoffe ich mir vor allem das davon. Von der Schwierigkeit her mache ich mir allerdings ehrlich gesagt wenig Gedanken, da bin ich mir nach meinen Recherchen eigentlich relativ sicher, dass ich das grundsätzlich packen könnte. Sind eher andere Faktoren, die mich zweifeln lassen

"Kannst dort eigentlich den ganzen Tag nur rumsitzen, wird trotzdem keiner was negatives sage"
Das kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem wird Wirtschaftsinformatik, zumindest an den Standort, an den ich studieren würde, von einigen Frauen studiert

"Und wenn dann noch home Office dazu kommt ist die WLB deutlich besser als im Lehramt, wo man 5 Tage pro Woche in der Schule präsent sein muss"

Das ist ein Punkt den ich inzwischen als rießen Nachteil in Lehramt sehe. Das war als ich die Ausbildung gemacht habe im Büro auch noch so, aber das hat sich ja jetzt absolut gewandelt. Wobei mir es noch nicht mal so um HO geht, sondern vielmehr darum, dass man sich als Lehrer halt in Zweifelsfall einfach seinen Wohnort nicht selbst aussuchen kann. Für Wirtschaftsinformatik hätte ich tatsächlich einen sehr guten Standort, da ich in Südbayern wohne und einige große Industriestätte in erreichbarer Nähe wären (inklusive München)

Auch wenn dass alles jetzt eher alles Kontra Lehramt anhört, bleibt halt in mir einfach schon noch der Gedanke, ob es nicht trotzdem es der richtige Beruf für mich wäre und man sich halt immer mit ein paar negativen Aspekten arrangieren muss

Vllt hat ja nochmal jemand ein paar Gedanken dazu :)

antworten

Sieh es doch mal so:
Ich glaube du wirst sowohl als Lehrerin als auch als WInfolerin glücklich.

Und so wie du jetzt schon im Overthinking-Modus hier schreibst, wirst du dir später immer denken, was gewesen wäre, wenn du die andere Option gewählt hättest.

Schreib doch mal auf, was die wahrscheinlichsten Fälle jeweils wären für beide Optionen und wähle dann das attraktivere Paket:

Option Lehrerin:

• mit 24 im 4. Semester, also mit 27 im 10. Semester, mit 29 mit Ref fertig und fertige Lehrerin
• je nach Fächerkombi (MINT) evtl. noch Verbeamtung im Ref, Einstieg mit 3,5k netto A13 (nach PKV)
• Gehaltssteigerung im Laufe des Lebens bis 4k netto ohne großen Aufwand möglich (A14 und Stufen)
• 5 Tage die Woche halbtags Anwesenheitspflicht und halbtags Homeoffice (Vorbereitung, Korrekturen)
• Kinderkriegen z.B. mit 30 geplant, Auszeit kein Problem, Einstieg danach mit beliebiger Teilzeit oder Vollzeit 0-100% möglich

Option WInfolerin:

• Bachelorbeginn mit Ende 24, d.h. mit 28 mit Bachelor fertig und mit 30 mit dem Master falls gewünscht
• Berufseinstieg mit 28 oder 30 mit 3k netto bei 35h
• Gehaltssteigerungen ohne großen Aufwand bis 4k netto bei 35h möglich
• Gehaltssteigerungen mit großem Aufwand planbar bis ca. Abteilungsleiterin im Konzern möglich, was 7k netto bei 40-45h sind
• je nach Firma sollten bei Winfo 0-50% Anwesenheit und 50-100% HO möglich sein
• Kinderkriegen mit 30 möglich, allerdings nur wenn keine Karriere angestrebt wird gute WLB, Einstieg danach in Teilzeit möglich

--> von den Rahmenbedingungen ist gleich, dass du bei beiden Optionen 4k netto langfristig ohne viel Aufwand erreichen wirst, jeweils ca. 50% HO haben wirst und Kinder kriegen kannst

Der Hauptunterschied liegt in der Karriereoption im Konzern, wo höhere Gehälter möglich sind, aber WLB kann man sich dann abschminken

antworten

WiWi Gast schrieb am 02.05.2023:

Option WInfolerin:

• Bachelorbeginn mit Ende 24, d.h. mit 28 mit Bachelor fertig und mit 30 mit dem Master falls gewünscht
• Berufseinstieg mit 28 oder 30 mit 3k netto bei 35h
• Gehaltssteigerungen ohne großen Aufwand bis 4k netto bei 35h möglich

Das ist nicht planbar. Wenn du nicht bei IGM unterkommst, dann steigst du eher mit 2500€ netto ein und zwar bei 40-45h und nicht 35h. Die 3 steht dann mit Glück so nach 5 Jahren vorne.

antworten

3K bei 35h? Komm erstmal rein im IGM Konzern, das ist kein Selbstläufer. Wenn du Pech hast sind das auch gerne mal 2.5K bei 40h und der Aufstieg geht dann nicht so mir nichts dir nichts. Man darf nicht vergessen, dass die TE aktuell 0 Kenntnisse in diesem Bereich hat und ein Spezialist in einem bestimmten Gebiet zu werden, erfordert dann doch auch einiges an privatem Effort. Die Studium ist in MINT Fächern/angelehnten Fächern eine solide Basis, aber ohne sich privat mit ausgewählten Topics zu beschäftigen kann man nach dem Studium erstmal nicht viel, damit einem der IGM Dax zu Füßen liegt. Viele schrubben dann doch erstmal 40h in der IT-Beratung

WiWi Gast schrieb am 02.05.2023:

Sieh es doch mal so:
Ich glaube du wirst sowohl als Lehrerin als auch als WInfolerin glücklich.

Und so wie du jetzt schon im Overthinking-Modus hier schreibst, wirst du dir später immer denken, was gewesen wäre, wenn du die andere Option gewählt hättest.

Schreib doch mal auf, was die wahrscheinlichsten Fälle jeweils wären für beide Optionen und wähle dann das attraktivere Paket:

Option Lehrerin:

• mit 24 im 4. Semester, also mit 27 im 10. Semester, mit 29 mit Ref fertig und fertige Lehrerin
• je nach Fächerkombi (MINT) evtl. noch Verbeamtung im Ref, Einstieg mit 3,5k netto A13 (nach PKV)
• Gehaltssteigerung im Laufe des Lebens bis 4k netto ohne großen Aufwand möglich (A14 und Stufen)
• 5 Tage die Woche halbtags Anwesenheitspflicht und halbtags Homeoffice (Vorbereitung, Korrekturen)
• Kinderkriegen z.B. mit 30 geplant, Auszeit kein Problem, Einstieg danach mit beliebiger Teilzeit oder Vollzeit 0-100% möglich

Option WInfolerin:

• Bachelorbeginn mit Ende 24, d.h. mit 28 mit Bachelor fertig und mit 30 mit dem Master falls gewünscht
• Berufseinstieg mit 28 oder 30 mit 3k netto bei 35h
• Gehaltssteigerungen ohne großen Aufwand bis 4k netto bei 35h möglich
• Gehaltssteigerungen mit großem Aufwand planbar bis ca. Abteilungsleiterin im Konzern möglich, was 7k netto bei 40-45h sind
• je nach Firma sollten bei Winfo 0-50% Anwesenheit und 50-100% HO möglich sein
• Kinderkriegen mit 30 möglich, allerdings nur wenn keine Karriere angestrebt wird gute WLB, Einstieg danach in Teilzeit möglich

--> von den Rahmenbedingungen ist gleich, dass du bei beiden Optionen 4k netto langfristig ohne viel Aufwand erreichen wirst, jeweils ca. 50% HO haben wirst und Kinder kriegen kannst

Der Hauptunterschied liegt in der Karriereoption im Konzern, wo höhere Gehälter möglich sind, aber WLB kann man sich dann abschminken

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WiWi Gast schrieb am 02.05.2023:

Sieh es doch mal so:
Ich glaube du wirst sowohl als Lehrerin als auch als WInfolerin glücklich.

Und so wie du jetzt schon im Overthinking-Modus hier schreibst, wirst du dir später immer denken, was gewesen wäre, wenn du die andere Option gewählt hättest.

Schreib doch mal auf, was die wahrscheinlichsten Fälle jeweils wären für beide Optionen und wähle dann das attraktivere Paket:

Option Lehrerin:

• mit 24 im 4. Semester, also mit 27 im 10. Semester, mit 29 mit Ref fertig und fertige Lehrerin
• je nach Fächerkombi (MINT) evtl. noch Verbeamtung im Ref, Einstieg mit 3,5k netto A13 (nach PKV)
• Gehaltssteigerung im Laufe des Lebens bis 4k netto ohne großen Aufwand möglich (A14 und Stufen)
• 5 Tage die Woche halbtags Anwesenheitspflicht und halbtags Homeoffice (Vorbereitung, Korrekturen)
• Kinderkriegen z.B. mit 30 geplant, Auszeit kein Problem, Einstieg danach mit beliebiger Teilzeit oder Vollzeit 0-100% möglich

Option WInfolerin:

• Bachelorbeginn mit Ende 24, d.h. mit 28 mit Bachelor fertig und mit 30 mit dem Master falls gewünscht
• Berufseinstieg mit 28 oder 30 mit 3k netto bei 35h
• Gehaltssteigerungen ohne großen Aufwand bis 4k netto bei 35h möglich
• Gehaltssteigerungen mit großem Aufwand planbar bis ca. Abteilungsleiterin im Konzern möglich, was 7k netto bei 40-45h sind
• je nach Firma sollten bei Winfo 0-50% Anwesenheit und 50-100% HO möglich sein
• Kinderkriegen mit 30 möglich, allerdings nur wenn keine Karriere angestrebt wird gute WLB, Einstieg danach in Teilzeit möglich

--> von den Rahmenbedingungen ist gleich, dass du bei beiden Optionen 4k netto langfristig ohne viel Aufwand erreichen wirst, jeweils ca. 50% HO haben wirst und Kinder kriegen kannst

Der Hauptunterschied liegt in der Karriereoption im Konzern, wo höhere Gehälter möglich sind, aber WLB kann man sich dann abschminken

Gehalt als Winfo hängt halt stark von der Branche ab. Und Management-Karriere ist in dem Bereich auch nicht der einzige Weg gut zu verdienen. Gibt genug Spezialisten, insbesondere im Bereich IT-PM, Dev-Ops, Security, Architecture etc. die auf 7k Netto + kommen. Teilweise hat man (bspw. in Bereich Security/Architecture) in den ersten Jahren auch signifikante Gehaltssteigerungen sobald man die ersten paar Jahre BE + paar Zertifikate hat.

Flexibilität, bezahlte Weiterbildungen etc. sind weitere Vorteile bei IT-Jobs in der Privatwirtschaft

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Das neue bwl. Do it mache ich mit 36 auch gerade.

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Hier nochmal der TE:

"Nichts ist schlimmer als ein frustrierter Lehrer, der Kindern etwas vermitteln soll, aber darauf nicht so richtig Bock hat."

Damit hast du zu 100% recht und hatte leider genügend solcher Fälle selbst in meinem Schulleben erlebt. Dennoch bleibt die Tatsache, dass mir das Unterrichten ja eigentlich bisher schon Spaß gemacht hat und ich das Lehren und den Umgang mit den Kindern eigentlich auch sehr gut kann (habe ich zumindest im Praktikum als Rückmeldung bekommen)

"Wenn Du wirklich mal Kinder haben möchtest ist die WLB mit einem Industrie-Job im HO natürlich deutlich besser als wenn Du als Lehrerin vor der Klasse stehen musst."

Ja das sehe ich inzwischen tatsächlich auch eher so. Das hat sich durch HO in den letzten 3 Jahren stark gewandelt. Davor war Lehramt schon familienfreundlicher würde ich sagen, aber nun ist abgesehen von den Ferien, durch die flexiblen Arbeitszeiten und der wegfallende Arbeitsweg, ein Konzernjob oft familienfreundlicher.

"Ich glaube du wirst sowohl als Lehrerin als auch als WInfolerin glücklich.
Und so wie du jetzt schon im Overthinking-Modus hier schreibst, wirst du dir später immer denken, was gewesen wäre, wenn du die andere Option gewählt hättest.
Schreib doch mal auf, was die wahrscheinlichsten Fälle jeweils wären für beide Optionen und wähle dann das attraktivere Paket:"

Ich versuche es eigentlich auch so zu sehen, dass wenn mir beides gut gefällt und in Frage kommt, ich ja eigentlich nicht so viel falsch machen kann. Mein Gehirn denkt sich da meist leider aber etwas anderes.... Und ich habe jetzt schon sehr Angst vor der was-wäre-wenn Frage in der Zukunft ... Bin nämlich durchaus auch in anderen Bereichen oftmals ein Zweifler. Ich arbeite daran, aber das kann man leider nicht so einfach ablegen. Eine Pro und Kontra Liste und die Szenarien durchgespielt, habe ich natürlich schon gemacht

"Flexibilität, bezahlte Weiterbildungen etc. sind weitere Vorteile bei IT-Jobs in der Privatwirtschaft"

Ja Flexibilität und Weiterbildung ist schon etwas, dass mich sehr anzieht. Bin ein Mensch, der sich auch mal wieder gerne verändert und neue Dinge angeht. Das ist halt das Problem, dass ich mit Lehramt habe. Der Job ansich ist schon abwechslungsreich und mit meinem Lehramt hat man durchaus auch innerhalb des Lehramts Optionen, um nicht immer als klassische Lehrkraft zu arbeiten, dennoch kommt man halt kaum raus aus diesen System. Aber vllt sehe ich das auch in ein paar Jahren wieder anders und schätze die Sicherheiten ...

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WiWi Gast schrieb am 02.05.2023:

Das neue bwl. Do it mache ich mit 36 auch gerade.

Darf ich fragen, was du dann davor gemacht hast und ob du es berufsbegleitend oder als Vollzeitstudium machst?

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