BWL abbrechen | WiWi oder Informatik?
Hallo Leute,
kurz zu mir, ich studiere im 2. Semester BWL an einer guten Uni und überlege mir abzubrechen. Ich habe BWL angefangen, weil ich sehr gute Noten im Abi hatte und "weil man damit alles machen kann." Außerdem wollte ich schon immer verstehen, wie Finanzmärkte funktionieren und die letzte Finanzkrise hat mein Interesse immens gesteigert.
Nach einem Jahr BWL Studium und Werksstudententätigkeit bei einer kleinen Vermögensberatung, macht sich bei mir Enttäuschung und ein Gefühl der Unzufriedenheit breit. Die ersten Einführungsvorlesungen waren noch ok, aber mittlerweile habe ich kaum noch Freude an den Vorlesungen.
Vor allem die klassischen "Auswendiglern-Fächer" machen mir zu schaffen, wie Recht, Marketing, Führung, Organisation, Steuern, etc. Klar, eine Grundahnung davon zu haben, ist nicht schlecht. Aber für jedes Fach hunderte Folien auswendig zu lernen, wo jedes kleinste Detail abgeprüft wird, ist für mich demotivierend. V.a. wenn man bedenkt, dass nach 5 Jahren die meisten Absolventen eh nur noch ein Grundverständnis im Kopf abgespeichert haben.
Andere quantitativere Fächer wie Mathematik, Statistik, Mikroökonomie und Investionen haben mir dagegen sehr viel Spaß gemacht und ich hatte das Gefühl, dass ich dort fürs Leben lerne. Schade ist allerdings ein Blick auf das Curriculum - kaum quantitative Fächer mehr.
Jetzt überlege ich mir das BWL Studium zu schmeißen, weiß aber noch nicht so genau, wie es weiter geht.
Ich habe mir zwei Optionen überlegt: Entweder WiWi mit Schwerpunkt Ökonometrie und Statistik oder Informatik.
Zu WiWi)
mehr VWL, weniger BWL, deutlich quantitativer. V.a. in der Finanzmarktforschung und in der modernen Finanzwirtschaft wird sehr viel Wert auf Statistik und Ökonometrie gelegt. Allerdings mache ich mir ein bisschen Sorgen über die Berufsaussichten, da Ökonometriker doch relativ leicht von (Wirtschafts-)Mathematikern ersetzt werden können? Wie schätzt ihr die Chancen ein?
Zu Informatik)
Für ein Bachelorstudium in Informatik spricht, dass es quantitativ ist und ich auch ein Faible für Informatik habe. Außerdem gibt es viele einjährige Finance Masters oder den CFA, wodurch man das Finanzwissen relativ leicht nachholen kann. Informatik finde ich insofern interessant, als dass sie sich mit der Informationsverarbeitung und Automatisierung beschäftigt. Interessant für Finanzmärkte, da sie von Informationen und der Informationsverarbeitung abhängen. Außerdem kann man damit notfalls immer noch IT-Jobs in der Industrie machen.
Welche Option findet ihr besser?
Zur Klarstellung: Ich möchte nicht ins Investmentbanking oder in die Unternehmensberatung. In Frage kommt Asset Management, Research, Statistik, öffentlicher Dienst, etc.
Vielen Dank, dass ihr den Thread gelesen habt.
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