Guten Tag zusammen,

ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau an einer TU und bin wie viele andere auch sehr viel stärker in den Wirtschaftsfächern. Mein Problem ist, dass mich sehr starke Motivationsprobleme plagen, aber erstmal ein wenig was zum Studienverlauf.
Ich habe zu Beginn meines Studiums täglich 4 Stunden pendeln müssen und war so oft von 05:30 bis 20:00 unterwegs. Aufpassen konnte ich dadurch immer sehr schwer in der Uni. Dazu habe ich dann versucht, alles genau zu verstehen und habe sehr viel in die Tiefe gelernt, aber nicht in die Breite und habe im ersten Semester nur 6 CP sammeln können. Da war ich sehr naiv.

Dazu kommt, dass ich durch die ständige Fahrerei kaum andere Menschen am Studienort kennengelernt habe und die Freundschaften Zuhause fast alle gestorben sind, was mir sehr zugesetzt hat. In Semester 2 habe ich nur eine Klausur geschrieben, weil ich aufgrund unmenschlichster Hygiene nur noch aus meiner WG rauswollte. Ich war gerade neu und habe meinen Mund nicht aufbekommen, auch das war schlecht von mir gelöst. Jetzt stehe ich nach zwei Semestern mit 13 Leistungspunkten dar. Meine Motivation läuft gegen Null, weil mir das gesamte Umfeld immernoch fremd ist und weil ich mich frage, ob ich wirklich genug technisches Interesse mitbringe, um ein guter Ingenieur zu werden.

Mein Abi lief aus Faulheit sehr mies (3,0), außer Mathe und Politik, da habe ich ständig (sehr) gute Noten eingefahren. Dazu kommt, dass ich mir Excel VBA und Java schon seit der 11. Klasse selbst beibringe. Einiges deutet darauf hin, dass ich im Controlling sehr gut aufgehoben sein könnte. Rechnungswesen war meine Lieblingsvorlesung und auch in der Vertiefung Performance-Measurement hätte ich mich am liebsten "verfrüht" prüfen lassen, wenn das nicht die dritte Klausur in drei Tagen gewesen wäre. Fakt ist, dass ich in dem, was ich beruflich später mal tue zu den besten gehören möchte und auch eine gewisse Karriere anstrebe.

Ich weiß nicht, ob mich Wirtschaftsingenieurwesen in der Richtung weiterbringt und deshalb denke ich über einen Wechsel zu WiWi/BWL nach. Eine weitere Alternative wäre eine kaufmännische Ausbildung mit anschließendem Studium, dann wäre ich aber erst mit ca. 28/29 mit dem Master fertig und das fühlt sich etwas zu spät an. Dazu kommt aber mein Abiturschnitt von 3,0. Ich würde an kaum einer Uni oder FH genommen werden. Aktuell habe ich zwei Wartesemester und könnte als Azubi 5 weitere sammeln. Das wäre ein Vorteil. Andererseits könnte ich an eine Wald-Wiesen FH gehen und mein Abschluss wäre so viel wert wie nichts. Eine weitere Alternative wäre die FU Hagen, von der ich allerdings nicht weiß, wie es um ihren Ruf steht, hat da jemand Erfahrungen von euch? Ich möchte auf jeden Fall nicht weiter so rumdümpeln und innerhalb der nächsten 4 Wochen eine Entscheidung treffen. Was ist aus eurer Sicht vorteilhaft?

Beste Grüße

Ich kenn einige die in Wirtschaftsingenieurwesen versagt haben und dann in BWL gegangen sind und dort dann plötzlich überperformt haben!

Aber willst du wirklich nach Hagen? Ich weiß nicht, aber so ein Studium alleine würde mich fertig machen und Hagen ist nicht die leichteste Uni. Bietet denn deine Uni kein BWL an? Dann frag doch ob du dorthin wechseln kannst?
Notfalls: Bamberg, Würzburg, etc. sind meist NC-frei, derzeit laufen sicher noch einzelne Losverfahren etc.

Nochmal: Ein Wechsel ist nicht schlimm, aber ein Studium alleine ist sehr hart. Ich hätte das nicht geschafft, denn man hat immer durchhänger und dann braucht man Leute um sich die einem helfen (das hast du ja jetzt anscheinend nicht) und das wirst du bei der FU auch nicht haben.

HonigKuchenPferd schrieb:

Guten Tag zusammen,

ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau an einer
TU und bin wie viele andere auch sehr viel stärker in den
Wirtschaftsfächern. Mein Problem ist, dass mich sehr starke
Motivationsprobleme plagen, aber erstmal ein wenig was zum
Studienverlauf.
Ich habe zu Beginn meines Studiums täglich 4 Stunden pendeln
müssen und war so oft von 05:30 bis 20:00 unterwegs.
Aufpassen konnte ich dadurch immer sehr schwer in der Uni.
Dazu habe ich dann versucht, alles genau zu verstehen und
habe sehr viel in die Tiefe gelernt, aber nicht in die Breite
und habe im ersten Semester nur 6 CP sammeln können. Da war
ich sehr naiv.

Dazu kommt, dass ich durch die ständige Fahrerei kaum andere
Menschen am Studienort kennengelernt habe und die
Freundschaften Zuhause fast alle gestorben sind, was mir sehr
zugesetzt hat. In Semester 2 habe ich nur eine Klausur
geschrieben, weil ich aufgrund unmenschlichster Hygiene nur
noch aus meiner WG rauswollte. Ich war gerade neu und habe
meinen Mund nicht aufbekommen, auch das war schlecht von mir
gelöst. Jetzt stehe ich nach zwei Semestern mit 13
Leistungspunkten dar. Meine Motivation läuft gegen Null, weil
mir das gesamte Umfeld immernoch fremd ist und weil ich mich
frage, ob ich wirklich genug technisches Interesse mitbringe,
um ein guter Ingenieur zu werden.

Mein Abi lief aus Faulheit sehr mies (3,0), außer Mathe und
Politik, da habe ich ständig (sehr) gute Noten eingefahren.
Dazu kommt, dass ich mir Excel VBA und Java schon seit der

11. Klasse selbst beibringe. Einiges deutet darauf hin, dass
    ich im Controlling sehr gut aufgehoben sein könnte.
    Rechnungswesen war meine Lieblingsvorlesung und auch in der
    Vertiefung Performance-Measurement hätte ich mich am liebsten
    "verfrüht" prüfen lassen, wenn das nicht die dritte
    Klausur in drei Tagen gewesen wäre. Fakt ist, dass ich in
    dem, was ich beruflich später mal tue zu den besten gehören
    möchte und auch eine gewisse Karriere anstrebe.

Ich weiß nicht, ob mich Wirtschaftsingenieurwesen in der
Richtung weiterbringt und deshalb denke ich über einen
Wechsel zu WiWi/BWL nach. Eine weitere Alternative wäre eine
kaufmännische Ausbildung mit anschließendem Studium, dann
wäre ich aber erst mit ca. 28/29 mit dem Master fertig und
das fühlt sich etwas zu spät an. Dazu kommt aber mein
Abiturschnitt von 3,0. Ich würde an kaum einer Uni oder FH
genommen werden. Aktuell habe ich zwei Wartesemester und
könnte als Azubi 5 weitere sammeln. Das wäre ein Vorteil.
Andererseits könnte ich an eine Wald-Wiesen FH gehen und mein
Abschluss wäre so viel wert wie nichts. Eine weitere
Alternative wäre die FU Hagen, von der ich allerdings nicht
weiß, wie es um ihren Ruf steht, hat da jemand Erfahrungen
von euch? Ich möchte auf jeden Fall nicht weiter so
rumdümpeln und innerhalb der nächsten 4 Wochen eine
Entscheidung treffen. Was ist aus eurer Sicht vorteilhaft?

Beste Grüße

Du solltest dich fragen, ob ein Studium an einer Universität für dich das richtige ist. Denn dort bekommt man auch in BWL nichts geschenkt und wenn du nach eigener Aussage eine gewisse Karriere anstrebst, geht das nur mit guten Noten, für die auch bei BWL sehr viel Fleiß und Ehrgeiz erforderlich sind. Außerdem wird jedes Universitätsstudium dir immer ein hohes Maß an Eigeninitiative, intrinsischer Motivation und Selbstorganisation abverlangen. Wenn du damit Probleme hast, liegt es vielleicht nicht am Studiengang sondern daran, dass du an der falschen Hochschule studierst.

Außerdem gibt es weitere Faktoren, die dazu beitragen können, dass es nicht läuft und man nur eine Klausur pro Semester schafft: bist du vielleicht zu oft nach Hause gefahren? Doch heimatverbundener als nach dem Abi gedacht, als noch jeder von der großen weiten Welt geschwärmt hat? Unglücklich in der neuen Stadt, weil keine sozialen Kontakte? Das lässt sich alles ändern oder man lernt eben damit umzugehen, wegen solcher weichen Faktoren allerdings das Studium zu schmeißen, halte ich für wenig sinnvoll. Solche Phasen haben wir alle schon durch :-)

An deiner Stelle würde ich mich mal informieren, was es noch so für Möglichkeiten gibt, Wirtschaftsingenieur zu werden, ggf. berufsbegleitend nach einer Ausbildung ode an einer FH.

Als Wirtschaftsingenieur benötigst du keine tieferen Kenntnisse im Maschinenbau.

ob ich wirklich genug technisches Interesse mitbringe, um ein guter Ingenieur zu werden.

"Als Wirtschaftsingenieur benötigst du keine tieferen Kenntnisse im Maschinenbau."

An welcher Hochschule / Universität studierst du denn Wirtschaftsingenieurwesen?
Sicherlich wirst du kein vollwertiger Ingenieur, aber keine tieferen Kenntnisse? ;)