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Studienfächer der BWLFreiheit

Economic Freedom of the World 2011

Deutschland hat neuerlich leicht an wirtschaftlicher Freiheit eingebüßt. Das geht aus der am Dienstag vorgestellten Studie "Economic Freedom of the World 2011" hervor, die sich auf Daten des Jahres 2009 stützt.

Wirtschaftliche Freiheit Deutschland

Economic Freedom of the World 2011
Deutschland hat neuerlich leicht an wirtschaftlicher Freiheit eingebüßt. Das geht aus der am Dienstag vorgestellten Studie "Economic Freedom of the World 2011" hervor, die sich auf Daten des Jahres 2009 stützt. Sie fasst die Ergebnisse der Untersuchungen der wirtschaftlichen Freiheit in 142 Ländern weltweit in einem Index zusammen. Dessen wichtigste Eckpunkte sind individuelle Handlungsfreiheit, freiwillige Austauschbeziehungen, freier Wettbewerb und die Sicherheit privater Eigentumsrechte.

Auf der von 0 (geringste Freiheit) bis 10 (höchste Freiheit) reichenden Skala erreicht Deutschland 7,45 Punkte; im Vorjahr waren es noch 7,46. Zwar hat sich Deutschland im internationalen Ranking verbessert, vom 24. auf den 21. Platz. Dieser Erfolg beruht allerdings auf dem anhaltenden Rückgang der Ratings in anderen Ländern. Vor allem steigende Staatsausgaben, Protektionismus und strengere Marktregulierung als Reaktionen auf die Finanz- und Schuldenkrise sind für diesen Rückgang verantwortlich.

Angeführt wird das Ranking wie schon im vergangenen Jahr von Hongkong (9,01), Singapur (8,68) und Neuseeland (8,20). Schlusslichter sind Venezuela (4,28), Myanmar (4,16) und Simbabwe (4,08). Deutschland liegt mit seinen 7,45 Indexpunkten zwischen Luxemburg (7,49) und Japan (7,41).

Wie auch in den Jahren zuvor erreicht Deutschland in Bezug auf das Rechtssystem, den Schutz der Eigentumsrechte (je 8,2) und ein stabiles Währungssystem (9,5) gute Werte und landet über dem Durchschnitt der EU-Staaten. Zwar konnte es in Sachen Arbeitsmarktregulierung eine Verbesserung von 3,9 auf 5,3 Punkten erreichen, doch gelangt es ihm mit Rang 114 nicht, unter die Top 100 zu kommen. In Sachen Intensität von Kreditmarkt-, Arbeitsmarkt- und Unternehmensregulierung liegt Deutschland unter dem Durchschnitt der Top 10 in EU und OECD.

Dr. Wolfgang Gerhardt MdB, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung für die Freiheit: „Seit Jahren geht die wirtschaftliche Freiheit hierzulande zurück. Der Finanzmarktkrise allein kann das nicht angelastet werden. Dabei hat Deutschland ein enormes wirtschaftliches Potenzial.“ Dr. Detmar Doering, Leiter des an der Studie beteiligten Liberalen Instituts, sekundiert: „Deutschlands bessere Platzierung im Jahr 2009 kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mit der wirtschaftlichen Freiheit hierzulande nicht gerade zum besten steht. Mit dem leichten Rückgang seines Freiheitsindex liegt das Land leider im Trend der internationalen Erosion der wirtschaftlichen Freiheit. Zaghafte Reformen auf dem Arbeitsmarkt konnten nicht verhindern, dass durch den Anstieg der Staatsquote, zunehmende Beschränkungen des internationalen Handels und vermehrte Kreditmarktregulierung insgesamt kein Fortschritt zu verzeichnen ist.“

Durchgeführt wurde die Studie auch in diesem Jahr im Auftrag des Economic Freedom Network, einem Verbund von Forschungsinstituten aus 52 Ländern. Auf deutscher Seite ist das Liberale Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit beteiligt.

Download [PDF, 234 Seiten, 2.74 MB]
Economic Freedom Network: Economic Freedom 2011