Gebührenkompass 2009: Über 66 Prozent sind gegen Studiengebühren
Als Gebührenzahler geben Studierende ihren Universitäten flächendeckend schlechte Noten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie »Gebührenkompass« der Universität Hohenheim mit mehr als 5.600 Einzelinterviews.

Gebührenkompass 2009: Über 66 Prozent sind gegen Studiengebühren
Hohenheim, 14.07.2009 (geva) - Insgesamt hat sich die Gesamtzufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr um eine knappe Drittelnote leicht verbessert. Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Gebührengegner auf 66 Prozent - ein Plus von rund 4 Prozent. Am geringsten ist die Unzufriedenheit noch an den Universitäten in Clausthal-Zellerfeld, Aachen, Würzburg, Mannheim und Konstanz. Unter den Ländern schneiden Bayern und Baden-Württemberg noch am besten ab. Chancen für künftig bessere Umfragewerte sieht Prof. Dr. Markus Voeth als Wissenschaftlicher Leiter des Gebührenkompasses in besserer Informationspolitik und Maßnahmen mit Signalwirkung, die echten Mehrwert für Gebührenzahler aufzeigen.
Rund drei Wochen lang hatten speziell geschulte Gebührenscouts des Lehrstuhls für Marketing der Universität Hohenheim alle 49 Universitäten mit Studiengebühren bereist. Am Ende hatten sie mindestens 100 Studierende an jeder Hochschule befragt. Die folgende Auswertung basiert auf standardisierten Interviews, gestützt auf achtseitigen standardisierten Fragebögen. Seit Einführung der Studiengebühren 2007 ist dies die dritte bundesweite Erhebung dieser Art.
Schulnote "Vier" - trotz leichter Verbesserung
Auf einer Noten-Skala von 1 ("sehr zufrieden") bis 6 ("sehr unzufrieden") konnten die Studierenden bewerten, wie zufrieden sie mit der Verwendung ihrer Studiengebühren sind. "Im Bundesdurchschnitt wurden die Universitäten dabei mit 4,22 bewertet. In der Schule wäre das eine "Vier Minus?", so Prof. Dr. Markus Voeth.
Im Gegensatz zum Vorjahr - Schulnote 4,55 - sei dies jedoch eine leichte Verbesserung. Auffallend sei allerdings, dass die Unzufriedenheit immer noch flächendeckend ist: "In der ganzen Republik gibt es nicht eine Universität, die den Sprung auf die Schulnote ?Befriedigend? schafft. Selbst Clausthal-Zellerfeld als Spitzenreiter mit einem Wert von 3,54 schafft es nicht ganz, eine Bewertung zu erhalten, die oberhalb des Skalen-Mittelwerts von 3,5 liegt und damit überdurchschnittlich ist", so Prof. Dr. Voeth.
Spitzenreiter: Die besten Noten in Sachen "Zufriedenheit mit der Verwendung von Studiengebühren" erhielten die Universitäten Clausthal-Zellerfeld (3,54; Vorjahr: 3,81), RWTH Aachen (3,62; Vorjahr: 3,93), Würzburg (3,64; Vorjahr: 4,19), Mannheim (3,68; Vorjahr: 4,25) und Konstanz (3,70; Vorjahr: 3,89). Unter den Ländern schneiden Bayern (Note 4,01; Vorjahr: 4,27) und Baden-Württemberg (Note 4,09; Vorjahr: 4,43) noch am besten ab. Auf den weiteren Plätzen folgen: Nordrhein-Westfalen (Note 4,32; Vorjahr: 4,76), Niedersachsen (Note 4,37; Vorjahr: 4,58), Hamburg (Note 4,43; Vorjahr: 4,76) und das Saarland (Note 4,70; Vorjahr: 4,56).