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Studienort: Uni/FH-WahlStudiengebühren

Studentenwerk zeigt Verständnis für Studierendenproteste

Das Deutsche Studentenwerk hat Verständnis für die neuerlichen Proteste der Studierenden, insbesondere für die Forderungen nach konkreten Verbesserungen bei den Bachelor-Studiengängen und für die Abschaffung von Studiengebühren.

Ein Graffitifaust auf einer Betonwand.

Studentenwerk zeigt Verständnis für Studierendenproteste
Berlin, 25.11.2009 (dsw) - Das Deutsche Studentenwerk hat Verständnis für die neuerlichen Proteste der Studierenden, insbesondere für die Forderungen nach konkreten Verbesserungen bei den Bachelor-Studiengängen und für die Abschaffung von Studiengebühren. DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat erklärt:

»Der zweite Bildungsstreik dieses Jahres, die zweite Protestwelle der Studierenden ist berechtigt. Unterfinanzierte Hochschulen, schlechte Studienbedingungen, ein extrem selektives Hochschulsystem, Studiengebühren, eine absolut mangelhafte Umsetzung der Bologna-Reform - die Studierenden pochen zu Recht auf Verbesserungen, und ich kann nicht erkennen, dass sie es gegenüber dem Sommer radikaler tun. Die Mehrheit der Studierenden bringt ihre Anliegen konstruktiv vor. Bund, Länder und Hochschulen tun gut daran, auf die Studierenden zu hören, denn sie wissen zum Beispiel beim Bologna-Prozess am besten, was zu tun ist. Seit dem Bildungsstreik im Sommer haben die Politik, haben die Hochschulen versichert, sich gerade der Missstände bei Bachelor/Master anzunehmen. Die Studierenden haben ein Recht zu erfahren, was nun konkret geschieht. Sie brauchen keine Schuldzuweisungen oder Kompetenzdebatten, sie brauchen schlicht besser konzipierte Studiengänge, die auf ihre Bedürfnisse und ihre soziale und wirtschaftliche Lage Rücksicht nehmen. Es ist absurd: Die deutsche Hochschulpolitik debattiert ernsthaft über die Studierbarkeit von Studiengängen. Das ist, als müsste man über die Trinkbarkeit von Trinkwasser oder die Befahrbarkeit von Straßen diskutieren müssen. Auch das Deutsche Studentenwerk fordert, Studiengebühren abzuschaffen. Sie verschärfen die soziale Selektion des deutschen Hochschulsystems, und sie belasten die Studierenden und ihre Eltern.«

Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Prof. Dr. Margret Wintermantel sagte anlässlich der Studierendenproteste in Deutschland:

»Es ist richtig, dass die Studierenden sich zu Wort melden und deutlich machen, dass ihre Studienbedingungen besser werden müssen und mehr für ihre soziale Sicherung getan werden muss. Die HRK engagiert sich als Stimme der Hochschulen beständig in diesen Fragen. Die Protestaktionen sind ein deutlicher Indikator dafür, dass politisches Handeln gefordert ist. Wir brauchen mehr Personal in der Lehre, um die Qualität des Studiums zu halten und zu verbessern. Studierendenzentrierte Lehre, wie sie in der Bologna-Reform gemeint ist, erfordert kleinere Seminare, in denen das Gespräch und der Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden möglich ist. Seit langem wissen wir aus Berechnungen des Wissenschaftsrats, dass die Studienreform 15 Prozent mehr finanzielle Mittel für die Lehre erfordert.«