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Studienort: Uni/FH-WahlStudienplatzklage

Studienplatzklage – durch das Hintertürchen an die Uni

Medizin, Jura und BWL sind gefragte Studiengänge – sie sind so beliebt, dass viele am NC scheitern. Die Grenzen der Zulassungsbeschränkungen sind umstritten. So nutzen jedes Jahr tausende Studieninteressierte die Möglichkeit einer Studienplatzklage. Was verbirgt sich dahinter und was ist die Voraussetzung für eine Studienplatzklage?

Leerer Hörsaal mit Sprechblasen

Schritt für Schritt zur Studienplatzklage
Wer das Geld in die Hand nehmen will und die festgelegten Kapazitäten der Hochschulen hinterfragt, kann den Weg der Studienplatzklage gehen. Dabei ist aber enorm wichtig: Jeder Studiengang und jede Hochschule hat andere Fristen und Auswahlverfahren, die alle explizit berücksichtigt werden müssen.

1. Bewerbung für einen Studiengang
Eine reguläre Bewerbung für den Wunschstudiengang ist verpflichtend, um später eine Klage rechtens zu machen. Denn ohne eine Bewerbung kann auch keine Ablehnung erfolgen.

2. Ablehnung der regulären Bewerbung
Der Ablehnungsbescheid der Hochschule ist notwendig, um einen außerkapazitären Antrag zu stellen.

3. Außerkapazitäre Antrag (AKA)
Der Kapazitätsantrag ist eine schriftliche Bewerbung an die Hochschule um einen Platz außerhalb der festgelegten Kapazitäten. In der Realität ist der außerkapazitäre Antrag eine reine Formalität und wird von den Hochschulen prinzipiell abgelehnt. Wurde dieser abgelehnt, folgt die Studienplatzklage.

4. Antrag auf einstweilige Anordnung
Dieser Antrag auf einstweilige Anordnung ist ein formloser Eilantrag an das zuständige Verwaltungsgericht. Damit wird beim Verwaltungsgericht beantragt, dass eine Entscheidung über eine Immatrikulation im Schnellverfahren zwischen zwei und sechs Monaten erfolgt. Wird dem Antrag stattgegeben, dann ist jeder für die Dauer des Klageverfahrens vorläufig immatrikuliert. Der Antrag auf einstweilige Anordnung läuft parallel zur Klage.

Studienplatzklage - Anwalt nehmen oder nicht?
Die Kosten einer Studienplatzklage für ein einfaches Verfahren, also für einen Studiengang, betragen für ein Anwaltshonorar rund 2.000 Euro. Billiger wird es, wenn kein Anwalt hinzugezogen wird. Die Gerichtskosten für eine einstweilige Anordnung belaufen sich auf bis 363 Euro, die Kosten der gegnerischen Hochschule auf rund 500 Euro. Die Beauftragung eines Anwaltes muss nicht zwingend die Erfolgschancen erhöhen. Viele Kanzleien haben sich jedoch auf das Hochschulrecht spezialisiert, denn mehrere tausende potentielle Studienanfänger gehen den Weg der Studienplatzklage. Der Anwalt stellt vor allem das fristgerechte Einreichen von Anträge sicher. Es obliegt der Einzelfallentscheidung und hängt am Ende auch von der Masse der Kläger ab, ob eine Studienplatzklage Erfolg hat. Um eine Klage einzureichen, gibt es grundsätzlich bewährte Vorlagen, die jedem theoretisch ermöglichen, sich vor Gericht selbst zu vertreten. Bei einem auf das Hochschulrecht spezialisierten Anwalt ist eine Studienplatzklage im Zweifel in guten Händen. Welcher Weg allerdings der richtige ist, sollte jeder für sich entscheiden. Die Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) der Hochschulen können bei einer Studienplatzklage ebenfalls weiterhelfen.

  1. Seite 1: Studienplatzklage – durch das Hintertürchen an die Uni
  2. Seite 2: Schritte zur Studienplatzklage
  3. Seite 3: Vorteile und Nachteile einer Studienplatzklage

Im Forum zu Studienplatzklage

19 Kommentare

Studienplatzklage im Master

WiWi Gast

Ein Angriffspunkt für eine Klage könnte der GMAT sein. Eigentlich darf man für Zulassungstests in Deutschland maximal 100 Euro nehmen, GMAT ist ja fast dreimal so teuer. Und ich bin mir nicht sicher, ...

4 Kommentare

Studienplatzklage

WiWi Gast

Warum klagst denn um einen Platz, den du höchstwahrscheinlich eh nicht bekommen wirst? Was für einen NC hast du?

6 Kommentare

Studienplatzklage

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 03.08.2020: Ist einfach glück. Nur weil es einmal nicht geklappt hat, heisst es ja nicht, dass es niewieder klappt. Kommt immer drauf an ob es ggf. weitere Kläger gibt. ...

14 Kommentare

Studienplatzklage Master BWL

WiWi Gast

Man klagt eher wg den nicht richtig berechneten Kapazitäten als wg dem eigentlichen Verfahren ;)

56 Kommentare

Studienplatzklage

WiWi Gast

Ich meine, man könnte wegen GMAT klagen. Der Test selbst ist wahrscheinlich ganz gut, aber mit dem Datenschutz scheint man es nicht so genau zu nehmen, v.a. werden Daten durch die ganze Welt geschickt ...

12 Kommentare

2,2 FH Abschluss und in den Finance Master Uni Köln eingeklagt...

WiWi Gast

Das scheint zu schwanken. Ich mache einen Accounting / Taxation Master an einer eher unbekannten Uni und der Schnitt liegt bei 2,7. Es hängt stark von der Motivation der zuständigen Lehrstühle ab. Ein ...

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Der Berliner Fernsehturm in einer Hand vor blauem Himmel.

Die Auswahl von Studienort und Hochschule

Eine sorgfältige Studienortwahl und Hochschulwahl zahlt sich später aus. Die möglichen Entscheidungskriterien sind dabei vielfältig. Für den einen zählt die Nähe vom Studienort zu Elternhaus und Freunden, für den anderen muss die Universitätsstadt partytauglich sein oder Flair haben. Doch vor allem bei der damit verbundenen Hochschulwahl wird in kaum einem Fachbereich so intensiv auf den Ruf, die Karrierechancen und das Netzwerk von Hochschulen geschaut, wie in den Wirtschaftswissenschaften.

Screenshot der Internetseite campus-thueringen.de

Jeder dritte Studienanfänger im Osten ist aus dem Westen

Ostdeutsche Hochschulen ziehen immer mehr westdeutsche Studierende an. Im Wintersemester 2014/15 stammte jeder dritte Studienanfänger an ostdeutschen Hochschulen aus dem Westen. Vor sechs Jahren war das nur jeder fünfte Studierende. Das ist vor allem ein Erfolg der Hochschulmarketingkampagne "Studieren in Fernost" der ostdeutschen Länder. Sie lief über acht Jahre und endete im Dezember 2015. Seit 2011 kommen auch mehr Westdeutsche zum Studieren in den Osten als umgekehrt.

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freie-studienplaetze.de - Offizielle Studienplatzbörse bis April 2023 geöffnet

Die bundesweite Studienplatzbörse »freie-studienplaetze.de« geht vom 1. Februar bis 30. April 2023 wieder online. Sie informiert Studieninteressierte tagesaktuell über noch verfügbare Studienplätze für ein Bachelorstudium oder Masterstudium in Deutschland für das Sommersemester 2023. Das Angebot umfasst Studienplätze in zulassungsbeschränkten Fächern, die noch im Losverfahren vergeben werden und in zulassungsfreien Fächern, die einfach frei geblieben sind.

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ESB eine der besten Business Schools weltweit

Die ESB Business School hat das Gütesiegel von AACSB International – The Association to Advance Collegiate Schools of Business, einer der weltweit bedeutendsten Akkreditierungsorganisationen für Wirtschaftswissenschaften, erhalten. Das Siegel bestätigt der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Reutlingen die Erfüllung anspruchsvoller Qualitätsstandards in Ausbildung und Forschung. Weltweit tragen nur fünf Prozent aller Business Schools das begehrte Prädikat.

Studenten entspannen vor der Schiffsschraube in der Sonne auf dem Campus der Technischen Universität München (TUM)

Wirtschaft studieren: Das BWL-Studium an der Universität

Das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) ist an Universitäten am beliebtesten. 555.985 Studenten studierten im Wintersemester 2015/16 in einem Fach der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an einer deutschen Universität. An Fachhochschulen sind es 398.152 Studenten. Insbesondere das universitäre Studium an einer ökonomischen Fakultät beruht auf einer traditionsreichen Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht. Seither hat sich das Spektrum an Studiengängen in den Wirtschaftswissenschaften an Universitäten vervielfacht. Spezialisierungen in Informatik, Medien, Recht oder Ingenieurswesen gehören längst zum universitären Bild in den Wirtschaftswissenschaften.

Wirtschaft studieren: Das BWL-Studium an der Fachhochschule (FH)

Ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an einer Fachhochschule ist in Deutschland sehr gefragt. Der anhaltende Aufwärtstrend an einer Fachhochschule (FH) ein Studium aufzunehmen, hat vor allem einen Grund: der anwendungsbezogene Lehrunterricht. Derzeit studieren rund 63.089 Studenten an Fachhochschulen in Studiengängen aus den Fächern Recht-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

WWU Universität Münster Schloss Hörsaal

WWU Münster mit 50 Business Schools weiter AACSB akkreditiert

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster hat sich im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften erneut erfolgreich AACSB akkreditiert. Insgesamt fünfzig Business Schools weltweit konnten ihr US-Gütesiegel »AACSB« in den Bereichen Business, Business & Accounting oder Accounting verlängern. Das hat die amerikanische "Association to Advance Collegiate Schools of Business" (AACSB) bekannt gegeben.

Ein Strichmännchen macht sich in Gedanken über die Zulassungsbeschränkungen zum Studium.

Trotz steigender Studienanfänger-Zahlen gehen die Zulassungsbeschränkungen zurück

Der Numerus Clausus verhindert nach wie vor, dass jeder studieren kann, was er will. Besonders hoch sind die Zulassungsbeschränkungen in Hamburg, gefolgt von Baden-Württemberg und dem Saarland. In Thüringen finden fast alle Bewerberinnen und Bewerber für ein Studium einen Studienplatz. Hier liegt die Quote der Studiengänge mit Zulassungsbeschränkungen nur bei 10,2 Prozent. Das geht aus der neuesten Statistik der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hervor.

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Bewerber-Rekord an der TU München für Wirtschaftsstudium

Rund 40.000 Bewerbungen sind für das Wintersemester 2017/2018 an der Technischen Universität München (TUM) eingegangen. Am größten ist der Ansturm auf die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Rund 6.700 Bewerbungen waren für ein Wirtschaftsstudium. Die Zahl der Masterbewerbungen stieg in den Wirtschaftswissenschaften im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 74 Prozent.

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Header Bilder der Wiwi-Studiengänge / Betriebswirtschaftslehre BWL

Wirtschaft studieren: Das Studium Betriebswirtschaftslehre (BWL)

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist mit Abstand am beliebtesten in Deutschland. Nicht ohne Grund, denn BWL-Absolventen haben im Gesamtvergleich beste Job-Aussichten. Im Jahr 2013 haben 72.700 Studienanfänger und damit sechs Prozent mehr ein BWL-Studium begonnen. Dabei ist Betriebswirtschaftslehre bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt: Beinahe die Hälfte der Studienanfänger war weiblich. Insgesamt waren 222.600 Studierende in BWL eingeschrieben und rund 42.400 Abschlussprüfungen wurden in 2013 erfolgreich abgelegt. Mehr als zwei Drittel bestanden die Bachelor-Prüfung in BWL. Der Anteil der Masterabsolventen lag in BWL bei 21 Prozent.

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Wirtschaftswissenschaftler dominieren die Top 10 Liste der Berufe mit den höchsten Spitzengehälter. Die Topverdiener aus den WiWi-Berufen arbeiten dabei vor allem in der Finanzbranche. Das Einkommen im Bereich M&A beträgt etwa 100.000 Euro jährlich. Ein Fondsmanager ohne Personalverantwortung verdient knapp 84.000 Euro. Das Gehalt als Wertpapierhändler liegt bei 65.000 Euro, wie eine Auswertung der bestbezahlten Berufen 2018 von Gehalt.de zeigt.

Cover vom Ratgeber »Fernstudium an Fachhochschulen 2018«

Ratgeber »Fernstudium an Fachhochschulen 2018«

Die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) hat unter dem Titel "Fernstudium - Einfach clever" einen aktualisierten Ratgeber herausgegeben. Der Ratgeber bietet Informationen rund um das Fernstudium. Tipps zu Bildungsurlaub, Fördermöglichkeiten und zur weiteren Recherche runden die Broschüre zum Fernstudium ab. Der Ratgeber zum Fernstudium kann kostenlos angefordert oder heruntergeladen werden.

Buchstabenwürfel an einem Faden ergeben das Wort Master und auf einer Tafel stehen im Hintergrund die Abkürzungen BWL und VWL.

CHE Master-Ranking 2017: BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften

Das neue CHE Master-Ranking 2017 für Masterstudierende der Fächer BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik (WINF) und Wirtschaftswissenschaften (WIWI) ist erschienen. Beim BWL-Master der Universitäten schneiden die Universitäten Mannheim, Göttingen und die Privatuniversität HHL Leipzig am besten ab. Im Ranking der BWL-Masterstudiengänge an Fachhochschulen schaffte es die Hochschule Osnabrück als einzige bei allen Ranking-Faktoren in die Spitzengruppe. Im VWL-Master glänzten die Universitäten Bayreuth, Göttingen und Trier, im WINF-Master Bamberg und Paderborn sowie Frankfurt und Paderborn im WIWI-Master.

HHL Leipzig Graduate School of Management

Wirtschaft studieren: Das BWL-Studium an privaten Hochschulen

Private Hochschulen sind für ihren Innovationsgeist im deutschen Hochschulsystem bekannt. Als nichtstaatliche Hochschulen setzen private Hochschulen auf einen starken Praxisbezug und eine internationale Ausrichtung. In enger Zusammenarbeit mit Kooperationen aus Wirtschaft und Industrie wird Studenten der Berufseinstieg schon im Studium erleichtert. Damit wächst der Attraktivitäts-Index von privaten Hochschulen für Studieninteressierte, besonders für die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und andere Management-Fächern. Mehr als 60 Prozent der privaten Hochschulen bieten aktuell Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an.

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Wirtschaft studieren: Das Studium der Wirtschaftswissenschaften (Wiwi)

Rund 21 Prozent aller Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen studieren Wirtschaftswissenschaften ohne Spezifikation. Im Studium der Wirtschaftswissenschaften wird zu gleichen Teilen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre gelehrt. Mit dem Lehramtsstudiengang können Studenten der Wirtschaftswissenschaften den Beruf als Lehrer am Berufskolleg ergreifen.