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Studienort: Uni/FH-WahlStudiengebühren

Wettbewerbsfähigkeit durch neues Studiengebühren-Modell

Die Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton stellt ein neues Studiengebühren-Modell zur Zukunftssicherung des deutschen Bildungswesens vor.

Wettbewerbsfähigkeit durch neues Studiengebühren-Modell
München, 25.01.2005 (ots) - Die Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton hat eine detailliertes Analyse für die Einführung von Studiengebühren vorgelegt. Mit dem neuen Modell sollen Hochschulen mittelfristig 12 Prozent mehr Budget erhalten, ohne dass sozial schwache Studierende benachteiligt werden. Nach dem Plan von Booz Allen Hamilton könnte das neue System in drei Schritten bis 2010 eingeführt werden. Das vorgelegte Modell kombiniert Elemente der niederländischen Regelung, des britischen Reformmodells ab 2006 sowie die Praxis der deutschen Privathochschulen Witten-Herdecke und Bucerius Law School.

»Studiengebühren müssen prinzipiell zwei Anforderungen genügen: Sie müssen mehr Einnahmen schaffen und sozialverträglich sein«, sagt Dr. Dag-Sven Dieckmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Booz Allen Hamilton und Leiter der Arbeitsgruppe »Hochschule der Zukunft«. Er empfiehlt ein Modell aus mehreren Basiskomponenten mit flexiblen Anpassungen je nach Bundesland, Hochschule und Studienfach. Kern des Modells ist ein Credit-System, das die Gebühren im Einzelnen je nach Studiengang festlegt.

Im Erststudium sollen diese Gebühren grundsätzlich nachgelagert werden. Das heißt: Studierende bezahlen erst nach dem Studium in Raten über einen individuell vereinbarten Zeitraum gestaffelt. Weitere Basiskomponenten sind eine festgeschriebene Einschreibegebühr von 100 Euro sowie Studiengebühren für Langzeitstudierende und für ein Zweit- oder Aufbaustudium. Die Höhe der Studiengebühren liegt grundsätzlich in den Händen der Hochschule und richtet sich unter anderem nach Angebot und Nachfrage, nach Uni-Rankings oder nach der Standortsituation des jeweiligen Bundeslandes.
 


Sozialverträgliche Erhöhung des Hochschul-Etats
Die Studiengebühren werden durch günstige Darlehen und eine nachgelagerte Rückzahlung sozialverträglich. Booz Allen Hamilton empfiehlt zwar, die Gebühren von allen Studierenden zu verlangen, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Doch dafür können Studierende zinsgünstige Bildungskredite bekommen, wenn ihr Einkommen oder das der Eltern im unteren Drittel liegt. Dieser Kredit kann dann nach einem Jahr Berufserfahrung in individuell gestalteten monatlichen Raten zurückgezahlt werden. Darüber hinaus sollen 30 Prozent der Studierenden besondere Darlehen für die Finanzierung des Studiums bekommen, das ursprüngliche Bafög-Modell wird somit unter anderen Vorzeichen fortgeführt. Die besten 15 Prozent jedes Jahrgangs bekommen nachträglich ein Stipendium und müssen nichts bezahlen. Auch hier können die jeweiligen Hochschulen flexibel eigene Anpassungen vornehmen.

Dieses Modell hat im wesentlichen drei Vorteile: