DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Studienstart & StudiumBildung

Bildungsbarometer zeigt die Gründe der Bildungsproteste von Studierenden

Hauptergebnis der Befragung: 51 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass eine Rückführung des Bo­logna-Prozesses nicht als Problemlösung ansteht, 43 Prozent der Befragten würden gerne frühere Zustände wieder herstellen.

Zwei runde Anzeiger einer Maschine für den Druckausgleich.

Bildungsbarometer zeigt die Gründe der Bildungsproteste von Studierenden
Landau, 25.11.2009 (vep) - Die Bildungsproteste in den Hochschulen der Bundesrepublik erreichen einen neuen Höhepunkt. Im Vorfeld hat Bundeswissenschaftsministerin Prof. Dr. Annette Schavan signalisiert, dass Korrekturen notwendig seien. Das Bildungsbarometer hat dieser Thematik im September 2009 eine eigene Untersuchung gewidmet. Nunmehr liegen die Ergebnisse vor. Das Hauptergebnis der Befragung ist: 51 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass eine Rückführung des Bologna-Prozesses nicht als Problemlösung ansteht, 43 Prozent der Befragten würden gerne Zustände wie »vor Bologna« an den deutschen Universitäten wieder herstellen.

Woran entzündet sich die Kritik? Es scheint, dass die Zustimmung zu den Umsetzungszielen des Bologna-Prozesses insgesamt nicht allzu positiv ausfällt, deutlich jedoch ist auch der Unterschied in den Einschätzungen zwischen den gut und den weniger gut Informierten: Die Gutinformierten sehen die Ziele der Bologna-Reform allesamt noch wesentlich kritischer als die weniger gut Informierten: Die Verbesserung der Betreuung der Studierenden durch den Lehrkörper wird nicht besser, die Abbrecherquoten werden nicht reduziert, das Leitbild der Studierendenzentriertheit wird nicht erreicht und weder wird die Mobilität der Studierenden verbessert, noch schaffen sie ihr Studienziel innerhalb der Regelstudienzeit. Selbst die internationale Anerkennung der Studienleistungen wird hinterfragt, ebenso die Verwirklichung der Idee des Europäischen Hochschulraumes.

Werden die gleichen Personen danach befragt, was sich durch den Bologna-Prozess verändert, stehen ernüchternde Antworten im Raum: Die Studierbarkeit wird geringer eingeschätzt, Workloads werden höher und die Belastung der Studierenden und der Lehrenden durch Bürokratisierung wird größer.

Was müsste vorrangig angegangen werden, damit die Umsetzung in bessere Bahnen gelenkt wird? Wo liegen die Prioritäten? Mit 27 Prozent aller Nennungen steht der Wunsch nach einer höheren Flexibilität beim Übergang von Bachelor zum Master im Vordergrund, gefolgt von der Notwendigkeit der Klärung des Bachelors für den Berufseinstieg (24 Prozent), und der höheren Flexibilität der Länge des Bachelorstudiums (19 Prozent). Die Hochschulen haben sich verdient gemacht in einer getreuen Umsetzung des Bologna-Prozesses. Sie haben in einer Vielzahl von Fällen vergessen, dass die Methode »alten Wein in neue Schläuche zu pressen« eine Mogelpackung darstellt. Sie sind aber zugleich gezwungen in einer Übergangszeit mehrere Prüfungsordnungen zugleich zu bedienen. Das alles sind Bedingungen, die an den beteiligten Menschen vorbei gehen. Dabei gilt: Wer die Menschen nicht mitnimmt, wird sie gegen sich haben.

»Ich würde mir wünschen, dass nicht nur oberflächliche Korrekturen durchgeführt werden, sondern dass eine echte Reform realisiert wird, die in allen Fächern zu einer gesteigerten Professionalisierung führt. Dazu haben die Hochschulen ihren Beitrag zu leisten. Und sie werden dieses Ziel erreichen, wenn das notwendige Geld seitens der Länder bereitgestellt wird, damit die derzeitige Krise in der Betreuung der Studierenden überwunden werden kann«, so Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, der Geschäftsführende Leiter des zepf. »Wenn in dieser Situation die Hochschulen eine begründetes Qualitätsmanagement realisieren, dann wissen sie vor Ort, wo der Schuh drückt und was an Ressourcen notwendig ist, um zu stabilen Verhältnissen für Studierende und Lehrende gleichermaßen zu kommen!« Das Bildungsbarometer zum Thema »Bildungsproteste« wurde von einer spezifisch repräsentativen Stichprobe von 2.513 Personen aus der gesamten Bundesrepublik beantwortet. Bildungsbarometer ist eine gemeinschaftliche Aktion der Schülerhilfe (Gelsenkirchen) und des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau.

Download Bildungsbarometer - Zentrale Ergebnisse [PDF, 8 Seiten - 71 KB]
http://www.vep-landau.de/Bildungsbarometer/Newsletter_2009_3.pdf

   

Im Forum zu Bildung

1 Kommentare

Laptop/iPad

Rapha

Servus zusammen, für mich geht’s dieses Jahr erst los. Über meine Unwissenheit dürft ihr also gerne noch urteilen. Konkrete Situation: Zusage für WHU Bachelor Internationales Management, 2024. Da ...

40 Kommentare

Angst vor Veränderungen / Studium

WiWi Gast

Viel Erfolg für deinen neuen Lebensabschnitt! WiWi Gast schrieb am 11.04.2024: ...

1 Kommentare

Wiwi Goethe Sommersemester 2024 NC

rahhh

Hey, kann mir jemand sagen, was ungefähr der NC vor dem Nachrückverfahren der Letzten Sommersemester Bewerbungsphase war? Hab 2.3 mit einem Wartesemester und frage mich wie die Chancen stehen vor dem ...

9 Kommentare

Brainstorming - Wo und was studieren? :)

WiWi Gast

edit: Ich glaube, ich muss mir mal einen Account machen, damit die Antworten nicht so zeitverzögert kommen :) Wenn man sich 3 Jahre ans Finanzamt binden muss, wäre das keine Option. Für das Studium ...

21 Kommentare

Zu schlechtes Englischniveau für Studium?

WiWi Gast

Ich hatte im Abitur nur 6 Punkte in Englisch - mein Lehrer meinte ich spreche Englisch wie ein Grundschüler. Während des Studiums viel im Ausland gewesen, mich selbst gechallenged Englischsprachige Mo ...

3 Kommentare

Bewerbung TU Investment Club Erfahrung und Tipps?

WiWi Gast

större schrieb am 18.11.2023: 1. Bewerbungsphase ist für dieses Semester vorbei 2. Geh doch einfach mal zu den öffentlichen Events vom TU Investment Club? 3. Wenn Du für „das Thema“ brenns ...

7 Kommentare

Wie bewältigt ihr die Prokrastination?

WiWi Gast

Feste Freizeit und feste Arbeitszeit definieren. Hilft auch für Homeoffice.

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Bildung

Bildungsmonitor 2016 – Stillstand statt Fortschritte

Keine Fortschritte zeigen die 16 Bundesländer in der Verbesserung ihrer Bildungssysteme im Vergleich zum Vorjahr. Sachsen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg sind im Gesamtvergleich am leistungsfähigsten. Neue Herausforderungen durch die Bildungsintegration der Flüchtlinge erfordert einen deutlichen Handlungsbedarf dennoch in allen deutschen Bundesländern. Zu diesen Ergebnissen kommt der Bildungsmonitor 2016 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Weiteres zum Thema Studienstart & Studium

studienabbruch-und-dann.de - Portal für Zweifler und Studienabbrecher

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Onlineportal »studienabbruch-und-dann.de« gestartet. Das Portal informiert Studienzweifler und Studienabbrecher über Wege und zielgerichtete Hilfsangebote, um ihr Hochschulstudium erfolgreich abschließen zu können.

Freundschaften und Kontakte im Studium

Einzelkämpfer haben es beim Tausch von Mitschriften und alten Klausuren oft wesentlich schwerer. Wer frühzeitig Kontakte knüpft, steht im Prüfungsstress zudem nicht ganz alleine da.

Der Studienanfang - Tipps und Tricks der alten Hasen

Eine gewisse Orientierungslosigkeit bringt der Studienanfang meist mit sich. Damit sich selbige nicht bis zum 10. Semester hinzieht, werden hier ein paar zentrale Begriffe und Faktoren des Studiums erläutert.

Wohnen und Essen machen einen erheblichen Teil der Lebenshaltungskosten im Studium aus.

DSW-Studie 2017 zu Lebenshaltungskosten im Studium

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) hat die Lebenshaltungskosten von Studierenden ermittelt und mit der Höhe der BAföG-Bedarfssätze verglichen. Als Konsequenz daraus lauten die Forderungen des DSW den BAföG-Grundbedarf, die Wohnpauschale und den Kranken- und Pflegeversicherungszuschlag für Studierende ab 30 zu erhöhen. Die neue Studie „Ermittlung der Lebenshaltungskosten von Studierenden“ des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) steht kostenlos zum Download bereit.

Wichtige Adressen, alte Klausuren, Beratung und Urlaubssemester

Wer hat alte Klausuren der Professoren? Wo stellt man einen Antrag auf ein Urlaubssemester, und: Was tun, wenn man in der Prüfungszeit krank wird?

Eine junge Frau sitzt am Schreibtisch mit einem Makierer über einem Text und hält sich die Stirn.

Uni-Stress: Studenten gestresst und überfordert, Wirtschaftsstudenten relaxter

Die Studenten stehen unter Stress – in erster Linie verursacht durch Zeitdruck, Leistungsdruck, Angst vor Überforderung und zu hohen Ansprüchen an sich selbst. Statt gezielt zu lernen, lassen sich Studenten oft ablenken und verschenken wertvolle Zeit. Wirtschaftsstudenten sind deutlich weniger gestresst, als die meisten Kommilitonen anderer Studiengänge. Das zeigt eine Studie der Universität Hohenheim im Auftrag des AOK-Bundesverbands.

Jogger in blauer Sportkleidung mit Startnummer auf der Brust und Sonnenbrille, der gerade auf seinem Smartphone tippt.

Zeitdruck und Stress verändern Sportverhalten der Studenten

Pflichtvorlesungen und -seminare, stundenlanges Arbeiten am Schreibtisch: Studenten verbringen viel Zeit im Sitzen und müssen in relativ kurzer Zeit so einiges leisten. Umso wichtiger ist es für sie, in der Freizeit sportlich aktiv zu sein. Wie die heutigen Studenten Sport machen, hat sich parallel zu den wachsenden Anforderungen des Studiums verändert. Wie lassen sich Sport und Studium sinnvoll vereinbaren?

Beliebtes zum Thema Studium

Das neue WiWi-Stipendium von e-fellows.net bietet eine finanzielle Unterstützung von 600 Euro für ein Semester.

Wiwi-Stipendium von e-fellows.net

e-fellows.net bietet in Zusammenarbeit mit Unternehmen und WiWi-TReFF.de ein Stipendium für Studierende der Wirtschaftswissenschaften an. Das Wiwi-Stipendium beinhaltet Geldstipendien über 600 Euro für ein Semester. Im Sommersemester 2024 können sich Wirtschaftsstudierende bis zum 12. Mai 2024 bewerben und für das Wintersemester 2024/2025 voraussichtlich ab November 2024.

Angaben zum Bafoeg in der Steuererklärung von Studenten.

BAföG: Was in die Steuererklärung muss

Höheres BAföG und mehr BAföG-Empfänger: Viele Studierende erhalten ab dem Wintersemester 2022/2023 mehr BAföG. Der BAföG-Höchstsatz steigt um fast neun Prozent von 861 Euro auf 934 Euro. Zudem wird die Einkommensfreigrenze für Eltern um mehr als 20 Prozent auf ein Nettogehalt von 2.415 Euro angehoben. Wer BAföG bezieht, muss dies in der Steuererklärung in der Regel nicht angeben – die einzige Ausnahme sind Zuschüsse.

Cover Handbuch Studienerfolg

E-Book: Handbuch Studienerfolg

Von 100 Studierenden verlassen 28 ihre Hochschule ohne Abschluss. Wie können Hochschulen Studierende erfolgreich zum Abschluss führen? Das Handbuch Studienerfolg, das der Stifterverband heute veröffentlicht, stellt Konzepte vor, wie dies gelingen kann.

Campus der Universität von Oxford in England.

KI-Forschung: Blackstone-CEO spendet Eliteuni Oxford 170 Millionen Euro

Die Eliteuniversität Oxford erhält vom US-Milliardär und Blackstone-CEO Stephen A. Schwarzman eine Rekordspende von fast 170 Millionen Euro. Die Universität Oxford kündigt damit beispiellose Investitionen in die Geisteswissenschaften und ein Institut für Ethik in der Künstlichen Itelligenz (KI) an. Um interdisziplinärer zu forschen, werden die Fachbereiche Geschichte, Linguistik, Philologie und Phonetik, Sprachen, Musik, Philosophie, Theologie und Religion zusammen untergebracht.

Weg durch einen Tunnel in China: Die Studienstiftung des deutschen Volkes vergibt 2019/2020 zehn Stipendien für einen Aufenthalt in China.

Zehn Stipendien für ein Studienjahr in China

Die Studienstiftung des deutschen Volkes vergibt in Kooperation mit der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung auch in diesem Jahr wieder zehn Stipendien für einen Aufenthalt in China. Die finanzielle Förderung umfasst ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.000 Euro, sowie Vorbereitungs- und Reisekostenpauschalen. Bewerbungsfrist für den Jahrgang 2020/2021 ist der 30. April 2019.

Osteuropa-Stipendien der Studienstiftung: Nachtaufnahme vom Krantor in Danzig

Studienstiftung: Stipendienprogramm Osteuropa

Die Studienstiftung vergibt im Jahr 2019 bis zu neun Vollstipendien für Studienaufenthalte in Osteuropa. Gefördert werden Aufenthalte in den Ländern Osteuropas, Mittelost- und Südosteuropas beziehungsweise des postsowjetischen Raums, die mindestens sieben Monate und längstens vier Semester dauern. Das Stipendium im Rahmen des Programms „Metropolen in Osteuropa“ ermöglicht Forschungsaufenthalte oder Studienaufenthalte. Bewerbungsschluss ist der 1. März 2019.

Barmer-Arztreport 2018: Depressiver Student in einem Hörsaal

Studienstress durch Leistungsdruck: Fast 500.000 Studierende sind psychisch krank

Jeden sechsten Studierenden macht das Studium psychisch krank. Rund 470.000 Studentinnen und Studenten leiden bereits unter dem steigen Zeit- und Leistungsdruck im Studium. Zudem belasten finanzielle Sorgen und Zukunftsängste die angehenden Akademiker. Das Risiko an einer Depression zu erkranken, steigt bei Studierenden mit zunehmendem Alter deutlich an, wie der aktuelle Arztreport 2018 der Barmer Krankenkasse zeigt.