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Neu an der Uni: Erwartungen und Einstellungen deutscher Studienanfänger

Wer sind die Studienanfängerinnen und -anfänger an den deutschen Hochschulen? Warum haben sie sich für ihre Hochschule und ihren Studiengang entschieden? Wie beurteilen sie die ersten Monate des Studiums? Und welche Berufs- und Lebensziele haben sie?

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Neu an der Uni: Erwartungen und Einstellungen deutscher Studienanfänger
Wer sind die Studienanfängerinnen und -anfänger an den deutschen Hochschulen? Warum haben sie sich für ihre Hochschule und ihren Studiengang entschieden? Wie beurteilen sie die ersten Monate des Studiums? Und welche Berufs- und Lebensziele haben sie?

Forscherinnen und Forscher des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) haben die deutschen Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Wintersemesters 2009/10 zu diesen Aspekten befragt und nun eine Neuauflage ihres seit 1984 erscheinenden Standardwerks zur Situation der Studienanfänger/innen vorgelegt. Der vielleicht erstaunlichste Befund: Die Erwartungen, Ziele und Einstellungen der Studienanfängerinnen und -anfänger haben sich in den letzten 25 Jahren kaum verändert.

Dass Verhalten, Präferenzen und Erwartungen der Studienanfängerinnen und -anfänger über die Jahre hinweg relativ stabil sind, mag angesichts weitreichender Reformen im Bildungssystem überraschen. „Ob Fachwahl, Studien- und Hochschulwahlmotive oder Berufs- und Lebensziele: Die Studienanfänger der letzten 25 Jahre sind sich trotz weitreichender gesellschaftlicher und bildungssystemischer Veränderungen in vielen Aspekten ähnlicher, als man es aufgrund der äußeren Gegebenheiten vermuten würde“, erläutert Projektleiterin Julia Willich vom HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) in Hannover. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie rund 9.000 Studienanfängerinnen und -anfänger des Wintersemesters 2009/10 eingehend zu den genannten Themen befragt und die Ergebnisse mit den Vorjahresbefragungen verglichen. Die Tradition der HIS-Studienanfängerbefragungen wurde im Wintersemester 1983/84 begründet. Die deutschlandweit einmalige Zeitreihe ermöglicht somit Vergleiche über diesen langen Zeitraum. Die wichtigsten Befunde für den Studienanfängerjahrgang 2009/10 im Überblick:

Bachelor- und Masterstudium
Im Wintersemester 2009/10 schrieben sich 84 Prozent der Studienanfänger/-innen in einem Bachelor-Studiengang ein. Parallel zur fortschreitenden Implementierung der gestuften Studienstruktur haben sich diese Anteile in den letzten Jahren stetig erhöht (WS 2005/06: 33 Prozent; WS 2007/08: 73 Prozent). Rund drei Viertel der Befragten können sich am Ende des ersten Semesters vorstellen, im Anschluss an das Bachelorstudium ein Masterstudium zu absolvieren.

Motive der Hochschulwahl
Ebenfalls rund drei Viertel der Studienanfänger/innen haben nach eigenen Angaben einen Studienplatz an ihrer Wunschhochschule bekommen. Bei der Wahl der Hochschule orientieren sich die Studienanfänger/-innen in hohem Maße an den Bedingungen, die die Hochschulen bieten. Für 86 Prozent ist wichtig, ob es ein ihren fachlichen Interessen entsprechendes Studienangebot gibt; 61 Prozent achten auf den guten Ruf der Hochschule, 60 Prozent auf die Ausstattung. Wie in den Vorjahren beeinflussen auch soziale Faktoren die Entscheidung der Studienanfänger/-innen erheblich. Für knapp zwei Drittel der Studienanfänger/-innen ist die Nähe zum Heimatort ein wichtiges Motiv bei der Hochschulwahl.

Motive der Studienfachwahl
Intrinsische Motive dominieren unverändert die Entscheidung für ein bestimmtes Studienfach. Die meisten Studienanfänger/-innen lassen sich von ihrem Interesse am Fach sowie von ihren persönlichen Neigungen und Begabungen leiten. Aber auch extrinsische, auf die spätere Berufstätigkeit gerichtete Motive spielen eine große Rolle. 66 Prozent der Befragten war bei der Wahl des Studienfachs wichtig, später vielfältige Berufsaussichten zu haben, 60 Prozent entschieden sich für ihr Fach, weil sie später im Beruf selbstständig arbeiten möchten. Auch die Verdienstmöglichkeiten, das Streben nach einer sicheren beruflichen Position und der Wunsch, in einem angesehenen Beruf zu arbeiten, sind relevante Motive. „Mit Blick auf die extrinsischen Motive beobachten wir, dass insbesondere die Aspekte der beruflichen Sicherheit, der künftigen Verdienstmöglichkeiten und der Nachfragesituation am Arbeitsplatz für die Studienanfänger wichtiger werden. Der Wunsch nach Selbstentfaltung, selbstständigem Arbeiten und vielfältigen Berufsmöglichkeiten verliert demgegenüber an Bedeutung“, beschreibt Christoph Heine, Leiter der Studierendenforschung am HIS-Institut für Hochschulforschung, die Entwicklung.

Erwartungen und Erfahrungen im ersten Hochschulsemester
Befragt nach ihren Erfahrungen im ersten Hochschulsemester, sieht die Mehrheit der Studienanfängerinnen und Studienanfänger ihre Erwartungen an das Studium erfüllt. Die ganz überwiegende Mehrheit (92 Prozent) würde sich daher auch wieder für ein Studium entscheiden, wenn sie nochmals vor der Wahl stünde. Das gleiche Studienfach würden 79 Prozent noch einmal wählen, drei von vier Befragten würden zum Studium wieder an dieselbe Hochschule gehen.

Berufs- und Lebensziele
Die meisten Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Wintersemesters 2009/10 blicken wie die vorherigen Jahrgänge optimistisch in die Zukunft. Bei den beruflichen Zielen stehen ein guter Verdienst (78 Prozent) sowie das Ziel, eine anerkannte Fachkraft zu werden (71 Prozent), ganz oben auf der Prioritätenliste der Studienanfänger/-innen, gefolgt von dem Wunsch, später eine leitende Position einzunehmen (68 Prozent), und dem Wunsch nach guten Aufstiegsmöglichkeiten (65 Prozent). 68 Prozent der Studienanfänger/-innen möchten später in einem beruflichen Umfeld arbeiten, das sie ständig vor neue Herausforderungen stellt, 60 Prozent wollen in fachlicher Hinsicht Überdurchschnittliches leisten. Trotz der hohen Relevanz karriere- und leistungsbezogener Ziele will sich mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) später nicht vom Beruf vereinnahmen lassen. „Erfolg im Beruf ist den Studienanfängern wichtig, Freizeit und Familienleben sollen darüber jedoch nicht zu kurz kommen“, fasst Projektleiterin Willich die Befunde zusammen.

Download [PDF, 370 Seiten, 3.2 MB]
Studie "Studienanfänger im Wintersemester 2009/10.
- Wege zum Studium, Studien- und Hochschulwahl, Situation bei Studienbeginn"
http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201106.pdf

 

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