ich selbst habe Industriekaufmann vor meinem Studium gelernt und würde auch sagen, dass es nix bringt. War damals mit 19 halt eine Art Trotzphase nach 13 Jahren Schule, davon 9 Jahre auf einem altsprachlichem Gymnasium ( hab ich ziemlich gehasst ) . Da wollte ich nix von Uni wissen. Ich verkürzte die Lehre auch auf 2 Jahre, war dennoch ziemlich einfach. In der Berufsschule wurde Prozentrechnung auf dem Niveau der 6. Klasse wiederholt, ich glaube aufm Gymi war das in der 6. noch anspruchsvoller als da. Im Betrieb ( Konzern ) war man sowieso nur der unterste Laufbursche und nach 2 Wochen konnte ich spätestens im Prinzip einen ausgelernten kaufm. Sachbearbeiter in der jeweiligen Abteilung ersetzen ! ( soll nicht arrogant klingen, die Arbeit war wirklich so leicht ). Die Arbeit bestand hauptsächlich aus dem Abtippen von Belegen, z.B. im Einkauf hingeschmierte Bestellungen von den Technikern. Wirklich einkaufen oder so durfte man selbstverständlich nicht mal als ausgelernter Industriekaufmann, lediglich die Bestellung in das System tippen, dem Techniker noch mal vorlegen zur Korrektur, dann vom Chef unterschreiben lassen. Preise aushandeln usw, machten selbstverständlich die Studierten.
Man war quasi nur einfache Schreibkraft, die Belege abtippt, kopiert und anschließend von Hand in Ordner nach Datum einsortiert. Heute bin ich IT Berater und arbeite selbst an Lösungen die solche Arbeiten automatisieren. Der EINZIGE Vorteil den ich an der Ausbildung gesehen habe ist, dass er mich motiviert hat zu studieren, da ich so einen langweiligen und dazu noch schlecht bezahlten Job ( die haben Ausgelernte nur über eine eigene Leihfirma übernommen, also kein Konzerngehalt ! ) nicht auf Dauer ertragen hätte.
Im Handwerk seh ich das durchaus anders, auch gerade bei Ingenieuren, je nach dem in welche Richtung die gehen. Auch privat ist das nicht schlecht, wenn man z.B. mal KFZler oder Elektriker gelernt hat. Da kann man sich sehr viele Handwerkerkosten sparen. Der Industriekaufmann, der im Konzern Akten sortiert und Belege sortiert hat, kann dagegen im Prinzip nix praktisch verwertbares.
antworten