Ich verbringe manchmal ein wenig Zeit auf Stayfriends etc um mal die Namen der alten Klassenkameraden wiederzufinden und die dann zu googlen.
Ich stamme aus einem Jahrgang, der die 5./6. in der Orientierungsstufe verbracht hat, bevor es dann zu Gym/Real/Haupt ging. Ja, es ist eben nicht alles so binar - wir haben Gymmis aus meinem Abijahrgang, die dann irgendwas sehr banales heute tun, und Hauptschüler, die sauehrgeizig waren und über Real, Wirtschaftsgym etc dann doch "studiert" haben, zumeist praxisbezogene Fächer wie BWL oder Ing.
Und bei den Mittelständlern kann dann "so einer" durchaus was werden, nicht zuletzt, weil es diese Leute oftmals nicht in die Ferne zieht, weil sie schätzen, was sie überhaupt mit Mühe erreicht haben. So zB mehrere Beispiele bei einem regionalen Baustoffplatzhirsch (mehrere 100 MA), wo einer mit dem vorgenannten Profil nun mit ca. Anfang 40 Geschäftsführer geworden ist. Was verdient der? Denke keine 100k, aber was solls. In seiner Region, mit seiner Story - ist es ne Menge.
Es gibt schon Branchen, in denen man erstmal (!) mit der kfm. Lehre weit kommt, Versicherung, Bank, Logistik/Seefahrt. In HH beeindruckt man die "Pfeffersäcke" sicherlich nicht damit, dass man ein "Studierter" ist. Das internationale Seefrachtgeschäft muss man wie ein Handwerk erlernen.
In den Konzernen, in denen vor 100 Jahren der Dr. jur. fast automatisch nach dem Studium und etwa Syndikustätigkeit zu Höherem berufen wurde, ist dies sicherlich anders - da gehört man dazu, wenn man ist, wie die anderen - Promotion, Tätigkeit bei Industrieverband usw.
Es kommt also auch sehr auf das jeweilige Umfeld an.
Und auf den einzelnen Menschen. Manchem ist die Vorstellung, im Hörsaal zu hocken, ein Graus; für ein Studium umziehen zu müssen. Dennoch kann in Deutschland jeder nach seinen Wünschen halbwegs glücklich werden, und es will auch wirklich nicht jeder vor allen Dingen Einkommen und Status maximieren.
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