WiWi Gast schrieb am 27.09.2018:
Ausgehend von der Diskussion nebenan wollte ich hier Praktiker bzw. mit der Branche Vertraute fragen, ob sich ein mit numerus clausus reglementiertes Studium der Zahnmedizin heute noch dergestalt lohnt, so daß später in der Praxis ein überdurchschnittliches Einkommen erreichbar ist:
www.wiwi-treff.de/Berufseinstieg-Wo-and-Wie/StB-Examen/Lohnt-sich-der-harte-Weg-zum-Steuerberater-StB-noch/Diskussion-22743/9
Sind die in der Diskussion angegebenen Praxiserträge realistisch?
Allgemein ist in der Branche ein Trend zur Dienstleistungsorientierung (arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten) und Kostenersparnis (Gemeinschaftspraxis) unverkennbar. Zudem die für die Branche negative Entwicklung, daß preissensible Patienten ohne entsprechenden Versicherungsschutz teure Zahnersatzbehandlungen vielfach im Ausland vornehmen.
Mein persönlicher Zahnarzt hat beispielsweise dergestalt expandiert, indem er kostenlos eine Praxis übernommen hat, was dem Übergeber die Rückbaukosten und den dort Beschäftigten den Arbeitsplatz gesichert hat.
Andererseits ist mir noch aus den 90er Jahren bekannt, daß Zahnarztpraxen damals teilweise für Millionen - DM - Beträge veräußert wurden.
Danke für Antworten!
Ich habe Zahnmedizin studiert und arbeite ganz "normal"als Zahnarzt.
Zuerst: der Sozialneid in Deutschland ist sehr hoch. Das hört man hier in diesem Forum sehr stark heraus... Deshalb hast du bisher wenige gute Antworten bekommen. Bei der Arbeit musst du dir häufig diesen Mist von Patienten anhören...
Damit (Geld für eine Kasse füllung) kaufen Sie sich jetzt sicherlich ein Boot, oder?- Ja, die 39€ von der Kasse reichen da sicherlich für ein großes Boot....
Als Arbeitnehmer verdiene ich ca. 5000-6000€ im Monat mit Diensten. Der Markt ist aktuell übersättigt und viele Patienten lassen sich im Ausland behandeln.
Die Mitarbeiter und alle laufenden Kosten (Miete, Versicherungen, Strom, Wasser, Materialkosten...) sind immens hoch in Deutschland.
Da kann niemand mit dem Ausland mithalten.
Viele Zahnarztpraxen werden aktuell aus diesem Grund verschenkt. Niemand möchte bei einer so geringen Grundversorgung (die Kassen bezahlen kaum noch etwas in Deutschland, übernehmen aber Auslandszahnersatz....) in eine eigene kleine Praxis investieren.
Generell denke ich, dass es sich aus finanziellen Gründen nicht lohnt. Es sei denn man kommt aus einer reichen Familie und kann viel Geld in ein MVZ stecken, dann dürfte sich das schon eher lohnen....
Dennoch ist es ein sehr schöner Beruf und ich würde es nicht tauschen wollen.
Alle Zahlen im Internet sind kompletter Lug' und Betrug. Lieber an echte Statistiken halten von den Kammern oder von der Ärzte Bank.
Das Internet ist voller inkompetenter Menschen, die gerne Vorurteile verbreiten.
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