Bezogen auf den MINT Bereich:
Die Tatsachen sind schon so wie Du schreibst. Viele Boomer schnappen bei solchen Sätzen halt nach Luft und fallen reflexartig in ihren Holzhammer-Draufhaumodus.
Es ist so, dass aus der Perspektive eines Absolventen gerade nicht so viel geht wie das vor vielen Jahren war.
Früher saßen insbesondere in den Industriebetrieben viele Leute, die sich "nur" mit einer Ausbildung als Abschluss sogar aus der Produktion hochgekämpft haben. Wenn man da als Universitätsmensch eingestiegen ist, hatte man oftmals schon einen gewaltigen Boost und konnte mehrere Hierarchiebenen sofort überspringen.(So wars bei mir) Heute ist das Studium der neue Standardabschluss. Damit steigt man dann i.d.r. auch wieder nur auf teilw. einfachste Sachbearbeiterstellen ein. Und damit wurde man früher auch nicht von Geldregen erschlagen.
Ich glaube einfach dass dieses narrativ in die heutige Zeit noch etwas nachhalt.
WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:
Hier der TE:
Ich weiß nicht, wie viel intrinsisches Interesse denn nötig ist, aber ich weiß, dass es im MINT Bereich stärker ist.
Nur lege ich wert darauf, dass meine Kaufkraft die meiner Eltern nicht unterschreitet. Weil MINT gerade absackt, war mir mit 18 nicht im Ansatz so klar, schiele ich auf Jura. Meine Eltern (Mintler) profitierten zu ihrer Zeit stark vom Wirtschaftswachstum. Meine Generation schaut da eben dumm in die Röhre.
Und da kommt mir als Nicht-Jurist der Gedanke, Jura könne ja so einfach sein für mich. Es ist dieses Gefühl, dass es so einfach sein könnte, ich müsse nur Jura studieren, ein Prädikat machen und könne mir dann die Jobs aussuchen für ein 6-stelliges Gehalt. Dabei denke ich daran zurück, dass ich in der Schule immer sehr gerne diskutiert habe und die Lehrer in den Klausuren den Diskussionsteil auch immer mochten. Und formale Systeme einhalten, kenne ich ja schon aus Mathe und da war ich auch nie wirklich schlecht.
Dass das sehr simpel und naiv ist und ich schnell desillusioniert werden würde, weiß ich selbst, bloß lässt der Gedanke mich nicht los.
Patentanwalt ist ein Möglichkeit, aber da frage ich mich, ob sich denn genug Fälle ereignen. Während man davon ausgehen kann, dass ständig irgendwer ne Anzeige wegen irgendwas kriegt, frage ich mich, ob es im Patentrecht auch so häufig Fälle gibt. Immerhin sind Innovationen nicht unbedingt skalierbar und dann könnte es bestimmt ne Zeit lang ganz viele geben und dann wieder gar keine.
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