Hallo Leute,

ich versuche es kurz zu halten.

1995 geboren (frische 21)
2013 Abitur gemacht (2,8)
2016 Ausbildung zum Industriekaufmann (gut) abgeschlossen
Seit Januar 2016 befristet beim gleichen AG angestellt (vermutlich in Kürze unbefristet)

Ich arbeite in einem öffentlichen Unternehmen und um liebäugle definitiv mit einem Wechsel, da ich bei uns grundsätzlich keine allzu große Perspektive sowohl von der Tätigkeit als auch vom Gehalt sehe - dazu in letzter Zeit immer mehr Einsparungen etc. wodurch ich vermute, dass es eher schlechter statt besser wird...

Der Stellenmarkt als frisch ausgelernter Industriekaufmann sieht sehr dürftig aus, meistens braucht man mehrjährige Erfahrung in bestimmten Bereichen, ein Studium oder etc.

Ich mache mir da ohne Studium wenig Hoffnung etwas ordentliches zu bekommen und da ich sowieso eins machen möchte, werde ich das wohl bei meinem aktuellen AG berufsbegleitend machen müssen.

Auf mein Gehalt möchte ich sowieso nicht verzichten (eigene Wohnung etc.) und voll ausgelastet bin ich dort meistens auch nicht, sodass sich das dann noch für diese 3-4 Jahre Studium anbieten würde. Dazu sammel ich ja nebenbei auch noch Berufserfahrung und es besteht ja noch die Möglichkeit, dass sich in der Zeit doch noch Perspektiven dort für mich öffnen könnten.

Welches Fach ich genau studieren möchte, kann ich noch nicht sagen. Ich möchte nicht einer von 10 Millionen BWLern ohne Profil sein, aber so in die Richtung sollte es schon gehen.

Nun gibt es zwei Optionen:

1) Das Unternehmen finanziert mir mein Studium entweder teilweise oder ganz (sofern mein Vorgesetzter zustimmt) und bin dann 4 Jahre Studium + 3 weitere Jahre and das Unternehmen gebunden. Dann bin ich ca. 28.

2) Ich finanziere es selbstständig (gerade noch so machbar finanziell) und habe dann nach Ende des Studiums alle Freiheiten mit ca. 25.

Da ich ja danach eher wechseln möchte, bevorzuge ich letztes - abgesehen davon, kann ich dann auch wirklich gänzlich unabhängig mein Institut + Studienfach auswählen, ohne dass der AG mir da reinreden möchte.

Danach erhoffe ich mir, dass ich evlt. bessere Chancen habe zu wechseln. Ich habe dann ja immerhin mit 25 Abitur, eine abgeschlossene Ausbildung, ein abgeschlossenes berufsbegleitendes Studium und ca. 4 Jahre Berufserfahrung.

Wären dann nicht auch Trainee Stellen etwas, worauf ich mich bewerben könnte?

Danke für die Hilfe!

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Hm, deine Berufserfahrung zählt nur, wenn du sie bei deinem Neuen Arbeitgeber auch einbringen kannst. Wenn du IK im Öffentlichen Dienst bist, klingt das etwas nach öffentlichen Versorger. Dann würde es Sinn machen, sich auf eine ähnliche Branche auszurichten, bspw. große Energiefirmen. Nur sind die gerade ziemlich im trouble..

Anders ist es, wenn du weniger Produktbezogen eingesetzt bist, also zB im Einkauf oder IT. Da kannst du leichter wechseln.

Mein Tip wäre, du überlegst dir in Ruge, welche Tätigkeit du gerne machen würdest, und wählst das passende Studium dazu. Zum Ende kannst du dann neu überlegen, ob du wechseln willst oder es als Sprungbrett für den internen Aufstieg nimmst.

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Ich habe damals einen ähnlichen Weg gemacht. Allerdings direkt ein duales Studium (Industriekaufmann + FOM). Hat mir für den Moment nicht geschadet, im Gegenteil. Mach dir über ungelegte Eier, wie der Bindung an den AG NACH erfolgreichem Studium, keine Gedanke.

Meine Erfahrung ist: Es ergibt sich immer eine passede Möglichkeit. Ich kenne genug Beispiele, bei denen der künftige AG diese Kosten übernommen hat. Allerdings weisst du ja auch gar nicht, ob du nach dem Studium nicht noch weiter bei deinem AG bleiben möchtest. Ich würde dir in deiner Situation immer zu FOM oder Fernuni Hagen raten.

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Also das mit dem öffentlichem Versorger stimmt schonmal, richtig geraten :D

Das Problem ist, dass meine Stelle momentan so ein bisschen "undefiniert" ist, da ich in einem noch recht neuen Unternehmensbereich tätig bin und mehr oder weniger alles so ein bisschen mache d.h. von Veranstaltungsmanagement, über ein wenig Controlling, teilweise hier und da etwas Beschaffung etc und was es sonst noch so gibt.

Möglicherweise entwickelt sich da mit der Zeit ein richtiges Aufgabengebiet heraus, aber ich wüsste gar nicht, wie ich jemanden richtig erkläre, was ich hier tue bzw. auf was ich mich woanders bewerben könnte.

Daher auch mein folgender Gedankenansatz: Die Stellen, die z.B. für Vollzeitstudenten ausgeschrieben werden, können ja i.d.R. auch nicht massig Berufspraxis in bestimmten Bereichen verlangen, da diese ja lediglich das Studium haben. Ich habe dazu immerhin irgendeine Berufserfahrung.

Zu den vorgeschlagenen Instituten: Auf ein Fernstudium habe ich grundsätzlich eher weniger Lust, also FOM könnte in Frage kommen als Abendstudium. Darf ich fragen, wieso du mir gerade die FOM empfiehlst bzw. wieso ich zu dieser gehen sollte?

Was die Finanzierung anbelangt, habe ich auch überlegt, mir das zunächst zahlen zu lassen (sofern mein AG mir da überhaupt entgegenkommt) und die monatlichen 300 Euro dennoch beiseite zu legen. Dann könnte ich mich im Extremfall immer noch direkt nach dem Studium "freikaufen" von der Bindungsfrist oder wenn ich erst nach einem Jahr wechsle, muss ich nur noch 2/3 zurückzahlen usw.

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Vollzeitstudium kommt für dich nicht in Frage? Ich habe auch nach dem Abi eine Ausbildung bei ner Bank gemacht. Ich wollte danach noch studieren und mich vom Bankensektor evtl. wegbewegen. Nachdem ich mit mehreren ehemaligen dualen Studenten gesprochen habe, die es alle bereut haben, bin ich doch nochmal zurück an die Uni gegangen, halte jetzt meinen Bachelor in der Hand und werde meinen Master anfangen.

Ich muss sagen, es war teilweise mit viel (v. a. finanziellem) Stress verbunden, ich möchte die gewonnene Lebenserfahrung aber dennoch nicht missen und würde es immer wieder machen. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung kommt man mit ein bisschen Glück auch an gute Werkstudentenstellen.

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Ein Vollzeitstudium zu machen, bin ich gedanklich auch schon durchgegangen - aber das scheitert immer wieder an den Finanzen.

Das scheitert dann immer wieder am Finanziellen...

Ich bin gerade so im Prozess eigene Wohnung finden und endlich von zu Hause raus (Gott sei Dank) und weiß nicht wie ich das bei einem Vollzeiststudium finanzieren sollte...

Ich werde mit meiner Freundin zusammenziehen, die verdient ebenso wie ich (gleiches Einstiegsgehalt) ca. 1,6k - 1,7k netto.

Wenn mein Gehalt jetzt komplett wegfallen würde, könnte das schon sehr schwierig werden...

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Hallo,

deine Überlegung finde ich nicht schlecht.
Lass es dir erstmal zahlen und leg die 300 pro Monat beiseite. Wer weiß? Vielleicht möchtest du gerne nach 1 Jahr wechseln, kannst dich dann problemlos "rauskaufen", hast aber dennoch gespart.

Nebenbei würde ich Hagen deutlich bevorzugen. Ist aber natürlich auch Typsache :)

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Das mit den 300 Euro werde ich wohl auch machen :)

Wieso empfiehlst du mir eher die Fernuni Hagen statt FOM?

Ich glaube, dass mir Präsenzveranstaltungen (auch wenn es nur jeweils für ein paar Stunden pro Woche ist) mehr bringen, als mir KOMPLETT alles selbst anzueignen.

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Wieviel Geld brauchst du denn im Monat zum Leben? Ich komme mit ner 20-Std. Werkstudentenstelle auf knapp 950 ? im Monat, abzüglich Renten- und Krankenversicherung bleiben um die 800 ? übrig. Davon lebt man nicht wie ein König, aber es passt. Ich wohne aber auch in nem Studentenwohnheim. Am Finanziellen muss es wirklich nicht scheitern.

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Hey, bin gerade auf einem ähnlichen Weg wie du. Ich bin 28, habe auch eine kaufmännische Ausbildung gemacht und habe dann an einer FH BWL studiert. Nach dem Bachelor bin ich nun auf die Uni gewechselt und mache da aktuell meinen Master (1 Jahr noch)

Ich denke es sind 2 Dinge die du mit dir ausmachen musst.

1) Die Finanzierung: Möchtest du dich verschulden oder nicht? Ich selbst beziehe Bafög + einen KFw Kredit von über 300@?, damit kann man durchaus leben - Zeit um sich was dazu zu verdienen hat man in der Regel auch (Es sei denn du hängst nur an der Uni ab) Klar, am Ende des Masters habe ich etwa 20.000? Schulden, aber hochgerechnet auf ein Arbeitsleben ist es nichts, darüber hinaus sind die Zinsen für den Kfw Kredit so günstig wie noch nie (1% ca.)

2) Dein Lebensweg. Was möchtest du? Möchtest du direkt Karriere machen oder das Leben noch ein wenig genießen? Ich kenne auch einige Leute, die ein duales Studium machen/gemacht haben - ist nicht einfach, du hast 4 Jahre Stress pur. Dafür haste halt auch Kohle. Im Vollzeitstudium hat man auch noch ein wenig Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern, Freizeit genießen, als Persönlichkeit reifen, Erfahrungen zu sammeln.

Die meisten Leute die mit mir studiert haben, machen einen Master. Oftmals hat man das Gefühl das Bacheloranten unfertige Studenten sind. Da ist auch was dran. Allerdings kann ich dir auch sagen, dass du mit einer abgeschlossenen Ausbildung ganz anders und gediegener an die Sache rangehen kannst - sofern du BWL studierst. Alles Gute!

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Ich verstehe Leute nicht, die mir erzählen, sie könnten sich ein Studium finanziell nicht leisten.
Meine Eltern haben mir monatlich 300 EUR zugeschossen. Der Rest kam aus einem Werkstudentenjob (800). Davon hatte ich im Wohnheim knapp 200EUR Miete. Also noch 900 EUR übrig zum Leben. Das reicht super.

Man muss sich halt im Studium dann überlegen ob es alle 2 Jahre ein neues Handy sein muss, man wöchentlich feiern geht oder dreimal im Jahr verreist - keine Frage. Aber in D, wo es keine Studiengebühren gibt, kann sich jeder ein Studium leisten.

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Nicht jeder bekommt ein Wohnheimplatz für 200 Euro ... . Du glücklicher.

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Naja, Glück? Ich musste auch darum kämpfen. Die ersten 6 Monate hatte ich ein WG-Zimmer (übrigens die 150EUR mehr hätten mir nicht weh getan und ich hätte das Studium auch finanziert bekommen)

Ich stand für mein Wohnheimzimmer halt wöchentlich bei der Verteilung an und habe gefragt ob es etwas neues gibt. Wenn Leute kurzfristig ausgezogen sind, habe ich mich als Interessent angemeldet, etc. Wenn man natürlich wartet bis die Damen dich anrufen und dir was anbieten, vergehen Jahre.

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Es hat auch nicht jeder Eltern die einem 300 im Monat zuschießen können ...

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Ja, nicht jeder hat Eltern die einen mitfinanzieren. Aber ich verstehe die Leute nicht die sagen, sie können es sich nicht leisten, aber gleichzeitig zu geizig sind bafög/Kredit zu beziehen. Ganz umsonst kann ein Studium halt auch nicht sein..

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Ja, es hat wirklich nicht jeder Eltern, die einem 300? im Monat zuschießen können. Und es ist auch ganz und gar nicht einfach, seinen Lebensunterhalt komplett alleine zu bestreiten. Aber es ist machbar, definitiv. Habe, wie gesagt, auch 20 Std. pro Woche gearbeitet und meinen VWL-Bachelor in 7 Semestern durchgezogen, hätte es sogar in Regelzeit geschafft wenn ich im ersten Semester fleißiger gewesen wäre.
War ne harte Zeit und für den Master hab ich einen Kredit aufgenommen. Also machbar ist es schon und es bringt einem auch unglaublich viel. Wenn ich mich allein vom persönlichen Horizont her vergleiche mit den Leuten, die zuhause wohnen geblieben sind bzw. nie ein Vollzeitstudium angetreten haben, würde ich es immer wieder tun.

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