Accenture-Bildungsstudie: Fachwissen gut - Praxis mangelhaft
Kompetenzvermittlung an Deutschlands Hochschulen: Studenten und Top-Manager weitgehend einig - aktuelles Bildungssystem bereitet nicht ausreichend auf die Anforderungen der Wirtschaft vor
Mit dem Praxisbezug hapert es
Gute Noten gibt es von den Studenten für die theoretische Fundierung sowie die Tiefe und Breite des Fachwissens. Aber mit dem Praxisbezug hapert es. Obwohl die Mehrzahl der Absolventen eine Wirtschaftslaufbahn anstrebt, ist die Wissensvermittlung vorrangig auf die akademische Forschung ausgerichtet. Praktika oder eine Berufausbildung sind nur in einzelnen Studiengängen Bestandteil bzw. Voraussetzung. Die Umfrage zeigt: Zwei von drei Nachwuchs-Naturwissenschaftlern haben ein Unternehmen noch nie von innen gesehen.
In punkto Feedback und Leistungsbewertung lässt das Urteil der Studenten ebenfalls zu wünschen übrig. Drei Viertel der Befragten müssen sich oft zu Hunderten die planmäßig zur Verfügung stehenden zwei Stunden pro Woche für Besprechungen mit den Professoren teilen, und bei knapp der Hälfte erfolgt die Leistungsbewertung fast ausschließlich über Zensuren. Die Folge: Deutsche Studenten fühlen sich mehr als anonyme Verwaltungseinheiten denn als individuell betreute Persönlichkeiten.
Über die Studie
Die Studie »Das richtige Wissen? Kompetenzvermittlung an deutschen Hochschulen« wurde im Auftrag von Accenture in Kooperation mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und AIESEC erstellt. An der von icon brand navigation durchgeführten repräsentativen Befragung nahmen mehr als 1.000 Studenten an Universitäten und Fachhochschulen aller 16 Bundesländer teil. Dabei wurden die Geistes-, Natur-, Ingenieur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften abgedeckt. Die Studie ist auf Anfrage kostenlos bei Accenture erhältlich