Erwartungen der Wirtschaft an Hochschulabsolventen - Soft Skills und Praxisbezug
Welche Anforderungen Unternehmen an den akademischen Nachwuchs stellen, hat der DIHK in einer Umfrage ermittelt. Auch die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft wurde untersucht.
Erwartungen der Wirtschaft an Hochschulabsolventen - Soft Skills und Praxisbezug
Berlin, 07.05.2008 (dihk) - Der Bedarf der Unternehmen an akademischen Nachwuchskräften steigt. Demografiebedingt wird sich der Fachkräftemangel in Zukunft weiter verstärken. Deshalb kommt es heute schon entscheidend auf die Qualität der Hochschulausbildung an. Der DIHK hat Unternehmen gefragt, welche Kompetenzen Hochschulabsolventen beim Berufseinstieg mitbringen sollten und welche Erfahrungen sie mit Bachelor- und Masterabsolventen machen. Zusätzlich wollten wir wissen, ob und wie Unternehmen mit Hochschulen zusammenarbeiten. Hier die zentralen Ergebnisse der Umfrage unter 2.135 Unternehmen:
- Soft Skills sind das Salz in der Suppe
71 Prozent der Unternehmen bewerten Teamfähigkeit als wichtigste Kompetenz von Hochschulabsolventen beim Berufseinstieg. Ebenso wichtig: Berufseinsteiger müssen selbstständig arbeiten, Einsatzbereitschaft zeigen und gut kommunizieren können. Auf der Wunschliste ganz oben finden sich somit vor allem Schlüsselkompetenzen. Fachwissen wird dabei als selbstverständlich vorausgesetzt. Konkret bedeutet dies: Wenn sich zwei fachlich gute Absolventen bewerben, bekommt derjenige mit mehr Soft Skills den Zuschlag. DIHK-Empfehlung: Hochschulen müssen noch stärker als bisher Schlüsselkompetenzen vermitteln. Dabei geht es nicht um zusätzliche Kurse in Soft Skills, sondern um selbstverständliches Lernen in Fallstudien, Gruppen- und Projektarbeiten.
- Praxisbezug ist von zentraler Bedeutung
38 Prozent der Unternehmen haben sich in der Probezeit bereits wieder von einem Hochschulabsolventen getrennt. In erster Linie deshalb, weil dieser das theoretisch Erlernte im Unternehmensalltag nicht praktisch umsetzen konnte. DIHK-Empfehlung: Praxisphasen müssen fester Bestandteil von Studienordnungen sein. Hierzu müssen auch die Unternehmen beitragen, indem sie Studenten durch Praktika und Werkverträge Einblicke in die betriebliche Realität geben. Davon profitieren beide: Studierende und Unternehmen können in Zeiten des Fachkräftemangels frühzeitig Tuchfühlung aufnehmen.
- Vorsichtiger Optimismus über den Erfolg der Studienreform
Rund zwei Drittel der Unternehmen bewerten die Absolventen der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge positiv, wobei bislang längst noch nicht überall Erfahrungen vorliegen. DIHK-Empfehlung: Die Hochschulen sollten während und nach der Umstellung die Strukturen und Inhalte der Studiengänge immer wieder kritisch daraufhin überprüfen, ob sie die am Arbeitsmarkt benötigten Kompetenzen vermitteln. Dazu gehört auch, dass man den Umfang eines Bachelors an den Erfordernissen der Kompetenzvermittlung orientiert und nicht über alle Fächer hinweg dogmatisch auf sechs Semester und den anschließenden Master auf weitere vier Semester festlegt.
- Erfolgsmodell Kooperation
Über 50 Prozent der an der Umfrage beteiligten Betriebe arbeiten bereits mit Hochschulen zusammen, und viele wollen diese Zusammenarbeit weiter ausbauen. Unternehmen vergeben Diplomarbeiten, arbeiten an dualen Studiengängen mit oder unterrichten an Hochschulen. Die Wirtschaft ist also bereit, die Hochschulen aktiv zu unterstützen. Leider gelingt dies nicht immer, weil nicht alle Hochschulen die Angebote von Betrieben zur Zusammenarbeit aufgreifen. DIHK Empfehlung: Die Hochschulen sollten mehr Partnerschaften mit Unternehmen aufbauen und dabei die Koordination übernehmen. Gerade kleinere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen brauchen deren Know-how für eine Zusammenarbeit. Die IHKs stehen als Partner für die Anbahnung von Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen ebenfalls bereit.
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