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Tipps zum BerufseinstiegMittelstand

Karriere-Perspektiven im Mittelstand top

Wer sich gegen den Trend bewirbt, macht schneller Karriere.

Eine lange Landstraße mit gelber Doppelmakierung in der Mitte.

Wirtschaftsstudenten müssen umdenken
Die Zeichen stehen auf Krise: Auch ein Wirtschaftsstudium ist heute keine sichere Eintrittskarte zu Karriere und gutem Einkommen mehr. Jedenfalls dann nicht, wenn man sich bei der Jobsuche auf die Großunternehmen mit den klingenden Namen beschränkt. Dort stehen nämlich sogar die High Potentials mittlerweile Schlange.

Bei den WiWis, die derzeit studieren, kommt diese Erkenntnis nur allmählich an. Thomas, 30 und Key Account Manager bei einem mittelständischen Unternehmen, weiß noch, wie es im Studium war: »WiWis nehmen die Bewerbung nach dem Studium auch heute noch auf die leichte Schulter. Dabei sind sie viel zu sehr auf die großen Unternehmen fixiert.«

Studien bestätigen das. Das Wirtschaftsmagazin Impulse befragte 1.500 Studierende der Wirtschaftswissenschaften. Danach kann sich nur jeder Dritte vorstellen, nach dem Studium in einem mittelständischen Unternehmen zu arbeiten. Eine Untersuchung an der Uni Hohenheim zeigt, dass Firmen wie DaimlerChrysler, Porsche, Bosch, Siemens und die Deutsche Bank nach wie vor ganz oben auf dem Wunschzettel der WiWis stehen.

Die Ursachen
Ein Job im Mittelstand ist also bei den WiWis nicht angesagt. Zu Unrecht, meint Thomas, der die Aufstiegsmöglichkeiten in seiner mittelständischen Firma, einem Medienunternehmen, schätzt. Er weiß, wie es einigen ehemaligen Kommilitonen geht, die einen Job bei einer Top-Firma bekommen haben: »Das Seltsame ist, dass die, die es geschafft haben, häufig unzufrieden sind.«

Und woran liegt das seiner Ansicht nach? »Die Top-Unternehmen verfügen zwar über große Budgets, aber es dauert lange, bis man die entsprechenden Entscheidungskompetenzen erhält.«

Bei Thomas war das anders. Ihn reizte das vielfältigere Aufgabenspektrum und die schnellere Karriere in einem kleineren Unternehmen. »Als ich mich hier bewarb, gab es so gut wie keine Konkurrenz von anderen BWLern. Meine Kollegen stammen zum Teil aus ganz anderen Fachbereichen.«

Der Mittelstand holt auf
Dennoch: Dass die großen Unternehmen nach wie vor so reizvoll sind, hat natürlich Gründe. Gerade Berufsanfängern haben sie viel zu bieten:

Dass die Arbeitsplätze dort mittlerweile Mangelware sind, wird bei solchen Aussichten gern verdrängt.

Der Mittelstand allerdings hat die Zeichen der Zeit erkannt und holt auf. Benchmarking-Untersuchungen wie Top Job, bei der »Die besten Arbeitgeber im deutschen Mittelstand« ermittelt wurden, zeigen, dass es auch im deutschen Mittelstand überaus attraktive Angebote gibt. Auch bei kleineren Unternehmen wird mehr und mehr Wert auf Personalentwicklung gelegt. Sie haben erkannt, dass sie unter verschärften wirtschaftlichen Bedingungen nur bestehen können, wenn die Mitarbeiter sich mit ihrem Unternehmen identifizieren. Thomas bestätigt die Vorteile einer engen Bindung zwischen Firma und Kollegen: »Den Leuten hier ist gemeinsam, dass sie den Laden lieben.« Jeder duzt jeden, 90 Prozent der Leute sind zwischen 25 und 35.

Fazit
Scheuklappen runter und umgeschaut: Der Mittelstand ruft! Für Thomas jedenfalls hat sich sein Weg gelohnt: Er steht jeden Morgen mit einem Lächeln auf.  


Wie finde ich meinen Traum-Job? Karriere-Tipps von Thomas