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Tipps zum MBA-StudiumGMAT

MBA-Special Teil 10: Der GMAT

In Zusammenarbeit mit MBA-Gate präsentiert WiWi-TReFF eine mehrteilige Serie zum Thema Master of Business Administration.

Die Graduation Cap mit Weltkarte im Hintergrund über den Buchstaben MBA.

Der GMAT
Der GMAT ist ein vierstündiger, standardisierter Test in englischer Sprache, der vom Education Testing Service (ETS) entworfen und weltweit im Auftrag des Graduate Management Admission Council (GMAC) angeboten wird. Ziel des Tests ist es, das quantitative und verbale Denkvermögen sowie die Effizienz der Sprachverwendung der Teilnehmer unter Zeitdruck zu bestimmen. Der Test ist im Multiple-Choice-Format gehalten, wenn man von den beiden 30-minütigen Essays absieht, die zu Anfang des Tests zu schreiben sind.

Der Test ist computer-adaptiv - daher der oft verwendete Name »GMAT CAT« (computer adaptive test). Das bedeutet, die Fragen werden schwieriger, wenn der Kandidat richtige Antworten gibt - und umgekehrt. Für die Auswahl der Fragen greift der Computer auf einen umfangreichen Fragenpool zurück, der in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt ist. Eine Frage gilt als schwierig, wenn nur einem vergleichsweise geringen Prozentsatz der Teilnehmer vorheriger Tests die richtige Antwort gelungen ist. Haben demgegenüber 80 oder 90 Prozent aller Teilnehmer eine bestimmte Frage richtig beantwortet, wird diese Frage als eher leicht eingestuft. Auf diese Weise soll der individuelle Leistungsstand möglichst genau bestimmt werden.

Die Idee dahinter ist, dass der Teilnehmer sich letztlich auf dem Schwierigkeitsgrad einpendeln wird, der seinen Fähigkeiten entspricht. Macht er einmal einen Flüchtigkeitsfehler, fällt dies nicht weiter ins Gewicht, wenn er sich anschließend durch die richtige Beantwortung mehrerer Fragen mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad wieder in den Bereich vorarbeitet, mit dem er fertig werden kann. Merke: Den ersten ca. 8 Fragen der jeweiligen Sektion sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Qualität der Antworten wirkt sich hier besonders auf das Ergebnis aus. Das gleiche gilt neuerdings für die letzten 5 Fragen der beiden Hauptsektionen (Verbale Sektion, Quantitative Sektion, dazu unten mehr).

 

Niemand fällt durch
Beim GMAT geht es nicht darum zu bestehen. Durchfallen tut niemand - wenn man von dem seltenen Ausnahmefall absieht, dass der Test wegen gravierender Fehler insgesamt für ungültig erklärt wird. Die Teilnehmer müssen lediglich versuchen, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Der GMAT ist eine Zulassungsvoraussetzung für fast jedes MBA-Programm auf der Welt.

Tendenziell kann man sagen: Je renommierter das Programm ist, desto höher sind die Anforderungen des jeweiligen Admission Committee an die Höhe der im GMAT erzielten Punktzahl. Wer in einem Top-Programm zugelassen werden möchte, muss dabei extrem gut abschneiden. Am strengsten ist die Stanford Business School: Ihre Teilnehmer haben im Durchschnitt fast 730 Punkte im GMAT; ein solches Ergebnis erzielt vielleicht einer von 200 Teilnehmern.

Ziel des Tests
Ziel des Tests ist es, das quantitative und verbale Denkvermögen sowie die Effizienz der Sprachverwendung der Teilnehmer unter Zeitdruck zu bestimmen. Das individuelle Testergebnis jedes Kandidaten soll Aufschluss darüber geben, inwieweit ein Teilnehmer dazu in der Lage ist, komplexe Sachverhalte schnell zu analysieren, Probleme zu erkennen und diese richtig zu lösen. Das lässt wiederum einen Schluss auf die Effizienz seiner Arbeitsweise zu, und es soll einen Anhaltspunkt über seine potenziellen Erfolgsaussichten in einem MBA-Programm bieten.

Besondere Fachkenntnisse sind nicht Gegenstand des GMAT. Weder sind spezielle mathematische Fertigkeiten erforderlich, noch werden vertiefte wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse oder eine besondere Allgemeinbildung verlangt. Vom geprüften Wissensstand her ist der GMAT im Wesentlichen auf mathematische Grundlagen und genügende Kenntnisse der englischen Sprache einschließlich ihrer Grammatik beschränkt. Die Herausforderung besteht in den schwierigen Fragestellungen, die so den meisten Teilnehmern noch nicht begegnet sein werden und deren Logik man vor dem Test ausgiebig trainieren sollte.

Bedeutung des GMAT für die Bewerbung
Ob ein Bewerber die notwendigen Fähigkeiten zur Teilnahme an einem MBA-Programm mitbringt, wird anhand des gesamten Bewerbungsmaterials entschieden. Formell ist der GMAT daher nur ein Kriterium von vielen. Das Auswahlkomitee räumt dem im GMAT erreichten Testergebnis im Rahmen der eingereichten Bewerbungsunterlagen jedoch einen ganz erheblichen Stellenwert ein.

Verschiedene Gesichtspunkte sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Als standardisierter Test bietet der GMAT die nahezu einzige Vergleichsbasis für die Beurteilung des Potenzials internationaler Bewerber. Es fällt den Komitees oftmals schwer, die Qualität ausländischer Hochschulabschlüsse zu beurteilen. Gleichermaßen schwierig ist es, die akademischen Leistungen von Bewerbern einzuschätzen, die aus Fachrichtungen kommen, in denen die Absolventen ganz überwiegend Bestnoten zu bieten haben, ohne dass eine klare Differenzierung zugunsten besonders befähigter Studenten möglich ist. Der Anreiz ist deshalb groß, für die Beurteilung der Bewerber, deren Zahl bei begehrten Programmen die Anzahl der angebotenen Studienplätze um das Zehnfache übersteigen kann, eine Vorauswahl anhand des GMAT-Scores vorzunehmen und nur bei einer geringen Zahl der Bewerber wirklich die umfangreichen anderen Materialien der Bewerbung zu bewerten.

Für akademisch gute Bewerber kann ein sehr gutes GMAT Ergebnis die Chance eröffnen, eines der seltenen Stipendien an guten Business Schools zu ergattern. Hervorzuheben ist auch, dass ein guter GMAT wegen seiner besonderen Bedeutung im Auswahlverfahren die realistische Aussicht eröffnet, auch ohne weit überdurchschnittliche akademische Noten an renommierten Business Schools angenommen zu werden.

 

Official Score Report
Für Teilnehmer, die sich für ein anerkanntes MBA-Programm bewerben, besteht die Möglichkeit, bei dem testabnehmenden Unternehmen Educational Testing Service (ETS) zu beantragen, dass der Official Score Report des GMAT der jeweiligen Business School zugeschickt wird.

Unmittelbar vor dem GMAT im Testzentrum können Teilnehmer bis zu fünf Business Schools benennen, denen der Official Score Report zugeschickt werden soll. Dieser Service steht kostenfrei zur Verfügung. Für spätere Zusendungen des Official Score Report wird pro Business School eine Gebühr von $25 berechnet.