MBA-Special Teil 2: Das US-Modell
In Zusammenarbeit mit MBA-Gate präsentiert WiWi-TReFF eine mehrteilige Serie zum Thema Master of Business Administration.
Besseres Renommee des MBA in den USA
Die lange Tradition des MBA in den USA hat gravierende Auswirkungen: Das gute Renommee eines MBA-Programms ist in der US-Wirtschaft viel bekannter als andernorts. Die US-Business-Schools betreiben ein regelmäßig effektiveres Job Placement und Networking als ihre europäischen Kollegen. Auch die Alumni-Netzwerke der US-Schulen sind sehr weit verbreitet und erhöhen die Einstiegs- und Aufstiegschancen ihrer Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. Wissenschaftlich liegen die US-Universitäten meist noch vorne. Die US-Business-Schools geben nach wie vor mehr größere Forschungsarbeiten in Auftrag und die bahnbrechenden Artikel im Management-Bereich stammen sehr häufig noch von Professoren amerikanischer Business Schools.
Wie gesagt: Die klassischen Vollzeit-Programme in den USA sind grundsätzlich auf zwei Jahre angelegt und gelten als vollwertiges Management-Studium, während die europäischen Varianten meist nur bis zu einem Jahr dauern und als Zusatzstudium konzipiert sind. Trotz einiger Annäherungen kann man sagen: Den US-Business-Schools geht es immer noch mehr um die Vermittlung vertiefter Managementkenntnisse. Auch das Wahlfach-Angebot ist in der Regel umfangreicher, weil der MBA in den USA meist von der Business School einer großen Universität angeboten wird; da fällt es vergleichsweise leicht, verschiedene Wahlfächer anzubieten. Zum Vergleich: In Europa sind die Anbieter sehr häufig eigens für ein MBA-Programm geschaffene private Einrichtungen.
Die US-Business-Schools gestalteten ihre MBA-Programme sehr flexibel. Ihre Innovationsgeschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit ist sehr hoch, etwa wenn es darum geht, die Studienmaterialien zu erneuern und neue Lerntechnologien einzusetzen. Viele europäische Studenten, die in den USA ihren MBA erworben haben, bemängeln, dass die Programme sehr stark auf die amerikanischen Verhältnisse zugeschnitten sind. Das betrifft zum einen das Studienangebot. Darüber hinaus ist die Jobvermittlung, die amerikanische Universitäten durchaus mit Erfolg betreiben, auf den nationalen Markt konzentriert; für diesen Bereich werden die meisten Mittel bereitgestellt. Dabei geht es vor allem um die Vermittlung amerikanischer Studenten; Ausländer haben geringere Chancen.
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