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Tipps zum MBA-StudiumWLB

Work-Life-Balance für MBA-Studenten so wichtig wie Karriere

Work-Life-Balance ist unter MBA-Studierenden der USA nicht nur ein Frauen-Thema. Auch jedem zweiten Mann sind seine Lebensprioritäten wichtiger als die berufliche Karriere. Fast 70 Prozent der jungen MBA-Studenten und MBA-Absolventen möchte zwar Karriere bis ins Topmanagement machen aber auch ein erfülltes, facettenreiches Leben führen. Prestige und ein Top-Gehalt sind dabei weniger wichtig als die persönlichen Ziele. Unternehmen und Universitäten müssen sich auf diese neuen Bedürfnisse einstellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Managementberatung Bain & Company nach der Befragung von 1.500 MBA-Studenten und MBA-Absolventen in den USA.

Aufnahme von hinten wie ein Kleinkind mit Sonnenschutzhut am Finger des Vaters läuft.

Work-Life-Balance für MBA-Studenten so wichtig wie Karriere
Das Erreichen ihrer nicht beruflichen Ziele ist 50 Prozent der weiblichen und 51 Prozent der männlichen MBA-Studenten wichtiger als eine schnelle Karriere. Lediglich 32 Prozent der Studentinnen und 36 Prozent der Studenten ziehen den beruflichen Aufstieg anderen Lebenszielen vor. Den ständigen Kompromiss zwischen Beruf und anderen Ambitionen betrachten 40 Prozent der Studentinnen und sogar 42 Prozent der Studenten als das größte Hindernis für ihre Karriereziele. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Integrating work and life – it’s not just a woman’s issue anymore“ der internationalen Managementberatung Bain & Company nach der Befragung von 1.500 MBA-Studenten und MBA-Absolventen der besten Business Schools in den USA.

„MBA-Studenten von heute denken intensiv darüber nach, was sie beruflich und persönlich erreichen wollen“, analysiert Dr. Henrik Naujoks, für Personal verantwortlicher Partner bei Bain & Company. „Sie sind nicht mehr ausschließlich auf die Karriere fokussiert, sondern streben ein erfülltes Leben in vielen Dimensionen an.“


 

Männer definieren beruflichen Erfolg nach wie vor anders
Die beruflichen Wünsche von Frauen und Männern nähern sich an. Viele der befragten männlichen Studenten formulieren Bedürfnisse, die früher als traditionell weiblich galten.

Klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es hingegen weiterhin bei der Definition des beruflichen Erfolgs:

Außerdem nennen männliche Top-Absolventen Technologiekonzerne und unternehmergeführte Firmen als zwei von drei Wunscharbeitgebern, während Frauen auch starkes Interesse an Branchen mit gesellschaftlicher Bedeutung haben.


Unternehmen und Universitäten müssen moderne Arbeitsmodelle anbieten
Die Ergebnisse dieser Umfrage haben Konsequenzen sowohl für die Wirtschaft als auch für das Bildungswesen. Sie müssen sich auf die veränderten Bedürfnisse und flexibleren Karrierewünsche der Studenten einstellen – die einen, um für die Top-Absolventen interessant zu bleiben, die anderen, um nicht an der Realität vorbei auszubilden. Die besten MBA-Programme galten bisher als Startrampe für eine intensive Karriere mit langen Arbeitstagen und vielen privaten Kompromissen. Die Unternehmen konnten sich darauf verlassen, dass ihre High Potentials alles dafür tun würden, um schnell aufzusteigen. Doch diese Zeiten sind vorbei.

„Die aufstrebende neue Generation der Konzernlenker und Unternehmer zwingt die Wirtschaft zu akzeptieren, dass Karriere um jeden Preis nicht mehr das dominierende Ziel ist“, betont Bain-Partner Naujoks.

Für Unternehmen heißt es daher mehr zu tun, als nur über Flexibilität zu reden. Sie müssen zeigen, dass es in ihrer Firmenkultur verschiedene Optionen für den Weg ins Top-Management gibt.

Dazu gehören moderne Arbeitsmodelle wie

„Es geht nicht länger nur darum, ein Talent möglichst schnell nach oben zu katapultieren“, so Naujoks. „Vielmehr gilt es Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die in ihrem Beruf, aber auch in anderen Lebensbereichen erfolgreich sind.”


Work-Life-Balance ist heute ein Thema für beide Geschlechter
Viele Unternehmen müssen ihre Beförderungsmechanismen überdenken, damit sich die neuen flexiblen Arbeitsmodelle durchsetzen können. Wer das schafft, zieht Spitzentalente nicht nur an, sondern bindet diese weiblichen und männlichen High Potentials auch langfristig an sein Unternehmen.

Bain-Partner Naujoks stellt fest: „Arbeitgeber können es sich nicht länger leisten, die mehrdimensionalen Lebensziele der jungen Generation zu ignorieren oder als reines Frauenthema zu behandeln.“



Download der Geschlechter-Studie "Integrating work and life"
[PDF, 8 Seiten - 1,2 MB]
„Integrating work and life – it’s not just a woman’s issue anymore“