Hallo zusammen,

ich habe von einer Big4 ein Einstiegs-Angebot im Bereich Tansfer Pricing/Verrechungspreise einzusteigen.
Habe BWL an einer Uni mit steuerlichem Schwerpunkt studiert und ein Prakitkum im Bereich Corporate Tax bei einer Big4 gemacht. So weit so gut.

Habe dann an einem TP Workshop teilgenommen, was mir auch sehr gut gefallen hat; danach kam dann das Angebot. Immernoch gut.

Allerdings bleibt da die folgende Unsicherheit:

In unserem Workshop waren ne Menge BWL`er sowie einige Volkswirte und Juristen. Für diese 3 Fachrichtungen ist auch die Stelle ausgeschrieben (so wie bei allen der Big4).
Ich selbst interessiere mich sehr für Steuern, bin aber nicht so der super quantitative Typ. Die VWL-Scheine aus dem Grundstudium waren ganz ok, aber bin ansonsten nicht so wirklich quantitativ interessiert.

Daher die Frage: wie quantitativ ist die normale Arbeit im Bereich TP ?

Habe im Rahmen des Workshops mal einen TP Manager durch die Blume befragt und der hat mich etwas beruhigt und sinngemäß gesagt, dass es natürlich auch Volkswirte in dem Bereich gibt, dass aber der Anteil der wirklich tief quantitativen Arbeit im Bereich TP recht überschaubar sei, da es sich halt um die spezifisch steuerrechtliche Sicht auf Verrechnungspreise handele, bei der die wesentlichen Faktoren und Preiselemente durch die tatsächlichen Einkäufe, Verkäufe und Produktionsvorgänge der Unternehmen bereits vorgegeben wären und es eben keine allgemeine volkswirtschaftliche Analyse sei, bei denen man freie Faktoren wählen könne.

Des Weiteren sagte er, dass es für einen guten TP Berater viel wichtiger sei die Wertschöpfungsketten von Unternehmen zu verstehen und ggü. der Betriebsprüfung innerhalb der Dokumentation gut darstellen zu können. Die zu erstellende Dokumentation sei daher zwangsläufig eher deskriptiv als quantitativ im eigentlichen Sinne.

Zusätzlich sagte er mir, dass ein gewisses rechtliches Verständnis sehr gut wäre, da es halt im Umfeld einer Betriebsprüfung stattfinde und man somit Dinge wie Beweislasten und steuerliches Verfahrensrecht immer zu bedenken habe. Und natürlich um die Verwaltungsanweisungen usw. dazu richtig lesen zu können.

Wie sehr ihr das? Zustimmung ? Andere Ansichten?

Vielen Dank für alle Beiträge.

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Rechtschreibfehler in der Titelzeile (und anderswo) bitte ignorieren :-)

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Selbst bei den big4 wirst du in den meisten abteilungen nicht "quantitativ" arbeiten, denn mal ehrlich... Viele die meinen sie arbeiteten quantitativ nur weil sie viel mit "zahlen" oder mit "excel" zu tun haben, erzaehlen eigentlich was vom kuckuck. Denn unter quantitativ arbeiten versteh zumindest ich ein wenig mehr als ausuebung der grundrechenoperationen (egal wie komplex das workbook nun aufgebaut ist) und mehr wird dir bei den big4 - mit ausnahme einiger spezialistenteams - nicht abverlangt werden, erst recht nicht bei den tax kollegen.

Also keine angst.

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Würde ich auch so sehen .... so wahnsinnig viel mehr als Grundrechen-Arten ist auch im TP nicht gefragt.

Entscheidender ist vielmehr, welche Bestandteile (Betrag x für Marketing, Betrag Y für Lizenzen, Betrag Z für Transport usw.) in den jeweiligen Verrechnungspreise einbezogen werden dürfen bzw. welche nicht und natürlich wie das jeweilige Unternehmen zu kategorisieren ist (Entrepreneur ja/nein, usw.). Da liegen häufig die Hauptstreitpunkte .. und natürlich bei der Frage, ob ausreichend dokumentiert wurde oder nicht.
Da ist es eher wichtig eine Betriebsprüfungs-taugliche, steuerliche Argumentationslinie zu finden, die sich auf entsprechende Gesetze, Verwaltungsanweisungen usw. bezieht; die finale Bestimmung des jeweiligen Verrechnungspreises ist dann meistens nur mit den Grundrechen-Arten zu machen.

Man darf ja nicht vergessen, dass die "Gegenseite", also die Finanzverwaltung, zwangsläufig am Gesetz "entlang" argumentieren muss, also (steuer-)rechtlich argumentiert und sich nicht an losgelösten, volkswirtschaftlichen Betrachtungen orientieren kann. Es wird ja eine Steuer erhoben, für die eine Gesetzesgrundlage bestehen muss.

Die wirklichen tiefen, quantitativen Analysen bzgl. TP sind nur bei recht wenigen Sonderproblemen oder speziellen Branchen notwendig; die werden von kleineren WP/StB/RA-Gesellschaften dann halt von außen per Gutachten dazu gekauft und bei den Big4 durch besondere Arbeitsgruppen selbst erstellt. Der große Teil der Beratungen (inbs. im Mittelstand) kommt aber ohne aus.

Lounge Gast schrieb:

Selbst bei den big4 wirst du in den meisten abteilungen nicht
"quantitativ" arbeiten, denn mal ehrlich... Viele
die meinen sie arbeiteten quantitativ nur weil sie viel mit
"zahlen" oder mit "excel" zu tun haben,
erzaehlen eigentlich was vom kuckuck. Denn unter quantitativ
arbeiten versteh zumindest ich ein wenig mehr als ausuebung
der grundrechenoperationen (egal wie komplex das workbook nun
aufgebaut ist) und mehr wird dir bei den big4 - mit ausnahme
einiger spezialistenteams - nicht abverlangt werden, erst
recht nicht bei den tax kollegen.

Also keine angst.

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Vielen Dank für die Beiträge ... hat noch jemand dazu `ne Idee ?

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keiner ?

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Vllt. mal direkt bei den Big4 nachfragen ...

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push.

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Viel mehr als Grundrechenarten wird da nicht verlangt. Man arbeitet mit Zahlen aus dem Rechnungswesen der jeweiligen Unternehmen und erstellt größtenteils deskriptive TP-Dokumentation.

Als "quantitativ" würde ich das sicher nicht bezeichnen. Die entscheidenden Dinge ergeben sich häufig aus den Beweislastregeln.

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