Hallo zusammen,

ich habe meinen Master fertig, stehe vor dem Berufseinstieg und habe 2 Angebote vorliegen.

Tier 3/4 UB (eher Tier 4)
vs.
18 Monate Traineeprogramm eines größeren ostdeutschen Unternehmens

Die UB bezahlt all-in im Jahr ca. 4-5k mehr als der Tarifvertrag in Ostdeutschland.

Berücksichtigt man jedoch die höheren Lebenshaltungskosten der Stadt der UB, den höheren Arbeits- und Reiseaufwand der UB und die geringeren Urlaubstage der UB, dann stufe ich die Gehälter als recht ähnlich ein. Klar, die Gehaltssprünge der UB sind nach 3 Jahren weitaus höher.

Weitere Gespräche mit anderen UB (Tier 3/4, Big4), erfolgreichen Mittelständler (habe da während des Studiums gearbeitet) und Konzern laufen noch.

Zunächst war ich eindeutig für das Angebot der UB, allerdings tendiere ich mittlerweile zu dem Angebot aus Ostdeutschland.

Auch wenn die Atmosphäre noch etwas altbacken auf mich wirkte, aber das Angebot aus Ostdeutschland passt sehr gut zu meinem Master (BWL mit Vertiefung) und ich könnte mich auf einen Bereich spezialisieren. Bei der UB bleibt man mehr ein Generalist, kann da allerdings viel mehr netzwerken. Das ostdeutsche Unternehmen sehe ich zudem in ihrem Bereich als gut und zukunftsfähig aufgestellt. Daneben lässt es sich mit diesem, für ostdeutsche Verhältnisse, gutem Einstiegsgehalt sicher auch gut leben in einer schönen mittelgroßen Stadt im Osten. Angenommen das Traineeporgramm mündet in eine Festanstellung, dann könnte ich mit der Spezialisierung ggf. nach 2-3 Jahren in ein größeres westdeutsches Unternehmen wechseln, wo aktuell der Einstieg schwerer ist.

Daher meine Fragen:

Wie bewertet ihr meinen Denkansatz beim Vergleich der beiden Angebote?

Würde ein Berufseinstieg im Osten als "Karriereknick" wahrgenommen werden? (Ich komme aus Ostdeutschland, habe mein Studium+Praktika jedoch in Westdeutschland+Ausland absolviert und habe eher ein westdeutsches/internationales Netzwerk. Ich bin an keinen Standort gebunden)

Ist ggf. ein späterer Wechsel von Ost- nach Westdeutschland mit Schwierigkeiten verbunden (schlechtere Verhandlungsposition, "Vorurteile", etc.)?

Danke euch und viele Grüße

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Bitte gib uns doch ein paar mehr Infos zu dem ostdeutschen Unternehmen. Da gibt es wohl riesige Unterschiede. Also wie sieht es mit Branche, Produkt, deine Aufgabe, Internationalität usw aus?

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Kann man auf Basis der von Dir gegeben Informationen nicht beantworten. Ostdeutschland ist groß (ich würde z.B. ohne weiteres nach Leipzig gehen, aber nicht in die sächsische Provinz wo die AfD über 30% liegt). Die Attraktivität des Angebotes und die Wechselmöglichkeiten hängen von der Branche ab, usw. …

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Hallo, der TE hier:

Es handelt sich um einen Energieversorger, der Bereich ist Controlling + Finance innerhalb dessen das Trainee Programm rotiert. Internationalität wird vermutlich gegen Null tendieren.

Inhaltlich überzeugt mich das Programm, vom Gehalt nimmt es sich nicht so viel im Vergleich zur Tier 4 UB.

Mir geht es v.a. um die Frage, wie es wahrgenommen wird, wenn ich, als "Ostdeutscher", meine gesamte Ausbildung (Studium + Praktika) in Westdeutschland + Ausland verbracht habe (+gute Noten) und dann den Berufseinstieg in Ostdeutschland starte.

Die Option, nach 2-3 Jahren Berufserfahrung, wieder in einen besser bezahlten Job in Westdeutschland zu wechseln, möchte ich mir auf jeden Fall offen lassen.

Verbaue ich mir dadurch etwas? Wie sind hier die Erfahrungswerte?

Danke euch.

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Was soll denn ein größeres ostdeutsches Unternehmen sein? Also ich würde alles aus dem Osten ablehnen. Schon alleine wegen Land, Sprache und Kultur. Nein, danke.

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Hallo, der TE hier:

Es handelt sich um einen Energieversorger. Der Bereich ist Controlling + Finance, innerhalb dessen das Trainee-Programm rotiert. Internationalität ist vermutlich kaum gegeben.

Inhaltlich überzeugt mich das Programm und vom Einstiegsgehalt nimmt es sich nicht so viel im Vergleich zur Tier 4 UB.

Mir geht es vor allem um Frage, wie es wahrgenommen wird, wenn ich, als "Ostdeutscher", meine gesamte Ausbildung (Studium+Praktika) in Westdeutschland+Ausland absolviert habe (+gute Noten) und dann meinen Berufsstart in Ostdeutschland beginne.

Die Option, nach 2-3 Jahren Berufserfahrung, in einen besser bezahlten Job in Westdeutschland zu wechseln, möchte ich mir auf jeden Fall offen lassen.

Verbaue ich mir dadurch etwas? Wie sind hier die Erfahrungswerte?

Danke euch.

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WiWi Gast schrieb am 30.07.2018:

Was soll denn ein größeres ostdeutsches Unternehmen sein? Also ich würde alles aus dem Osten ablehnen. Schon alleine wegen Land, Sprache und Kultur. Nein, danke.

"Schon alleine wegen Land, Sprache und Kultur"
Genau in diese Richtung soll die Diskussion nicht gehen ;)

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Also die Frage ist, was willst du: Karriere oder Freizeit? Es gibt nur ein wirklich größeren ostdeutschen Energieversorger. Da würde ich nie im Leben hingehen - außer vielleicht in einer Managementposition. Dieser eine große Versorger war mal mein Klient. Die Verträge waren zumindest mal super, aber karrieretechnisch ist es halt nix.

Das ist genauso wie mit Aldi. Guter Einstieg, aber es kommt nix mehr.

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WiWi Gast schrieb am 31.07.2018:

Also die Frage ist, was willst du: Karriere oder Freizeit? Es gibt nur ein wirklich größeren ostdeutschen Energieversorger. Da würde ich nie im Leben hingehen - außer vielleicht in einer Managementposition. Dieser eine große Versorger war mal mein Klient. Die Verträge waren zumindest mal super, aber karrieretechnisch ist es halt nix.

Das ist genauso wie mit Aldi. Guter Einstieg, aber es kommt nix mehr.

Meine Fragestellung ist nicht Karriere vs. Freizeit sondern: wo sind die Karrierechancen langfristig besser?

In der Tier 4 UB, die auch ihre Vorteile hat, in der ich jedoch Generalist bleibe (diese UB wird hier im Forum eher negativ bewertet) oder im Trainee-Programm in der strukturschwächeren Region, in dem ich mich mehr spezialisieren kann und dann, nach weiteren 1-2 Jahren, ggf. größere Chancen auf besser bezahlte Stellen in diesem Bereich im Westen habe?

(Klar, hier ist natürlich auch viel Zukunftsmalerei dabei)

Daher:

• Wird, bei Studium + Praktika im Westen + Ausland, dann ein Berufsstart in Ostdeutschland eher als Karriereknick/Rückschritt angesehen?

• Wie sind hier die Erfahrungen, nach 2-3 Berufsjahren im Osten wieder zurück in den Westen zu wechseln? Sind damit Schwierigkeiten (Verhandlungsposition, Vorurteile, etc.) verbunden?

Danke euch.

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Wenn du in der Energiebranche bleiben möchtest und später vielleicht zum Mehrheitseigentümer Innogy wechseln möchtest, dann ist das nicht unbedingt die schlechteste Wahl zum Energieversorger zu gehen. Allerdings würde mich der Standort echt abschrecken.
Dann echt lieber ein KMU in Baden-Württemberg.

Ich an deiner Stelle würde aber ganz klar (ohne eine Sekunde nachdenken zu müssen) zur Beratung gehen. Dort kannst du dein Netzwerk ausbauen und erreichst dein Ziel (Arbeiten in Westdeutschland) garantiert in 3-4Jahren. Der Einstieg beim Energieversorger versperrt dir nicht unbedingt den Weg, ist aber auch nicht der Türöffner für gute Wechsel.

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WiWi Gast schrieb am 31.07.2018:

Wenn du in der Energiebranche bleiben möchtest und später vielleicht zum Mehrheitseigentümer Innogy wechseln möchtest, dann ist das nicht unbedingt die schlechteste Wahl zum Energieversorger zu gehen. Allerdings würde mich der Standort echt abschrecken.
Dann echt lieber ein KMU in Baden-Württemberg.

Ich an deiner Stelle würde aber ganz klar (ohne eine Sekunde nachdenken zu müssen) zur Beratung gehen. Dort kannst du dein Netzwerk ausbauen und erreichst dein Ziel (Arbeiten in Westdeutschland) garantiert in 3-4Jahren. Der Einstieg beim Energieversorger versperrt dir nicht unbedingt den Weg, ist aber auch nicht der Türöffner für gute Wechsel.

Danke für deine Einschätzung (es handelt sich nicht um Envia).

Meine Bedenken hinsichtlich der UB sind, wenn Projektflaute ist oder der Job nicht passen sollte, dann steht man als Generalist nach einem Jahr auf der Straße. Man hat Berufserfahrung gesammelt, aber ohne Spezialisierung. Die Chancen auf einen neuen Job schätze ich dann als weitaus geringer ein.

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Naja, dann gehst du halt zu einer anderen Beratung - gibt ja genug :)

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Welches Unternehmen ist es? Vereinigte Oberschlesische Energiewerke?

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Um welche Beratung handelst es sich denn?

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WiWi Gast schrieb am 01.08.2018:

Um welche Beratung handelst es sich denn?

ACN MC

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