Hallo zusammen,

aktuell bin ich in einer Phase der beruflichen Neuorientierung (Bisher Schichtleiter bei ALDI Süd) und überlege ob mich ein Studium weiterbringen würde. Leider bin ich etwas am Verzweifeln was die richtige Wahl wäre. Vllt. hat jemand von euch ein paar Ratschläge, würde mir mega helfen :)

Zu mir:
Alter: 22
Mittlere Reife (Durchschnitt 1,3), Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann (verkürzt), berufsbegleitend den Wirtschaftsfachwirt bei der IHK fast fertig.
=> Durch den Fachwirt habe ich nun die Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung und ich überlege vllt. zu studieren. Mir geht es nicht um möglichst viel Gehalt oder Ansehen, sondern eine Neigungsnahe Tätigkeit der ich gerne Nachgehe. Im Fachwirt haben mich vor allem Personalthemen interessiert (Personalentwicklung, Ausbildungsleitung ect.) und Wirtschaftspädagogik. Aktuell überlege ich dual bspw. an der DHBW oder der IU (Internationalen Hochschule) Personalmanagement zu studieren. Wäre ein solches Duales Studium nicht ein Rückschritt zurück in die Azubi/Praktikantenrolle mit Azubigehalt, da ich ja schon Berufserfahrung (aber Branchenfremd) habe?
Oder wäre ein berufsbegleitendes Fernstudium (an einer privaten FH wie der SRH) eher zu empfehlen (Auch in finanzieller Hinsicht)?

Alternativ könnte ich ja auch an eine Vollzeit FH oder UNI (Wobei mir letztere wahrscheinlich zu theoretisch und wissenschaftlich wäre). Bei diesen Varianten hätte ich aber kaum Berufserfahrung im relevanten Personalbereich.
Hat jemand Erfahrungen ob ein Studium als Fachwirt Sinn macht (gerade ein Duales) und wie das später auf dem Arbeitsmarkt ankommt bzw. ob es sich lohnt? Welches Ansehen hätten die verschiedenen Hochschulen (Dual, Privat, Vollzeit FH, UNI)?
Vielen Dank schonmal für euren Input :)

antworten

Servus,

Ich kann das verstehen und würde eventuell mehr ein Fernstudium empfehlen oder Teilzeitstudium aber es hat seine Vorteile mit ein dualen Studium, zb habe ich mitbekommen, das bei der DB, wenn man dort ein duales Studium macht und die formale Quali hat, sogar in die Lohngruppe eingeordnet werden, trotz dualer Student.

Sonst kannst du bei privaten Hochschulen deine Weiterbildung auch anrechnen lassen und in höheren Semestern rein.

Aber vllt wäre bei dir eventuell der master ohne Bachelor besser.
www.zfh.de/studium/hochschule-koblenz/human-resource-management-ma-98/

Eventuell was dich interessieren könnte, man kann in Hessen/Saarland/rhp, bei bestimmten Studiengängen ohne Bachelor den master machen.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Mfg
MMW

antworten

In DE hat doch alles seine Existenzberechtigung. Überlege dir zunächst was dir wichtig ist.
Was möchtest du im Anschluss machen ?
Wie wichtig ist dir deine finanzielle Situation ?
Möchtest du umziehen oder in deinem Umfeld bleiben ?
Möchtest du in Deutschland arbeiten oder womöglich ins Ausland ?

Im Anschluss schaust du dir deine Möglichkeiten an und ziehst durch. Du solltest schließlich keine Probleme haben einen Job während des Studiums zu finden ! Viel Glück !

antworten

Servus,

Ich kann verstehen wie du dich fühlst.
Es gibts mehrere Möglichkeiten:

Duales Studium:
Pro:
Weniger Verantwortung.
Kannst dich aufs Studium konzentrieren.
Bei der DB zb. Kannst du sogar wegen deiner quali mehr Gehalt bekommen.
Praxiserfahrung (eventuell auch Module, wegen Weiterbildung)kann angerechnet werden.
Kontra:
Man sammelt wenig Berufserfahrung.
Eventuell fängt man von 0 an.

Fern-/Vollzeit-/Teilzeitstudium:
Pro:
Nebenbei Berufserfahrung sammeln.
Sich neu orientieren und ausprobieren.
Kannst dir auch Module anrechnen lassen, wegen Weiterbildung auch Praxiserfahrung.(bei Modulen geht's in privaten Hochschulen leichter)
Kontra:
Zeitintensiv.
Selbst finanzieren.

Du musst es selber abwägen aber es gibts noch eine Möglichkeit, die dir eher taugt.
Den master ohne Bachelor, das bieten einige Hochschulen an neben private auch staatliche.

Bei dir fällt mir die Hochschule Koblenz ein mit den master in human resource Management M.A.
wo du mit 3 Jahren einschlägiger Erfahrung, mit den jeweiligen Voraussetzungen es ohne Bachelor machen kannst.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Mfg
MMW

antworten

Wäre ein solches Duales Studium nicht ein Rückschritt zurück in die Azubi/Praktikantenrolle mit Azubigehalt, da ich ja schon Berufserfahrung (aber Branchenfremd) habe?
--> Dieser Rückschritt für die Zeit des Studiums ist eher ein Anlauf ;-)

Oder wäre ein berufsbegleitendes Fernstudium (an einer privaten FH wie der SRH) eher zu empfehlen (auch in finanzieller Hinsicht)?
--> das kostet i.d.R. 12 TEUR für 3 Jahre, du verdienst aber weiter Geld. Musste ausrechnen.

Ich persönlich würd aber die finanzielle Perspektive vernachlässigen. Die 20er sind imho dafür da sich zu entwickeln und 'ne geile Zeit zu haben - du musst vmtl. bis 70 arbeiten, also geh Vollzeit studieren und genieß die Zeit. Du weißt wenigstens was dir liegt. Die Allermeisten studieren irgendwas mit BWL und landen dann in Jobs, die sie "ganz okay" finden und freuen sich dann, wenn sie am Monatsende 500€ sparen können. Wenn ich mit Boomern spreche, sind alle der Meinung, dass ihre Studienzeit die geilste ihres Lebens war und dass sie es nicht bereuen. Frag das mal jemanden, der berufsbegleitend oder dual studiert hat. Duales Studium ist sehr konzentriert mit Anwesenheitspflicht aber finanziell bequem (220 Arbeitstage, davon 110 in der Firma abzgl 30 Tage Urlaub = 80 Arbeitstage im Jahr für >1k netto & bezahltes Studium - kann man machen). Duales Studium machen imho meist die besonders schlauen (aufgrund des Bewerbungsprozesses) aber das Studium selbst ist relativ unselbstständig weil alles vorgegeben ist und Anwesenheitspflicht besteht. Berufsbegleitend ist einfach nur eine Zusatzbelastung. Ich finds nicht gut wenn man sich nicht auf etwas fokussieren kann. Das mag Praxisnah sein allerdings sollte das in der Ausbildungszeit nicht unbedingt so sein damit man sich fachlich ausleben kann.
=> Vollzeit ist für mich das einzig Wahre für die 20er.

Wie ich dazu komme? Mein Profil:
2010-2012 Industriekaufmann.
2013-2014 Samstags Gepr. Industriefachwirt.
2015-2018 Vollzeit BWL (im selben Job Teilzeit gearbeitet 15-25h/Woche, in Semesterferien voll) - Fehler, hätte mehr Studentenleben haben sollen und Auslandsaufenthalt aber damals war Homeoffice noch nicht möglich. Morgens Vorlesung, nachmittags Arbeiten.
Seit 2020 M.Sc. 120 ECTS, ist offiziell ein Vollzeitstudium an staatl. Hochschule, mache ich aber nebenbei, ich lass mir einfach 4 Jahre statt 2 Jahre Zeit und mach Module so wie es passt. Ging das erste Jahr gut aufgrund der Online-Lehre, da hab ich 4-5 Module je Semester gemacht. Jetzt ist alles in Präsenz und ich bin beruflich stärker eingebunden, was das ganze etwas schwieriger gestaltet. Hab jetzt noch 30 ECTS offen + Masterarbeit.

Ich würde auch wohl Vollzeit studieren, aber ich habe ein Haus, bin 31 und seit 2021 Teamleiter / verdiene 70k - das will ich für ein intensives Studium und ein klassisches Studentenleben nicht aufgeben.

antworten

Im Grunde genommen kannst du mit deinem Vorwissen sowohl an die Uni als auch an die FH.
An der Uni ist die Diversifikation der Studiengänge größer, d. h. du findest eventuell einen Studiengang "Personalwirtschaft", während du an FHs oft BWL mit Personal studieren musst.
Ersteres hat den Vorteil, dass die schweren Hürden wie Mathe oder Recht oft vereinfacht wurden, falls du das befürchtest, aber du kannst halt auf der Uni auch häufiger noch den "Beamten-Theoretiker-Professor" finden, der ein Teilgebiet bis in die unpraktische/interessante Tiefe behandelt und andere Aspekte ausblendet. Auf der FH finden sich solche Typen eher nicht. Da wird es eher breit, anwendungsbezogener und praktisch, weil die Professoren keine Theoretiker sein dürfen und alle paar Jahre Praxiserfahrung sammeln müssen. Ist eine geschmacksfrage, was man da als Student mag.
Inhaltlich wirst du viele Inhalte schon kennen, sie werde nur jetzt ausgebaut und erweitert. Die einzigen Hürden dürften Mathe und die Fremdsprachen sein, hattest du ja nicht, weil kein Abitur. aber das ist eigentlich kein echtes Problem, wenn du dich damit beschäftigst und da du vieles sonst schon kennst, hast du ja Zeit.
Was du aber genau machst musst du letztlich alleine entscheiden.

antworten

WiWi Gast schrieb am 13.01.2023:

Im Grunde genommen kannst du mit deinem Vorwissen sowohl an die Uni als auch an die FH.

Sie meine Qualifikation.

An der Uni ist die Diversifikation der Studiengänge größer, d. h. du findest eventuell einen Studiengang "Personalwirtschaft", während du an FHs oft BWL mit Personal studieren musst.

Stimmt nicht unbedingt, je nach Uni und Schwerpunkt, aber die FHs bieten auch seit längeren mehr Diversität an.

Inhaltlich wirst du viele Inhalte schon kennen, sie werde nur jetzt ausgebaut und erweitert. Die einzigen Hürden dürften Mathe und die Fremdsprachen sein, hattest du ja nicht, weil kein Abitur. aber das ist eigentlich kein echtes Problem, wenn du dich damit beschäftigst und da du vieles sonst schon kennst, hast du ja Zeit.

Seit wann Fremdsprachen?????

Sonst Mathe wäre es ja nicht viel aber besser ist es, wie geschrieben direkt master ohne Bachelor zu machen, da erspart man sich Mathe komplett und ist direkt ins er Thematik.

Mfg
MMW

antworten

WiWi Gast schrieb am 13.01.2023:

Im Grunde genommen kannst du mit deinem Vorwissen sowohl an die Uni als auch an die FH.
An der Uni ist die Diversifikation der Studiengänge größer, d. h. du findest eventuell einen Studiengang "Personalwirtschaft", während du an FHs oft BWL mit Personal studieren

ist das nicht genau andersrum

antworten

Vielen Dank für eure Antworten :)
Vllt. kann ich die Wahl der Studienform auch durch die Wahl des Studienfachs eingrenzen. Wie schon beschrieben Interessiere ich mich ja für Personalentwicklung, Ausbildungsleitung und Wirtschaftspädagogik. Auch beratende Tätigkeiten reizen mich oder die Möglichkeit als Berufsschullehrer im Bereich Wirtschaft zu Arbeiten (Wofür in BW ein Bachelor + Master Abschluss nötig ist für den Quer- oder Seiteneinstieg)
Nun gäbe es bspw. die Möglichkeit Bildungswissenschaften zu studieren (Bspw. an der Fernuni Hagen). Die ganzen BWL Themen müsste ich hier nicht mehr durchkauen, allerdings würde der Berufsschullehrer leider rausfallen. Andere Möglichkeit wäre BWL Studium mit Schwerpunkt Personal, was ja überall angeboten wird (Dual, FH, Uni, Fernstudium) und anschließend den Master dranhängen in Wirtschaftspädagogik (Bspw. an der Allensbach Hochschule). Was haltet ihr für sinnvoll, oder fallen euch noch andere Studienfächer ein die ich nicht berücksichtigt habe?

antworten

Bekommt man das höhere Gehalt bei dualen Studiengängen der DB nur, wenn man eine Aufstiegsfortbildung gemacht hat oder auch wenn man vorher eine Ausbildung abgeschlossen hat? Und wie viel wäre das dann ca.? Geht das bei jedem dualen Studiengang der DB oder nur bei Bestimmten?
Ich kann leider dazu nichts im Internet finden.

WiWi Gast schrieb am 12.01.2023:

Servus,

Ich kann verstehen wie du dich fühlst.
Es gibts mehrere Möglichkeiten:

Duales Studium:
Pro:
Weniger Verantwortung.
Kannst dich aufs Studium konzentrieren.
Bei der DB zb. Kannst du sogar wegen deiner quali mehr Gehalt bekommen.
Praxiserfahrung (eventuell auch Module, wegen Weiterbildung)kann angerechnet werden.
Kontra:
Man sammelt wenig Berufserfahrung.
Eventuell fängt man von 0 an.

Fern-/Vollzeit-/Teilzeitstudium:
Pro:
Nebenbei Berufserfahrung sammeln.
Sich neu orientieren und ausprobieren.
Kannst dir auch Module anrechnen lassen, wegen Weiterbildung auch Praxiserfahrung.(bei Modulen geht's in privaten Hochschulen leichter)
Kontra:
Zeitintensiv.
Selbst finanzieren.

Du musst es selber abwägen aber es gibts noch eine Möglichkeit, die dir eher taugt.
Den master ohne Bachelor, das bieten einige Hochschulen an neben private auch staatliche.

Bei dir fällt mir die Hochschule Koblenz ein mit den master in human resource Management M.A.
wo du mit 3 Jahren einschlägiger Erfahrung, mit den jeweiligen Voraussetzungen es ohne Bachelor machen kannst.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Mfg
MMW

antworten

WiWi Gast schrieb am 16.01.2023:

Bekommt man das höhere Gehalt bei dualen Studiengängen der DB nur, wenn man eine Aufstiegsfortbildung gemacht hat oder auch wenn man vorher eine Ausbildung abgeschlossen hat? Und wie viel wäre das dann ca.? Geht das bei jedem dualen Studiengang der DB oder nur bei Bestimmten?
Ich kann leider dazu nichts im Internet finden.

Ich habe das als Gerücht gehört, das ein dualer Student, wegen seiner Aufstiegsfortbildung in die höhere Lohngruppe kamm aber normale Ausbildung zählt da nicht leider :/
Aber der Vorteil, es gibt's keine Verpflichtungsklausel.

Sonst berücksichtige Wirtschaftspädagogik auch auf Teilzeit zu studieren, es gibt's da einige Unis die das anbieten.
Sonst gibt's halt auch sehr spezifische duale Studiengänge in Personalwirtschaft.

Da musst du einfach Mal schauen, kannst auch selber Firmen überzeugen mit dir duales Studium zu machen und da das gehalt selber zu verhandeln, wäre ja auch kein Problem.

Mfg
MMW

antworten

empfehle dir die PFH göttingen, fernstudium, anerkennung durch wi-fachwirt ist 74 ECTS, dann kannst du in 1,5 - 2 Jahren den Bachelor in BWL haben. Durch die hohe Anerkennung von ECTS sparst du eben auch viele Studiengebühren. Pro Monat kostet das Studium 249,- also halbwegs günstig.

antworten