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Unternehmensranking: Die Top 10 Managementberatungen in Deutschland

Lünendonk hat erneut die 10 größten deutschen Managementberatungs-Unternehmen mit ihren Gesamtumsatz- und Mitarbeiterzahlen ermittelt. Die Top 10 der Managementberatungen erzielen rund 2 Milliarden Euro Gesamtumsatz. Die führenden Beratungen wachsen 2017 zum vierten Mal in Folge deutlich zweistellig. Die Umsätze der Top 10 sind im Jahr 2017 im Schnitt um 12,5 Prozent gewachsen. Die Branche rechnet für das laufende Jahr 2018 und 2019 mit Umsatzsteigerungen in ähnlicher Höhe. Porsche Consulting wuchs organisch mit 19,3 Prozent noch stärker.

Unternehmensranking 2017 der Top 10 Managementberatungen in Deutschland

Unternehmensranking 2017: Die Top 10 Managementberatungen in Deutschland
Die zehn führenden deutschen Managementberatungen übertrafen 2017 zum vierten Mal in Folge ihre Umsatzprognose und wuchsen um rund 12,5 Prozent. Damit zählt der Beratungsmarkt zu einer der dynamischsten Branchen in Deutschland. Auch die internationalen Beratungen konnten auf einem ähnlichen Niveau deutlich zweistellig wachsen. Wesentliche Wachstumstreiber waren wie bereits in den Vorjahren die gute wirtschaftliche Gesamtlage sowie der Transformationsbedarf der Kundenunternehmen, ausgelöst durch die zunehmende Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche.

Die Digitalisierung geht dabei auch an den Beratungsunternehmen nicht spurlos vorbei. Viel häufiger als früher sind Kompetenzen im Big-Data- und Data-Analytics-Umfeld gefragt. Gleichzeitig wird verstärkt Kompetenz im Umfeld der agilen Projektumsetzung und der Beratung nahe an der Kundenschnittstelle bis zum Endkunden aufgebaut.  Das derzeit größte Wachstumshemmnis für Beratungsunternehmen bleibt nach wie vor die Gewinnung genügend qualifizierter Beraterinnen und Berater. Dies wird sich auch absehbar nicht ändern.

Diese zehn umsatzstärksten deutschen Beratungen sind in der Reihenfolge ihrer Gesamtumsätze in der aktuellen Lünendonk-Liste 2017 „Top 10 der deutschen Managementberatungen“ gelistet.
Grafik zum Unternehmensranking 2017 der Top 10 Managementberatungen in Deutschland von Luenendonk
*)   Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt / k. A. = keine Angabe

  1. Gesamtumsatz 2016 > 500 Mio. Euro: Umsatzschätzungen in "Größer-als-Darstellung" aus jeweils aktueller Sicht.
  2. Wirtschaftlicher Zusammenschluss von Q_Perior und der P5group Holding zum 31.03.2017.
  3. h&z Gruppe bestehend aus h&z Unternehmensberatung AG, The Retail Performance Company sowie weiteren Tochterunternehmen.
  4. Für die Unternehmen AlixPartners und The Capital Markets Company sind keine internationalen Zahlen verfügbar. Beide Unternehmen erzielen jedoch  in Deutschland signifikante Umsätze mit Managementberatungsleistungen.
  5. Umsatzrückgang bedingt durch den Verkauf der Geschäftsbereiche „Benefits Administration“ und „HR Business Process Outsourcing“ an Alight Solutions.
  6. Hierbei handelt es sich um die internationalen Consulting- und Advisory-Umsätze der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften.
  7. Deloitte erbringt darüber hinaus Advisory Services in anderen Bereichen, inkl. Audit & Assurance, Risk Advisory und Tax & Legal. 
  8. Bei IBM handelt es sich ausschließlich um die Consulting-Umsätze, die als Teil der Organisationseinheit Global Business Services erzielt werden.
  9. Inklusive der Umsätze von strategy&.


Top 10 Managementberatungen mit 2 Milliarden Euro Umsatz
Von den zehn führenden Managementberatungen mit Hauptsitz und Mehrheit des Stammkapitals in Deutschland konnten alle Unternehmen ihren Umsatz steigern und erzielten mit über 8.100 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von rund 2 Milliarden Euro. Wie bereits im Vorjahr ist das Beratungsunternehmen Q_Perior aus München mit über 35 Prozent Umsatzzuwachs das wachstumsstärkste Unternehmen der Top-10-Liste. Allerdings ist hierin die Übernahme der schweizerischen P5group im März 2017 enthalten. Ohne die Übernahme lag das Wachstum aber immer noch deutlich über 18 Prozent. Nur das Unternehmen Porsche Consulting wuchs organisch mit 19,3 Prozent noch stärker. Das größte Beratungsunternehmen mit deutschen Wurzeln Roland Berger steigerte ebenfalls deutlich den Gesamtumsatz und erzielte 2017 geschätzte 550 Millionen Euro.

Gegenüber dem Vorjahr haben sich auf der Liste einige Veränderungen ergeben. Um in die Beratungsliste aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen mindestens 60 Prozent des Umsatzes mit klassischen Managementberatungsthemen erzielen. Das Beratungshaus Kienbaum konzentriert sich künftig auf die Beratung rund um Mensch und Organisation. Neben der traditionell starken Marktbearbeitung in den Feldern Executive Search und HR-Management bedeutet das für die Kienbaum-Organisationsberatung eine Fokussierung auf die klassischen Ablauf- und Aufbauorganisationen sowie HR-Organisationen. Mit Blick auf diese Fokussierung hat sich Kienbaum unter anderem in den vergangenen Jahren von den klassischen Managementberatungs-Bereichen „Process Excellence“ und „Business Technology Management“ getrennt. Damit erfüllt Kienbaum die Kriterien für eine Aufnahme in die Liste nicht mehr und ist daher ab 2018 nicht mehr in der Liste für Managementberatungs-Unternehmen geführt. Aufgerückt ist dafür die unter anderem auf Einkaufsberatung spezialisierte Unternehmensberatung h&z aus München, die 2017 über 70 Millionen Euro erzielte. Ebenfalls signifikante Umsätze mit Management- und Technologieberatung erwirtschaftete Detecon International, allerdings derzeit noch überwiegend innerhalb des Telekom-Konzerns. Deshalb wird das Unternehmen 2018 nicht in der Liste geführt.

Umfangreiche Neueinstellungen sollen Wachstum weiter sichern
Neben den 28 führenden deutschen und internationalen Beraterlisten hat Lünendonk auch 2018 wieder mehr als 70 Beratungsunternehmen analysiert. Dabei zeigt sich sehr deutlich, dass Nachfrage und Optimismus in der Branche derzeit sehr hoch sind.

„Auch 2018 macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar, besonders im Hinblick auf erfahrene Beraterinnen und Berater. Zum einen können Projekte nicht schnell genug besetzt werden, zum anderen steigen die Gehälter der Mitarbeiter deutlich an. Positiv ist jedoch, dass die Beratungen dieser Entwicklung durch moderate Preiserhöhungen von durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr entgegenwirken können“, skizziert Jonas Lünendonk, geschäftsführender Gesellschafter und Studienautor, die Situation. „Neben organischem Wachstum steigt aber auch die Bereitschaft, anorganisch zu wachsen, um das Portfolio gezielt um Services und Skills zu erweitern. Immerhin über ein Drittel der Beratungen zieht diese Option in Erwägung.“

Entsprechend fallen auch die Erwartungen für die kommenden Jahre aus.

Damit dieses Wachstum möglich ist, planen die Unternehmen derzeit wieder Neueinstellungen im Volumen von rund 21 Prozent der Gesamtbelegschaft. Der Anteil der Berufseinsteiger liegt hier bei durchschnittlich 40 Prozent.

 

Hinweise zur Lünendonk-Liste 2018:
Aufnahmekriterium: Mehr als 60 Prozent des Umsatzes bzw. signifikant hohe Segmentumsätze werden mit klassischer Unternehmensberatung wie Strategie- sowie Organisations- und Prozessberatung erzielt und der Umsatz resultiert mehrheitlich aus Aufträgen am externen Markt.

Kienbaum Consultants International erzielt seit 2017 weniger als 60 Prozent des Umsatzes mit Management- beratungsleistungen und erfüllt daher das Aufnahmekriterium nicht mehr. Detecon International GmbH erzielt signifikante Umsätze mit  Managementberatungsleistungen, allerdings wurden diese 2017 noch mehrheitlich innerhalb des Telekom-Konzerns erbracht.  Hinweis zu Wechselkursen: Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank 1 € = 1,1297 US-$ (2017) und 1,1069 US-$ (2016), jeweils im Jahresdurchschnitt.

Die Rangfolge der Übersicht basiert auf kontrollierten Selbstauskünften der Unternehmen und Schätzungen der Lünendonk & Hossenfelder GmbH.  
COPYRIGHT: Lünendonk & Hossenfelder GmbH, Mindelheim 2018 - Stand 17.05.2018 (Keine Gewähr für Firmenangaben)

Managementberatungen 2018: Preiserhöhungen, Digitalisierung und 12 Prozent Wachstum
Die deutsche Beratungsbranche zählt zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen in Deutschland. Die von Lünendonk & Hossenfelder analysierten führenden Managementberatungs-Unternehmen wuchsen im Jahr 2017 deutlich über 12 Prozent. Auch für das laufende und das kommenden Jahr werden Steigerungsraten von mehr als 12 Prozent erwartet. Besonders gut haben sich die mittelständischen deutschen Managementberatungen mit Umsätzen zwischen 15 und 50 Millionen Euro pro Jahr entwickelt. Deren Umsatzwachstum lag 2017 bei über 20 Prozent. Auch für das aktuelle Jahr sind die Erwartungen mit 15 Prozent plus beim Umsatz überaus positiv. Treiber dieser Entwicklung ist die positive gesamtwirtschaftliche Lage. Sie ermöglicht den Kunden Budgets, um beispielsweise in die Digitalisierung des eigenen Geschäfts zu investieren.

Mehrheit traut sich Preiserhöhungen zu
Aus Sicht der Managementberatungs-Unternehmen soll das weitere Wachstum wesentlich durch den Verkauf von mehr Beratungstagen erzielt werden: Neun von zehn Beratungen wollen dadurch den Umsatz steigern.

„Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass sich aufgrund der hohen Kundennachfrage erstmals seit fünf Jahren wieder eine Mehrheit der Beratungsunternehmen zutraut, Preiserhöhungen durchzusetzen – durchschnittlich um 3,2 Prozent in 2018. Dies ist auch notwendig, da bei 75 Prozent der Beratungen die Gehälter der Consultants um mehr als 3 Prozent pro Jahr steigen werden“, analysiert Jonas Lünendonk, Geschäftsführer bei Lünendonk & Hossenfelder.

Aber auch Übernahmen und Zusammenschlüsse sind für über ein Drittel der Beratungen ein geeignetes Mittel, den Umsatz zu steigern und das Leistungsportfolio in Richtung

„Die letzten 18 Monate haben gezeigt, dass nicht nur Beratungsunternehmen hier aktiv sind, sondern auch institutionelle Investoren, die diesen Dienstleistungssektor als attraktives Anlagefeld erkannt haben“, so Jonas Lünendonk.

Grafik zur Entwicklung im Markt für Managementberatungen 2018.

Digitale Transformation spiegelt sich im Portfolio wider
Die Digitalisierung wirkt sich auf das Portfolio der Beratungen aus, da die Macht des Endkunden deutlich zugenommen hat. So werden Dienstleistungen rund um die Entwicklung von Digitalstrategien, Entwicklung und Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle, Digital-Marketing-Services, Customer Journey, User-Experience-Design und App-Entwicklung deutlich wichtiger für Beratungsunternehmen. Derzeit erzielen die Beratungen rund 11 Prozent des Umsatzes mit diesen Services. Ende des Jahres 2018 sollen es dann bereits 15 Prozent sein. Zudem werden Dienstleistungen wichtiger, die den Mitarbeitern des Kunden helfen, die digitale Transformation des Unternehmens erfolgreich zu gestalten. Zukünftig sollen Dienstleistungen wie Change Management und Behaviour Transformation deutlich wachsen und für über ein Fünftel des Umsatzes stehen.

„Das Change Management und die gezielte Veränderung von Gewohnheiten und Verhaltensweisen sind und bleiben eine enorme Herausforderung für die Kundenunternehmen. Die digitale Transformation des Unternehmens ist eben nicht nur ein technologisches Thema, sondern hat massive Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten. Die Mitarbeiter des Kunden benötigen teilweise völlig neue Fähigkeiten, da herkömmliche Aufgaben und Prozesse wegfallen und völlig neue hinzukommen – besonders hier sind Beratungen gefragt“, sagt Jonas Lünendonk.

Daneben investieren die Beratungen auch in die Digitalisierung des eigenen Geschäfts. Softwaregestützte Beratungsangebote werden wichtiger, wobei der Fokus auf analytischen Tools zur Datenauswertung liegt. Die Entwicklung in diesem Umfeld ist jedoch vielfach noch am Anfang. Derzeit verfügen die analysierten Managementberatungen durchschnittlich über vier Softwarelösungen, die den Beratern in Projekten zur Verfügung stehen.

Unternehmensranking 2017: Internationale Managementberatungen in Deutschland

Grafik zum Unternehmensranking 2017 der internationalen Managementberatungen in Deutschland

Anmerkungen zu den beiden Lünendonk-Listen

1. Die Liste „Internationale Managementberatungen in Deutschland“ umfasst internationale Beratungsanbieter mit ihren globalen Gesamt- oder Consulting-Umsätzen und berücksichtigt alle Unternehmen, die in Deutschland aktiv sind und signifikante Umsätze mit Managementberatungsleistungen erzielen. Hierbei handelt es sich nicht um ein Ranking, sondern um eine alphabetisch geordnete Marktstichprobe.

2. Lünendonk hat sich für diese Änderungen entschieden, da sich die Beratungsarbeit sowohl internationaler als auch deutscher Beratungsanbieter im Auftrag großer beziehungsweise global agierender Kunden seit einigen Jahren zunehmend grenzüberschreitend und aus unterschiedlichen Niederlassungen und Ländern auf globaler Ebene abspielt. Daher ist ein Ranking ausschließlich nach deutschen Beratungsumsätzen nicht mehr zeitgemäß.
 
Hintergrund zur Lünendonk-Liste
Die seit 1997 jährlich erscheinenden Lünendonk-Listen über die führenden Managementberatungen n Deutschland haben seit dem Jahr 2014 ein neues Gesicht. Die Beratungstätigkeit sowohl nternationaler als auch deutscher Beratungsanbieter im Auftrag großer beziehungsweise global agierender Kunden gestaltet sich zunehmend grenzüberschreitend und aus unterschiedlichen Niederlassungen heraus weltweit. in Ranking 3 ausschließlich nach Beratungsumsätzen in Deutschland lässt sich bei der internationalen Anbieterkategorie daher nicht mehr sinnvoll und ausreichend detailliert abbilden. Aus diesem Grund werden im klassischen Lünendonk-Ranking der Managementberatungen in Deutschland seit 2014 nur noch Unternehmen berücksichtigt, die ihre Gründungshistorie und Kapitalmehrheit in Deutschland haben.

Die multinationalen Managementberatungs-Konzerne, die ihren Hauptsitz beziehungsweise ihre Kapitalmehrheit im Ausland haben, werden – soweit sie 2015 signifikante Umsätze (mehr als 50 Mio. Euro) mit Managementberatungsleistungen im deutschen Markt erzielt haben – in einer eigenen Übersicht „Internationale Managementberatungen in Deutschland“ mit ihren relevanten weltweiten Beratungsumsatz- und Mitarbeiterzahlen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Dabei handelt es sich sowohl um die klassischen großen Strategieberatungen, wie McKinsey, The Boston Consulting Group und Bain, als auch um Gesamtdienstleister, wie Accenture und Capgemini, sowie spezialisierte Beratungsunternehmen aus dem HR-Sektor.

Bei den ebenfalls berücksichtigten Umsätzen der Big-4-Unternehmen aus dem Marktsektor Wirtschaftsprüfung handelt es sich um deren so genannte Advisory-Umsätze. Aufgrund der Heterogenität der Umsätze ist ein Ranking auf Basis der weltweiten Beratungsumsätze inhaltlich nicht angemessen. Zwar wurden für diese Unternehmen keine Umsätze für den deutschen Markt erhoben, allerdings haben Gespräche mit Marktteilnehmern in den 4 letzten Monaten gezeigt, dass sich auch deren Umsätze überaus positiv entwickelt haben.