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Unternehmensranking 2014: Top 25 WP-Gesellschaften und Steuerberatungen

Die 25 größten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland erreichten 2013 ein Umsatzwachstum von 5,4 Prozent. PwC liegt mit mehr als 1,5 Milliarden Euro auf Position eins, gefolgt von KPMG mit 1,3 Milliarden Euro. Die Big Four legen beim Ausbau von Advisory und Consulting Services ein hohes Tempo vor.

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Unternehmensranking 2014: Top 25 WP-Gesellschaften und Steuerberatungen
Die 25 nach Inlandsumsatz führenden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften (WP) in Deutschland entwickeln sich besser als erwartet. Die vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk, Kaufbeuren, herausgegebene Lünendonk-Liste belegt für das Geschäftsjahr 2013 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 5,4 Prozent. Im Vorjahr waren die Top 25 für 2013 von einem Anstieg um 4,5 Prozent ausgegangen. Legten sie im Geschäftsjahr 2011 noch um durchschnittlich 6,5 Prozent zu, so scheinen sich die jährlichen Wachstumsraten – nach 5,6 Prozent in 2012 – nun auf Werte um die 5 Prozent einzupendeln. Dies belegt auch die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr 2014: Die 25 führenden WP-Gesellschaften erwarten ein Wachstum von durchschnittlich 5,2 Prozent. Das zeigt die aktuelle Lünendonk-Liste und -Studie 2014 „Führende Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland“, in die 94 Unternehmen einbezogen wurden.

„In den Wachstumsraten für das Jahr 2013 sind sowohl organische als auch anorganische Anteile enthalten“, sagt Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk. „Daher können die Ergebnisse nicht auf den gesamten WP-Markt projiziert werden. Der organische Umsatzanstieg resultierte wie im Vorjahr aus Leistungen mit Steuerberatung, Corporate Finance und Managementberatung.“

Lünendonk-Liste 2014
Die jährlich erscheinende Lünendonk-Liste ist ein Ranking der 25 nach Inlandsumsatz führenden WP-Gesellschaften in Deutschland. Wegen des heterogenen Anbieterfeldes unterliegt das Ranking folgenden Aufnahme­kriterien: Mehr als 60 Prozent des Umsatzes resultieren aus Wirtschafts­prüfung, Steuerberatung (ohne Steuerdeklaration und Buchhaltung), Corporate Finance und/oder Rechtsberatung. Davon müssen mindestens 15 Prozent auf Wirtschaftsprüfung entfallen (reine Abschlussprüfung, ohne wirtschaftsprüfungsnahe Beratung). Zudem finden nur selbstständig organisierte WP-Gesellschaften Berücksichtigung – Netzwerke respektive Allianzen werden separat aufgeführt. PwC führt die aktuelle Lünendonk-Liste mit mehr als 1,52 Milliarden Euro an (+0,9% im Vergleich zu 2012), gefolgt von KPMG mit 1,33 Milliarden Euro (+2,2%). In den KPMG-Umsätzen sind auch die Rechtsberatungs-Aktivitäten enthalten. EY legte deutlich zu und liegt mit 1,27 Milliarden Euro auf Position drei (+9,8%). Deloitte legte ebenfalls zu und rangiert mit 682,4 Millionen Euro auf Platz vier (+4,6%).

Big Four erwarten 2014 bestes Jahr seit der Wirtschaftskrise
Die vier größten Marktteilnehmer PricewaterhouseCoopers (PwC), KPMG, Ernst & Young (EY) sowie Deloitte zeigten sich im Geschäftsjahr 2013 im Durchschnitt mit 4,4 Prozent zufrieden. Im Vorjahr 2012 wies die Zuwachsrate noch 6,3 Prozent auf, was den stärksten Anstieg seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise darstellte. Im aktuellen Geschäftsjahr 2014 wollen die Big Four diesen Wert mit einem Wachstum von 6,5 Prozent übertreffen.

Big Four forcieren Consulting-Ausbau
„Gerade die Big Four legen beim Ausbau und Zukauf von Advisory und Consulting Services ein hohes Tempo vor“, so Hossenfelder. „Und der Trend scheint nicht abzuebben: So gab KPMG am 23. Juni 2014 die Akquisition der Berliner Spezialberatung CTG bekannt. Neben den Big Four bauen auch andere WP-Gesellschaften die Beratungstätigkeiten aus.“ Drei weitere WP-Gesellschaften weisen dreistellige Millionen-Umsätze aus – jedoch mit respektablem Abstand: Die fünftgrößte deutsche Wirtschafts­prüfungs-Gesellschaft ist mit 195,0 Millionen Euro Umsatz weiterhin BDO (+1,6%). BDO ist weltweit das fünftgrößte Prüfungs- und Beratungsnetzwerk und baut seine Aktivitäten auch im Ausland aus. In 2013 fusionierte die britische Einheit von BDO mit PKF. Rödl & Partner folgt mit 160,9 Millionen Euro auf Platz sechs (+4,6%). Rödl ist die erste WP-Gesellschaft, die mit eigenen Standorten im Ausland signifikante Umsätze erzielt. So betrug 2013 der Gesamtumsatz 298,6 Millionen Euro. Ebner Stolz wächst seit mehreren Jahren in Folge überdurchschnittlich. Mit einem Umsatzanstieg von 9,3 Prozent erzielt das Unternehmen inzwischen 150,4 Millionen Euro (Rang 7).

RBS legt um über 10 Prozent zu
RölfsPartner ist seit 2013 der einzige deutsche Partner im Baker-Tilly-Netzwerk und firmiert seitdem als Baker Tilly Roelfs. Die WP-Gesellschaft wuchs in 2013 um fast 100 Mitarbeiter; der Umsatz legte moderat um 1,7 Prozent auf 94,5 Millionen Euro zu. Mit 83,6 Millionen Euro rangiert die Düsseldorfer WP-Gesellschaft Warth & Klein Grant Thornton auf Platz neun. Der Umsatz ging um 4,3 Prozent zurück. Grund für den Rückgang ist die im Geschäftsjahr erfolgte Entkonsolidierung der Treuhand Oldenburg. RoeverBroennerSusat steigerte hingegen den Inlandsumsatz um 10,5 Prozent und komplettiert mit 74,8 Millionen Euro die Top 10 der Lünendonk-Liste.

Bansbach und Möhrle überspringen 30 Millionen Euro
PKF Fasselt Schlage stabilisiert den Umsatz mit 63,0 Millionen Euro und hält somit Anschluss an die Top 10. Mit etwas Abstand folgen DHPG (38,0 Mio. €; +4,1%), Dornbach (35,6 Mio. €; +6,6%) und Mazars (33,5 Mio. €; -4,3%). Bansbach Schübel Brösztl belegt mit 31,6 Millionen Euro Rang 15 (+11,7%), gefolgt von MDS Möhrle mit 30,9 Millionen Euro (+13,6%). Die übrigen der Top-25-WP-Gesellschaften befinden sich unterhalb der Umsatzgrenze von 30,0 Millionen Euro. Solidaris (27,6 Mio. €), TPW Todt & Partner (26,6 Mio. €), Fides (26,4 Mio. €), Curacon (26,0 Mio. €) sowie Falk & Co. (25,6 Mio. €) liegen nah beieinander. Gleiches gilt für RWT (24,0 Mio. €), Esche Schümann Commichau (22,5 Mio. €) sowie Neueinsteiger Trinavis (22,3 Mio. €) und LKC Kemper, Czarske, von Gronau, Berz (21,0 Mio. €).

Auch ETL und Ecovis wachsen überdurchschnittlich
Aufgrund der Aufnahmekriterien zur Lünendonk-Liste sind die Steuerberatungs-Gesellschaften ETL (536,0 Mio. €; +8,5%) und Ecovis (129,0 Mio. €; +7,5%) nicht im Top-25-Ranking enthalten.

Prüfungs- und Beratungsumsätze nahmen in Summe zu
Die 25 führenden WP-Gesellschaften haben in 2013 erstmals in Summe einen Inlandsumsatz von 6,0 Milliarden Euro erzielt (2012: 5,8 Mrd. €; 2011: 5,6 Mrd. €; 2010: 5,2 Mrd. €). Die 4,8 Milliarden Euro der Big Four machen hiervon 80 Prozent aus. Das gesamte Marktvolumen in Deutschland wird auf etwa 11,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Top 25 decken demnach 52,2 Prozent, die Big Four 41,7 Prozent ab.

Prognosen 2014
Für das laufende Geschäftsjahr 2014 prognostizieren die Top 25 ein durchschnittliches Wachstum von 5,2 Prozent. Das bedeutet, dass die führenden WP-Gesellschaften erneut ein durchwachsenes Geschäftsjahr erwarten. Optimistischer zeigen sich erneut die Big Four. Sie erwarten für das Geschäftsjahr 2014 ein Wachstum von durchschnittlich 6,5 Prozent.

Top-10-Ranking der in Deutschland tätigen Netzwerke und Allianzen



Studienbezug
Die detaillierte Lünendonk-Studie 2014 „Führende Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland“ auf Basis der Befragung über Strukturen, Strategien, Planungen und Restriktionen der 25 führenden sowie 69 weiterer mittelgroßer und kleinerer WP-Gesellschaften sowie Netzwerke/Allianzen wird im August 2014 zum Preis von 2.200,- Euro (zzgl. MwSt.) bei Lünendonk vorliegen.