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Unternehmensranking 2015: Top 25 WP-Gesellschaften und Steuerberatungen

Die 25 größten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland erreichten 2014 ein Umsatzwachstum von 6,1 Prozent und erwarten dies auch in 2015. PwC wuchs um 2 Prozent und liegt mit 1,55 Milliarden Euro Umsatz auf Rang 1, gefolgt von KPMG mit 1,38 Mrd. Euro und plus 3,6 Prozent. Knapp dahinter liegt EY mit plus 8 Prozent und 1,37 Mrd. Euro Umsatz. Auf Platz 4 folgt Deloitte mit 729 Mio. Euro Umsatz und einem Zuwachs von 9,4 Prozent.

Der Blick in einen Kompass.

Unternehmensranking 2015: Top 25 WP-Gesellschaften und Steuerberatungen
Die 25 nach Inlandsumsatz führenden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften (WP) in Deutschland übertrafen 2014 ihre Prognose aus dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte und generierten gemeinsam ein durchschnittliches Gesamtumsatzwachstum von 6,1 Prozent. Bereits im Vorjahr steigerten die Top-25-WP-Gesellschaften ihren Umsatz um 5,4 Prozent und kalkulieren für das laufende Geschäftsjahr 2015 ein Umsatzplus von 6 Prozent. Das belegt die vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk, Kaufbeuren, herausgegebene Lünendonk-Liste und -Studie 2015, an der 87 WP-Gesellschaften teilnahmen. Die umfassende Studie folgt im August 2015.

Luenendonk-Liste der top 25 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Steuerberatungen in Deutschland in 2014.

Fortschreitende Marktkonsolidierung
„Die Dynamik im WP-Markt nahm deutlich zu“, sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk. Neben Zukäufen und Kooperationen der letzten Jahre im Consulting- und IT-Sektor schlossen sich WP-Gesellschaften auch untereinander zusammen. „Bereits zum 1. Januar 2014 fusionierten Hansaberatung, THP Treuhandpartner sowie Verhülsdonk & Partner zu RSM Verhülsdonk. Somit springt die neue Unternehmung direkt auf Rang 14 der Lünendonk®-Liste. Im Frühjahr 2015 folgten die Zusammenschlüsse zwischen RBS RoeverBroennerSusat und Mazars zu Roever Broenner Susat Mazars sowie Baker Tilly Roelfs mit TPW Todt & Partner“, so Hossenfelder weiter.

Das dennoch gute organische Wachstum resultierte 2014 unter anderem aus der wirtschaftsprüfungsnahen Beratung sowie aus Steuerberatung, Corporate Finance und Managementberatung. Im Vordergrund stehen dabei das Umsetzen der technologischen sowie regulatorischen Entwicklungen in den einzelnen Branchen, Mergers & Acquisitions-Projekte, globales Corporate Governance, Verrechnungspreise, Digitalisierung sowie die klassische Managementberatung.

Lünendonk-Liste 2015 im Detail
Die jährlich erscheinende Lünendonk-Liste ist ein Ranking der 25 nach Inlandsumsatz führenden WP-Gesellschaften in Deutschland. Wegen des heterogenen Anbieterfeldes unterliegt das Ranking folgenden Aufnahme­kriterien: Mehr als 60 Prozent des Umsatzes resultieren aus Wirtschafts­prüfung, Steuerberatung (ohne Steuerdeklaration und Buchhaltung), Corporate Finance und/oder Rechtsberatung. Davon müssen mindestens 15 Prozent auf Wirtschaftsprüfung entfallen (reine Abschlussprüfung, ohne wirtschaftsprüfungsnahe Beratung). Zudem finden nur selbstständig organisierte WP-Gesellschaften Berücksichtigung – Netzwerke respektive Allianzen werden separat aufgeführt.

Big Four legen weiter zu
Im Jahr 2012 erzielten die vier größten Marktteilnehmer noch ein Umsatzplus von 6,3 Prozent, gefolgt von 4,4 Prozent in 2013 sowie 5,7 Prozent im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2014. Die Big-Four-Gesellschaften verfehlten damit ihre Prognose von 6,5 Prozent aus dem Vorjahr. „Jedoch beträgt der Umsatzanstieg der Big Four im Vergleich zu den Plätzen 5 bis 25 in absoluten Zahlen mehr als das Dreifache. Während Letztere gemeinsam einen Inlandsumsatzzuwachs von 69,8 Millionen Euro generierten, erzielten die vier größten WP-Gesellschaften 241,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, erläutert Ali Deveci, Analyst bei Lünendonk. „Das ist aus Analystensicht eine beachtliche Entwicklung der Umsätze. Seit Ende der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2010 steigerten die Big-Four-Gesellschaften den Umsatz jährlich um etwa fünf Prozent“, so Deveci weiter.

Deloitte mit größtem Big-Four-Wachstum
Nach einem Umsatzplus von etwa einem Prozent in 2013 steigerte PwC 2014 den Gesamtumsatz um weitere zwei Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Damit führt die WP-Gesellschaft auch in diesem Jahr die Lünendonk-Liste an. Auf Rang zwei rangiert KPMG mit 1,38 Milliarden Euro (+3,6%), gefolgt von EY mit 1,37 Milliarden Euro. EY erzielte bereits im Vorjahr ein Umsatzplus von fast 10 Prozent, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut um 8 Prozent wachsen und liegt damit knapp hinter KPMG. Traditionell listet Lünendonk die WP-Gesellschaften nach Inlandsumsatz. Würde man die Gesamtleistung betrachten, läge EY (1,39 Mrd. €) erstmalig vor KPMG (1,38 Mrd. €). Auf Rang vier folgt Deloitte mit 729,4 Millionen Euro und dem größten prozentualen Umsatzzuwachs unter den Big Four (+9,4%).

Rang fünf belegt auch in diesem Jahr BDO mit 207,6 Millionen Euro (+6,5%). Das Hamburger Unternehmen verkündete zudem am 1. Juli 2015 die Integration von dnp DEPPING, eine auf Insolvenz- und Konkursverwaltung spezialisierte Gesellschaft mit etwa 30 Mitarbeitern an drei Standorten. Das Unternehmen verstärkt das Leistungsportfolio der neu gegründeten BDO Restructuring GmbH, die vor allem die Angebote Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz der BDO-Gruppe bündelt. Auch im weltweiten Ranking ist BDO International fünftgrößter Anbieter von Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Leistungen. Internationale Fusionen wurden 2014 unter anderem in Kanada und in der Region ASEAN eingegangen.

Nachdem Rödl & Partner im Vorjahr schon um 4,6 Prozent wuchs, gelang dem Unternehmen ein weiteres Inlandsumsatzwachstum von 5,7 Prozent und belegt mit 170,0 Millionen Euro Platz sechs der Lünendonk®-Liste 2015. Der Vergleich der Gesamtumsätze zeigt sogar einen Umsatzanstieg von 7,5 Prozent auf 321,1 Millionen Euro. Das Nürnberger Unternehmen eröffnete 2014 neue Niederlassungen in Äthiopien, Kenia und Myanmar. Auf Platz sieben folgt Ebner Stolz mit 160,2 Millionen Euro (+6,5%).

Baker Tilly Roelfs und Roever Broenner Susat Mazars überspringen 100 Millionen Euro
Durch die Fusion mit TPW Todt & Partner erzielte Baker Tilly Roelfs rückwirkend ein Umsatzvolumen von 130,5 Millionen Euro in 2014 (+7,8%) und überspringt dadurch die 100-Millionen-Euro-Grenze. Auch Roever Broenner Susat Mazars gelang durch den Zusammenschluss das Überschreiten dieser Marke. Die WP-Gesellschaft erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 110,9 Millionen Euro (+2,4%) und belegt damit Rang neun. Auf Platz zehn folgt Warth & Klein Grant Thornton (WKGT). Die Düsseldorfer Prüfungs- und Beratungs-Gesellschaft erzielte 76,0 Millionen Euro Umsatz in 2014. Damit erreicht WKGT das zweitgrößte prozentuale Umsatzplus innerhalb der Top 10 (+8,4%).

DHPG mit jetzt 40 Millionen Euro auf Rang zwölf, Neueinsteiger RSM Verhülsdonk auf Platz 14
Rang elf belegt erneut PKF Fasselt Schlage mit 60,3 Millionen Euro (-4,3%), mit etwas Abstand folgen DHPG (40,0 Mio. €; +5,3%), Dornbach (36,3 Mio. €; +2,8%) sowie Neueinsteiger RSM Verhülsdonk (33,0 Mio. €; 0,0%). MDS Möhrle machte einen Rang gut und liegt aktuell mit 32,8 Millionen Euro (+6,1%) auf Platz 15 vor Bansbach (32,4 Mio. €; +2,5%), gefolgt von Falk & Co. aus Heidelberg mit 30,3 Millionen Euro (+7,1%). Die Plätze 18 bis 25 liegen unterhalb der 30-Millionen-Euro-Grenze. Zwischen Solidaris (28,2 Mio. €), Fides (27,9 Mio. Euro), Curacon (26,9 Mio. €) und LKC Kemper, Czarske, von Gronau, Berz (26,0 Mio. €) sind keine zwei Millionen Euro Unterschied. Dahinter folgen RWT (25,0 Mio. €), Trinavis (24,0 Mio. €), Esche Schümann Commichau (23,7 Mio. €) sowie auf Rang 25 Neueinsteiger Dr. Kleeberg & Partner (19,7 Mio. €).

Marktvolumen bei 11,8 Milliarden Euro
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach wirtschaftsprüfungsnaher Beratung ergaben die Berechnungen der Lünendonk-Analysten eine Steigerung des Marktvolumens in 2014 von 11,5 Milliarden Euro um 2,6 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Während die 25 führenden WP-Gesellschaften im Vorjahr für das Jahr 2015 ein Marktwachstum von 3,2 Prozent prognostizierten, sind sie in diesem Jahr etwas optimistischer und kalkulieren daher mit einem Marktzuwachs von 3,4 Prozent für 2015.

Prognose
Für das laufende Geschäftsjahr kalkulieren die Top 25 mit einem eigenen durchschnittlichen Umsatzwachstum von 6,0 Prozent sowie 5,4 Prozent für 2016. Aufgrund des zu erwartenden Umsatzpotenzials ist Digitalisierung ein wichtiger Faktor für die Top-25-WP-Gesellschaften. Gerade die Big-Four-Gesellschaften sehen hier Wachstumsimpulse. Des Weiteren wird der WP-Markt angesichts der Umsetzung der EU-Richtlinie (vormals EU-Grünbuch) auch in 2016 in Bewegung bleiben. Bis zum 17. Juni 2016 muss die Bundesregierung die EU-Vorschriften in die nationale Gesetzgebung implementieren. Hierauf bereiten sich die WP-Gesellschaften derzeit vor.

Top-10-Ranking der in Deutschland tätigen Netzwerke/Allianzen

Top-10-Ranking der in Deutschland tätigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsnetzwerke/Allianzen.

Studienbezug
Die detaillierte Lünendonk-Studie 2015 „Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland“ auf Basis der Befragung über Strukturen, Strategien, Planungen und Restriktionen der 25 führenden sowie 62 weiterer mittelgroßer und kleinerer WP-Gesellschaften sowie Netzwerke/Allianzen wird im August 2015 zum Preis von 2.200,- Euro (zzgl. MwSt.) bei Lünendonk vorliegen.