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VersicherungenLeitfaden Versicherung

Leitfaden Versicherungen: 8. Fragen im Versicherungsantrag

Im Rahmen der neuen Serie »Leitfaden Versicherungen« werden Grundregeln der privaten Absicherung vorgestellt, die gemeinsam einen Leitfaden für die Entwicklung eines individuellen Versicherungskonzepts bilden.

Eine Person mit Regenschirm spiegelt sich im Wasser.

Fragen im Versicherungsantrag

Liebe Leserinnen und Leser,

eine Versicherungsgesellschaft möchte natürlich auch einige Informationen über Sie haben. Dies ist erforderlich, um beurteilen zu können, ob man Sie annehmen, mit Auflagen annehmen oder gar ablehnen möchte: Wer Krebs im Endstadium hat, wird nun einmal keine Lebensversicherung finden, und wer bereits drei Autos gestohlen gemeldet hat, bekommt keine Kaskoversicherung mehr.

Ehrlich währt am längsten
Die Fragen im Versicherungsantrag sind sozusagen Ihre »Visitenkarte« gegenüber der Versicherung. Hier gilt: absolute Ehrlichkeit! Wenn Sie hier lügen und es kommt heraus, kann die Versicherung nach vielen Bedingungen bis zu 10 Jahre (bei »arglistiger Täuschung« sogar ohne Zeitgrenze) vom Vertrag zurücktreten. Dann sind Sie Ihren Versicherungsschutz los, erhalten keine Leistung und bekommen natürlich auch Ihre umsonst gezahlten Prämien nicht zurück. Da die Versicherungen auch untereinander Daten austauschen, werden Sie auch bei anderen Gesellschaften möglicherweise keinen Schutz mehr erhalten.

Wenn Ihnen Vermittler oder Berater mit Sätzen wie »Das ist nicht so wichtig« oder »Das sehen wir nicht so eng« kommen, sollten Sie das Gespräch sofort beenden und sich jemand anderen suchen. Bedenken Sie: Vermittler und Berater verdienen ihr Geld durch Ihre Unterschrift – ob Sie später Probleme wegen angeblich falscher oder unvollständiger Antworten bekommen, ist vielen egal.

Natürlich gibt es auch einige Gesellschaften, die ihre Fragen bewusst so formulieren, dass Ihnen auch einmal ganz schnell ein Fehler bei der Antwort unterläuft. Im Schadensfall sucht die Versicherung dann erst einmal nach solchen Fehlern, um die Leistung verweigern zu können. Das ist zwar unseriös, aber nicht verboten.

[Verfasser M. Kinkel, Autor Job & Money - http://www.jobmoney.de]


Gesundheitsfragen
Besonders bei Fragen zur Gesundheit gehen Sie bei falschen Angaben ein extrem hohes Risiko ein. Diese Fragen werden vor allem bei Versicherungen gestellt, die für Sie existenzielle Risiken abdecken (Berufsunfähigkeit, Krankheit, Unfall, Leben). Daher müssen Sie hier äußerst sorgfältig vorgehen. Damit Sie keine böse Überraschung erleben, achten Sie bei allen Fragen im Versicherungsantrag auf folgende Punkte:

Je klarer die Frage, umso leichter ist sie korrekt zu beantworten. Bei Gesundheitsfragen: Wird exakt nach bestimmten Organen oder Körperteilen gefragt? Das ist natürlich mit weniger Fehlerquellen behaftet als allgemeine Fragen. Grundsätzlich sollten Sie nur mit Gesellschaften Verträge abschließen, deren Fragen die genannten Prüfpunkte erfüllen. Zur Not müssen Sie ein wenig suchen, aber das ist besser, als sich im Ernstfall auch noch mit der Versicherung herumstreiten zu müssen.

Tipp: Ärzte einbeziehen
Bei Gesundheitsfragen sollten Sie immer schriftlich erklären

Die Ärzte müssen Sie dafür von ihrer Schweigepflicht entbinden. Schließt die Gesellschaft den Vertrag mit Ihnen ohne Rückfrage bei den Ärzten, ist das nicht mehr Ihr Problem – außer bei bewussten Lügen. Will die Versicherung nicht anfragen und verlangt von Ihnen alle Angaben, suchen Sie sich eine andere Gesellschaft, sonst sind unerfreuliche Erlebnisse vorprogrammiert.

[Verfasser M. Kinkel, Autor Job & Money - http://www.jobmoney.de]