Hallo,
werden Telefoninterviews von Unternehmen/Personalern eigentlich aufgezeichnet? oder wie merken sich Personaler den Eindruck der Personen und das noch nach 2-3 Wochen bei mehreren Bewerbern und Interviews? ich glaube das Personaler währende des Interviews sich Notizen machen, aber ich kann mir nicht vorstellen dass sie sich nur darauf verlassen. Denn dann wüssten sie ja in dem Moment in denen sie sich die Notizen machen wer in Frage kommt und wer nicht ohne 2-3 Wochen zu warten bis alle Interviews vorbei sind und sich dunkel und vage an die Bewerber zu erinnern und daraus den perfekten Kandidaten auszuwählen.

Was meint ihr dazu? vielleicht sind auch ein paar Personaler da die dem einen oder anderen Aufschluss zum Prozedere Telefoninterview geben können?

Also, bei meinem Telefoninterview war der Eindruck, dass sich die Leute Notizen machen. Selbstverständlich auch zum Eindruck.

Eine Aufzeichnung ohne den Interviewten darüber zu informieren ist unzulässig (ggf. strafbar?). Deshalb hört man ja auch immer bei Call-Centern die Ansage: "Dieses Gespräch wird ggf. zu Trainingszwecken aufgezeichnet. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, so sagen Sie dies dem Kundenbetreuer".

Insofern wird dort m.E. keine Aufzeichnung stattfinden.

Bewerbungsgespraeche werden doch in juengster Vergangenheit auch aufgezeichnet. Meistens sind ca. 5-10 Kameras im Raum versteckt... Achtung Ironie.
Natuerlich werden Gespraeche NICHT aufgenommen. Nur Notizen!

Aufzeichnen ohne Zustimmung des Bewerbers wäre eine Straftat.

http://dejure.org/gesetze/StGB/201.html

d.h. dass Personaler sich nur auf die Notizen verlassen? Meiner Meinung nach wissen dann ja Personaler direkt nach dem Auflegen ob der Kandidat eine Zu oder Absage erhält. Die können sich ja nicht nach 3 Wochen und etlichen Bewerbern sich nur auf die Notizen verlassen, wenns darum geht auszusieben. oder liege ich da falsch?

TIs werden nie aufgezeichnet. Dies wäre illegal.

Bei uns führt der Fachbereich das erste Ti. Dies dient dazu, denBewerber kennenzulernen. Es gibt hierfür einen Gesprächsleitfaden, den man während oder nach dem Gespräch ausfüllt. Dieser ist eine Gedächtnisstütze. In der Realität telefoniere ich eine halbe Stunde und weiss danach, ob der Bursche passt oder nicht. Falls ja, kriegt er von HR eine Einladung zum VG.

Die haben doch das wesentliche mitgeschrieben, genau dazu sind ja die Notizen da: man schreibt es auf, weil man es sich sonst nicht merken kann... ;)

Ist außerdem auch eine Effizienzfrage. Erstens fehlt die Zeit jedes Mal das Telefoninterview (20-30 Minuten) anzuhören, zweitens ermöglichen Notizen auch einen schnellen Überblick und drittens machen vorgefertigte Formulare die Kandidaten vergleichbarer.

also wenn man nach dem telefonat ein bestimmten eindruck vom bewerber hat dann lässt sich dieser auch nicht mehr ändern? aber manchmal merkt man erst nach mehreren gesprächen das ein bewerber doch passend war und da man sich nur auf die notizen verlässt hat man sogesehen keine erinnerung mehr sondern verlässt sich nur noch rein auf seine notizen die man während dem gespräch sich notiert hat.

Man kann sich also nie wirklich an Bewerber erinnern sondern verlässt sich nur auf die Notizen ?

Ja, man verlässt sich nur auf die Notizen.
Vielleicht fällt dann mal einer in 1000 durch, der eigentlich gepasst hätte, aber anders ist das gar nicht machbar (Zeitaufwand, Vergleichbar, etc), wie ich oben schon sagte.

warum dann also noch andere bewerber anhören und warten?`man weiss doch wer geeignet ist nach dem gespräch und wer nicht. nach 3 wochen bringen einem die notizen auch nicht viel!

In einem größeren Unternehmen ist nicht nur eine Person für die Einstellungsentscheidung zuständig. Und kein Unternehmen wird direkt dem ersten Kandidaten zusagen, der auf die Stelle passt. Die wollen ja auch schauen, ob es nicht doch noch einen gibt, der ein bisschen besser ist.

Lounge Gast schrieb:

warum dann also noch andere bewerber anhören und warten?`man
weiss doch wer geeignet ist nach dem gespräch und wer nicht.
nach 3 wochen bringen einem die notizen auch nicht viel!

na ja, so ein Personaler hat ja nicht zwangsläufig ein Gedächtnis wie ein Sieb. Ich kann mich an viele, viele Interviews und auch Telefoninterviews noch Wochen später erinnern. klar macht man seine Notizen, aber das heißt ja nicht, dass nach 2,3 Wochen alle sonstigen Eindrücke weg sind. Man ließt das kurz und dann hat man idR das Gespräch wieder ganz gut im Kopf.

aufzeichnen? wer will und soll sich das denn anhören? dann kann ich den Kandidaten auch zum direkten Gespräch einladen, da muss ich dann auch 60-90 Minuten investieren.

Es kann ja auch mal vorkommen, dass man sich bei einem Bewerber nicht ganz so sicher ist, dann führt man eben noch weitere Gespräche und entscheidet dann.

Nicht einer fällt von 1000 durch ... sondern vielleicht der geeignete /richtige Kandidat fällt durch und der eher ungeeignete kommt weiter. Da der ungeeignete vielleicht die besseren Notizen hatte, oder das Gespräch aktueller ist.

Lounge Gast schrieb:

Ja, man verlässt sich nur auf die Notizen.
Vielleicht fällt dann mal einer in 1000 durch, der eigentlich
gepasst hätte, aber anders ist das gar nicht machbar
(Zeitaufwand, Vergleichbar, etc), wie ich oben schon sagte.

Nach der Argumentation müsste man ja auch Vorstellungsgespräche aufzeichnen.
Telefoninterviews dienen dem ersten Eindruck um eine Vorabauswahl zu treffen, ob jemand eingeladen wird oder nicht. Diese Entscheidung wird direkt nach dem Auflegen getroffen. Wenn zu viele diese Hürde schaffen, kommt es auf einzelne Kriterien an, wer eingeladen wird.

Wenn es so wäre, dann muss ich mich doch wundern, dass es die ganzen Unternehmen noch gibt, obwohl sie keine Aufzeichnungen machen. Wenn die nur ungeeignete Kandidaten einstellen würden, müssten die doch längst insolvent sein O.o
Und das ein Kandidat genommen wird, der nicht der perfekte Kandidat war, heißt nicht, dass die Arbeit nicht (gut) gemacht wird!

Insofern nicht übertreiben. Erstens ist das nur ein Mittel von vielen (ACs, persönliches Gespräch, etc etc), meist nur für die Grobauswahl gedacht und wie oben jemand schrieb: Die Leute haben auch ein Gedächtnis...

Lounge Gast schrieb:

Nicht einer fällt von 1000 durch ... sondern vielleicht der
geeignete /richtige Kandidat fällt durch und der eher
ungeeignete kommt weiter. Da der ungeeignete vielleicht die
besseren Notizen hatte, oder das Gespräch aktueller ist.

Lounge Gast schrieb:

Ja, man verlässt sich nur auf die Notizen.
Vielleicht fällt dann mal einer in 1000 durch, der
eigentlich
gepasst hätte, aber anders ist das gar nicht machbar
(Zeitaufwand, Vergleichbar, etc), wie ich oben schon
sagte.

Lieber vorposter: was bringt es dann noch 4 wochen zu warten und andere bewerber sich anzuhören kann man doch gleich nach paar tagen absagen. wenn man jemanden gut findet dann findet man jemanden gut ohne ihn zu relativieren indem er mit anderen verglichen wird. man haht doch ein "Gedächtnis" .

Lounge Gast schrieb:

Wenn es so wäre, dann muss ich mich doch wundern, dass es die
ganzen Unternehmen noch gibt, obwohl sie keine Aufzeichnungen
machen. Wenn die nur ungeeignete Kandidaten einstellen
würden, müssten die doch längst insolvent sein O.o
Und das ein Kandidat genommen wird, der nicht der perfekte
Kandidat war, heißt nicht, dass die Arbeit nicht (gut)
gemacht wird!

Insofern nicht übertreiben. Erstens ist das nur ein Mittel
von vielen (ACs, persönliches Gespräch, etc etc), meist nur
für die Grobauswahl gedacht und wie oben jemand schrieb: Die
Leute haben auch ein Gedächtnis...

Lounge Gast schrieb:

Nicht einer fällt von 1000 durch ... sondern vielleicht
der
geeignete /richtige Kandidat fällt durch und der eher
ungeeignete kommt weiter. Da der ungeeignete vielleicht
die
besseren Notizen hatte, oder das Gespräch aktueller ist.

Lounge Gast schrieb:

Ja, man verlässt sich nur auf die Notizen.
Vielleicht fällt dann mal einer in 1000 durch, der
eigentlich
gepasst hätte, aber anders ist das gar nicht machbar
(Zeitaufwand, Vergleichbar, etc), wie ich oben schon
sagte.

Hier die liebe Vorposterin ...
So ist nunmal der Bewerbungsprozess. Erstmal alle anhören und dann entscheiden. In der Regel wird niemals gleich dem erstbesten zugesagt, nur weil er passend erscheint...
Ich kann mir auch vorstellen, dass viele Unternehmen (vor allem die großen) diesbezüglich bestimmte Richtlinien haben.

Lounge Gast schrieb:

Lieber vorposter: was bringt es dann noch 4 wochen zu warten
und andere bewerber sich anzuhören kann man doch gleich nach
paar tagen absagen. wenn man jemanden gut findet dann findet
man jemanden gut ohne ihn zu relativieren indem er mit
anderen verglichen wird. man haht doch ein
"Gedächtnis" .