Hallo Interessierende, Studierende sowie Berufserfahrene.
Hier möchte ich gerne meine Erfahrung mit euch allen teilen, was ich bei Kaufland vom Telefoninterview bis hin zu 2 Vorstellungsgesprächen erlebt habe.
Zunächst zu meiner Person in Kurzfassung:
Ich bin 32 Jahre und Diplom-Betriebswirt FH, habe gewisse Berufserfahrung im Handel und Verkauf sowie mehrere Jahre in Führungspositionen. Meine jetzige Position ist Verkaufsleiter in einem Möbelhaus, mit vielen Tausenden Quadratmeter. Soviel dazu.
Da dachte ich an einen Stellungswechsel und so hatte ich mich bei Kaufland als Marktleiter sowie Verkaufsleiter beworben. Da kam auch schon nach 2 Tagen ein Telefonat für das Telefoninterview. Also stellte ich mich darauf ein und bereitete mich vor. Das TI verlief nicht lange, einige Fragen was ich über Kaufland weiß, wie ich vorgehe und nach 10 Minuten war es auch schon vorbei.
Mein Eindruck, eine richtige Anfängerin entscheidet bei solchen Positionen über das Personal in der Vorstufe!!! Hallo ist das etwa professionell??? Naja nichts desto trotz weiter... Am Ende der Telefonleitung war eine junge, sehr junge Stimme, war eine Leichtigkeit für mich, sorry keine Übertreibung, mehr war diese Stimme unerfahren.
Zwei Tage später bekam ich das erste Vorstellungsgespräch. Ich reagierte flexibel auf den Termin und hatte die Kaufland Ehre, mich mit einem Geschäftsführer sowie einem Verkaufsleiter zu treffen.
Ein Geschäftsführer sowie Verkaufsleiter. In meinem Alter sogar jünger. Der Geschäftsleiter studierte irgendwas mit Maschinen... und der Verkaufsleiter arbeitete sich hoch, ohne Studium, was legitim ist.
Sie stellten mir Fragen, ich gab Ihnen Antworten... Wieso ich wechseln möchte, aus persönlichen Gründen möchte ich den nächsten Schritt erreichen, damit war die Stelle des Verkaufsleiters gemeint, doch so schnell geht das nicht, erst Marktleiter und dann hocharbeiten...
Als die Herren mit ihren Fragen fertigen waren, stellte ich meine Fragen... Kaufland sucht Leute, die als Marktleiter, vorausgesetzt Qualifizierung und Berufserfahrung stimmen, dass mit dem Verkaufsleiter danach, steht in den Sternen geschrieben. Denn diese Stelle ist ziemlich rar und viele Marktleiter warten darauf, ob man studiert hat oder nicht, spielt für Kaufland anscheinend keine Rolle, denn viele Mitarbeiter von Kaufland sogar die Führungspositionen sind keine Studierende sondern Berufserfahrene. Was ja auch okay ist, aber nach meiner Meinung und Ansicht sowie Berufserfahrung kennt sich ein Student besser mit den BWL Kennzahlen aus, wie ein Berufserfahrener. Darauf möchte ich bitte nicht weiter eingehen, angefangen mit der Personalführung, (Führungsstil, Inventurvorgehensweisen und Umsatzsteigerungen?ist einfach so.
Nun denn weiter, die Herren versuchten mich zu analysieren, das Ganze tat ich natürlich auch von meiner Seite und hielt mich ein wenig mit den Fragen zurück, da mir bewusst war, dass es ein zweites Gespräch gibt?
Die erste Frage: Wer ist mein fachlicher Vorgesetzter und wer ist mein disziplinarischer Vorgesetzter?
Da guckten sich beide erstmals an und wussten nicht wie sie reagieren sollten. Da sagte der Geschäftsführer er sei es, und plötzlich widersprach der Verkaufsleiter und sagte er sei es?
Ich musste mich zurückhalten nicht zu lachen.
Zweite Frage: Wie lange würde es in etwa dauern, vom Marktleiter aufzusteigen?
Antwort: Verkaufsleiter: Es kommt auf sie darauf an, wie sie sich machen.
Dann aber der Geschäftsführer: Nun es ist nicht so, dass wenn sie als Marktleiter anfangen, nach einem Jahr schon aufsteigen können, denn viele andere Marktleiter die länger dabei sind, warten ja auch auf die Position. Es kann sich bis 5 Jahre hinziehen, vielleicht länger.
Aha, gut zu wissen dachte ich mir. Also kam mehr Wahrheit ans Licht, denn 30 Minuten vorher klang es nämlich so: Zitat Geschäftsführer: Sie beginnen als Marktleiter und nach einem Jahr steigen sie auf. Zitat Ende. So, so also doch schnell die Meinung ändern.
Naja dachte ich mir, ist ja das erste Gespräch.
Ich hatte ein sehr mulmiges Gefühl. Nach einer Stunde verabschiedeten wir uns und jeder ging seinen eigenen Weg. Auf der Heimfahrt ging ich das Gespräch nochmal durch, und mein Bauchgefühl sagte nein, das wird nichts mit der Firma, zu unsicher, Widersprüche, die wollen dich nur locken und wenn es schlecht läuft, hast du deinen besser Verdienten Job verloren.
Also kam nach 2 Wochen auf den Tag wieder ein Telefonat, Zweitvorstellungsgespräch. Der gleiche Geschäftsführer und ein anderer Verkaufsleiter. Der andere Verkaufsleiter war vom Lidl glaube ich, und war sehr unhöflich. Er stellte sich nicht vor, erzählte nichts über sich und fing gleich mit den Fragen an, während der Geschäftsleiter sich zurück lehnte und meine Antworten vom ersten Gespräch mit dem zweiten Gespräch abglich.
Er frage mich auch Dinge über meine Firma, also Firmengeheimnisse ja nicht weiter geben. Das ist eine Todsünde und Falle. Höflich antwortete ich, bei allem Verständnis, aber das sind Geschäftsgeheimnisse, bitte haben sie Verständnis dafür. Dennoch versuchte der Verkaufsleiter 4 Mal Antworten zu bekommen. Da reichte es mir und ich antwortete ihm, verzeihen sie bitte, Sie bekommen auch beim 5. Mal fragen keine Antwort auf Geschäftsgeheimnisse, und wenn ihnen etwas an diesem Gespräch liegt, so stellen sie bitte keine Fragen mehr über Geschäftsgeheimnisse, ansonsten breche ich hier ab und das Gespräch ist beendet. Da guckte der Geschäftsführer den Verkaufsleiter an und war mit mir gleicher Meinung. Herr XXX. hören sie bitte auf, solche Fragen zu stellen.
Mit dem Geschäftsführer kam ich sehr gut zurecht, aber nicht mit dem Verkaufsleiter. Als alle Fragen durch waren, stellte ich wieder meine.
Welchen Führungsstil haben sie Herr XXX.?
Antwort: Ja eigentlich den kooperativen, aber meistens den autoritären. Aha kein Wunder also ihre Fragen.
Wie reagieren sie Mitarbeiter oder Marktleiter die nicht ganz nach ihrer Vorgehensweise entsprechen, dennoch ihre Ziele erreichen.
Antwort Herr XXX. Ja das ist ganz klar das gibt eine Abmahnung oder Zielvereinbarung. Aha, trotz Erreichung der Ziele. Ja das spielt keine Rolle, es muss so gearbeitet werden, wie ich es wünsche.
Nach etwa 15 Minuten mit dem Herrn XXX. Verkaufsleiter, platzte mir der Kragen. Sie sind die inkompetenteste Person, die mir je in einem Vorstellungsgespräch über den Weg gelaufen ist. Ihre arrogante und destruktive Einstellung, verleiht mir ein unwohles Gefühl, mit ihnen eine Kooperation im Verkauf/ Handel zu finden. Darunter würde nur die Arbeitsatmosphäre leiden, und das ist nicht tragbar. Desweiteren wieso soll ich meinen 95 000,- Euro Job aufgeben, damit ich hier bei ihnen wie ein zweitklassiger Idiot behandelt werde?
Da stand ich auf und bedankte mich beim Geschäftsführer und sagte: Vielen Dank, doch ich stehe ihnen aufgrund von Herrn XXX. nicht mehr zum Bewerbungsverfahren zur Verfügung.
Desweiteren kommen nun die Details über Verdienst und Co.
Ein Marktleiter bekommt einen Q3 Audi oder einen Audi A4.
Das Auto darf auch für private Zwecke genutzt werden, unter der 1% Selbstbeteiligungsklausel. Sind etwa 100 bis 150 Euro im Monat.
Anfangsgehalt sind 58500 inklusive Allem.
Urlaubstage 28 Tage
Alle Mitarbeiter unterstehen dem Marktleiter, fachlich und disziplinarisch,
außer die Warenbereichsleiter, die können nur vom Verkaufsleiter gekündigt werden. Komisch dachte ich mir, aber ein Verkaufsleiter kann einen Marktleiter kündigen, was für eine Logik.
Fazit: Leute die studiert haben, dürfen nie eine niedere Stelle annehmen, sonst wird es für ihren späteren Lebenslauf zum Verhängnis werden? Lange Geschichte hier ausführlich alles zu schreiben.
Wer keine andere Möglichkeit hat, tja er muss es selbst wissen, wo er anfängt. Kommt Zeit kommt Rat?
Zu den Positionen selbst, Vergleiche damit alle wissen was gemeint ist:
Dem Bezirksleiter oder Verkaufsleiter eines Discounters, entspricht die Stelle nach der Vorstellung von Kaufland scheinbar als Marktleiter. Was für ein Witz? Von wegen einige Tausend Quadratmeter Fläche, bla bla bla, es geht scheinbar darum neue Mitarbeiter günstig einzukaufen.
Der Verkaufsleiter vom Kaufland entspricht die Position laut Kaufland selbst, die Stelle eines Verkaufsleiters Aldi von einer Gesellschaft, oder Lidl Vertriebsleiter? hahahahahahaha
Dann entspricht der Geschäftsführer von Kaufland einem Geschäftsführer einer Aldi oder Lidl Gesellschaft.
Kaufland hat folgenden Aufbau, gehört zu Lidl, stimmt. Marktleiter, Verkaufsleiter leitet etwa 4 bis 5 Kaufland Häuser und dann kommt der angebliche Geschäftsführer, der eher ein Verkaufs- oder Vertriebsleiter von Aldi, Lidl entspricht und danach gibt es wiederum einen Big Boss Geschäftsführer. Wie dem auch sei. Einfach nur enttäuschend meine Erfahrung. Im Internet wird immer alles schön bezeichnet, bis die Wahrheit ans Licht kommt.
Soll jeder seine eigene Erfahrung machen, heißt mein Ratschlag.
In diesem Sinne viel Erfolg.
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