Hallo zusammen,

absolviere momentan im dritten Semester einen Bachelor of Laws an der Uni Bonn mit kleinerem VWL Anteil. Habe jedoch festgestellt, dass meine Interessen eindeutig eher bei der Ökonomie liegen. Nun gibt es die Möglichkeit im Anschluss an diesen Bachelor noch einen Bachelor in VWL zu erwerben, was dann nach Regelstudienzeit zusätzliche 3 Semester dauern würde.
Kann mir allerdings nur schwer vorstellen, inwiefern ich einen Job finde, der mir zusagt und die beiden Fächer sinnvoll kombiniert. Frage mich nun, ob ich nicht besser sofort zu VWL wechseln sollte um nicht Zeit mit mir nichts bringenden Jura Modulen zu verlieren.
Kann mir da einer weiterhelfen und ein wenig beraten? :)

Besten Dank!

Du solltest direkt in einen VWL-Master kommen.
Der Klassiker mit dieser Kombi wäre Vorstandsassistentenprogramm eines großen Konzerns. Alternativ irgend eine Beratung.

Grundsätzlich machst du mit VWL an der Uni Bonn nichts falsch, allerdings muss dir klar sein, dass du dir dadurch erstmal keinen besonderen beruflichen Bonus sicherst. Wichtiger ist, welche Interessen und Kompetenzen du darüber hinaus hast. Für die Berufsplanung ist erstmal irrelevant, ob du nun abbrichst und zu VWL wechselst oder nicht.

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

Grundsätzlich machst du mit VWL an der Uni Bonn nichts falsch, allerdings muss dir klar sein, dass du dir dadurch erstmal keinen besonderen beruflichen Bonus sicherst. Wichtiger ist, welche Interessen und Kompetenzen du darüber hinaus hast. Für die Berufsplanung ist erstmal irrelevant, ob du nun abbrichst und zu VWL wechselst oder nicht.

Gibt es denn Gebiete, für die ich mir einen Vorteil mit meinen Jura Kenntnissen sichere oder würden die gegen 0 tendieren?

Als VWLer bist du Generalist, der im Idealfall heraussticht durch seine analytischen Fertigkeiten und Fähigkeiten, abstrakte Fragestellungen zu analysieren und zu bewerten. Juristische Grundlagen schaden in diesem Kontext nie, wenngleich ich durchaus einen Schwerpunkt auf Gesellschaftsrecht und/oder internationale "Rechtsthemen" legen würde. Wenngleich das ein Hinweis ist, so ist doch auch die Arbeitsweise in der Rechtswissenschaft eine Fertigkeit für sich. Themen auch sprachlich klar und präzise ausformulieren zu können, wird auch in Zukunft gern gesehen sein.

Eine Schwerpunktsetzung in Jura ist nicht möglich, wenn gleich eine Vorlesung im Gesellschaftsrecht Teil des Studiums ist.
Was meinst du mit internationalen Rechtsthemen?

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

Grundsätzlich machst du mit VWL an der Uni Bonn nichts falsch, allerdings muss dir klar sein, dass du dir dadurch erstmal keinen besonderen beruflichen Bonus sicherst. Wichtiger ist, welche Interessen und Kompetenzen du darüber hinaus hast. Für die Berufsplanung ist erstmal irrelevant, ob du nun abbrichst und zu VWL wechselst oder nicht.

Gibt es denn Gebiete, für die ich mir einen Vorteil mit meinen Jura Kenntnissen sichere oder würden die gegen 0 tendieren?

Was mir spontan einfällt ist Bundeskartellamt. Jura und VWL ist die perfekte Kombination. Allerdings ist eine Promotion sehr zu empfehlen.

Warum wechselst Du nicht in den richtigen Staatsexamens-Jurastudiengang und/oder belegst reine VWL? Mit Jura-Bachelor allein sind die Berufschancen sehr begrenzt.

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

Gibt es denn Gebiete, für die ich mir einen Vorteil mit meinen Jura Kenntnissen sichere oder würden die gegen 0 tendieren?

Regulierungsbehörde, Policy Analyst/Referent, öffentliche Verwaltung, Compliance

Ich kenne mich beim Kartellamt nicht so aus, daher aus echtem Interesse folgende Frage: Ich dachte bisher, beim Bundeskartellamt würden Strafen gegen Marktmanipulationen festgesetzt oder Kartellbildung verhindert. Wozu braucht man da VWL-Kenntnisse? Um den Gleichgewichtspreis im Anbietermonopol ausrechnen zu können, um etwaige unlautere Vorteile besser abschöpfen zu können?

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

Grundsätzlich machst du mit VWL an der Uni Bonn nichts falsch, allerdings muss dir klar sein, dass du dir dadurch erstmal keinen besonderen beruflichen Bonus sicherst. Wichtiger ist, welche Interessen und Kompetenzen du darüber hinaus hast. Für die Berufsplanung ist erstmal irrelevant, ob du nun abbrichst und zu VWL wechselst oder nicht.

Gibt es denn Gebiete, für die ich mir einen Vorteil mit meinen Jura Kenntnissen sichere oder würden die gegen 0 tendieren?

Was mir spontan einfällt ist Bundeskartellamt. Jura und VWL ist die perfekte Kombination. Allerdings ist eine Promotion sehr zu empfehlen.

WiWi Gast schrieb am 04.11.2019:

Ich kenne mich beim Kartellamt nicht so aus, daher aus echtem Interesse folgende Frage: Ich dachte bisher, beim Bundeskartellamt würden Strafen gegen Marktmanipulationen festgesetzt oder Kartellbildung verhindert. Wozu braucht man da VWL-Kenntnisse? Um den Gleichgewichtspreis im Anbietermonopol ausrechnen zu können, um etwaige unlautere Vorteile besser abschöpfen zu können?

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

Grundsätzlich machst du mit VWL an der Uni Bonn nichts falsch, allerdings muss dir klar sein, dass du dir dadurch erstmal keinen besonderen beruflichen Bonus sicherst. Wichtiger ist, welche Interessen und Kompetenzen du darüber hinaus hast. Für die Berufsplanung ist erstmal irrelevant, ob du nun abbrichst und zu VWL wechselst oder nicht.

Gibt es denn Gebiete, für die ich mir einen Vorteil mit meinen Jura Kenntnissen sichere oder würden die gegen 0 tendieren?

Was mir spontan einfällt ist Bundeskartellamt. Jura und VWL ist die perfekte Kombination. Allerdings ist eine Promotion sehr zu empfehlen.

Stichworte theory of harm, Marktabgrenzung (empirisches Arbeiten im Allgemeinen, hier im Speziellen etwa der SSNIP-Test)

Ich halte es für aussichtslos, VWL und Jura parallel anzugehen. Um als Volkswirt erfolgreich zu sein, musst du dich zu sehr in quantitativen Methoden vertiefen, als dass daneben noch Zeit wäre, ein Jurastudium abzuschließen. Insofern würde ich zum Wechsel raten, falls dir ein reines VWL-Studium nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch (Mathe, Statistik) wirklich zusagt. Glaube aber, dass man als Jurist mehr von ökonomischen Kenntnissen profitiert als andersherum.
Die wichtigsten Bereiche Regulierung/Wettbewerb wurden ja schon genannt. Schau dir mal an, was ökonomische Beratungen wie Nera, Frontier, Compass Lexecon so machen (die arbeiten i.d.R. den Großkanzleien zu). Akademisch spannend sind sicher auch Schnittstellen wie ökonomische Analyse des Rechts oder Kapitalmarktrecht

Ich habe zwei Studiengänge erfolgreich absolviert und es wurde mir immer zum Vorteil ausgelegt.

Wenn du VWL machen willst, dann wechsel jetzt parallel zum VWL-Bachelor und danach VWL-Master. Parallel machst du deinen LL.B. fertig. Du hast dafür den gesamten VWL-Bachelor und Master Zeit. Wenn du jedes Semester zwei LL.B.-Kurse machst, sollte das doch klappen.

push

Das Kartellamt benötigt viele VWLer, um marktbeherrschung zu identifizieren, Effekte von freizugebenden Fusionen zu bestimmen, usw.
Ein vwler Traum. Ist mir leider verwehrt geblieben. Wie gesagt, Promotion unbedingt empfohlen.