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VolkswirtschaftslehreVWL-Studium

Eine Lanze für die VWL brechen

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Ich möchte hier mal einen positiv-behafteten Diskussionsanstoß zur VWL geben. Meiner Meinung nach ein toller Allround-Studiengang! Einerseits erhält man sämtliches notwendiges wirtschaftliches Grundverständnis für viele BWL-Jobs (abgesehen von Accounting/Taxation-Bereich). Andererseits bekommt man auch eine super Methodenausbildung und erweitert sein mathematisch-logisches Verständnis. Durch eine Schwerpunktlegung auf methodische Fächer erhält man ein gutes Verständnis von Querschnitts-/Zeitreihen-/Paneldaten mit denen man sich auch in Data Science Felder weiterentwickeln kann. Ökonometrische Modelle und Schätzverfahren sind unglaublich vielseitig einsetzbar. Gleichzeitig lernt man die Anwendung statistischer Software wie R/Matlab. Meiner Meinung nach ein unglaublich breiter Studiengang und eine solide Basis für viele berufliche Anwendungsfälle die mathematisches sowie datengetriebenes Verständnis erfordern. Wie seht ihr das?

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Joa stimmt so grob. Den Punkt mit der Ökonometrie und Data Science sehe ich jetzt nicht unbedingt so. Klar es ist eine gute Basis aber man muss doch viel mehr können als Ökonometrie um in dem Bereich wirklich nützlich zu sein.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Deutschland und einige andere Länder sind ja eher Ausnahmen mit ihrem Fokus auf BWL, woanders studiert man stattdessen Economics. Aber wenn du so geil auf Methoden bist kannst du auch einfach Statistik oder Mathematik studieren.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Lohnt es sich denn VWL in Bonn zu studieren?

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Man könnte jetzt genauso argumentieren dass der VWLer alles nur ein bisschen kann, kommt immer auf den Standpunkt an ;-)

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Ich sehe VWL auch als ein gutes Studium, aus den von dir genannten Gründen.

Gegen VWL spricht: Man ist allrounder und eben kein experte, daher fallen doch einige (Experten)-Berufe weg. Jobchanchen als VWLer sind m.M.n auch nicht ganz so gut, wenn man tatsächlich als VWLer arbeiten will. Das Studium selbst fand ich oftmals sehr trocken und realitätsfern und auch nicht einfach.

Denke ein BWLer der sich quantitativ ausrichtet+ programmieren kann wäre eine ernstzunehmende Konkurrenz für den durchschnitts VWLer. Was meint ihr?

Finde man muss auch stark zwischen dem Bachelor und Master unterscheiden. Jener der sich wirklich für VWL interessiert wird die ganzen BWL Module langweilig finden und dementsprechend nicht viel mitnehmen. V

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 02.05.2021:

Joa stimmt so grob. Den Punkt mit der Ökonometrie und Data Science sehe ich jetzt nicht unbedingt so. Klar es ist eine gute Basis aber man muss doch viel mehr können als Ökonometrie um in dem Bereich wirklich nützlich zu sein.

Ich bin bwler mit Schwerpunkt marketing
Meine Freundin vwler
Du hast / meine Freundin hatte keine extrem guten Chancen im data science Bereich, sofern man sich Grundkenntnisse selbst beibringt (und halt r oder sowas in der Uni hatte)
Klar kannst du dich auf vieles bewerben, aber ähnliche Kenntnisse können halt auch Mathematiker/ physiker / bwler / winfos / infos und co haben.
Wenn du irgendwie während des Studiums nen Praktika oder Werksstudentenjob ergattert hast super aber als "Ach probiere mich da einfach auch mal als Plan b zu bewerben" Kandidat hast du schwierige Karten mal abgesehen davon : jeden bwler job ausüben ist auch Käse. die welt ist nicht nur ub / ib
Mit meinem Schwerpunkt hätte ich auch wenig Chancen in bspw. dem Logistikbereich unterzukommrn Auch für Jobs im Marketing oder produktmanagement sieht es eher schlecht aus. Ob man das als vwler will? Eher nein. Aber es zerstört halt deine Grundaussage, dass man Grundkenntnisse für alle bwler Jobs als vwler erlernt.

Man muss halt für sich selber festlegen, ob einen eher bwl oder vwl reizt. Alternativ gibt es ja genug wiwi Studiengänge wo man beides hat.

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Phil_97

Eine Lanze für die VWL brechen

Kann dem TE nur zustimmen! Das VWL-Studium bringt vor allem einem bei, die Realität in abstrakte Modelle herunter zu brechen. Deswegen ist der Vorwurf, die sei VWL realitätsfern, eigentlich eine fundamentale Stärke dieses Studiums, da sich reale Zusammenhänge nur dann in ihrer Essenz begreifen lassen, wenn man sie auf ihre wesentlichen Bestandteile reduziert.

Grüße aus Bayreuth!

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Ein guter VWL Bachelor und dann ein guter BWL Master ist die perfekte Mischung, wenn man rein Wiwi studieren will.

Will man mehr quantitativ, dann Wirtschaftsmathe oder Statistik.

Mehr IT dann bei Winfo. Würde ich heutzutage bevorzugen. Mit Python ist man dann bestens gerüstet.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 02.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 03.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

Kann ich aus den folgenden Gründen nicht unterschreiben:

  • An den meisten Unis kann man WiGe wählen, macht bloß fast niemand
  • Ein Studium ist keine Berufsausbildung und hat zum Ziel Studierende zu "Forschern" im akademischen Sinne zu machen - bei BWL und Wiwi sieht das wiederum etwas anders aus
  • die dogmatische Lehransätze werden bereits im Master deutlich weniger, bilden aber im wissenschaftlichen Diskurs eigentlich immer die Grundlage
  • ich habe ohne Probleme (sehr) kritische Arbeiten schreiben können; meine Bekanntschaften von anderen Universitäten hatten dabei ebenfalls keine nennenswerten Probleme (sofern ihr Ansatz wissenschaftlich fundiert war)
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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 03.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

Ok, ich habe in Mannheim VWL studiert (Bachelor und Master) und kann das nicht so stehen lassen.

  • also wir hatten Wirtschaftsgeschichte im ersten Semester..
  • dieses "theoretische Gedöns" ist tatsächlich im Bachelor sehr realitätsfern, man muss aber nun erstmal die Grundlagen machen. Im Master lassen sich die Theorien dann schon vermehrt anwenden.
  • dass Geld nicht wirklich neutral ist, insbesondere nicht Kurzfristig wird in jedem Modul gesagt (Grundlagen VWL, Makro A, B).
  • das Argument mit Pikkety verstehe ich nicht, gerade er kritisiert doch auch, dass VWL zu mathematisch-abstrakt wurde und sich von der Realität gelöst hat
  • Nutzen in Anwendung erfolgt nicht immer direkt. Der Mathematiker braucht auch nie wieder seine 4-seitigen Beweise durchzuführen, trotzdem lieben UBs sie. Das liegt einfach daran, dass abstrakte Studiengänge wie Mathematik, Philosophie, Physik, Literatur, VWL, etc eben mehr das Denken selbst schulen als Wissen zu vermitteln (aus genau diesem Grund wird Econ im Ausland ja auch BWL vorgezogen)
  • also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun. Insbesondere im Master und PhD ist die VWL nur noch Satz-Beweis. Finance haben bei uns damals viele im Nebenfach gemacht um "leichte 1.0en" zu bekommen

Ich will mit diesem Post keinesfalls BWL seinen Anspruch oder wert aberkennen, ich arbeite selber im BWL-Beruf. Aber so unfundierte Meinungen sind mir nun schon oft begegnet und obwohl ich nie wieder (!) meine Studiumskenntnisse angewandt habe, bereue ich es überhaupt nicht. Systematisch Prozesse in Teile zu zerlegen, abstrakt zu denken, sich durch Beweise zu beißen und ein gesamtwirtschaftliches Verständnis zu erlangen haben mir sehr viel gebracht. Und diese Fähigkeiten lassen sich schwerer erlernen als Finance und Accounting. Deswegen würde ich sowieso sagen, am besten direkt Mathe oder Physik machen, denn das bringt eben diese Skills nochmal viel weiter als die VWL.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Sehe ich ähnlich. Im VWL Studium fehlt einfach die geschichtliche und philosophische Komponente (da hat die VWL ja ihren Ursprung) komplett. Nur dogmatische Glaubensätze auswendig lernen und gescheiterte Modelle so anpassen, dass sie einzelne Ereignisse im Nachhinein erklären können, ist nicht zielführend. Es bedarf einer offenen Diskussion und alternativer Ideen (die es ja auch gibt, aber die in der Lehre ignoriert werden) um wirklich mehr zu verstehen und voranzukommen.

Positiv ist natürlich anzumerken, dass viele quantitative Methoden gelehrt werden. Aber da ist Finance besser aufgestellt, da dort die Forschung viel breiter und offener ist.

WiWi Gast schrieb am 03.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Die meisten Finance Programme sind mMn nicht sehr quantitativ. Nur wenn es explizit Quantitativ Finance ist. Mit einem normalen Finance Master kann man Forschung doch quasi vergessen, außer man hat bock die ganze Mathe/Statistik im PhD zu lernen

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Ich habe u.a. VWL studiert. Ich bin jetzt schon einige Jahr(zehnt)e im Berufsleben.

VWL ist eine gute Denkschule. Die Methodik hilft mir im Berufsleben ungemein. Inhaltlich brauche ich direkt wohl nur die Inhalte aus dem Grundstudium bzw. Bachelorstudium. Alles was darüber hinausgeht, mag meine Denkmethodik geschult haben, inhaltlich kann ich es aber nicht konkret verwenden.

Im Berufsleben muss man sich ständig neuen Fragestellungen widmen. Und mit einem guten Grundlagenverständnis und einer guten Herangehensweise gelingt einem das immer sehr gut.

Es kommt nicht auf die konkreten Inhalte an, sondern wie man die Werkzeuge in der Praxis anwendet.

antworten
WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

Ich habe u.a. VWL studiert. Ich bin jetzt schon einige Jahr(zehnt)e im Berufsleben.

VWL ist eine gute Denkschule. Die Methodik hilft mir im Berufsleben ungemein. Inhaltlich brauche ich direkt wohl nur die Inhalte aus dem Grundstudium bzw. Bachelorstudium. Alles was darüber hinausgeht, mag meine Denkmethodik geschult haben, inhaltlich kann ich es aber nicht konkret verwenden.

Im Berufsleben muss man sich ständig neuen Fragestellungen widmen. Und mit einem guten Grundlagenverständnis und einer guten Herangehensweise gelingt einem das immer sehr gut.

Es kommt nicht auf die konkreten Inhalte an, sondern wie man die Werkzeuge in der Praxis anwendet.

+1, langfristig gewinnt Denken gegen Wissen, oder denkt ihr eure Tax-Kenntnisse taugen in 40 Jahren noch viel?
LG, ein Mathematiker

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

Ich habe u.a. VWL studiert. Ich bin jetzt schon einige Jahr(zehnt)e im Berufsleben.

VWL ist eine gute Denkschule. Die Methodik hilft mir im Berufsleben ungemein. Inhaltlich brauche ich direkt wohl nur die Inhalte aus dem Grundstudium bzw. Bachelorstudium. Alles was darüber hinausgeht, mag meine Denkmethodik geschult haben, inhaltlich kann ich es aber nicht konkret verwenden.

Im Berufsleben muss man sich ständig neuen Fragestellungen widmen. Und mit einem guten Grundlagenverständnis und einer guten Herangehensweise gelingt einem das immer sehr gut.

Es kommt nicht auf die konkreten Inhalte an, sondern wie man die Werkzeuge in der Praxis anwendet.

+1, langfristig gewinnt Denken gegen Wissen, oder denkt ihr eure Tax-Kenntnisse taugen in 40 Jahren noch viel?
LG, ein Mathematiker

Richtig, in 40 Jahren wird niemand mehr Steuerexpertise benötigen da die KI jeden perfekt beraten kann, vom Studenten der sein Masterstudium abschreiben will bis zum Milliardenkonzern. Anwälte wirds übrigens auch nicht mehr geben, sind ja nur ein paar Paragraphen auswendig zu lernen, das wird die gottgleiche KI auch bald drauf haben.

Die Regierung sollte alle nicht-quantitativen Fächer von den Hochschulen verbannen, da diese sowieso nur zukünftige Arbeitslose heranzüchten. Hätten wir eine KI anstatt menschlicher Politiker wäre dieser logische Schritt bereits entschlossen worden.
Liebe Grüße

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Wer in VWL promovieren möchte, sollte es studieren. Für alle anderen gibt es bessere Alternativen.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

Ich habe u.a. VWL studiert. Ich bin jetzt schon einige Jahr(zehnt)e im Berufsleben.

VWL ist eine gute Denkschule. Die Methodik hilft mir im Berufsleben ungemein. Inhaltlich brauche ich direkt wohl nur die Inhalte aus dem Grundstudium bzw. Bachelorstudium. Alles was darüber hinausgeht, mag meine Denkmethodik geschult haben, inhaltlich kann ich es aber nicht konkret verwenden.

Im Berufsleben muss man sich ständig neuen Fragestellungen widmen. Und mit einem guten Grundlagenverständnis und einer guten Herangehensweise gelingt einem das immer sehr gut.

Es kommt nicht auf die konkreten Inhalte an, sondern wie man die Werkzeuge in der Praxis anwendet.

+1, langfristig gewinnt Denken gegen Wissen, oder denkt ihr eure Tax-Kenntnisse taugen in 40 Jahren noch viel?
LG, ein Mathematiker

Richtig, in 40 Jahren wird niemand mehr Steuerexpertise benötigen da die KI jeden perfekt beraten kann, vom Studenten der sein Masterstudium abschreiben will bis zum Milliardenkonzern. Anwälte wirds übrigens auch nicht mehr geben, sind ja nur ein paar Paragraphen auswendig zu lernen, das wird die gottgleiche KI auch bald drauf haben.

Die Regierung sollte alle nicht-quantitativen Fächer von den Hochschulen verbannen, da diese sowieso nur zukünftige Arbeitslose heranzüchten. Hätten wir eine KI anstatt menschlicher Politiker wäre dieser logische Schritt bereits entschlossen worden.
Liebe Grüße

Hat der Vorposter je was von KI gesagt? Es geht denke ich einfach darum, dass sich relevantes Wissen ändert. Somit sind die Fähigkeit zu Denken sowie die Fähigkeit sich etwas anzueignen viel relevanter als ein "anwendungsbezogenes" Studium. In den USA und UK ist genau deswegen auch viel beliebter als Business.

antworten
WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Phil_97 schrieb am 03.05.2021:

Kann dem TE nur zustimmen! Das VWL-Studium bringt vor allem einem bei, die Realität in abstrakte Modelle herunter zu brechen. Deswegen ist der Vorwurf, die sei VWL realitätsfern, eigentlich eine fundamentale Stärke dieses Studiums, da sich reale Zusammenhänge nur dann in ihrer Essenz begreifen lassen, wenn man sie auf ihre wesentlichen Bestandteile reduziert.

Grüße aus Bayreuth!

P&E'ler?

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

Ich habe u.a. VWL studiert. Ich bin jetzt schon einige Jahr(zehnt)e im Berufsleben.

VWL ist eine gute Denkschule. Die Methodik hilft mir im Berufsleben ungemein. Inhaltlich brauche ich direkt wohl nur die Inhalte aus dem Grundstudium bzw. Bachelorstudium. Alles was darüber hinausgeht, mag meine Denkmethodik geschult haben, inhaltlich kann ich es aber nicht konkret verwenden.

Im Berufsleben muss man sich ständig neuen Fragestellungen widmen. Und mit einem guten Grundlagenverständnis und einer guten Herangehensweise gelingt einem das immer sehr gut.

Es kommt nicht auf die konkreten Inhalte an, sondern wie man die Werkzeuge in der Praxis anwendet.

+1, langfristig gewinnt Denken gegen Wissen, oder denkt ihr eure Tax-Kenntnisse taugen in 40 Jahren noch viel?
LG, ein Mathematiker

Richtig, in 40 Jahren wird niemand mehr Steuerexpertise benötigen da die KI jeden perfekt beraten kann, vom Studenten der sein Masterstudium abschreiben will bis zum Milliardenkonzern. Anwälte wirds übrigens auch nicht mehr geben, sind ja nur ein paar Paragraphen auswendig zu lernen, das wird die gottgleiche KI auch bald drauf haben.

Die Regierung sollte alle nicht-quantitativen Fächer von den Hochschulen verbannen, da diese sowieso nur zukünftige Arbeitslose heranzüchten. Hätten wir eine KI anstatt menschlicher Politiker wäre dieser logische Schritt bereits entschlossen worden.
Liebe Grüße

Hat der Vorposter je was von KI gesagt? Es geht denke ich einfach darum, dass sich relevantes Wissen ändert. Somit sind die Fähigkeit zu Denken sowie die Fähigkeit sich etwas anzueignen viel relevanter als ein "anwendungsbezogenes" Studium. In den USA und UK ist genau deswegen auch viel beliebter als Business.

Wenn man sich die ganzen Steuersachen im Studium beibringen konnte wird man sich auch die Änderungen beibringen können. In Recht gilt nämlich: Theoretisches Lernen = Anwendung = Vorbereitung auf die Arbeitswelt (bis auf das Umsatzgenerieren natürlich). Steuern gehören zu Recht, da ist das gleich. Bei Jura kann man Theorie und Praxis nicht so klar (falls überhaupt) trennen wie in BWL zb

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Phil_97

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

Phil_97 schrieb am 03.05.2021:

Kann dem TE nur zustimmen! Das VWL-Studium bringt vor allem einem bei, die Realität in abstrakte Modelle herunter zu brechen. Deswegen ist der Vorwurf, die sei VWL realitätsfern, eigentlich eine fundamentale Stärke dieses Studiums, da sich reale Zusammenhänge nur dann in ihrer Essenz begreifen lassen, wenn man sie auf ihre wesentlichen Bestandteile reduziert.

Grüße aus Bayreuth!

P&E'ler?

IWG, also im Master :)

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 03.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

Ok, ich habe in Mannheim VWL studiert (Bachelor und Master) und kann das nicht so stehen lassen.

  • also wir hatten Wirtschaftsgeschichte im ersten Semester..
  • dieses "theoretische Gedöns" ist tatsächlich im Bachelor sehr realitätsfern, man muss aber nun erstmal die Grundlagen machen. Im Master lassen sich die Theorien dann schon vermehrt anwenden.
  • dass Geld nicht wirklich neutral ist, insbesondere nicht Kurzfristig wird in jedem Modul gesagt (Grundlagen VWL, Makro A, B).
  • das Argument mit Pikkety verstehe ich nicht, gerade er kritisiert doch auch, dass VWL zu mathematisch-abstrakt wurde und sich von der Realität gelöst hat
  • Nutzen in Anwendung erfolgt nicht immer direkt. Der Mathematiker braucht auch nie wieder seine 4-seitigen Beweise durchzuführen, trotzdem lieben UBs sie. Das liegt einfach daran, dass abstrakte Studiengänge wie Mathematik, Philosophie, Physik, Literatur, VWL, etc eben mehr das Denken selbst schulen als Wissen zu vermitteln (aus genau diesem Grund wird Econ im Ausland ja auch BWL vorgezogen)
  • also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun. Insbesondere im Master und PhD ist die VWL nur noch Satz-Beweis. Finance haben bei uns damals viele im Nebenfach gemacht um "leichte 1.0en" zu bekommen

Ich will mit diesem Post keinesfalls BWL seinen Anspruch oder wert aberkennen, ich arbeite selber im BWL-Beruf. Aber so unfundierte Meinungen sind mir nun schon oft begegnet und obwohl ich nie wieder (!) meine Studiumskenntnisse angewandt habe, bereue ich es überhaupt nicht. Systematisch Prozesse in Teile zu zerlegen, abstrakt zu denken, sich durch Beweise zu beißen und ein gesamtwirtschaftliches Verständnis zu erlangen haben mir sehr viel gebracht. Und diese Fähigkeiten lassen sich schwerer erlernen als Finance und Accounting. Deswegen würde ich sowieso sagen, am besten direkt Mathe oder Physik machen, denn das bringt eben diese Skills nochmal viel weiter als die VWL.

Ich habe meinen Master auch in VWL in Mannheim gemacht und war zuvor an der LMU :)

  • zu 1: Es gibt sicherlich Programme wo das integriert ist, aber in vielen eben nicht.
  • zu 2: Im Master geht das doch nahtlos weiter bzw. verschlimmert sich nur noch: Gerade das erste Semester war ca 95% Theorie, danach war es auch nicht viel besser.
  • zu 3: Ich fühle mich hier mal so frei DAS Einsteigerbuch für VWLer zu zitieren, Makroökonomie von Blanchard/Illing:

„Expansive Geldpolitik im AS/AD Modell Ausgehend vom mittelfristigen Gleichgewicht erhöht die Zentralbank dauerhaft die nominale Geldmenge von M auf M’. (...) Reaktion der Volkswirtschaft:
(...) Mittelfristig verschiebt sich die AS-Kurve nach oben. Das hohe Produktionsniveau führt zu geringer Arbeitslosigkeit, Arbeitnehmer haben eine starke Position bei Lohnverhandlungen, Lohne und Preise steigen, Preisniveau ubertrifft Erwartungen, dies fuhrt zu weiteren Lohn- und Preis- erhöhungen“

In praktisch allen Kursen die ich besucht hatte wird das auch in ähnlicher Form gelehrt. Das kurzfristige Änderungen zu bestimmten Divergenzen führen und der Prof das erwähnt, stelle ich nicht in Frage. Aber es geht doch um das Gesamtbild. Und hier wird ganz klar vermittelt das Geld im „Großen und Ganzen“ neutral ist. Sorry für die Wortwahl, aber wenn mir der n-te Prof erzählt, dass die Aufgabe der EZB Preisstabilität ist, dann ist das einfach nur Schwachsinn. Die Lohnentwicklung divergiert schon seit Jahrzehnten zu der Vermögenspreisentwicklung, aber man hält natürlich an dem Dogma fest, dass die Inflationsrate bei unter 2% im Euroraum ist.

Das ist nicht nur Gehirnwäsche sondern völlig verblödend.

-zu 4: Pickety bringt unzählige Argumente, warum die Ungleichheit gestiegen ist.
Erwähnt er die expansive Geldpolitik seit ca 1970 als Grund dafür? Tja... lässt er geschickt aus und das hat auch einen Grund.

  • zu 5: „ also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun.“

Woher weißt du das, wenn du es gar nicht studiert hast?
Sorry, aber dann zeigt das einfach, dass du dich nicht auskennst. Ich habe auch nicht von BWL gesprochen sondern von WiWi. Das ist ein Unterschied, da du mehr Mathe und Informatik hast.

Aber fühl dich frei das Curriculum von soliden Quantitative Finance/Finance Programme mal durchzugehen. Die können uns VWLer locker ausknocken. Das liegt daran, dass das praktisch Mathestudiengänge sind und 95% der Studenten idR WiMas oder Mathe Studenten sind. Think Finance Programme ETH, Kiel, Ulm, Warwick.

Zum Abschluss noch: Nicht falsch verstehen, ich mag VWL. Sehr sogar. Aber die Art und Weise wie es an den deutschen Unis gelehrt wird, ist nicht zielführend.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Kein VWLer daher die Frage, was ist denn gemeint mit „Geld ist neutral“?

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Du hättest die Folgekapitel von Blachard/Illing auch lesen sollen ;)

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

Ok, ich habe in Mannheim VWL studiert (Bachelor und Master) und kann das nicht so stehen lassen.

  • also wir hatten Wirtschaftsgeschichte im ersten Semester..
  • dieses "theoretische Gedöns" ist tatsächlich im Bachelor sehr realitätsfern, man muss aber nun erstmal die Grundlagen machen. Im Master lassen sich die Theorien dann schon vermehrt anwenden.
  • dass Geld nicht wirklich neutral ist, insbesondere nicht Kurzfristig wird in jedem Modul gesagt (Grundlagen VWL, Makro A, B).
  • das Argument mit Pikkety verstehe ich nicht, gerade er kritisiert doch auch, dass VWL zu mathematisch-abstrakt wurde und sich von der Realität gelöst hat
  • Nutzen in Anwendung erfolgt nicht immer direkt. Der Mathematiker braucht auch nie wieder seine 4-seitigen Beweise durchzuführen, trotzdem lieben UBs sie. Das liegt einfach daran, dass abstrakte Studiengänge wie Mathematik, Philosophie, Physik, Literatur, VWL, etc eben mehr das Denken selbst schulen als Wissen zu vermitteln (aus genau diesem Grund wird Econ im Ausland ja auch BWL vorgezogen)
  • also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun. Insbesondere im Master und PhD ist die VWL nur noch Satz-Beweis. Finance haben bei uns damals viele im Nebenfach gemacht um "leichte 1.0en" zu bekommen

Ich will mit diesem Post keinesfalls BWL seinen Anspruch oder wert aberkennen, ich arbeite selber im BWL-Beruf. Aber so unfundierte Meinungen sind mir nun schon oft begegnet und obwohl ich nie wieder (!) meine Studiumskenntnisse angewandt habe, bereue ich es überhaupt nicht. Systematisch Prozesse in Teile zu zerlegen, abstrakt zu denken, sich durch Beweise zu beißen und ein gesamtwirtschaftliches Verständnis zu erlangen haben mir sehr viel gebracht. Und diese Fähigkeiten lassen sich schwerer erlernen als Finance und Accounting. Deswegen würde ich sowieso sagen, am besten direkt Mathe oder Physik machen, denn das bringt eben diese Skills nochmal viel weiter als die VWL.

Ich habe meinen Master auch in VWL in Mannheim gemacht und war zuvor an der LMU :)

  • zu 1: Es gibt sicherlich Programme wo das integriert ist, aber in vielen eben nicht.
  • zu 2: Im Master geht das doch nahtlos weiter bzw. verschlimmert sich nur noch: Gerade das erste Semester war ca 95% Theorie, danach war es auch nicht viel besser.
  • zu 3: Ich fühle mich hier mal so frei DAS Einsteigerbuch für VWLer zu zitieren, Makroökonomie von Blanchard/Illing:

„Expansive Geldpolitik im AS/AD Modell Ausgehend vom mittelfristigen Gleichgewicht erhöht die Zentralbank dauerhaft die nominale Geldmenge von M auf M’. (...) Reaktion der Volkswirtschaft:
(...) Mittelfristig verschiebt sich die AS-Kurve nach oben. Das hohe Produktionsniveau führt zu geringer Arbeitslosigkeit, Arbeitnehmer haben eine starke Position bei Lohnverhandlungen, Lohne und Preise steigen, Preisniveau ubertrifft Erwartungen, dies fuhrt zu weiteren Lohn- und Preis- erhöhungen“

In praktisch allen Kursen die ich besucht hatte wird das auch in ähnlicher Form gelehrt. Das kurzfristige Änderungen zu bestimmten Divergenzen führen und der Prof das erwähnt, stelle ich nicht in Frage. Aber es geht doch um das Gesamtbild. Und hier wird ganz klar vermittelt das Geld im „Großen und Ganzen“ neutral ist. Sorry für die Wortwahl, aber wenn mir der n-te Prof erzählt, dass die Aufgabe der EZB Preisstabilität ist, dann ist das einfach nur Schwachsinn. Die Lohnentwicklung divergiert schon seit Jahrzehnten zu der Vermögenspreisentwicklung, aber man hält natürlich an dem Dogma fest, dass die Inflationsrate bei unter 2% im Euroraum ist.

Das ist nicht nur Gehirnwäsche sondern völlig verblödend.

-zu 4: Pickety bringt unzählige Argumente, warum die Ungleichheit gestiegen ist.
Erwähnt er die expansive Geldpolitik seit ca 1970 als Grund dafür? Tja... lässt er geschickt aus und das hat auch einen Grund.

  • zu 5: „ also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun.“

Woher weißt du das, wenn du es gar nicht studiert hast?
Sorry, aber dann zeigt das einfach, dass du dich nicht auskennst. Ich habe auch nicht von BWL gesprochen sondern von WiWi. Das ist ein Unterschied, da du mehr Mathe und Informatik hast.

Aber fühl dich frei das Curriculum von soliden Quantitative Finance/Finance Programme mal durchzugehen. Die können uns VWLer locker ausknocken. Das liegt daran, dass das praktisch Mathestudiengänge sind und 95% der Studenten idR WiMas oder Mathe Studenten sind. Think Finance Programme ETH, Kiel, Ulm, Warwick.

Zum Abschluss noch: Nicht falsch verstehen, ich mag VWL. Sehr sogar. Aber die Art und Weise wie es an den deutschen Unis gelehrt wird, ist nicht zielführend.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ganz im Gegenteil. In VWL kann man wenigstens inhaltlich diskutieren.

Wenn Dich VWL interessiert, studiere es! Du kannst später genau so gut in einem BWler-Job arbeiten, wenn Du möchtest. Denk dann nur an die entsprechenden Schwerpunkte.

Ich habe VWL mit Schwerpunkt Energiewirtschaft studiert und bis jetzt FK in, oh Wunder- der Energiewirtschaft :)

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Du kannst dir sicher sein, dass es anders wird, als du erwartest...selbst wenn du dich davor ausgiebig informiert hast.
Viel Erfolg ;)

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 02.05.2021:

Joa stimmt so grob. Den Punkt mit der Ökonometrie und Data Science sehe ich jetzt nicht unbedingt so. Klar es ist eine gute Basis aber man muss doch viel mehr können als Ökonometrie um in dem Bereich wirklich nützlich zu sein.

Nicht wirklich. Wenn man hier solide Kenntnisse in Econometrics plus eben Coding Skills hat, dann ist man schon sehr gefragt...am Anfang muss man erst noch einige Jahre Berufserfahrung in Consulting/Marketing usw sammeln aber dann kommen auch viele spannende Angebote rein...nicht nur Finance, Consulting sondern auch FAANG & co (es schadet nicht vorher jahrelang wirklich in den Trenches gewesen zu sein, ist sogar ein Vorteil).

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Wenn man sich wirklich dafür interessiert, ist es ein schönes Studium.
Vor allem wenns an einer guten VWL Fakultät ist.
Mannheim und München sind da schon sehr empfehlenswert.

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Wieso? VWL ist eben kein gutes Studium um wirklich intuitiv ökonomische Vorhersagen zu machen. Außerdem ist es sehr vielseitig. Man sollte es aber eben eher als Denkschule sehen. Wenn du erwartest, viel Berufsrelevantes zu lernen, wirst du enttäuscht, es sei denn du willst zu IMF, OECD, EZB, etc. Wie oft denn noch: Denken lernen ist wichtiger als Wissen lernen.

Vielleicht noch ein kleiner Tipp an dich als Studienanfängerin: nicht alles hier im WiWi-Treff so ernst nehmen, hier sind hauptsächlich ambitionierte BWLer mit Ziel UB oder IB, kaum der Querschnitt der WiWis
Wenn deine Meinung über deine Studienentscheidung schon von einem kleinen Thread beeinflusst wird, ist das kaum die richtige Seite (und das sage ich als Vielnutzerin)

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Wieso? VWL ist eben kein gutes Studium um wirklich intuitiv ökonomische Vorhersagen zu machen. Außerdem ist es sehr vielseitig. Man sollte es aber eben eher als Denkschule sehen. Wenn du erwartest, viel Berufsrelevantes zu lernen, wirst du enttäuscht, es sei denn du willst zu IMF, OECD, EZB, etc. Wie oft denn noch: Denken lernen ist wichtiger als Wissen lernen.

Vielleicht noch ein kleiner Tipp an dich als Studienanfängerin: nicht alles hier im WiWi-Treff so ernst nehmen, hier sind hauptsächlich ambitionierte BWLer mit Ziel UB oder IB, kaum der Querschnitt der WiWis
Wenn deine Meinung über deine Studienentscheidung schon von einem kleinen Thread beeinflusst wird, ist das kaum die richtige Seite (und das sage ich als Vielnutzerin)

Wenn es darum geht analytisches Denken anzutrainieren sollte man auch Mathe+Classics oder Mathe+Philosophy berücksichtigen. Economics ist aber insgesamt schon ganz brauchbar und man bekommt auch gute Jobs in vielen Bereichen inkl Marketing. BWL ist keine Garantie und es gibt sehr viel Konkurrenz, ausser man hat einen Focus auf Analytics vlt... egal was man studiert man sollte sich aber definitiv coding-skills aneignen.

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Eine Lanze für die VWL brechen

Als quantitativ ausgerichteter VWLer hat man definitiv sehr gute Chancen auf eine Karriere im Data Science und Analytics Bereich. Ich kenne zum Beispiel einige Economics Alumni bei BCG Gamma. Top-Beratungen schätzen an diesen Absolventen besonders, dass sie die Brücke zwischen Modellen/Konzepten und Kunden schlagen können und quantitative Lingo "übersetzen" können.

Klar kann man dann nicht alles, was ein Mathematiker mit ML Spezialisierung kann. Aber da in der Regel im Team gearbeitet wird und viel on the job vermittelt wird, ist das gar kein Hemmnis.

LG
Johanna

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 05.05.2021:

Kein VWLer daher die Frage, was ist denn gemeint mit „Geld ist neutral“?

Quantitätstheorie des Geldes -> Geldmengenerhöhung spiegelt sich rein in der Inflation wieder -> Geld wirkt nur als Schleier über der Realwirtschaft, deshalb neutral

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 07.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Dann hast du entweder katastrophale Noten von > 3,0 oder hast auf der sozialen Ebene Issues. Wie genügend deiner Kommilitonen zeigen, kommt man mit VWL, vor allem aus Mannheim bestens unter…

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber da du hier junge Abiturienten mit deiner Aussage entmutigst "verdienst" du auch eine harte Antwort: Wenn du mit einem VWL Diplom von einer guten Uni 11 Jahre nach Abschluss weder einen VWL-noch BWLjob findest liegt es ganz sicher nicht am Studiengang.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

Ok, ich habe in Mannheim VWL studiert (Bachelor und Master) und kann das nicht so stehen lassen.

  • also wir hatten Wirtschaftsgeschichte im ersten Semester..
  • dieses "theoretische Gedöns" ist tatsächlich im Bachelor sehr realitätsfern, man muss aber nun erstmal die Grundlagen machen. Im Master lassen sich die Theorien dann schon vermehrt anwenden.
  • dass Geld nicht wirklich neutral ist, insbesondere nicht Kurzfristig wird in jedem Modul gesagt (Grundlagen VWL, Makro A, B).
  • das Argument mit Pikkety verstehe ich nicht, gerade er kritisiert doch auch, dass VWL zu mathematisch-abstrakt wurde und sich von der Realität gelöst hat
  • Nutzen in Anwendung erfolgt nicht immer direkt. Der Mathematiker braucht auch nie wieder seine 4-seitigen Beweise durchzuführen, trotzdem lieben UBs sie. Das liegt einfach daran, dass abstrakte Studiengänge wie Mathematik, Philosophie, Physik, Literatur, VWL, etc eben mehr das Denken selbst schulen als Wissen zu vermitteln (aus genau diesem Grund wird Econ im Ausland ja auch BWL vorgezogen)
  • also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun. Insbesondere im Master und PhD ist die VWL nur noch Satz-Beweis. Finance haben bei uns damals viele im Nebenfach gemacht um "leichte 1.0en" zu bekommen

Ich will mit diesem Post keinesfalls BWL seinen Anspruch oder wert aberkennen, ich arbeite selber im BWL-Beruf. Aber so unfundierte Meinungen sind mir nun schon oft begegnet und obwohl ich nie wieder (!) meine Studiumskenntnisse angewandt habe, bereue ich es überhaupt nicht. Systematisch Prozesse in Teile zu zerlegen, abstrakt zu denken, sich durch Beweise zu beißen und ein gesamtwirtschaftliches Verständnis zu erlangen haben mir sehr viel gebracht. Und diese Fähigkeiten lassen sich schwerer erlernen als Finance und Accounting. Deswegen würde ich sowieso sagen, am besten direkt Mathe oder Physik machen, denn das bringt eben diese Skills nochmal viel weiter als die VWL.

Ich habe meinen Master auch in VWL in Mannheim gemacht und war zuvor an der LMU :)

  • zu 1: Es gibt sicherlich Programme wo das integriert ist, aber in vielen eben nicht.
  • zu 2: Im Master geht das doch nahtlos weiter bzw. verschlimmert sich nur noch: Gerade das erste Semester war ca 95% Theorie, danach war es auch nicht viel besser.
  • zu 3: Ich fühle mich hier mal so frei DAS Einsteigerbuch für VWLer zu zitieren, Makroökonomie von Blanchard/Illing:

„Expansive Geldpolitik im AS/AD Modell Ausgehend vom mittelfristigen Gleichgewicht erhöht die Zentralbank dauerhaft die nominale Geldmenge von M auf M’. (...) Reaktion der Volkswirtschaft:
(...) Mittelfristig verschiebt sich die AS-Kurve nach oben. Das hohe Produktionsniveau führt zu geringer Arbeitslosigkeit, Arbeitnehmer haben eine starke Position bei Lohnverhandlungen, Lohne und Preise steigen, Preisniveau ubertrifft Erwartungen, dies fuhrt zu weiteren Lohn- und Preis- erhöhungen“

In praktisch allen Kursen die ich besucht hatte wird das auch in ähnlicher Form gelehrt. Das kurzfristige Änderungen zu bestimmten Divergenzen führen und der Prof das erwähnt, stelle ich nicht in Frage. Aber es geht doch um das Gesamtbild. Und hier wird ganz klar vermittelt das Geld im „Großen und Ganzen“ neutral ist. Sorry für die Wortwahl, aber wenn mir der n-te Prof erzählt, dass die Aufgabe der EZB Preisstabilität ist, dann ist das einfach nur Schwachsinn. Die Lohnentwicklung divergiert schon seit Jahrzehnten zu der Vermögenspreisentwicklung, aber man hält natürlich an dem Dogma fest, dass die Inflationsrate bei unter 2% im Euroraum ist.

Das ist nicht nur Gehirnwäsche sondern völlig verblödend.

-zu 4: Pickety bringt unzählige Argumente, warum die Ungleichheit gestiegen ist.
Erwähnt er die expansive Geldpolitik seit ca 1970 als Grund dafür? Tja... lässt er geschickt aus und das hat auch einen Grund.

  • zu 5: „ also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun.“

Woher weißt du das, wenn du es gar nicht studiert hast?
Sorry, aber dann zeigt das einfach, dass du dich nicht auskennst. Ich habe auch nicht von BWL gesprochen sondern von WiWi. Das ist ein Unterschied, da du mehr Mathe und Informatik hast.

Aber fühl dich frei das Curriculum von soliden Quantitative Finance/Finance Programme mal durchzugehen. Die können uns VWLer locker ausknocken. Das liegt daran, dass das praktisch Mathestudiengänge sind und 95% der Studenten idR WiMas oder Mathe Studenten sind. Think Finance Programme ETH, Kiel, Ulm, Warwick.

Zum Abschluss noch: Nicht falsch verstehen, ich mag VWL. Sehr sogar. Aber die Art und Weise wie es an den deutschen Unis gelehrt wird, ist nicht zielführend.

Was ist denn so ein WiWi Studiengang mit mehr Mathe und Info? klingt ziemlich interessant für mich

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 04.05.2021:

In Deutschland hat man einen sehr schiefen Fokus im VWL Studium, man lehrt zum Beispiel so gut wie nirgends Wirtschaftsgeschichte die einen fundamentalen Baustein der VWL darstellt

Ohne Witz... das VWL Studium in Deutschland ist doch einfach nur krank:

  • Keine Wirtschaftsgeschichte
  • zig Vorlesungen wo theoretisches Gedöns ohne jede Anwendung durchgebracht wird, weil es halt in irgendeinem Lehrbuch steht.
  • Kritische Forschungsarbeiten werden idR bewusst nicht zugelassen. zB zur aktuellen Geldpolitik siehe Cantillon Effekt. Stattdessen wird dann ewig rumgelabert, dass Geld neutral sei, umständlichste Formeln, Ableitungen etc. werden aufgesetzt und auf der anderen Seite kommen dann so Talente wie Pickety und wollen uns erzählen, dass die Ungleichheit alle möglichen anderen Ursachen hat.
  • Es wird ebensowenig versucht, den Studenten kritisches Arbeiten anzutrainieren, stattdessen 5 Jahre lange die Studenten mit dogmatischen Ansätzen gehirnwaschen.

Also lieber WiWi mit Finance als Vertiefung -> breiter aufgestellt und quantitativ ebenso anspruchsvoll.

Ok, ich habe in Mannheim VWL studiert (Bachelor und Master) und kann das nicht so stehen lassen.

  • also wir hatten Wirtschaftsgeschichte im ersten Semester..
  • dieses "theoretische Gedöns" ist tatsächlich im Bachelor sehr realitätsfern, man muss aber nun erstmal die Grundlagen machen. Im Master lassen sich die Theorien dann schon vermehrt anwenden.
  • dass Geld nicht wirklich neutral ist, insbesondere nicht Kurzfristig wird in jedem Modul gesagt (Grundlagen VWL, Makro A, B).
  • das Argument mit Pikkety verstehe ich nicht, gerade er kritisiert doch auch, dass VWL zu mathematisch-abstrakt wurde und sich von der Realität gelöst hat
  • Nutzen in Anwendung erfolgt nicht immer direkt. Der Mathematiker braucht auch nie wieder seine 4-seitigen Beweise durchzuführen, trotzdem lieben UBs sie. Das liegt einfach daran, dass abstrakte Studiengänge wie Mathematik, Philosophie, Physik, Literatur, VWL, etc eben mehr das Denken selbst schulen als Wissen zu vermitteln (aus genau diesem Grund wird Econ im Ausland ja auch BWL vorgezogen)
  • also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun. Insbesondere im Master und PhD ist die VWL nur noch Satz-Beweis. Finance haben bei uns damals viele im Nebenfach gemacht um "leichte 1.0en" zu bekommen

Ich will mit diesem Post keinesfalls BWL seinen Anspruch oder wert aberkennen, ich arbeite selber im BWL-Beruf. Aber so unfundierte Meinungen sind mir nun schon oft begegnet und obwohl ich nie wieder (!) meine Studiumskenntnisse angewandt habe, bereue ich es überhaupt nicht. Systematisch Prozesse in Teile zu zerlegen, abstrakt zu denken, sich durch Beweise zu beißen und ein gesamtwirtschaftliches Verständnis zu erlangen haben mir sehr viel gebracht. Und diese Fähigkeiten lassen sich schwerer erlernen als Finance und Accounting. Deswegen würde ich sowieso sagen, am besten direkt Mathe oder Physik machen, denn das bringt eben diese Skills nochmal viel weiter als die VWL.

Ich habe meinen Master auch in VWL in Mannheim gemacht und war zuvor an der LMU :)

  • zu 1: Es gibt sicherlich Programme wo das integriert ist, aber in vielen eben nicht.
  • zu 2: Im Master geht das doch nahtlos weiter bzw. verschlimmert sich nur noch: Gerade das erste Semester war ca 95% Theorie, danach war es auch nicht viel besser.
  • zu 3: Ich fühle mich hier mal so frei DAS Einsteigerbuch für VWLer zu zitieren, Makroökonomie von Blanchard/Illing:

„Expansive Geldpolitik im AS/AD Modell Ausgehend vom mittelfristigen Gleichgewicht erhöht die Zentralbank dauerhaft die nominale Geldmenge von M auf M’. (...) Reaktion der Volkswirtschaft:
(...) Mittelfristig verschiebt sich die AS-Kurve nach oben. Das hohe Produktionsniveau führt zu geringer Arbeitslosigkeit, Arbeitnehmer haben eine starke Position bei Lohnverhandlungen, Lohne und Preise steigen, Preisniveau ubertrifft Erwartungen, dies fuhrt zu weiteren Lohn- und Preis- erhöhungen“

In praktisch allen Kursen die ich besucht hatte wird das auch in ähnlicher Form gelehrt. Das kurzfristige Änderungen zu bestimmten Divergenzen führen und der Prof das erwähnt, stelle ich nicht in Frage. Aber es geht doch um das Gesamtbild. Und hier wird ganz klar vermittelt das Geld im „Großen und Ganzen“ neutral ist. Sorry für die Wortwahl, aber wenn mir der n-te Prof erzählt, dass die Aufgabe der EZB Preisstabilität ist, dann ist das einfach nur Schwachsinn. Die Lohnentwicklung divergiert schon seit Jahrzehnten zu der Vermögenspreisentwicklung, aber man hält natürlich an dem Dogma fest, dass die Inflationsrate bei unter 2% im Euroraum ist.

Das ist nicht nur Gehirnwäsche sondern völlig verblödend.

-zu 4: Pickety bringt unzählige Argumente, warum die Ungleichheit gestiegen ist.
Erwähnt er die expansive Geldpolitik seit ca 1970 als Grund dafür? Tja... lässt er geschickt aus und das hat auch einen Grund.

  • zu 5: „ also eine Finance Vertiefung hat von mathematischen Anspruch nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem VWL Studium zu tun.“

Woher weißt du das, wenn du es gar nicht studiert hast?
Sorry, aber dann zeigt das einfach, dass du dich nicht auskennst. Ich habe auch nicht von BWL gesprochen sondern von WiWi. Das ist ein Unterschied, da du mehr Mathe und Informatik hast.

Aber fühl dich frei das Curriculum von soliden Quantitative Finance/Finance Programme mal durchzugehen. Die können uns VWLer locker ausknocken. Das liegt daran, dass das praktisch Mathestudiengänge sind und 95% der Studenten idR WiMas oder Mathe Studenten sind. Think Finance Programme ETH, Kiel, Ulm, Warwick.

Zum Abschluss noch: Nicht falsch verstehen, ich mag VWL. Sehr sogar. Aber die Art und Weise wie es an den deutschen Unis gelehrt wird, ist nicht zielführend.

Was ist denn so ein WiWi Studiengang mit mehr Mathe und Info? klingt ziemlich interessant für mich

Beispiele stehen doch schon im Test. Bspw. B.Sc. Wiwi und M.Sc. Finance an der Uni Ulm

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber da du hier junge Abiturienten mit deiner Aussage entmutigst "verdienst" du auch eine harte Antwort: Wenn du mit einem VWL Diplom von einer guten Uni 11 Jahre nach Abschluss weder einen VWL-noch BWLjob findest liegt es ganz sicher nicht am Studiengang.

Leider doch. Wenn man mit gutem Abschluss, überdurchschnittlichen Fremdsprachenkenntnissen und Praktika nichts in dem Bereich findet, und so ging es auch einigen meiner Bekannten und Freunde aus Mannheim, liegt es einfach daran, dass es wesentlich mehr VWL-Absolventen gibt als von den Arbeitgebern nachgefragt werden.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:.

Leider doch. Wenn man mit gutem Abschluss, überdurchschnittlichen Fremdsprachenkenntnissen und Praktika nichts in dem Bereich findet, und so ging es auch einigen meiner Bekannten und Freunde aus Mannheim, liegt es einfach daran, dass es wesentlich mehr VWL-Absolventen gibt als von den Arbeitgebern nachgefragt werden.

Kann ich nicht unterschreiben. Keiner meiner Kommilitonen hat länger als ein halbes Jahr gesucht und sie sind in den verschiedensten Branchen und Positionen unter gekommen.

VWLer, die dauerhaft nicht unter kommen erfüllen in der Regel einen Großteil der folgenden Kriterien:

  • keine Praktika
  • kein Auslandspraktikum/semester/Freiwilligenarbeit
  • keinen Werkstudentenjob außer Kellnern/Edeka/...
  • kein Engagement sich in Wissenschaft oder Wirtschaft einzubringen
  • minimalsten Einsatz bei Klausuren/Seminaren erbracht und entsprechende Noten
  • ein paar Jahre länger gebraucht als der Durchschnitt
  • keinerlei räumliche Flexibilität bei der Jobsuche
  • sind nicht bereit die ersten Jahre fiese/stumpfe/anspruchslose Aufgaben zu erledigen

Dein Einzelfall tut mir ehrlich leid, aber die Verallgemeinerung entspricht nicht der Wahrheit.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Hab in Bonn mit 1,8 Bsc + Auslandssemester und 1,9 Master 0 Probleme gehabt einen Job zu finden ...

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber da du hier junge Abiturienten mit deiner Aussage entmutigst "verdienst" du auch eine harte Antwort: Wenn du mit einem VWL Diplom von einer guten Uni 11 Jahre nach Abschluss weder einen VWL-noch BWLjob findest liegt es ganz sicher nicht am Studiengang.

Leider doch. Wenn man mit gutem Abschluss, überdurchschnittlichen Fremdsprachenkenntnissen und Praktika nichts in dem Bereich findet, und so ging es auch einigen meiner Bekannten und Freunde aus Mannheim, liegt es einfach daran, dass es wesentlich mehr VWL-Absolventen gibt als von den Arbeitgebern nachgefragt werden.

Also ist generell zu sagen dass Mannheim VWL < BWL Uni x

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 24.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber da du hier junge Abiturienten mit deiner Aussage entmutigst "verdienst" du auch eine harte Antwort: Wenn du mit einem VWL Diplom von einer guten Uni 11 Jahre nach Abschluss weder einen VWL-noch BWLjob findest liegt es ganz sicher nicht am Studiengang.

Leider doch. Wenn man mit gutem Abschluss, überdurchschnittlichen Fremdsprachenkenntnissen und Praktika nichts in dem Bereich findet, und so ging es auch einigen meiner Bekannten und Freunde aus Mannheim, liegt es einfach daran, dass es wesentlich mehr VWL-Absolventen gibt als von den Arbeitgebern nachgefragt werden.

Also ist generell zu sagen dass Mannheim VWL < BWL Uni x

Ja, Mannheim VWL ist schlechter für Steuerberatung als BWL Uni X. Uni Mannheim VWL mit Nebenfach BWL wird besser für Finance sein als BWL an manchen Unis, schlechter geeignet als BWL an anderen (StGallen, WHU, Mannheim, etc). Wer in VWL eine 1.X hat, mind. 2 Praktika und aus Mannheim oder Bonn kommt, wird sicher etwas finden außer es scheitert eben an persönlichen Eigenschaften (Präsentationsfähigkeit, etc). VWL lässt eben mehr Türen offen(BWL-Bereiche+Institutionen), ist dafür aber auch schwerer und du kriegst schlechtere Noten. Für manche BWL-Bereiche wie Marketing oder Steuern ist nunmal der BWLer besser geeignet.
Ich habe in Mannheim BWL studiert und die meisten VWLer die ich kannte, haben es am Ende bereut. Diejenigen, die in die Wirtschaft wollten, hätten lieber gleich BWL in Mannheim studiert(denn die meisten hatten auch 1.0-1.2er Abi). Diejenigen, die in Mathematik sehr fit waren und das theoretische mochten, hätten im Nachhinein lieber direkt Mathe, Info oder Physik gemacht und waren von Modulen wie Jura und Wirtschaftsgeschichte total genervt. Damit VWL das Richtige für einen ist, muss man schon sehr speziell an dem Schnittpunkt Wirtschaftsinteresse und Abstraktions-/Mathefähigkeit sein. Wenn man da stärker in Richtung Wirtschaftsinteresse schwankt wird man enttäuscht, weil man wenig Intuition über die Wirtschaft mitkriegt. Wenn dagegen mehr in Richtung Mathe, bereut man schnell, dass man nicht direkt MINT gemacht hat.
Pauschale Aussagen, wie Mannheim VWL < BWL Uni X sind aber total unsinnig, da es zwar Schwesterdisziplinen sind, jedoch dennoch vollkommen anders. Als extrinsisch motivierter Mensch ist aber tendenziell BWL zu empfehlen.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 24.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 24.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:

Ich bin grad dabei mich für ein VWL Studium einzuschreiben, und wenn man euch hier so zuhört bzw. ließt was ihr so sagt dann hört sich das nciht sehr vielversprechend an...

Ich bin Diplom-Volkswirt von der Uni Mannheim mit einem hohen BWL-Anteil im Studium, praktischer Erfahrung und Kenntnissen in drei modernen Fremdsprachen und habe mich bis 2019 11 Jahre lang vergeblich auf Stellen im VWL- oder BWL-Bereich beworben. Der Berufseinstieg ist also sehr schwer, wenn man nicht gerade mit Sehr Gut abschließt. Daher rate ich davon ab, VWL zu studieren. Nimm lieber Wirtschaftsinformatik oder aber auch BWL mit Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber da du hier junge Abiturienten mit deiner Aussage entmutigst "verdienst" du auch eine harte Antwort: Wenn du mit einem VWL Diplom von einer guten Uni 11 Jahre nach Abschluss weder einen VWL-noch BWLjob findest liegt es ganz sicher nicht am Studiengang.

Leider doch. Wenn man mit gutem Abschluss, überdurchschnittlichen Fremdsprachenkenntnissen und Praktika nichts in dem Bereich findet, und so ging es auch einigen meiner Bekannten und Freunde aus Mannheim, liegt es einfach daran, dass es wesentlich mehr VWL-Absolventen gibt als von den Arbeitgebern nachgefragt werden.

Also ist generell zu sagen dass Mannheim VWL < BWL Uni x

Ja, Mannheim VWL ist schlechter für Steuerberatung als BWL Uni X. Uni Mannheim VWL mit Nebenfach BWL wird besser für Finance sein als BWL an manchen Unis, schlechter geeignet als BWL an anderen (StGallen, WHU, Mannheim, etc). Wer in VWL eine 1.X hat, mind. 2 Praktika und aus Mannheim oder Bonn kommt, wird sicher etwas finden außer es scheitert eben an persönlichen Eigenschaften (Präsentationsfähigkeit, etc). VWL lässt eben mehr Türen offen(BWL-Bereiche+Institutionen), ist dafür aber auch schwerer und du kriegst schlechtere Noten. Für manche BWL-Bereiche wie Marketing oder Steuern ist nunmal der BWLer besser geeignet.
Ich habe in Mannheim BWL studiert und die meisten VWLer die ich kannte, haben es am Ende bereut. Diejenigen, die in die Wirtschaft wollten, hätten lieber gleich BWL in Mannheim studiert(denn die meisten hatten auch 1.0-1.2er Abi). Diejenigen, die in Mathematik sehr fit waren und das theoretische mochten, hätten im Nachhinein lieber direkt Mathe, Info oder Physik gemacht und waren von Modulen wie Jura und Wirtschaftsgeschichte total genervt. Damit VWL das Richtige für einen ist, muss man schon sehr speziell an dem Schnittpunkt Wirtschaftsinteresse und Abstraktions-/Mathefähigkeit sein. Wenn man da stärker in Richtung Wirtschaftsinteresse schwankt wird man enttäuscht, weil man wenig Intuition über die Wirtschaft mitkriegt. Wenn dagegen mehr in Richtung Mathe, bereut man schnell, dass man nicht direkt MINT gemacht hat.
Pauschale Aussagen, wie Mannheim VWL < BWL Uni X sind aber total unsinnig, da es zwar Schwesterdisziplinen sind, jedoch dennoch vollkommen anders. Als extrinsisch motivierter Mensch ist aber tendenziell BWL zu empfehlen.

Überaus interessanter Bericht! Frage mich aber, wieso denn dann die VWLer letztlich doch BWL studieren wollten, wenn sie doch recht gut untergekommen sind? Macht der Abschluss wirklich einen Unterschied, bspw. wenns um die Chancen für Consulting geht?

antworten
WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Also eines vorweg: Ich finde die einzelnen Positionen hier äußert interessant und denke dass diese trotz ihrer Gegensätzlichkeit die Debatte sehr bereichern. Ich persönlich denke, man sollte sich nicht immer danach orientieren, was am Ende des Studiums die besten Karrierechancen bietet sondern besonders daran, was einem persönlich am meisten liegt, denn das Studienfach begleitet einen ja mehrere Jahre. Dass man sich bei manchen Studienfächern etwas schwerer tut etwas zu finden, stimmt wohl und so sollte man möglicherweise nicht ganz ohne Vorkenntnisse anfangen zu studieren. Meiner persönlichen Einschätzung nach hat man aber sowohl mit einem BWL- noch einem VWL-Studium ein allzu großes Problem irgendwo unterzukommen.

Hierbei sind aber die folgenden Aspekte zu beachten:

  1. Man muss Praktika absolvieren und zwar in den Bereichen in welchen man später dann auch Fuß fassen möchte.
  2. Man sollte das Studium nach Interesse wählen aber sich bewusst sein, dass einen manche Studiengänge von bestimmten Arbeitsbereichen ausschließen. Mit einem VWL-Studium macht es beispielsweise kaum Sinn ins M&A zu gehen, weil es absolut keine Überschneidung mit den Studieninhalten gibt. Wenn man mit VWL ins IB will sollte sich eher am S&T oder Markets orientieren. Ähnlich sieht es mit anderen Bereichen aus. Wer beispielsweise ins AM will, der hat mit VWL bessere Chancen im Analytics oder Fixed Income Team unterzukommen als bei Equity-fokussierten Rollen.
  3. Man sollte gute Noten haben, denn Firmen wollen VWLer auf VWLer-Positionen haben und BWLer auf BWLer Positionen, doch gehen diese eben nur davon aus, dass Ihr das jeweilige auch wirklich seid, wenn Ihr gute Noten habt, die darauf schließen lassen, dass Ihr euch in der Thematik auskennt.
  4. Englisch wird immer wichtiger und so ist ein Auslandsaufendhalt wirklich wichtig. Wenn man nur ein Semester einplanen kann, dass möglichst weit weg (Amerika, Asien etc.). Wenn man über ein Jahr im Ausland bleibt, dann ist auch Europa top. Hierbei ist es übrigens nicht akzeptabel, wenn eure Englischkenntnisse über dem Durchschnitt liegen. Ihr müsst vielmehr fließend Englisch sprechen. Sonst sieht das auch dem CV zwar gut aus, bringt aber defacto nichts.
  5. Ist es wichtig, dass ich Extracurricular etwas gemacht habt. Und das liegt nicht nur daran, dass Ihr dann nicht so langweilig wirkt, sondern auch daran, dass man bei studentischen Organisationen die ersten Unternehmenskontakte bekommt (zB. bei Enactus o.Ä.) oder sein Interesse an bestimmten Bereichen unter Beweis stellen kann, wenn man sonst noch keine Praktika gemacht hat und sich auf welche bewirbt (Börsenverein, stud. Unternehmensberatung etc.).
  6. Nur dann lange studieren, wenn man die Zeit sinnvoll füllt. Bei Auslandsstudien kommt oft ein extra Semester dazu und auch bei Praktika. Das findet kein Personaler dieser Welt schlimm (im Gegenteil). Und auch wenn man viel länger braucht, kann man immer argumentieren, dass man eben länger bei der Bachelor oder Masterarbeit gebraucht hat weil einen das Fach interessiert oder weil man parallel noch Vorlesungen andere Fächer gehört hat ohne, dass man Klausuren drin geschrieben hat usw. usw. Ein Anschreiben ist doch genau für sowas da, dass man sich individuell vorstellen kann.
  7. Sucht euch gute Unis raus, wenn Ihr bei Top-Arbeitgebern enden wollt und das gilt eben auch für VWL sprich (Bonn, Mannheim, LMU oÄ.). Diese machen es einem viel leichter an Praktika zu kommen. Zum einen wird man eher mal eingeladen, wenn die Noten nicht perfekt sind und zum anderen sind die Interviews oft nur auf personal fit ausgelegt, weil man ohnehin davon ausgeht, dass Ihr fachlich was drauf habt. Besonders wichtig wird das aber wenn Ihr euch aber auf Entry-Level-Positionen im Ausland bewerbt, denn wenn man die Uni nicht kennt, dann wird einfach kurz nach dem Ranking geschaut.
  8. Grade wenn Ihr VWL studiert ist es wichtig parallel noch Python oder R zu lernen. Andere Sachen gehen auch aber da diese zwei oft in Unternehmen verwendet werden und die Syntax sehr ähnlich ist, ist es wirklich ein Vorteil eine der zwei schon während der Uni zu lernen. Wenn das von der Uni nicht angeboten wird, dann setzt euch selbst dran. Es gibt wirklich unzählige gute Kurse bspw. auf Edx.

Keiner dieser Punkte ist ein alleiniger Grund euch zu nehmen aber wenn kaum einer der Punkte erfüllt ist hat man eben ein Problem irgendwo unterzukommen. Ich kenne übrigens genug Leute die jeden einzelnen Punkt erfüllen und die sind alle wunderbar untergekommen und konnten zwischen mehreren wirklich guten Optionen wählen. Soll heißen: Wenn Ihr Interesse an der VWL habt, dann studiert auch VWL und wenn Ihr dann auch noch die oben genannten Punkte erfüllt werdet Ihr mit Kusshand überall genommen. Mit jedem Punkt der wegfällt wirds halt schwerer (besonders wenn das mit den Praktika und Noten nicht klappt).

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 24.05.2021:

Also eines vorweg: Ich finde die einzelnen Positionen hier äußert interessant und denke dass diese trotz ihrer Gegensätzlichkeit die Debatte sehr bereichern. Ich persönlich denke, man sollte sich nicht immer danach orientieren, was am Ende des Studiums die besten Karrierechancen bietet sondern besonders daran, was einem persönlich am meisten liegt, denn das Studienfach begleitet einen ja mehrere Jahre. Dass man sich bei manchen Studienfächern etwas schwerer tut etwas zu finden, stimmt wohl und so sollte man möglicherweise nicht ganz ohne Vorkenntnisse anfangen zu studieren. Meiner persönlichen Einschätzung nach hat man aber sowohl mit einem BWL- noch einem VWL-Studium ein allzu großes Problem irgendwo unterzukommen.

Hierbei sind aber die folgenden Aspekte zu beachten:

  1. Man muss Praktika absolvieren und zwar in den Bereichen in welchen man später dann auch Fuß fassen möchte.
  2. Man sollte das Studium nach Interesse wählen aber sich bewusst sein, dass einen manche Studiengänge von bestimmten Arbeitsbereichen ausschließen. Mit einem VWL-Studium macht es beispielsweise kaum Sinn ins M&A zu gehen, weil es absolut keine Überschneidung mit den Studieninhalten gibt. Wenn man mit VWL ins IB will sollte sich eher am S&T oder Markets orientieren. Ähnlich sieht es mit anderen Bereichen aus. Wer beispielsweise ins AM will, der hat mit VWL bessere Chancen im Analytics oder Fixed Income Team unterzukommen als bei Equity-fokussierten Rollen.
  3. Man sollte gute Noten haben, denn Firmen wollen VWLer auf VWLer-Positionen haben und BWLer auf BWLer Positionen, doch gehen diese eben nur davon aus, dass Ihr das jeweilige auch wirklich seid, wenn Ihr gute Noten habt, die darauf schließen lassen, dass Ihr euch in der Thematik auskennt.
  4. Englisch wird immer wichtiger und so ist ein Auslandsaufendhalt wirklich wichtig. Wenn man nur ein Semester einplanen kann, dass möglichst weit weg (Amerika, Asien etc.). Wenn man über ein Jahr im Ausland bleibt, dann ist auch Europa top. Hierbei ist es übrigens nicht akzeptabel, wenn eure Englischkenntnisse über dem Durchschnitt liegen. Ihr müsst vielmehr fließend Englisch sprechen. Sonst sieht das auch dem CV zwar gut aus, bringt aber defacto nichts.
  5. Ist es wichtig, dass ich Extracurricular etwas gemacht habt. Und das liegt nicht nur daran, dass Ihr dann nicht so langweilig wirkt, sondern auch daran, dass man bei studentischen Organisationen die ersten Unternehmenskontakte bekommt (zB. bei Enactus o.Ä.) oder sein Interesse an bestimmten Bereichen unter Beweis stellen kann, wenn man sonst noch keine Praktika gemacht hat und sich auf welche bewirbt (Börsenverein, stud. Unternehmensberatung etc.).
  6. Nur dann lange studieren, wenn man die Zeit sinnvoll füllt. Bei Auslandsstudien kommt oft ein extra Semester dazu und auch bei Praktika. Das findet kein Personaler dieser Welt schlimm (im Gegenteil). Und auch wenn man viel länger braucht, kann man immer argumentieren, dass man eben länger bei der Bachelor oder Masterarbeit gebraucht hat weil einen das Fach interessiert oder weil man parallel noch Vorlesungen andere Fächer gehört hat ohne, dass man Klausuren drin geschrieben hat usw. usw. Ein Anschreiben ist doch genau für sowas da, dass man sich individuell vorstellen kann.
  7. Sucht euch gute Unis raus, wenn Ihr bei Top-Arbeitgebern enden wollt und das gilt eben auch für VWL sprich (Bonn, Mannheim, LMU oÄ.). Diese machen es einem viel leichter an Praktika zu kommen. Zum einen wird man eher mal eingeladen, wenn die Noten nicht perfekt sind und zum anderen sind die Interviews oft nur auf personal fit ausgelegt, weil man ohnehin davon ausgeht, dass Ihr fachlich was drauf habt. Besonders wichtig wird das aber wenn Ihr euch aber auf Entry-Level-Positionen im Ausland bewerbt, denn wenn man die Uni nicht kennt, dann wird einfach kurz nach dem Ranking geschaut.
  8. Grade wenn Ihr VWL studiert ist es wichtig parallel noch Python oder R zu lernen. Andere Sachen gehen auch aber da diese zwei oft in Unternehmen verwendet werden und die Syntax sehr ähnlich ist, ist es wirklich ein Vorteil eine der zwei schon während der Uni zu lernen. Wenn das von der Uni nicht angeboten wird, dann setzt euch selbst dran. Es gibt wirklich unzählige gute Kurse bspw. auf Edx.

Keiner dieser Punkte ist ein alleiniger Grund euch zu nehmen aber wenn kaum einer der Punkte erfüllt ist hat man eben ein Problem irgendwo unterzukommen. Ich kenne übrigens genug Leute die jeden einzelnen Punkt erfüllen und die sind alle wunderbar untergekommen und konnten zwischen mehreren wirklich guten Optionen wählen. Soll heißen: Wenn Ihr Interesse an der VWL habt, dann studiert auch VWL und wenn Ihr dann auch noch die oben genannten Punkte erfüllt werdet Ihr mit Kusshand überall genommen. Mit jedem Punkt der wegfällt wirds halt schwerer (besonders wenn das mit den Praktika und Noten nicht klappt).

+1 für diesen überaus ausführlichen und größtenteils absolut korrekten Beitrag! Mehr davon!

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Meine persönliche Erfahrung. Master-Absolventen Economics 2012:

  • Consulting
  • Asset Management
  • Doktorand
  • Flughafen
  • Energiewirtschaft
  • Bundesbehörde
  • Großbank

Was ich damit zeigen möchte. Als VWLer gibt es extrem viele Möglichkeiten. Achtet auf die Spezialisierungen ( Praktika obligatorisch).

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

Hauptargument der VWLer hier ist, dass es bei guten Noten und BWL-Praktika auch für BWL Stellen reicht.

Wieso nicht BWL studieren? Jemand der in VWL eine 2,0 schafft tut dies oder sogar noch besser auch in BWL.

antworten
WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 25.05.2021:

Hauptargument der VWLer hier ist, dass es bei guten Noten und BWL-Praktika auch für BWL Stellen reicht.

Wieso nicht BWL studieren? Jemand der in VWL eine 2,0 schafft tut dies oder sogar noch besser auch in BWL.

Weil manche Leute eher an VWL interessiert sind(?) Studiert ihr echt alle nur basierend auf Jobchancen?! Da hätte ich ja gar keine Lust drauf.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 25.05.2021:

Hauptargument der VWLer hier ist, dass es bei guten Noten und BWL-Praktika auch für BWL Stellen reicht.

Wieso nicht BWL studieren? Jemand der in VWL eine 2,0 schafft tut dies oder sogar noch besser auch in BWL.

Ein klassisches Studium ist keine Berufsausbildung!
Du hast insofern recht, dass man als BWLer mit einer höheren Grundkompetenz ins Berufsleben einsteigt, da er/sie viele allgemein gültige Sachverhalte effektiv und relativ gut verdaulich beigebracht bekommt. Aber ob er/sie auch in der Lage ist sich in komplexeren Themen selbstständig weiterzubilden weiß als AG man nicht unbedingt (vor allem nicht, wenn der Absolvent von einer Business School kommt).

In dem Fall kann sich der Unterschied sehr schnell umkehren. Wie so oft kommt es dann auf den Einzelfall und auf das Aufgabengebiet an.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

WiWi Gast schrieb am 25.05.2021:

Hauptargument der VWLer hier ist, dass es bei guten Noten und BWL-Praktika auch für BWL Stellen reicht.

Wieso nicht BWL studieren? Jemand der in VWL eine 2,0 schafft tut dies oder sogar noch besser auch in BWL.

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WiWi Gast

Eine Lanze für die VWL brechen

weil viele das VWL Studium interessanter finden ;) ist halt mehr mathematischer und methodisch angehaucht...BWL ist doch halt wirklich nur Theorien auswendig lernen und herunterschreiben... ;)

und an den Vorvorposter, aus meinem Alumni Kreis sind doch einige VWLer ins IB gegangen, alle Tiers dabei...

aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass das Studium zweitranging ist und Praktische Erfahrung bzw. auch relevante Kurse im Studium nötig sind (Marketing, FInance nach Präferenzen), die kriegt man aber auch durch entsprechende Nebenfächer und neuerdings auch mit ONlinekursen...

Aber ein BWL Studium mit Kursen wie strategisches Management vermittelt doch kein Wissen für den Job.

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Naja, es stellt sich halt auch ein bisschen die Frage, wie viel "themenbezogenes Wissen" man wirklich braucht. Zumindest, wenn man ...

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