Hallo,

ich habe jetzt schon öfter gehört, dass man nach einem Vwl Studium mit sehr theoretischen schwerpunkt (z.B. mikroökonomie bzw. generell wirtschaftstheorie) am arbeitsmarkt probleme hat. Stimmt es, dass es besser aussieht, wenn ich möglichst alle Statistik/Ökonometrie Fächer belege? Und in Programmen wir R,Stata, SPSS und Mathlab möglichst gute Kenntnisse aneigne?

Die frage ist nur, warum es damit besser aussehen würde? Da ich persönlich nicht in die Bank möchte (zu viele Menschen mit unsozialen verhaltenscharakteristika) bleibt doch nur noch Unternehmensberatung und Handelskammer? Hat das dort überhaupt einen nennenswerten Vorteil, wenn ich diesen Schwerpunkt belegt habe?

Danke

Auch ohne Ökonometrie/Statistik würde ich die Berufsaussichten jetzt nicht so schlecht bezeichnen, wie du vielleicht denkst. Schlechter als BWL zwar, aber doch um weiten besser als z.B. Biologie oder Kunstgeschichte. Mit dem abstrakten Denken werden Volkswirte bei Banken, Versicherungen, in Ämtern und Behörden, bei Forschungsinstituten, usw. gesucht. Zudem stehen einem mit VWL auch viele BWL Jobs offen.

Arbeitslos wird man mit VWL jedenfalls selten. Man muss sich nur darauf einstellen nicht gleich Chefvolkswirt der Deutschen Bundesbank zu werden, sondern vielleicht Controller in einem mittelständischen Unternehmen.

Zu Ökonometrie und Statistik:
Es stimmt, dass die Jobchancen mit einem mathematischen Schwerpunkt steigen. Banken sind aber bei weitem nicht der einzige Arbeitgeber für Quants. Fast jedes Unternehmen fällt aufgrund von statistischen Datenanalysen Entscheidungen, es gibt viele Unternehmen mit statistischen Abteilungen. Fachkräfte mit quantitativem Schwerpunkt werden vor allem auch bei Unternehmensberatungen, Statistischen Ämtern oder (Wirtschafts-) Forschungsinstituten gesucht. Wenn man nicht bei einer Bank arbeiten möchte, muss man das auch nicht.

also ich als VWLer mit Mikroschwerpunkt habe Praktika im M&A, Consulting und in Finance & Strategie Bereichen von DAX Unternehmen gemacht.

Für Beratung ist relativ egal, was du studierst. Wenn es spezifisch wird, sind natürlich Fachkenntnisse unabdingbar (durch andere Praktika, kleinere Beratungen oder Start-up haben nicht hohe Anforderungen oder durch studienschwerpunkt)
Für das M&A Praktikum habe ich mir für das VG Accounting reingeprügelt (Nebenfach Finance hatte ich, ca. 10CP nur)
und für die Strategie Praktika ist das Studium auch relativ egal.

meine "Fachkenntnisse" habe ich bisher nie so richtig gebraucht (wobei Ahnung von Fusionen/Preisdisk. (Industrieökon.), Principal Agenten Theorie (Verhaltenstheorie) und Kapitalmarktwissen (Finanzmärkte) und die normalen Makromodelle mir bei paar Sachen vom Verständnis geholfen haben)

Daher mach einfach in VWL das wo du Bock hast wenn du dir keinen "richtigen VWLer" Job vorstellen kannst...sonst halt Mikro für Ministerien Richtung Kartellamt/Wettbewerbsbehörden/Beratungen in dem Umfeld (z.B Frontier Economics)
Makro ganz klassisch mehr in der Finanzbranche/Politik (Sachverständigenrat, Ministerien, Banken)
Statistik/Ökonometrie hast du gute Chancen bei quant. Sachen in Versicherungen, Banken, Minstieren, Bundesamt, oder bei spez. Beratungen, die auch gerne Mathematiker/Physiker nehmen (d-fine und Co.)

Super Danke für die Antworten :)

Statistik und Ökonometrie mag ich tatsächlich auch ziemlich gerne, da ich durch eine vorherige Aussagen verunsichert war (ein Vwl Bachelor absolvent mit Schwerpunkt Wirtschaftsstheorie der trotz eines 6 Monatigen Praktikums nichts findet) war ich etwas am grübeln ob ich nicht doch den Studiengang wechseln sollte.

Vermutlich wäre es dann in meinem Fall sinnvoll mal ein Praktikum in der Unternehmensberatung zu machen und wenn ich im Master bin (und genug statistik hatte) vllt auch mal in einer Statistik-Abteilung

Wie handhabt ihr das mit den Praktika? Habe in den Sommerferien lediglich 2 Monate Ferien, wenn ich jedoch nach Praktikumsstellen suche, wird immer von 3-4 Monaten ausgegangen. (oder habt ihr Urlaubssemster eingelegt?)

hier der Vorposter von oben. Habe ein 1 Monatiges Praktikum in ner Mini Beratung gemacht in den Sommerferien. Dann im 6. Semester Big4 und meine letzte Prüfung. Danach Gap Year mit weiteren Praktika eingelegt.

Während den Semesterferien ist sehr schwierig, hab dann lieber ne Prüfung mehr geschrieben, um schneller fertig zu werden ;)

Welche Art von Beratung hast du gemacht? Habe mir mal die verschiedenen Praktika angesehen (Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung etc) und habe den eindruck dass ein spezialisierter Bwler wohl wesentlich mehr Ahnung hätte - vielleicht wäre es ganz sinnvoll wenn ich noch ein paar finance-Module belege

So am Rande, ist die Unternehmensberatung eher eine Sache der high performer die sehr viel Geld verdienen wollen?

Ich bin nämlich ein relativ durchschnittlicher Student (Momentaner Schnitt liegt bei 2,0, wobei hier jedoch schon noch einiges mehr gehen würde) und mir ist später eine vernünftige Arbeitszeit (also 40std.) wesentlich wichtiger als das Gehalt (die vergütung ist mir tatsächlich ziemlich egal)

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Quantor1 schrieb am 15.06.2018:

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten...?

WiWi Gast schrieb am 15.06.2018:

Quantor1 schrieb am 15.06.2018:

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten...?

Nein, sonst hätte ich doch nicht gefragt? :D Kann mir natürlich schon vorstellen, dass es auch außerhalb des banken-sektors ganz vorteilhaft ist, wenn man sowohl quantitativ als auch finanzwissenschaftlich etwas ahnung hat

Quantor1 schrieb am 17.06.2018:

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten...?

Nein, sonst hätte ich doch nicht gefragt? :D Kann mir natürlich schon vorstellen, dass es auch außerhalb des banken-sektors ganz vorteilhaft ist, wenn man sowohl quantitativ als auch finanzwissenschaftlich etwas ahnung hat

Finanzwissenschaftlich bist du wohl auch durch dein vwl Abschluss gut ausgebildet, aber das ist wohl nicht das was du meintest ;D

WiWi Gast schrieb am 17.06.2018:

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten...?

Nein, sonst hätte ich doch nicht gefragt? :D Kann mir natürlich schon vorstellen, dass es auch außerhalb des banken-sektors ganz vorteilhaft ist, wenn man sowohl quantitativ als auch finanzwissenschaftlich etwas ahnung hat

Finanzwissenschaftlich bist du wohl auch durch dein vwl Abschluss gut ausgebildet, aber das ist wohl nicht das was du meintest ;D

Du kannst VWL studieren ohne irgendeine Ahnung von Finance zu haben. Und ob du Finance brauchst hängt extrem davon ab was du machen willst.. ?

WiWi Gast schrieb am 17.06.2018:

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten...?

Nein, sonst hätte ich doch nicht gefragt? :D Kann mir natürlich schon vorstellen, dass es auch außerhalb des banken-sektors ganz vorteilhaft ist, wenn man sowohl quantitativ als auch finanzwissenschaftlich etwas ahnung hat

Finanzwissenschaftlich bist du wohl auch durch dein vwl Abschluss gut ausgebildet, aber das ist wohl nicht das was du meintest ;D

Du kannst VWL studieren ohne irgendeine Ahnung von Finance zu haben. Und ob du Finance brauchst hängt extrem davon ab was du machen willst.. ?

Finance ist nicht Finanzwissenschaft (sondern Finanzwissenschaft - 2 unterschiedliche Dinge), aber das war Mal wieder natürlich wieder klar, dass sich hier ein BWL-Bubi melden muss und seinen unqualifizierten Senf dazugibt.

WiWi Gast schrieb am 17.06.2018:

Wäre es sinnvoll neben statistik/ökonometrie noch ein paar finance fächer zu belegen? Oder hätte das keinen mehrwert, wenn ich in keine bank möchte?

Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten...?

Nein, sonst hätte ich doch nicht gefragt? :D Kann mir natürlich schon vorstellen, dass es auch außerhalb des banken-sektors ganz vorteilhaft ist, wenn man sowohl quantitativ als auch finanzwissenschaftlich etwas ahnung hat

Finanzwissenschaftlich bist du wohl auch durch dein vwl Abschluss gut ausgebildet, aber das ist wohl nicht das was du meintest ;D

Du kannst VWL studieren ohne irgendeine Ahnung von Finance zu haben. Und ob du Finance brauchst hängt extrem davon ab was du machen willst.. ?

Finance ist nicht Finanzwissenschaft (sondern Finanzwissenschaft - 2 unterschiedliche Dinge), aber das war Mal wieder natürlich wieder klar, dass sich hier ein BWL-Bubi melden muss und seinen unqualifizierten Senf dazugibt.

Ich denke mal, dass du derjenige mit dem unqualifizierten Senf bist. Bei mir an der Uni ist Finance der Oberbegriff sowohl für die Finanzwissenschaft aus betrieblicher, als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht.

An den Fragesteller: Wenn dich der Bereich interessiert schadet es auf jeden Fall nicht ein paar Financemodule zu belegen. Arbeitsmöglichkeiten gibt es bei Finance nicht nur in Banken, sondern z.B. auch bei Unternehmen in der Finanzabteilung, da ist es schon von Vorteil, wenn man beispielsweise Corporate Finance gehört hat. Wenn dich der Bereich aber nicht interessiert ist es auch kein Beinbruch Finance nicht vertieft zu haben.

Ich hab mich auch gefragt wen er meinte ... Bis auf den TE (ist ja auch kein Problem wenn er den Unterschied noch nicht kannte) hat hier NIEMAND geschrieben das Finance (Finanzwirtschaft) = Finanzenwissenschaft

Ja es war Finanzwirtschaft gemeint, wusste nicht dass es da einen Unterschied gibt :D
Der Grund war auch vorallem der, da ich bei der Praktikumssuche den Eindruck habe, dass fast ausschließlich nur im Bwl-Bereich und dort im wesentlichen im finanzwissenschaftlichen bereich, Accounting und Marketing nachgefragt wird - wodurch ich vermute dass ich damit meine möglichkeiten erweitern könnte. (Finanzwirtschaft ist auch der einzige Bwl-Bereich den ich ganz cool finde, da er mathematischer ist)

Und die Unternehmensberatung (wobei auch hier die meisten stellen auf Bwler geschrieben sind) sind wohl auch eher für "high-performer"? (habe bisher einen 2,0 Schnitt, bin also relativ durchschnittlich, wobei noch luft nach oben ist)

Quantor1 schrieb am 11.06.2018:

Hallo,

ich habe jetzt schon öfter gehört, dass man nach einem Vwl Studium mit sehr theoretischen schwerpunkt (z.B. mikroökonomie bzw. generell wirtschaftstheorie) am arbeitsmarkt probleme hat. Stimmt es, dass es besser aussieht, wenn ich möglichst alle Statistik/Ökonometrie Fächer belege? Und in Programmen wir R,Stata, SPSS und Mathlab möglichst gute Kenntnisse aneigne?

Die frage ist nur, warum es damit besser aussehen würde? Da ich persönlich nicht in die Bank möchte (zu viele Menschen mit unsozialen verhaltenscharakteristika) bleibt doch nur noch Unternehmensberatung und Handelskammer? Hat das dort überhaupt einen nennenswerten Vorteil, wenn ich diesen Schwerpunkt belegt habe?

Danke