In der Industrie dreht sich vieles um Umsatzrealisationsprozesse, eine Vielzahl von Kreditoren und Debitoren und Inventarerfassung - kurz: um die realen Gegenstände, und in welchem Stadium diese sich gerade befinden.
In Banken hingegen ist dies insofern unspektakulär als dass ein Großteil der "Produkte" so oder so nur auf dem Papier existiert. Hier geht es entsprechend eher um Systemprozesse und vor allem sehr viele aufsichtrechtliche Regeln (z.B. in Bezug auf Risikomanagement, Bafin-Reportings, Eigenmittelanforderungen).
Wer also (jeweils als buntes Klischee) den klassichen WP vor Augen hat, der am Montag durch die Fabrikhalle stapft, am Dienstag am Laptop sitzt und am Mittwoch im Lager beim Zählen zuschaut, der denkt an Industrie-Prüfung. Der Bankenprüfer sitzt am Montag mit dem IT-Spezialisten zusammen, analysiert am Dienstag komplexe Excel-Reports und diskutiert am Mittwoch mit dem Risikomanager des Mandanten über die Auslegung eines Bafin-Rundschreibens.
Insofern würde ich sagen, dass ein potenzieller Bankenprüfer mehr IT- und Rechts-Affinität mitbringen (und v.a. in der Bewerbung rüberbringen) sollte, als dies in der Industrie-Prüfung erforderlich ist.
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