Hallo!

Ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch in einem mittelständischen Unternehmen (150MA) mit Abteilungsleiter und einem MA. In meinen Augen verlief das Gespräch sehr gut und ich soll bis Freitag eine Rückmeldung bekommen. Nun überlege ich, ob es Sinn macht, eine kurze Dank-Mail an den Abteilungsleiter zu schicken und darin zusätzlich zwei Aspekte aus dem Vorstellungsgespräch aufgreifen, die mich besonders interessieren.
Ich habe im Netz viel Gutes gelesen, wovon vieles jedoch schon älter ist.

Was haltet ihr davon? Hat da jemand Erfahrungen mit gemacht?

Kommt das gut an oder wirkt eher negativ?

VG und danke für Eure Antworten!

Ich bedanke mich am nächsten Tag für das Vorstellungsgespräch und habe die Möglichkeit folgendes zum Ausdruck zu bringen (maximal 1 Punkt, keinen Roman!):

• USP
• Motivation
• etwas aus dem Gespräch aufgreifen
• Bedenken, die gegen einen sprechen könnten oder aus dem Gespräch hervorgingen gerade rücken

Einige lehnen das strikt ab. Ich bin ehrlich gesagt auch kein großer Fan davon, vor allem weil ich mich wie der letzte Arschkriecher fühle. Dennoch habe ich es immer angewendet, weil auf der anderen Seite sind neben dir 2-3-5-10 andere Bewerber und damit kann man sich eben noch ein letztes Mal in Position bringen.

PS: Hatte 7x Vorstellungsgespräche. Diejenigen bei denen ich in der engsten Auswahl war bzw. bei denen ich den Job erhalten habe, die haben sich für die Mail bedankt (3x). Also hier noch die Möglichkeit abzutesten.

PPS: Explizit 2x Unternehmen - darunter eines von denen ich eine Absage erhalten habe - haben um eine Bestätigung am nächsten Tag gebeten, ob ich weiter Interesse an der Position hätte und für die 2nd round berücksichtigt werden möchte.

Nein. Nervt nur und hat keinerlei Effekt.

Ist eine zweischneidige Angelegenheit, wie ich finde. Wenn du wirklich relevante Fragen oder Anmerkungen zum Vorstellungsgespräch hast, die du mitteilen möchtest (bspw. weil du vergessen hast, diese zu erwähnen) und die wirklich wichtig zu wissen wären, dann kann so eine Mail Sinn machen. Einen Dank für das Gespräch kann man dann natürlich mitschicken.

Wenn du allerdings nur die Mail schreiben willst, um dich zu bedanken, kann das schnell komisch anmuten, ähnlich wie "vorauseilendes Gehorsam".
Ich denke, wenn du im Vorstellungsgespräch aufrichtiges Interesse gezeigt und dich beim Abschied bedankt hast, ist das vollkommen in Ordnung und wird bei den Gesprächspartnern auch so angekommen sein. Und das Vorstellungsgespräch scheint ja sehr gut verlaufen zu sein.

In einem großen Unternehmen würde ich es nicht machen. Beim Mittelständler wahrscheinlich schon. Denn der Chef dort stellt ja nun nicht so viele MA ein bei 150 MA...
Meinungen?

Würde ich nur machen, wenn es etwas von ausufernder Wichtigkeit ist, das Du während des Gespräches vergessen hast. Ansonsten hältst Du den Betrieb nur auf bzw. verursachst Mehraufwand bei denen.

Einfach nur ein Dankesschrieben fürs Vorstellungsgespräch ist etwa ähnlich deplaziert, wie wenn Du noch einen selbstgebackenen Kuchen dazu schickst. Sowas macht man einfach nicht. Immerhin geht es um Arbeit und nicht um eine Vereinsangelegenheit.

Also ich kann mittlerweile nur dazu raten. Ich habe es gemacht und es wurde sehr positiv aufgenommen. Einen Tag nach der Mail kam die Zusage. Nur Mut! Man muss es natürlich immer abwägen, aber man darf sich auch mal was trauen.