Hallo zusammen,

ich hatte letzte Woche ein (drittes) Vorstellungsgespräch, welches das letzte im Prozess sein sollte. Ich habe dafür eine umfangreiche Fallstudie ausgearbeitet & präsentiert. Nun hat mir HR einen weiteren Termin (max. 30 min) mit der Abteilungsleitung durchgegeben, die ich bereits kenne. Es sollte zwar noch ein Feedback zu meiner Arbeit kommen, aber ich denke im Falle einer Absage würde sich da HR vielleicht 10 Minuten Zeit nehmen, mehr aber auch nicht. Ich frage mich nun, wie ich mich vorbereiten soll, weil ich die Intention nicht einschätzen kann. Natürlich werde ich mir da überlegen, wie ich das Gespräch fand und wie ich mich einschätze. Nach dem Gespräch hatte ich allerdings kein gutes Bauchgefühl, da ich wegen meiner geringen Erfahrung etwas überrumpelt von den Stressfragen war. Kann sein, dass da noch mehr Nachfragen kommen, weil ich z.B. meinen letzten Job nach weniger als einem Jahr gekündigt habe (habe ich aber ausführlich begründet und wusste HR auch von Anfang an.) Fachliche Fragen waren auch nicht souverän, was aber eventuell das kleinere Problem ist, da es keine Stelle explizit für Berufserfahrene ist. Trotzdem kann es sein, dass da noch mal fragen kommen, weil man sich noch unsicher ist bezüglich der Einstellung.

Freue mich über eure Einschätzungen / Vermutungen / Tipps.
Danke!

PS: Ich weiß, dass es vor einigen Tagen einen ähnlichen Thread gab, finde die Situation hier aber doch anders.

Auch wenn es dir nichts hilft, aber das kann alles und nichts sein.

Fachliche Fragen, Case Study, etc. würde ich nicht mehr erwarten.

Es kann aber sein, dass es noch ein paar Fragen gibt, eher zu deiner Person oder organisatorisch, die vor einem Angebot geklärt werden sollen. Genau so kann es sein, dass dir eine Alternative vorgeschlagen wird, also eine andere Stelle. Es kann aber auch einfach ein Feedback zur Absage sein.

Gib auch nicht zu viel auf die Dauer des Termins. Viele Firmen funktionieren in Blöcken von 30 Minuten und Termine werden als Vielfaches von 30 Minuten eingestellt, auch wenn sie nur 10 dauern werden.

Okay, danke! Würde es einen schlechten Eindruck machen, nochmal bei HR durchzurufen, und um nähere Informationen zu bitten? Man hat mir am Telefon gesagt, es wäre ein fachliches Gespräch, was meiner Meinung nach ein Überbegriff ist. Fragt sich, ob das nicht aufdringlich rüber kommt, und ob mir da überhaupt mehr gesagt wird.

Fachliches Gespräch ist doch sehr eindeutig. Hast Du eine E-Mail Adresse? Schreib ne Mail und bitte um mehr Informationen/Hintergründe. HR trifft in dieser Phase eh nicht die Entscheidung, die hätten dich schon in Runde 1 aussortiert. Besser einmal nerven anstatt unvorbereitet überrascht zu werden.
Ich würde Dir das eher als Interesse auslegen, wenn denn dann auch mal gut ist mit nachfragen ;-)

Die würden keinen Termin vereinbaren um bloß organisatorische Sachen zu klären. Höchstwahrscheinlich gibt es noch 1-2 andere Bewerber die gleich gut waren und das post-finale interview dient nun dazu sich auf einen Bewerber zu einigen.

Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass Du so weit im Prozess gekommen bist.

Ich würde - wie meine Vorredner - auch tendenziell erwarten, dass es eine post-finale Überprüfung zwischen zwei oder drei ähnlich starken Bewerber/innen ist oder tatsächlich ein alternatives Angebot gemacht werden soll.

Ein reines Feedback im Rahmen einer Absage schließe ich eher aus, ist aber natürlich auch möglich.

Hast Du andere vielversprechende Prozesse in der Pipe? Ich empfinde es als sehr schwach, wenn sich an klar abgesprochene Prozesse und Vereinbarungen nicht gehalten wird - drei Gespräche sind schon ein sehr langer Prozess, gerade für eine nicht seniorige Position. Dir im Zuge dessen zu einem ungeplanten vierten Termin nicht pro aktiv dezidierte Information zu Inhalt und Hintergrund zu geben, erachte ich als unprofessionell und nicht wertschätzend. Die Frage ist, inwieweit das Aufschluss über die sonstige Kultur des AGs gibt.

Nachfragen würde ich jetzt nicht mehr, das Telefonat in dem Dir dieser vierte Termin genannt wurde, wäre ein besserer Rahmen gewesen. So jedenfalls mein Tipp, wenn es Dein absoluter Wunscharbeitgeber ist. Eine Überlegung wert, dem Unternehmen Deine Verwunderung über diesen vierten Prozess-Step im Gespräch (zu Anfang/zu Ende -> besser, wenn Du den Job unbedingt willst), wäre es mMn.

Ich wünsche Dir in jedem Fall viel Erfolg für den Termin und ganz wichtig: Du bist kein Bittsteller. Geh da positiv und souverän rein :)

Danke schon einmal für die Unterstützung sowie kritische Einwände!

Ja, ich kann mir auch vorstellen, dass die Knackpunkte im Gespräch nochmal angesprochen werden und in dem Sinne geprüft wird. Da habe ich mir natürlich Antwortmöglichkeiten überlegt.

Ich denke, der Extra-Termin wurde über das angekündigte Feedback zur Präsentation angedeutet. Aber ja, ich wünsche mir auch mehr Informationen. Leider denke ich, es ist Sinn der Sache eine unvorbereitet Reaktion auf den Gesprächsinhalt zu kriegen. Insofern habe ich auch überlegt, wie ich auf eine Zu-/Absage reagieren würde.