Eines vorweg: Den ganzen Bewerbungsstress habe ich schon lange hinter mir. In meinem Leben war ich mehrmals auf der Arbeitssuche und hatte eine unglaubliche Anzahl von Bewerbungsgeschprächen absolviert. Diese Anzahl ist wirklich unglaublich, deshalb nenne ich sie nicht.

Natürlich hatte ich sowohl Zusagen als auch Absagen bekommen. Natürlich waren die Absagen in Überzahl. Und hier habe ich eine äußerst interessante Beobachtung gemacht: Sobald im Vorstellungsgespräch jemand von HR/Personalabteilung dabei war, konnte ich das Ganze schon gleich vergessen. Ich hatte noch keinen einzigen Fall gehabt, wo ein solches Gespräch positiv verlief. War jedoch nur die Fachabteilung dabei (in kleineren Unternehmen), scheiterte die Einstellung meistens am Gehalt oder Arbeitsbedingungen.

Mehrmals war sogar so, dass der Personaler während des Gesprächs rein kam. Die davor herrschende freundliche Atmosphäre verflog dann sofort, der Ton wurde trocken und offiziell. Öfters wurde ich nach einem positiven ersten Vorstellungsgespräch mit Fachabteilung zum zweiten Gespräch mit dem Personaler eingeladen (in einigen Fällen war das zweite Gespräch sofort nach dem ersten, halbe Stunde später) und das war das Ende für mich.

Die aktuelle Stelle habe ich über Zeitfirma bekommen und wurde später in Festanstellung übernommen. Zwar habe ich auch zwei Vorstellungsgespräche gehabt, aber nur mit Abteilungsleiter und seinem Stellvertreter und danach mit ihrem Vorgesetzten. Bei Zeitarbeitern ist nämlich kein Personaler dabei. Und das war mein Glück - eine bombensichere Stellung im öffentlichen Dienst (ein Landesministerium).

Ich suche derzeit keinen neuen Job, mir passt alles. Trotzdem beschäftigen mich meine Erfahrungen ein Bisschen. Warum scheiterte ich immer an den Personalern? Wollten sie sich so wichtig machen und der Fachabteilung zeigen, dass sie so schlau sind und eine Fehlentscheidung verhindern, weil der potenzielle Chef irgendwas in oder an mir übersehen hat? Oder lehnen sie grundsätzlich erste 50 Bewerber ab und nehmen den 51., sodass sie Wahrscheinlichkeit eben Nr. 51 zu sein relativ gering ist? Warum waren sie alle gleich so ablehnend (gelinde gesagt) eingestellt?

Ich möchte wirklich wissen, was ich falsch gemacht hatte und wo mein Fehler lag. Hat jemand auch solche Erfahrungen gesammelt oder weiß einfach Bescheid?

Mmm, was mich betrifft, ich hatte auch immer so meine Schwierigkeiten mit den HR Leuten. Das mag allerdings auch daran liegen, dass ich in einem sehr speziellen Bereich tätig bin und die HR in der Regel ja keinen blassen Schimmer vom Fach hat. Da kahm es schon vor dass mich die HR Abteilung aussortiert hat und als ich einige Monate später auf einer Fachkonferenz jemanden aus der Fachabteilung traf, dem ich dann meinen Lebenslauf zugesand hatte, sofort kam "genau so jemanden wie dich suchen wir doch".
Die HR kennt sich einfach nicht aus und geht nur nach Abhackliste. Ist unfähig auch zwischen den Zeilen zu lesen, weil Ihnen einfach das Fachliche fehlt. Desshalb bin ich schon lange dafür, dass diese ganzen Bewerberprozesse einmal überdacht und umstruckturiert werden müssten.

Kann die Probleme nicht nachvollziehen. Die MEISTEN HR'ler sind ziemlich einfach gestrickt. Ich habe das einfach immer so gehandhabt, ihnen in paar Krümel hinzuwerfen und so im Endeffekt das ganze Gespräch gelenkt, ohne dass diese das so empfunden haben. Dann noch etwas Honig um's Maul schmieren und die waren wunschlos glücklich.

Automobilkonzern: Kontakt durch Vitamin B mit Führungsperson hergestellt „Sehr interessantes Profil, wir kriegen sie auf jeden Fall irgendwo unter“. Zuvor Online beworben -> 3-5 Monate warten -> Absage. Ich glaube, dass sagt alles über HR-Leute aus. Die Damen machen nur ihre tick boxes und dann kannst du als Bewerber drei Stoßgebete an den lieben Gott senden.

Weil HRler (im Gespräch!) auf die strenge Einhaltung der Bewerbungsballetttanzregeln achten. Dabei wollen sie auch ihre eigene Daseinsberechtigung zeigen und versuchen, (durchaus in guter Absicht) unpassende Bewerber zu enttarnen. Wenn du (wie ich) zu Flapsigkeit neigst und noch nie einen Bewerbungsratgeber gelesen hast (was bei potenziellen Vorgesetzten übrigens sehr gut ankommt), fehlt es dir in ihren Augen an Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit.

Vielleicht bist du auch einfach nur durch den Rechtschreibfilter gefallen?

"kahm", "umstruckturiert": 2 Fehler in sonem kurzen Text, Wahnsinn.

WiWi Gast schrieb am 03.08.2018:

Mmm, was mich betrifft, ich hatte auch immer so meine Schwierigkeiten mit den HR Leuten. Das mag allerdings auch daran liegen, dass ich in einem sehr speziellen Bereich tätig bin und die HR in der Regel ja keinen blassen Schimmer vom Fach hat. Da kahm es schon vor dass mich die HR Abteilung aussortiert hat und als ich einige Monate später auf einer Fachkonferenz jemanden aus der Fachabteilung traf, dem ich dann meinen Lebenslauf zugesand hatte, sofort kam "genau so jemanden wie dich suchen wir doch".
Die HR kennt sich einfach nicht aus und geht nur nach Abhackliste. Ist unfähig auch zwischen den Zeilen zu lesen, weil Ihnen einfach das Fachliche fehlt. Desshalb bin ich schon lange dafür, dass diese ganzen Bewerberprozesse einmal überdacht und umstruckturiert werden müssten.

WiWi Gast schrieb am 03.08.2018:

Vielleicht bist du auch einfach nur durch den Rechtschreibfilter gefallen?

"kahm", "umstruckturiert": 2 Fehler in sonem kurzen Text, Wahnsinn.

WiWi Gast schrieb am 03.08.2018:

Mmm, was mich betrifft, ich hatte auch immer so meine Schwierigkeiten mit den HR Leuten. Das mag allerdings auch daran liegen, dass ich in einem sehr speziellen Bereich tätig bin und die HR in der Regel ja keinen blassen Schimmer vom Fach hat. Da kahm es schon vor dass mich die HR Abteilung aussortiert hat und als ich einige Monate später auf einer Fachkonferenz jemanden aus der Fachabteilung traf, dem ich dann meinen Lebenslauf zugesand hatte, sofort kam "genau so jemanden wie dich suchen wir doch".
Die HR kennt sich einfach nicht aus und geht nur nach Abhackliste. Ist unfähig auch zwischen den Zeilen zu lesen, weil Ihnen einfach das Fachliche fehlt. Desshalb bin ich schon lange dafür, dass diese ganzen Bewerberprozesse einmal überdacht und umstruckturiert werden müssten.

Wow, mein lieber Kollege, wenn schon Grammarnazi, dann richtig:
*zugesandt
*Abhakliste (hier wird niemand abgehackt)
*Sind (statt ist)
*Deshalb
*Zeichensetzung allgmein

Wenn schon, dann aber selbst bitte richtig machen

*Zeichensetzung allgmein

Wer in online Foren über Rechtschreibung nörgelt, hat wohl sonst nichts Sinnvolles beizutragen.

Ich zumindest tippe Forenbeiträge mal schnell runter und denke nicht groß nach. Am Smartphone erst recht nicht. Wer hat da schon bock die Fehler zu korrigieren. Ich sehe Foren eher als Unterhaltung und schreibe desshalb auch schon mal Dialekt. Das macht man ja sonst auch nicht.

WiWi Gast schrieb am 03.08.2018:

Wenn schon, dann aber selbst bitte richtig machen

*Zeichensetzung allgmein

Pwned! Du hast mich erwischt, Brudi!

Ich habe auch massive Probleme mit Personalern...
Jedes Mal, wenn die dabei sind, endet das in einem unglaublichen Fiasko, wo man sich teilweise fragt, ob den Unternehmen ihr Image komplett egal ist.
Klar habe ich auch Absagen wenn nur der Fachbereich ist, aber die Gründe für die Absage waren dann auch für mich meist nachvollziehbar, während von HR immer nur irgendwelches Geblubber kam oder teilweise Unverschämt, etwa beim Zweitgespräch

"Für jemanden wie Sie werfen wir unser Geld raus? Wir wussten von Anfang an, dass Sie für die Stelle nicht qualifiziert sind".

Ja, warum war ich dann im Zweitgespräch...

"Wenn Sie ein Tier wären, was wären Sie dann?"

"Dankeschön. Auf Wiedersehen"

Weil die HR meist ihre Strichlisten führt und wenn da zu viele (oder zu wenig) Punkte angekreuzt sind, dann fliegst du raus.

Immer wieder skurril wenn man mit dem Fachbereich über ihre Prozesse, Projekte und co. spricht und sich dabei zum teil ein wirklich interessantes, fachbezogenes Gespräch entwickelt und dann der HRler ala "wie würde ihr bester Freund sie beschreiben" reingrätscht.

Auf der anderen Seite sind/waren Unternehmen ohne HRler im Gespräch IMMER schlechter als solche mit (schlechtere Rahmenbedingungen, Überstunden abgegolten, kein Betriebsrat, etc.). Liegt oft daran das die Gewerkschaft einen HRler vorschreibt und Unternehmen mit Gewerkschaft bei Arbeitsbedingungen eigentlich immer besser fahren.

Exakt das. Und wenn das im Zweitgespräch ist, dann ist das umso bitterer. Im ersten Gespräch kommt man sich fachlich richtig nahe und es hatte sich in meinem Falle ein richtig gutes Gespräch (2h statt 1h) entwickelt, dann hieß es "Ja, wir müssen der Form halber noch ein Gespräch mit HR führen" und wie HR sich dann da daneben benommen hat, da sind dem Fachbereich auch die Gesichtszüge entglitten.

Das Ende vom Lied war, dass die Stelle doch nicht besetzt wird. 10/10