Ich war diese Woche in einem lockeren VG, das über zwei Stunden dauerte.

Der potenzielle Chef war Typ "Christian Wulff", ein biederer Typ im Anzug.

Er hat mich während meiner Präsentation ständig unterbrochen, Fragen gestellt, was ja auch normal ist. Er hat versucht, mich zu verunsichern und wollte mich testen.

Ich sollte ihm im Anschluss Fragen stellen und nach zwei inhaltlichen fragte ich ihn, ob er mir eine Stärke und eine Schwäche nennen könne, die er als Vorgesetzter hat (Ich bewerbe mich um eine Leitungsposition, sprich von mir wird kein Duckmäusertum erwartet).

Er meinte, dass Führung seine Stärke sei und seine Schwäche könne er mir nicht nennen, an der würde er aber mit einem Coach arbeiten.

Die Antwort fand ich wenig souverän, man hätte ausweichend mit "Fußball, was sonst?" antworten können (es ging vorher um Fußball).

Nun besprach ich das Gespräch mit meinen Freunden und während mir drei Freunde zu meiner schlagfertigen Frage gratulierten, die zeigen würde, dass ich mich als Frau in einer Männerdomäne nicht einschüchtern lassen würde und dass ich ebenfalls wissen will, mit wem ich es zu tun habe, meinte ein Freund, dass die Frage nicht gut gewesen sei.
Sie würde zeigen, dass ich die Rolle umkehre und Hierarchien nicht beachten würde.
Ich wäre damit quasi schon raus (aktueller Stand: top 2).

Wie seht ihr das?

antworten

Die Absage wird gerade getippt.

Monnacios schrieb am 18.05.2019:

Ich war diese Woche in einem lockeren VG, das über zwei Stunden dauerte.

Der potenzielle Chef war Typ "Christian Wulff", ein biederer Typ im Anzug.

Er hat mich während meiner Präsentation ständig unterbrochen, Fragen gestellt, was ja auch normal ist. Er hat versucht, mich zu verunsichern und wollte mich testen.

Ich sollte ihm im Anschluss Fragen stellen und nach zwei inhaltlichen fragte ich ihn, ob er mir eine Stärke und eine Schwäche nennen könne, die er als Vorgesetzter hat (Ich bewerbe mich um eine Leitungsposition, sprich von mir wird kein Duckmäusertum erwartet).

Er meinte, dass Führung seine Stärke sei und seine Schwäche könne er mir nicht nennen, an der würde er aber mit einem Coach arbeiten.

Die Antwort fand ich wenig souverän, man hätte ausweichend mit "Fußball, was sonst?" antworten können (es ging vorher um Fußball).

Nun besprach ich das Gespräch mit meinen Freunden und während mir drei Freunde zu meiner schlagfertigen Frage gratulierten, die zeigen würde, dass ich mich als Frau in einer Männerdomäne nicht einschüchtern lassen würde und dass ich ebenfalls wissen will, mit wem ich es zu tun habe, meinte ein Freund, dass die Frage nicht gut gewesen sei.
Sie würde zeigen, dass ich die Rolle umkehre und Hierarchien nicht beachten würde.
Ich wäre damit quasi schon raus (aktueller Stand: top 2).

Wie seht ihr das?

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Kannst du das näher begründen?

Er hat mich ja am nächsten Tag persönlich angerufen und meinte, ich sei in der top 2.

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Habe dir gerade in deinem anderen Thread schon eine längere Antwort geschrieben. Schlagfertig und selbstbewusst scheinst du ja zu sein.

Halte die Frage nicht für unangebracht. Er ist zwar dein (potentieller) Chef, aber du willst doch auch etwas über ihn erfahren. Wenn man fragt, wie der Führungsstil aussehe, echauffiert sich auch niemand an dieser Frage, weil du ja wissen willst, was dich vom Unternehmen und Vorgesetzten erwartet.

Und von ihm ganz klar eine sehr sehr schwache Leistung. Wenn ich das als Bewerber antworten würde, müsste ich das auch begründen können. Und wenn ich sagen würde „das darf ich nicht sagen, bin da aber dran“, dann würde es auch gleich „Danke, wir melden uns“ heißen...

Mir wird die Frage sogar immer sympathischer. Damit bleibst du auf jeden Fall eher in Erinnerung als mit typischen Fragen nach dem Einsatzort etc.

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Die Antwort des Chefs deutet darauf hin, dass du einen wunden Punkt angesprochen hast. Bist deswegen vermutlich raus. Einfach weil er mit einem negativen Gefühl aus dem Gespräch gegangen ist.

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Finde die Frage gut und sinnvoll, da du dich wie gesagt nicht für eine Einstiegsposition bewirbst. Aber die Reaktion scheint nicht ganz souverän zu sein, vermutlich hat er sowas nicht erwartet.

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WiWi Gast schrieb am 18.05.2019:

Finde die Frage gut und sinnvoll, da du dich wie gesagt nicht für eine Einstiegsposition bewirbst. Aber die Reaktion scheint nicht ganz souverän zu sein, vermutlich hat er sowas nicht erwartet.

Danke, das sehe ich auch so.

Da liegt bei ihm definitiv was im Argen... er meinte, er würde sich sehr für Persönlichkeitsentwicklung und Coaching interessieren und hätte dazu auch mehrere Weiterbildungen absolviert... das machen meistens Leute, die einen Leidensdruck haben...

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WiWi Gast schrieb am 18.05.2019:

Die Antwort des Chefs deutet darauf hin, dass du einen wunden Punkt angesprochen hast. Bist deswegen vermutlich raus. Einfach weil er mit einem negativen Gefühl aus dem Gespräch gegangen ist.

Sehe ich auch so. Dir fehlt es anscheinend an zwischenmenschlicher Kompetenz. Es geht wenig um fachliche oder persönliche Fragen in den meisten Vorstellungsgesprächen, das gibt der CV vorab sowieso schon meist her und man hat sich eine Meinung gebildet die nur noch bestätigt wird im Gespräch.

Seinen Chef nach evtl. Schwächen zu fragen mag vielleicht in Deinen Augen keck und selbstbewusst rüberkommen, aber damit hast Du die vielleicht anfangs gute Atmosphäre im Gespräch komplett zerstört, insbesondere wenn ich mir die ausweichende Antwort des Chefs anschaue. Es geht bei solchen Gesprächen darum, einen angenehmen Angestellten zu geben, bei dem jeder ein unterbewusst gutes Gefühl hat!

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Monnacios schrieb am 18.05.2019:

WiWi Gast schrieb am 18.05.2019:

Finde die Frage gut und sinnvoll, da du dich wie gesagt nicht für eine Einstiegsposition bewirbst. Aber die Reaktion scheint nicht ganz souverän zu sein, vermutlich hat er sowas nicht erwartet.

Danke, das sehe ich auch so.

Da liegt bei ihm definitiv was im Argen... er meinte, er würde sich sehr für Persönlichkeitsentwicklung und Coaching interessieren und hätte dazu auch mehrere Weiterbildungen absolviert... das machen meistens Leute, die einen Leidensdruck haben...

Bitte versuche nicht rational Dein Verhalten zu bestätigen, sondern frage Dich: Wieso will mich diese Person nicht einstellen?

Auch wenn diese Person ein absoluter Versager sein sollte: In diesem Moment warst Du komplett von ihm abhängig. Deine Aufgabe war es ihm Honig ums Maul zu schmieren und nicht seine Schwächen vor ihm auszubreiten und genüßlich darin herumzustochern. Vom Thron stoßen kannst Du ihn immer noch nach der Probezeit wenn Du seinen Posten anvisierst oder seine Kompetenzen in Frage stellst. Aber jetzt hast Du bereits versagt, weil Du Dich nicht mit etwas Demut Deiner Bewerberrolle gefügt hast. Nächste Kandidatin bitte.

Du glaubst gar nicht wie oft Menschen gute Miene zum bösen Spiel machen, weil diese kleinen Hürden keine Relevanz für die langfristige Karriere haben. Dazu zählen u.a. LEAN Maßnahmen, Quotenregelungen für angeblich benachteiligte Menschen und tolle Quartalsstrategien von der Führung. Abnicken, ja sagen, gut fühlen, zustoßen, langfristig strategisch planen.

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Ein Coaching in Anspruch zu nehmen ist nicht direkt ein negatives Zeichen. Ich nutze das auch seit circa 1 Jahr, da mein Unternehmen mich auf eine Leitungsstelle entwickeln wollte und mir da ein paar Fähigkeiten gefehlt haben. Jetzt mache ich das weiter, weil ich jetzt zwar den Titel und die Verantwortung habe, aber bei einigen Punkten trotzdem gerne Rat hätte und dazu ist ein Coach ja da. Es ist doch gut, wenn man erkennt, wo man an sich arbeiten muss und das aktiv angeht.

Monnacios schrieb am 18.05.2019:

WiWi Gast schrieb am 18.05.2019:

Finde die Frage gut und sinnvoll, da du dich wie gesagt nicht für eine Einstiegsposition bewirbst. Aber die Reaktion scheint nicht ganz souverän zu sein, vermutlich hat er sowas nicht erwartet.

Danke, das sehe ich auch so.

Da liegt bei ihm definitiv was im Argen... er meinte, er würde sich sehr für Persönlichkeitsentwicklung und Coaching interessieren und hätte dazu auch mehrere Weiterbildungen absolviert... das machen meistens Leute, die einen Leidensdruck haben...

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Es gibt Neuigkeiten.
Der Chef will mich am Mittwoch um 12 Uhr noch einmal sehen.

Nur bin ich da mit meinem Chef beruflich unterwegs und kann auf keinen Fall so kurzfristig fehlen. Urlaub bekomme ich nicht, da ich nächste Woche bereits zwei Wochen habe.

Das ist dem potenziellen Chef aber "zu lange", er will mich diese Woche noch sehen. Er bot mir jedoch immer nur Mittagstermine an, weil ab 15 Uhr ginge es bei ihm wiederum nicht.

Ist so ein Hickhack normal?

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Bei Berufstätigen ist es normal, dass sich der Chef die Abendstunden ab 17:30-19:00 Zeit nimmt, damit man direkt nach dem Feierabend vorbeikommen kann.

Zur Mittagszeit kann das keiner erwarten

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Vielleicht fand er deine kecke Art anziehend?

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Danke für die Rückmeldung.

Das kam mir auch seltsam vor und ich finde es eher gut von mir, meinen aktuellen AG nicht hängen zu lassen.
Wenn ich nun schon wieder einen Tag fehle, fällt es langsam auf und ich riskiere meinen aktuellen Job.

Die Stelle ist hiermit für mich gegessen, so ein Theater und das schon vor Einstellung... Also dass er noch Führung als seine Stärke nennt, ist wirklich komisch.

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WiWi Gast schrieb am 20.05.2019:

Es gibt Neuigkeiten.
Der Chef will mich am Mittwoch um 12 Uhr noch einmal sehen.

Nur bin ich da mit meinem Chef beruflich unterwegs und kann auf keinen Fall so kurzfristig fehlen. Urlaub bekomme ich nicht, da ich nächste Woche bereits zwei Wochen habe.

Das ist dem potenziellen Chef aber "zu lange", er will mich diese Woche noch sehen. Er bot mir jedoch immer nur Mittagstermine an, weil ab 15 Uhr ginge es bei ihm wiederum nicht.

Moin,

würde hier klar deutlich machen, dass 12h ein No-Go ist. Entweder nach Feierabend oder Samstag Vormittag oder eben nicht. Chef ist nicht King. Es gibt auch andere Stellen. #facharbeitermangel

Ist so ein Hickhack normal?

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Meinst du 12 Stunden =h oder 12:00 Uhr als Uhrzeitangabe. Das eine ist ein Zeitpunkt das andere ein Raum.

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Die Frage ist meiner Meinung nach schlicht Blödsinn. Auf beiden Seiten.

Was will man mit der Frage bezwecken? Irgendwelche 2 Eigenschaften out of 10000, die dazu noch recht wahrscheinlich gelogen sein könnten. Die Welt ist nicht schwarz-weiß und wer so eine Frage benötigt um irgendwelche Aussagen über einen Bewerber treffen zu können, sollte dringend an seiner Menschenkenntnis arbeiten

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Man merkt, wenn jemand das nicht authentisch beantwortet. Es ist ja nicht so, dass man einen Fragenkatalog abarbeitet, dann sagst du deine Schwächen "ABC" und dann sagt man "OK" und geht über zur nächsten Fragen.

Wenn du mir zB sagst, dass du an deiner Kommunikation arbeiten musst, hake ich direkt nach: wo und wann hast du das festgestellt, was hast du bisher daran verbessert, was ist dein Problem usw. Und wenn ich dich einstelle, würde das auch direkt in deinen Jahreszielen stehen und ich würde ja merken ob das wirklich deine stimmte. Es soll ja zeigen, ob man zueinander passt. Wenn du da Murks erzählst und auf Grund eines völlig falschen Bildes eingestellt wirst, dann bist weder du noch das Unternehmen glücklich.

WiWi Gast schrieb am 25.11.2019:

Die Frage ist meiner Meinung nach schlicht Blödsinn. Auf beiden Seiten.

Was will man mit der Frage bezwecken? Irgendwelche 2 Eigenschaften out of 10000, die dazu noch recht wahrscheinlich gelogen sein könnten. Die Welt ist nicht schwarz-weiß und wer so eine Frage benötigt um irgendwelche Aussagen über einen Bewerber treffen zu können, sollte dringend an seiner Menschenkenntnis arbeiten

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Ganz ehrlich: Wenn der Vorgesetzte nicht aktiv Feedback einfordert oder entsprechende Bereitschaft suggeriert, lasst es. Ein Gespräch mit solchen Fragen zu führen, steht einem Bewerber ebenfalls nicht zu.

Gegenfragen:
Was soll einem Bewerber irgendeine Antwort bringen?
Gibt es nicht klügere Fragen, die eine entsprechende Antwort produzieren?

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