Hallo zusammen,

ich hatte vor paar Tagen mein erstes Vorstellungsgespräch. Am Ende wurde ich nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt. Habe eine Summe X genannt, und die Personalerin sowie die beiden aus dem Fachbereich haben es abgenickt ohne es zu kommentieren. Die HRlerin hat im Anschluss erzählt, dass 1600€ Urlaubsgeld, 100% Weihnachtsgehalt und Gewinnbeteiligung gezahlt werden.

Meine Frage: Was beinhaltet die Angabe eines Wunschgehalts üblicherweise? Wird darunter nur die 12 Monate Grundvergütung verstanden oder all in?

Hintergrund: Ich meinte mit XX€ die 12 Monate Grundgehalt. Mir war nicht klar, dass das Unternehmen ein so hohes Weihnachtsgehalt und Urlaubsgeld bezahlt. Ich möchte im 2 Gespräch das meiste rausholen, und auf die XX€ Grundgehalt bestehen. Will damit argumentieren, dass ich beim ersten Gespräch die Summe XX als Grundgehalt meinte und dass die Angabe eines Grundgehalts üblich ist, weil man im Vorfeld nicht weiß, welche Zusatzleistungen die Unternehmen noch anbieten.

Die Hrlerin ist nicht weiter auf meine Gehaltsvorstellung eingegangen, ich denke, dass sie auf bereit sind mehr zu zahlen. Da ich nciht "geldgeil" wirken wollte, habe ich nicht weiter nachgehakt und dachte mir, ich lasse es auf das 2 Gespräch ankommen. Dann weiß ich, dass sie mich wollen.

Dein Gehaltswunsch bezieht sich immer auf all in. (ohne Überstundenauszahlung, Dienstwagen, sonstige benefits)

Nun kannst du dich entweder disqualifizieren, weil du dich nicht richtig informiert hast oder doch zu teuer wirst oder die stellen dich auch so ein...

Bei der Gehaltsvorstellung redet man idR vom Jahresgehalt, als Grundgehalt + "Zusatzleistungen"(=Sonderzahlung).

Bei Gehaltsverhandlungen muss man immer schauen, wie der Gegenüber ist und was man sich "erlauben" kann. Ist auch davon abhängig wie hoch du mit deinem Gehalt gepokert hast. Wenn du von vorne herein zu wenig für die Position verlangt hast, wird man dir die Anpassung wahrscheinlich weniger Übel nehmen als wenn du an der oberen Grenze warst. Spielt auch eine Rolle wie dringend man dich für den Job will, wenn die Konkurrenz hoch ist, kann das der entscheidende Unterschied gegen dich sein.

Inhaltlich würde ich höchstens bei der "Gewinnbeteiligung" einen Ansatzpunkt sehen. Die ist ja variabel und dadurch schwer zu beziffern. Da kannst du am ehesten versuchen, diese nicht auf deine Vorstellung anzurechnen.

Bei mir war es All-In.
Logisch wenn du 47.000€ im Jahr verschlägt ist es besser wenn das Unternehmen 45.000€ Gesamteinkommen , also 40.000€ Grundgehalt + 5.000€ variables Gehalt, dir bietet. Weil es niedriger ist.

Alfredojohnson schrieb am 06.05.2020:

Hallo zusammen,

ich hatte vor paar Tagen mein erstes Vorstellungsgespräch. Am Ende wurde ich nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt. Habe eine Summe X genannt, und die Personalerin sowie die beiden aus dem Fachbereich haben es abgenickt ohne es zu kommentieren. Die HRlerin hat im Anschluss erzählt, dass 1600€ Urlaubsgeld, 100% Weihnachtsgehalt und Gewinnbeteiligung gezahlt werden.

Meine Frage: Was beinhaltet die Angabe eines Wunschgehalts üblicherweise? Wird darunter nur die 12 Monate Grundvergütung verstanden oder all in?

Hintergrund: Ich meinte mit XX€ die 12 Monate Grundgehalt. Mir war nicht klar, dass das Unternehmen ein so hohes Weihnachtsgehalt und Urlaubsgeld bezahlt. Ich möchte im 2 Gespräch das meiste rausholen, und auf die XX€ Grundgehalt bestehen. Will damit argumentieren, dass ich beim ersten Gespräch die Summe XX als Grundgehalt meinte und dass die Angabe eines Grundgehalts üblich ist, weil man im Vorfeld nicht weiß, welche Zusatzleistungen die Unternehmen noch anbieten.

Die Hrlerin ist nicht weiter auf meine Gehaltsvorstellung eingegangen, ich denke, dass sie auf bereit sind mehr zu zahlen. Da ich nciht "geldgeil" wirken wollte, habe ich nicht weiter nachgehakt und dachte mir, ich lasse es auf das 2 Gespräch ankommen. Dann weiß ich, dass sie mich wollen.

Kein vernünftiger HR'ler wird deine Gehaltsvorstellung kommentieren, ganz egal war du als Summe nennst.
Wenn Summe x der Betrag des jährlichen Grundgehaltes sein soll, dann musst du das auch genau so sagen.

Du musst am Ende der Zahl immer dranhängen, was du meinst.

"Ich will 50k fix", "Ich erwarte mir all-in 60k"...

Kannst du so machen.

Fürs nächste Mal, würde ich einfach eine differenziertere Version zu Beginn nennen, in dem du sagst, dass du von einem fixen Grundgehalt von xx ausgehst (immer höhere Summen pokern und ungerade Zahlen nennen), und dann fragst du nach den Zulagen bzw. variablen Anteilen. So kommst du dann auf ein All-in-Gehalt und hast am Ende keine offenen Fragen.

"Meine Gehaltsvorstellung sind X, davon Y als variabler Anteil"

Ob Du nun die Gesamtsumme in 12 gleichen Raten bekommst oder Teile davon als Weihnachts- oder Urlaubsgeld gezahlt werden, ist am Ende des Jahres doch egal. Bei der GEwinnbeteiligung bzw. variablem Anteil ist das natürlich anders. Gerade in der aktuellen Konjunkturlage kann der Teil auch gerne mal auf Null fallen.

WiWi Gast schrieb am 07.05.2020:

"Meine Gehaltsvorstellung sind X, davon Y als variabler Anteil"

Würde eher den fixen Anteil hervorheben...

Ich würde aus taktischen Gründen immer ein Monatsgehalt nennen. Bei einem Jahresgehalt kann man sich sehr schnell falsch verstehen, denn das wird meist nicht durch 12 geteilt, weil es unternehmensspezifische Unterschiede gibt, die einem Bewerber meist nicht geläufig sind. Das Monatsgehalt ist das, für das ich anfange. Das Jahresgehalt ist das, was mich am Wechseln hindert.

Alfredojohnson schrieb am 06.05.2020:

Hintergrund: Ich meinte mit XX€ die 12 Monate Grundgehalt. Mir war nicht klar, dass das Unternehmen ein so hohes Weihnachtsgehalt und Urlaubsgeld bezahlt. Ich möchte im 2 Gespräch das meiste rausholen, und auf die XX€ Grundgehalt bestehen. Will damit argumentieren, dass ich beim ersten Gespräch die Summe XX als Grundgehalt meinte und dass die Angabe eines Grundgehalts üblich ist, weil man im Vorfeld nicht weiß, welche Zusatzleistungen die Unternehmen noch anbieten.

Genau damit hast du selbst doch schon das Argument geliefert, warum man immer all in angibt. Du weißt schlicht nicht, ob eine Firma 12, 13 oder 14 Gehälter zahlt und was es sonst noch für Boni gibt, darum immer die Gesamtsumme.