Kopf im Interview leer/erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten
Ich habe bei Interviews immer wieder das Problem, dass ich einfachste Fragen zu meiner Motivation nicht beantworten kann oder Brainteaser nicht lösen kann.
Hintergrund: Bin PhD Absolvent der LSE und habe davor quasi mein ganzes Leben lang sehr gut performt. Mir macht es wirklich Spaß komplexe Sachverhalte zu lösen und mit mit Gleichgesinnten auf einer Ebene zu unterhalten. During meinem PhD hatte ich einen engen Austausch mit meinen Betreuern und habe wöchentlich Vorträge zu komplexen Themen gehalten. Das Ergebnis meiner Arbeit war letztlich auch sehr gut.
Mein Ziel ist die Strategieberatung da hier auch der Schwerpunkt meines Studiums + PhD lag. Praktika habe ich bislang „nur" in Industrieunternehmen. Ich würde in vergangenen Tag zu drei Interviewtagen bei MBB eingeladen. Ich bereite mich jedes Mal gut darauf vor, wiederhole schnelles Kopfrechnen, gängige Frameworks und Brainteaser. Ich überlege mir auch Antworten auf etwaige Fragen.
Während des Interviews schaltet aber irgendetwas in mir um. Bei allen 3 Interviews konnte ich die Brainteaser nicht lösen (einen kannte ich sogar explizit aber konnte ihn trotzdem vor dem Partner nicht lösen). Meine Konzentration lässt total nach, ich kann nicht einmal die einfachsten Rechnungen im Kopf rechnen. Ich denke mir immer dass die Zeit tickt und ich schneller rechnen muss. Ich setze mich selber unter einen riesigen Druck. Immer wenn mich der Partner beim Interview anschaut verhaspele ich mich. Auch auf die Fragen wieso ich gerne in dem UN arbeiten möchte ist mein Kopf plötzlich leer und haue 08/15 Antworten raus (neue Herausforderung, mir gefällt strategisches Arbeiten). Die anderen Bewerber sind meist deutlich jünger als ich aber extrem selbstbewusst (habe so etwas noch nie erlebt). Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.
Was kann ich gegen diese Aufregung tun? Konzentrationsübungen?
Meine Vita ist erstklassig aber ich kann das Wissen in Interviews nicht abrufen. Wenn ich dann wieder zu Hause bin, fallen mir alle Lösungen ein. Ich schaffe es nicht, auf Knopfdruck abzuliefern. Ich habe außerdem das Gefühl, aus dem „Flow“ zu sein. Ich habe 3 Jahre quasi jeden Tag an meiner Promotion gearbeitet, war tief drin in der Materie. Und plötzlich muss ich in die Realität und Aufgaben lösen. Auf jede Frage die man mir in Interviews stellt, gibt es 1000 Antworten (ich weiß auch es geht eher um die Vorgehensweise).
Ich schaffe es nicht, meine Lösungen zu strukturieren respektive mir überhaupt etwas einfallen zu lassen, weil immer die Uhr im Hintergrund tickt. Mein Gehirn setzt einfach aus. Ich bin generell ein Typ der sich sehr stark vorbereitet, ich lasse ungern etwas auf mich zukommen, ohne die Situation nicht handlen zu können.
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