Hallo Zusammen!

Die Liste an Vorstellungsgesprächen, die ich in den Sand gesetzt habe, ist lang: angefangen bei harmlosen Angelegenheiten wie Lebenslauf-pushenden Hochschulvereinen (studentische Unternehmensberatung), über schmerzvolleres wie Stipendien hin zu Praktika und Werkstudententätigkeiten.

Ich gerate schnell ins Stammeln, verhaspel mich, habe Mimik und Gestik auf ein Minimum reduziert. Außerdem habe ich die unschöne Angewohnheit, dass mir unter Anspannung kalt wird, so dass ich mich zu VSG wirklich warm anziehen muss. Auch im Privaten bin ich eher ein zurückhaltender Mensch, der sich schwer tut, sich zu integrieren.

Es ist frustrierend, dank guter Noten ständig eingeladen zu werden, aber nie bis selten einen Erfolg mit nach Hause zu nehmen.

Umso frustrierender, da ich BWL studiere und berufliches Vorankommen doch stark von sicherem Auftreten und Selbstpräsentation abhängen.

Was kann man mir hier empfehlen? Meine Lage akzeptieren und Ansprüche weit herunterschrauben, Trainings, Studienwechsel (ich habe die Möglichkeit Medizin zu studieren, aber nicht wirklich die Leidenschaft)?

Was hat das mit "BWL" zu tun?

Josephus schrieb:

Umso frustrierender, da ich BWL studiere und berufliches
Vorankommen doch stark von sicherem Auftreten und
Selbstpräsentation abhängen.

Was kann man mir hier empfehlen? Meine Lage akzeptieren und
Ansprüche weit herunterschrauben, Trainings, Studienwechsel
(ich habe die Möglichkeit Medizin zu studieren, aber nicht
wirklich die Leidenschaft)?

TE hat dich vollkommen recht, dass das in vielen Berufen mit BWL Hintergrund sehr wichtig ist.

Lounge Gast schrieb:

Was hat das mit "BWL" zu tun?

Josephus schrieb:

Umso frustrierender, da ich BWL studiere und berufliches
Vorankommen doch stark von sicherem Auftreten und
Selbstpräsentation abhängen.

Was kann man mir hier empfehlen? Meine Lage akzeptieren
und
Ansprüche weit herunterschrauben, Trainings,
Studienwechsel
(ich habe die Möglichkeit Medizin zu studieren, aber nicht
wirklich die Leidenschaft)?

Gehe zu einer Sprachtrainerin und nehme Unterricht, das ganze dann daheim selber intensiv üben.
Um mit Leuten in Kontakt zu kommen, empfehle ich dir ein Hobby auszuüben, wo man im Team agieren muss.

Dass man in Vorstellungsgesprächen nervös ist, ist für viele (und mich eingenommen) doch total normal. Das Sprachtraining wird dir hier helfen, ruhig und mit kräftiger Stimme zu sprechen.

Josephus schrieb:

Hallo Zusammen!

Die Liste an Vorstellungsgesprächen, die ich in den Sand
gesetzt habe, ist lang: angefangen bei harmlosen
Angelegenheiten wie Lebenslauf-pushenden Hochschulvereinen
(studentische Unternehmensberatung), über schmerzvolleres wie
Stipendien hin zu Praktika und Werkstudententätigkeiten.

Ich gerate schnell ins Stammeln, verhaspel mich, habe Mimik
und Gestik auf ein Minimum reduziert. Außerdem habe ich die
unschöne Angewohnheit, dass mir unter Anspannung kalt wird,
so dass ich mich zu VSG wirklich warm anziehen muss. Auch im
Privaten bin ich eher ein zurückhaltender Mensch, der sich
schwer tut, sich zu integrieren.

Es ist frustrierend, dank guter Noten ständig eingeladen zu
werden, aber nie bis selten einen Erfolg mit nach Hause zu
nehmen.

Umso frustrierender, da ich BWL studiere und berufliches
Vorankommen doch stark von sicherem Auftreten und
Selbstpräsentation abhängen.

Was kann man mir hier empfehlen? Meine Lage akzeptieren und
Ansprüche weit herunterschrauben, Trainings, Studienwechsel
(ich habe die Möglichkeit Medizin zu studieren, aber nicht
wirklich die Leidenschaft)?

Zunächst möchte ich fragen, wie alt du bist?

Ich denke, dass Problem hat mit Selbstzweifeln zu tun.
Du scheinst nicht sehr selbstbewusst zu sein und leichte Fragen bringen dich aus der Ruhe.
Was denkst du, woran es liegt? Hattest du die "Probleme" schon immer?

Eine weitere Frage ist, wie bringst du das fachliche rüber?
Also, bist du so nervös etc, dass du auch die Fragen nicht mehr richtig beantworten kannst, oder umschreibst du die direkte Antwort.

Zu dem Problem mit der Kälte, kannst du nicht einfach ein langarmiges Shirt unter dem Hemd anziehen (+Anzug etc)
Ich meine, die Gespräche dauern höchstens 2-3 Stunden, da würde ich dann nicht im Pullover kommen, sondern einfach versuchen die Zeit durchzuhalten. Was allerdings zu bedenken gibt, teilweise? musst du auch bestimmte Kleidung auf der Arbeit tragen. Somit musst du versuchen, dieses Kälte-Problem zu lösen.

Ansonsten würde ich dir raten, im Privatleben Selbstbewusstsein aufzubauen, versuche neue Leute kennenzulernen, probiere neue Sachen aus oder spreche einfach mal ein paar Menschen an.
Hört sich jetzt blöd an, aber vielleicht verlierst du dadurch deine Unsicherheit? ein wenig.

Du solltest dich der Situation stellen und nicht weglaufen. Ein Studienwechsel löst das Problem nicht.

Das Gute ist, dass Du alles selbst in der Hand ist. Du kannst die derzeitige Situation ändern, die nichts weiter als ein Zustand ist. Stelle Dich deinen Ängsten und suche bewusst Situationen, die dich verunsichern. So kannst du Selbstvertrauen gewinnen. Mache das aber in kleinen Schritten und sei stolz auf Erfolgserlebnisse. Lass dich nicht von Rückschlägen einschüchtern und akzeptiere sie als ein Teil des Prozesses. All das wird lange dauern. Evtl. solltest Du auch über Hilfe von außen nachdenken. Das Leben ist zu kurz, um sich zu verkriechen. Also mache das Beste daraus.

Wenn du Bock auf Wirtschaft hast, warum solltest du wechseln?!

Es gibt professionelle Coachings. Sind nicht ganz billig, aber in deiner Lage wohl eine gute Investition. Allgemein kommt die Sicherheit mit der Routine, allerdings muss man ja auch irgendwo anfangen können, Routine zu sammeln.

Kostenlose Alternativen: Debattierclub, allgemein Hochschulgruppen wo man zur Interaktion gezwungen ist, ehrenamtliche Arbeit (häufig fällt es einem leichter mit Menschen zu reden, von denen man weiß, dass sie nicht auf einen herab blicken)

Debattierclub

Kann ich dir auch nur empfehlen! Da gibt es normal auch immer erfahrene Leute die dir helfen können. Und irgendwann wird es dir Spaß machen.
Manchmal werden auch von der Uni (Career Center) Seminare angeboten die dir helfen könnten (Präsentationstraining, Rhetorik, etc.).
Versuch dich nicht selber unter Druck zu setzten, du hast sicher noch Zeit dich zu entwickeln! :)

Ich verstehe den ersten Absatz nicht. Heißt dass du hast deinen Lebenslauf mit Erfahrungen/Stationen frisiert die es nie gab? Wenn du (ganz offensichtlich) schlecht lügen kannst, wieso tust du es dann? Du setzt dich damit doch nur selber unter Druck. Ganz generell: ein Bewerbungsgespräch ist kein Verhör. Versuch wirklich ein Gespräch zu entwickeln. Dein Profil scheint ja zu passen, die Noten sind gut. Wieso als lügen? Bleib bei der Wahrheit! Wild gestikulieren sollst du auch gar nicht, aber Mimik ist schon extrem wichtig. Wenn du dann da sitzt wie so ein Botoxgesicht ist das äußerst unangenehm für deine Gesprächspartner. Was in einem Gespräch wirklich entscheidend ist ist dein Mindest. Das klingt immer etwas prollig aber ist wirklich wichtig. Geh rein mit der Einstellung "ich bin gut und ihr wollt mich!". Natürlich ohne dabei übrheblich oder arrogant zu wirken. Es ist normal nervös zu sein, aber irgendwann sollte sich das legen. Mein erstes Zweitgespräch habe ich auch in den Sand gesetzt, einfach viel zu nervös. Beim zweiten mal war ich super locker und natürlich und habe auch direkt die Zusage bekommen. Noch so ein Punkt: Kleidung. Wie siehts aus? Sei da ruhig bereit etwas zu investieren. Schöner Anzug der top sitzt, gute Schuhe und ne schöne Krawatte. Kleider machen Leute und das wirkt sich auch auf deine Psyche aus. Also wenn er Anzug nicht mehr so 100% passt, hol dir was neues, lass dich da auch gerne von Damen beraten. Dein Kälte Problem: ich trage im Winter Unterziehhemden von Olymp, ein Hemd und ein Jacket. Das sind drei Lagen, das sollte reichen. Ansonsten kommte die Kälte bei dir ja eher vom Kopf her.

Du kannst auch Bewerbungssituationen üben. Bewirb dich auf Stellen, die du absolut nicht willst und nutze das um Erfahrung zu sammeln. Fange klein an. Bewirb dich beim großen M als Aushilfe...als nächstes dann der Studijob im CallCenter usw. Gehe mit der Einstellung hin, dass du den Job weder brauchst noch willst, aber nutze das als Plattform um vielleicht dich selber zu beobachten. Was konkret macht dich nervös? Weißt du nicht, was du sagen sollst, kann dein Körper nicht entspannen, rechnest du mit Kritik an deiner Person...?

Lieber Josephus,

ich bin Personaler und habe Prokura bei einem mittelständischen Weltmarktführer. Zuvor war ich jahrelang in verschiedenen Dax-Unternehmen tätig und konnte daher viele Kandidaten und Bewerber sichten.

Sie müssen sich drei Fragen stellen:

1. Verstehe ich, dass mein gewollter Job nicht nur fachliche Anforderungen hat, sondern auch soziale sowie dass beides gleich wichtig ist?

2. Akzeptiere ich, dass ich im Moment bestenfalls die fachlichen Anforderungen erfülle?

3. Können die Defizite meiner sozialen Fähigkeiten wirklich durch Training und Erfahrung behoben werden oder wird jeder Tag auf der Arbeit eine Qual, kostet Kraft und lebt von einer Schauspielkunst?

Der dritte Punkt ist der Wichtigste. Horchen Sie genau in sich hinein und betrügen Sie sich nicht selbst. Falls Sie hier scheitern, peilen Sie nur Arbeitsstellen an, die gibt es auch im kaufmännischen Bereich, bei denen Sie wenig interagieren müssen.

Ihr Personaler

Unabhängig vom Bewerbungsgespräch, musst du versuchen es abzustellen.
Wie andere schon sagen, mache ein Coaching etc.

Es kann im Berufsleben auch mal vorkommen, dass du eine unangekündigte Besprechung mit mehreren (fremden)Personen hast, die du dann auch überzeugen musst.

Du musst versuchen, Selbstbewusstsein aufzubauen.
Die Firmen sind ja interessiert, sonst würden Sie dich nicht einladen.
Du musst an eine Einstellung denken und nicht an eine Absage.

Geh ins Rechnungswesen oder in die WP, am besten Mittelstand. Da sind soziale Fähigkeiten nicht so wichtig, du musst dich also nicht so gut verkaufen können.

Schon mal von Absätzen gehört?

Deinen Beitrag kann man doch kaum lesen.

Zu deinem Verständnis:
Der TE hat seinen Lebenslauf nicht frisiert, sondern Vorstellungsgespräche bei Hochschulvereinen, für Stipendien oder für Praktika in den Sand gesetzt.

Lounge Gast schrieb:

Ich verstehe den ersten Absatz nicht. Heißt dass du hast
deinen Lebenslauf mit Erfahrungen/Stationen frisiert die es
nie gab? Wenn du (ganz offensichtlich) schlecht lügen kannst,
wieso tust du es dann? Du setzt dich damit doch nur selber
unter Druck. Ganz generell: ein Bewerbungsgespräch ist kein
Verhör. Versuch wirklich ein Gespräch zu entwickeln. Dein
Profil scheint ja zu passen, die Noten sind gut. Wieso als
lügen? Bleib bei der Wahrheit! Wild gestikulieren sollst du
auch gar nicht, aber Mimik ist schon extrem wichtig. Wenn du
dann da sitzt wie so ein Botoxgesicht ist das äußerst
unangenehm für deine Gesprächspartner. Was in einem Gespräch
wirklich entscheidend ist ist dein Mindest. Das klingt immer
etwas prollig aber ist wirklich wichtig. Geh rein mit der
Einstellung "ich bin gut und ihr wollt mich!".
Natürlich ohne dabei übrheblich oder arrogant zu wirken. Es
ist normal nervös zu sein, aber irgendwann sollte sich das
legen. Mein erstes Zweitgespräch habe ich auch in den Sand
gesetzt, einfach viel zu nervös. Beim zweiten mal war ich
super locker und natürlich und habe auch direkt die Zusage
bekommen. Noch so ein Punkt: Kleidung. Wie siehts aus? Sei da
ruhig bereit etwas zu investieren. Schöner Anzug der top
sitzt, gute Schuhe und ne schöne Krawatte. Kleider machen
Leute und das wirkt sich auch auf deine Psyche aus. Also wenn
er Anzug nicht mehr so 100% passt, hol dir was neues, lass
dich da auch gerne von Damen beraten. Dein Kälte Problem: ich
trage im Winter Unterziehhemden von Olymp, ein Hemd und ein
Jacket. Das sind drei Lagen, das sollte reichen. Ansonsten
kommte die Kälte bei dir ja eher vom Kopf her.

Da du auch bei eigentlich trivialen Gesprächen Probleme zu haben scheinst, ist die Problematik wahrscheinlich tiefgreifender und nicht nur auf den studentischen oder beruflichen Erfolg begrenzt. Da musst du ansetzen, also geh zum Psychologen. Jeder ist aufgeregt bei Vorstellungsgesprächen, aber was du so schilderst ist schon ungewöhnlich. Das kann über ein paar Forenkommentare auch nicht "gelöst" werden - wie schätzt dich denn dein soziales Umfeld ein, wirst du da ähnlich wahrgenommen?!