würde das vorstellungsgespräch schon als chance sehen und auch gut für die übung. man sollte sich allerdings darüber im klaren sein wie dieses unternehmen funktioniert, um enttäuschungen vorzubeugen.
rh verdient geld mit der vermittlung, der kunde zahlt nur für etwas was er selbst nur mit unverhältnismässig hohem zeit und kostenaufwand beschaffen kann.
also mr. und mrs perfect just in time
daraus ergeben sich folgende konsequenzen für das geschäftsmodell.
kategorie 1:
wer immer sofort liefern können muss, muss diese qualifikationen auch ständig im angebot haben. weil gute kandidaten sich aber auch anderswo bewerben sind sie relativ schnell wieder weg.
resultat: nur durch ständige aquise, interviews und poolbildung kann bei den nachgefragten berufen auch was angeboten werden wenn plötzlich ein bedarf bei einer firma entsteht.
die zweite kategorie sind dann jobpositionen mit ganz ausgefallenen qualifikationen und langjähriger berufserfahrung, die es am markt halt praktisch nicht gibt, hier gilt es eine passgenaue vermittlung auf eine reale stelle hinzukriegen.
da die meisten absolventen nur für die kategorie 1 in frage kommen, bedeutet das vorstellungsgespräch bei rh eben nur ein prüfen ob du in ein abstraktes qualifikationsraster z.b. "finanz-controller" passt, deine flexibilität arbeitszeit, ort, gehalt wird abgeklärt und dein erscheinungsbild, auftreten, kommunikation beurteilt. wenn du grob passt macht rh ein bewerberprofil und nimmt es in den pool auf, liegt ein auftrag eines unternehmens vor wird das anforderungsprofil verglichen mit den bewerberprofilen, wenns soweit passt wird nochmal deine verfügbarkeit geprüft, ein termin mit dem kunden vereinbart und das gespräch kann stattfinden.
rh kassiert eine provision vom einstellenden unternehmen, das sich aus der höhe des bruttojahresgehaltes des eingestellten berechnet. im prinzip hat also rh interesse daran, dass du möglichst viel verdienst. allerdings ist natürlich klar das ein zu teurer kandidat nicht zu verkaufen ist. ich wäre daher äusserst vorsichtig bei der angabe von gehaltsvorstellungen bei rh. die dienen auch nur ihrem eigenen interesse und umsatz durch mehrere "günstige" kandidaten ist viel realistischer als den top kandidaten zum höchstpreis zu plazieren. will sagen gehaltsempfehlungen von denen sind nicht unbedingt neutral. fragen zu gehaltsschmerzgrenzen sind ebenfalls gefährlich. niemals das minimum angeben. eure gehaltsvorstellungen werden selbstverständlich mit den unternehmen bei denen ihr vorgeschlagen werdet von rh mitverhandelt und abgeglichen/ausgetauscht. der handel kommt zwischen unternehmen und rh zustande, ihr seid die ware und so wird dann eben auch gefeilscht. ich weiss auch von gegengeschäften, bei denen mehrere kandidaten verkauft wurden, nach dem motto "ok, ich nehm bei dir a,b,c und d aber nur wenn b und c zum minimum abschliessen, sonst hab ich noch 2 kandidaten von der xy vermittlung die wären günstiger" oder " für x zahl ich nur dann so viel wenn y deutlich weniger kostet".
diese geschäfte bekommt ihr nicht mit, sie beruhen aber direkt auf euren gehaltsvorstellungen, die ihr rh nennt. vertraut also nie darauf dass die vermittlung eure interessen vertritt.
gilt übrigens für die gesamte branche.
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