Hey,

vor 2 Tagen hatte ich ein (von meiner Seite aus empfundenes) katastrophales Vorstellungsgespräch bei einem großen Unternehmen (Personalerin & Fachleiter). Ich empfand es als Stressinterview.

Ich kam richtig ins Schwitzen! Hab auch den Faden verloren nach gewisser Zeit und habe dies auch so gesagt. Der Fachleiter meinte aber nach dem Gespräch: Sie kommen sehr kontrolliert rüber. Hört sich doch positiv an oder?Aber dann Standartgefloskel: Wir haben nächste Woche noch ein paar Bewerber und danach melden wir uns! Komischerweise hatten die es sehr eilig, mich kennenzulernen! Am Montag Einladung - Dienstag das Vorstellungsgespräch!

Bin mit hochroten Kopf aus dem Unternehmen raus gelaufen.

Kennt ihr das? Ihr geht aus dem Vorstellungsgespräch und wisst: Das war nix, total peinlich!

Kann mir kaum vorstellen, dass ich eine Zusage erhalten. Oder was meint ihr? Schon mal gedacht: Nee, niemals wird das was. Und dann kam doch noch überraschender weise die Zusage?

Freu mich über Storys :)

Die Aussage sie kommen sehr kontrolliert rüber kann leider auch negativ sein.

Was möchtest du mit dem Beitrag erreichen?
Dass dir jemand Mut zuspricht, dass vielleicht doch noch eine Zusagen kommt?
Um das zu beurteilen zu können, solltest du mehr Informationen über das Gespräch rauslassen.

Grundsätzlich gilt aber:
1.) Unternehmen möchten einen natürlich sehr gerne und möglichst bald kennenlernen, da man ja so ein interessanter Kandidat ist. Bis zur Entscheidung lässt man den Kandidaten dann aber wochenlang warten.
2.) Es werden Versprechungen gemacht und gelogen, dass es einem übel wird.
Nur ein schriftliches Angebot zählt, alles davor (mündliche Zusagen/Versprechen) etc. sind Makulatur.

Ich arbeite seit 3 Jahren und habe in 2 Unternehmen (sehr namhafte große Konzerne) in Sachen Personalplanung nur seltsame Erfahrungen gemacht.

Beispiele:

• Da wird einem Kandidaten im VG ein mündliches Angebot gemacht und wörtlich gesagt, dass der Vertrag nächste Woche zugeschickt wird. In der Realität wird dieser Kandidat über Wochen hinweg vertröstet und hingehalten, um schlussendlich doch eine Absage zu erteilen
• Da wird eine Stelle ausgeschrieben, es kommen Bewerber, es werden Gespräche geführt. Irgendwann entscheidet jemand, dass man ja doch keinen zusätzlichen Mitarbeiter braucht und die Ausschreibung wird zurückgenommen.
  Bei sowas ist es völlig egal, wie gut oder schlecht die Kandidaten waren oder die Gespräche verliefen.

Ein recht hoher Manager mit jahrzehntelanger Personal- und Führungsverantwortung hat mir kürzlich erläutert, dass er fachlich mit gutem Gewissen zu allem halbwegs verlässliche Aussagen machen könne außer bei Personalangelegenheiten.
Da hätte er schon die wildesten und verrücktesten Sachen erlebt und irgendwann aufgehört, überhaupt jemand etwas zu diesem Thema zu sagen, obwohl er teilweise selbst in den Prozessen involviert ist. Da würden teilweise richtig seltsame Dinge ablaufen, so dass insbesondere im HR-Bereich sämtliche Aussagen nur eine extrem geringe Halbwertszeit haben.
Und das sei nicht nur in unserem Unternehmen, sondern quasi überall so.

Ich hatte ebenfalls zwei sehr katastrophale VGs, denen erwartungsgemäß auch Absagen folgten.

Andererseits hatte ich auch ein Gespräch, das ich als Katastrophe empfunden habe, das aber gut ausging:

Am Anfang haben alle drei freundlich gelächelt. Das lies zunehmend nach. Der Gesprächsführer (Abteilungsleiter) schaute zwischenzeitig sogar auf sein Blackberry. Am Ende gar eine Aussage wie "diese Frage spare ich mir lieber". Die Personalerin hat zum Schluss ganz routiniert die Formalien abgehakt.

Ich hatte kein gutes Gefühl nach dem Gespräch und wurde auf die übernächste Woche vertröstet, es standen wohl noch mehrere Gespräche an. Und siehe da: Ich habe das Vertragsangebot erhalten.

Auf der anderen Seite hatte ich auch einmal ein (Zweit-)Gespräch, das ich sehr angenehm fand und bei dem ich ein sehr gutes Gefühl hatte. --> Ablehnung.

Es ist wirklich schwierig einzuschätzen, wie ein VG ausgegangen ist. Mach Dich nicht verrückt. Ich drück Dir die Daumen!

Warte doch einfach ab, dann weiss du, wie du angekommen bist.

Hatte bei einer Big4 ein Vorstellungsgespräch für ein längeres Praktikum, habe mich im Advisory beworben und wurde dann von drei Leuten empfangen, die meinten im Advisory sei nichts zu machen aber sie haben sich meine Unterlagen angesehen und ich würde perfekt bei denen im Audit ins Team passen (lächerlich, weil ich nur die Pflichtscheine in Rechnungswesen habe und die auch schlechter sind als meine sonstigen Noten). Bin dann mit ins Büro gegangen und habe das Interview mitgemacht, da ich bis dato noch keine anderen Angebote für ein Praktikum hatte. Die haben mich nicht nur konzeptionelle Grundlagen gefragt sondern richtige Detailfragen mit Bilmog und latenten Steuern und buchen sie uns das doch bitte mal vor (mit Papier und Bleistift). Ich versichere, dass das die Wahrheit ist: Ich hatte jede einzelne von deren Fragen/Aufgaben falsch beantwortet und hatte 2 Tage später eine Zusage, habe dann aber 2 Wochen später meinerseits abgesagt, da ich doch noch etwas gefunden habe, was meinen Interessen und Fähigkeiten entspricht.