Hallo zusammen,

ich hatte nun schon einige Vorstellungsgespräche (Master im Business Bereich) und jedes mal kommt eine Frage, die ich nicht vorbereitet habe oder vergessen habe vorzubereiten und dann natürlich die Absage... Besonders bei Telefongesprächen habe ich das Problem, meistens komme ich einen Schritt weiter bei persönlichen Gesprächen, aber Telefoninterviews kicken mich immer raus...
Wie bereitet ihr euch optimal auf ein Bewerbungsgespräch vor? Habt ihr ein paar kuriose Fragen, die ihr nicht erwartet hättet, aber noch im Kopf habt und teilen würdet? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet...

und was soll man am besten sagen, wenn man gefragt wird warum man der ideale Kandidat ist? Fähigkeiten, die auf die Position passen oder Besonderheiten?

Die Frage nach dem idealen Kandidaten ist gar nicht so schwierig. Du sitzt schon im VG, d.h. du passt vom Grundprofil schon mal in das Beuteschema.

Wer dich das fragt, will wissen, ob Du fähig bist, abschließend zu reflektieren. Sozusagen eine Management Summary über Dich selber: Die Highlights hervorheben, den Rest weglassen. Stell Dir einfach die Frage: Welchen Mehrwert bringe ich mit? Der Rest ergibt sich von alleine.

geht mir auch ...ich hasse immer "dieses künstliche zwangsverstellen"

wenn ich ehrlich wäre, würden die mich nie nehmen...

mein tipp. geh zu MLP.die bieten meistens kostenloses trainingsgespräche an... oder an unis wird das auch geübt..vielleicht haste dort glück...literatur dazu ist meisten blöd..learningbydoing

Was heißt Zwangsverstellen? Du sollst ja nicht lügen, sondern dich ins positive Licht rücken. Je kundennäher der angestrebte Job, desto wichtiger ist diese Eigenschaft. Den Kunden interessiert ja in erster Linie auch nicht, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung hergestellt wird, sondern welchen Mehrwert und Nutzen es ihm bringt.

Genau so ist es mit Bewerbern: deine Ausbildung ist schön und gut, sie ist formell deine Eintrittskarte. Im VG gehts aber darum, welcher Bewerber bringt den meisten Nutzen mit? Das musst Du natürlich auf den Punkt genau kommunizieren können.

Vielen Dank für die Rückmeldungen bislang! Habt ihr eine bestimmte Vorgehensweise gehabt? Habt ihr vielleicht einen Fragenkatalog mit den besten oder schwierigsten Fragen? Wäre super, wenn ihr ein/zwei Fragen hier posten könnt, die ihr schwierig fandet, oder gab es einen bestimmten Leitfaden, wie z.B. Situationen nach Schlüsselkompetenzen, der abgefragt wurde?

Viele Grüße und vielen lieben Dank!

Ich war bei einer Firma (Mittelstand), die keine Homepage hatte und daher die Recherche schon schwierig war. Die Stellenbeschreibung war auch sehr dürftig. Fremdsprachen-Kenntnisse wurden eher am Rand erwähnt.
Fragen waren z.B.:
Was zeichnet unser Unternehmen aus? Wie unterscheiden wir uns von der Konkurrenz?
Wie stellen Sie sich Ihren Arbeitsalltag vor? Was tun Sie?
Wie reagieren Sie bei Stress?
Was machen Sie bei Anfeindungen/Mobbing? Bei Konflikten?
Trauen Sie sich zu, xy durchzuführen? Wie gehen Sie dabei genau vor?
Tell me something about your motivations to apply in our company and for this position! (Während des Gespräches Wechsel von Deutsch auf Englisch).
What are your first impressions of our company? What did you notice?
I want to know further informations about your extra courses, please tell me
more details.
What you think about team working?

Als Vorbereitung habe ich (soweit vorhanden) natürlich intensiv die Homepage angeschaut. Firmenwerte (ist mir das auch wichtig, warum, wieso), Geschichte. Dann auch die Stellenbeschreibung, warum traust du dir zu das zu können. Außerdem habe ich auch immer meine jetztige Stelle in die Vorbereitung einbezogen, also flüssig einem Dritten erklären können, was man da tut. War auch gut so, denn bei meiner jetzigen Stelle wurde ich dann zB gefragt, wieviel Bilanzsumme unser Unternehmen hat (war ReWe), um halt zu prüfen, ob ich auch das große Ganze nicht aus dem Blick verliere (die haben dann vorab ins Unternehmenregister geschaut).

Zusammenfassend:
Dich selbst beschreiben können (Stärken, Schwächen, Lieblingstätigkeiten)
Deine jetzige Stelle beschreiben können
Deine zukünftige Stelle und Unternehmen verstehen
Welchen Nutzen bringst du und die üblichen Standardfragen (warum unser Unternehmen)

Mögliche Stärken, die zum Beispiel einen Nutzen für das Unternehmen darstellen:
schnelle Auffassungsgabe, komplexe Sachverhalte zusammenfassend überschauen, Prozessverbesserungspotential erkennen, andere motivieren können, Stressresistenz, ...

Bei den Schwächen ist es wichtig, dass sie erstens nicht kritisch für die angestrebte Stelle sind (Projektmanager vs. keine Stressresistenz) oder aber du herausstellst, dass du dir dessen bewusst bist und darum explizit darauf achtest dich nicht so zu verhalten. zB wenn du immer denkst, dass du die beste Lösung hast, sagst du halt, dass du deshalb den Leuten bewusst zuhörst und ihre Lösungen gegen deine abwägst.