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Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

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WiWi Gast

Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

Hallo zusammen,
habe seit meinem 16. Lebensjahr immer gearbeitet (Ausbildung etc.), bin belastbar und zuverlässig was sich auch in meinen sehr guten (Arbeits)-Zeugnissen widerspiegelt.
Nach dem Studium habe ich meinen ersten Job als Produktmanager gestartet, welchen ich aber von mir aus 5 Monate später wieder gekündigt habe.
Meine Frage ist nun, was ich denn im Vorstellungsgespräch als schlüssigen Grund nennen kann, da man ja nicht über den ehemaligen Arbeitgeber (in meinem Fall der Geschäftsführer der Sparte) lästern soll?

Hintergrund ist folgender:
Die ersten 2 Monat im Job waren gut. Trotz fehlender Einarbeitung, hab ich mir sehr schnell eigenständig viel Wissen angeeignet, wofür ich auch Lob erhielt.
Dennoch wurde dann der Punkt erreicht, wo ich bei der Planung von komplexeren Projekten Hilfe benötigte.
Mein erfahrener Kollege im gemeinsamen Büro, gab meist an, dass er mir da auch nicht weiterhelfen kann. Hab dann unseren direkten Vorgesetzten, welcher jedoch am anderen Ende von Deutschland sitzt, telefonisch um Rat gefragt, was immer sehr umständlich war.
Dieser hat zwar gerne weitergeholfen, teilweise aber auch gesagt, dass das doch mein Kollege auch wissen müsste. Nur so hat dieser ?Kollege? sein Wissen mit mir geteilt!
Im dritten Monat hatte ich dann schon Teilprojekte mit mehreren Millionen Auftragswert zur Planung bekommen, wo es mir aufgrund fehlender Hilfe/Ansprechpartner/Einarbeitung langsam mulmig wurde und ich in Folge dessen auch schlaflose Nächte hatte und es mit meiner Gesundheit bergab ging.
Hatte mich dann in der Firma umgehört und mitgekommen, dass es in allen anderen Bereichen einen richtiges Einarbeitungskonzept + Schulungen gibt, wodurch neue Mitarbeiter bestmöglich für die neuen Aufgaben vorbereitet werden.
Hab dann den Geschäftsführer, welcher mich eingestellt hat und auch vor Ort ist, darauf angesprochen.
Dieser sagte nur, dass er die Leute nicht verstehe, warum die immer Einarbeitung und Schulungen wollen.
Die 4 Leute vor mir hätten Ihn diesbezüglich auch darauf angesprochen -> hohe Fluktuation!
Habe darüber hinaus erfahren, dass auch der Kollege in meinem Büro einige Zeit nach seiner Anstellung aufgrund dieser Zustände wieder kündigen wollte, was er aber wegen seines höheren Alters dann doch nicht gemacht hat.

Für mich war klar, dass sich nichts ändern wird und ich Kündigen werde.

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WiWi Gast

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

Die Probezeit ist ja dazu da, damit beide Seiten feststellen können, ob sie zueinander passen und ob die Aufgaben stimmen.
Daher würde ich das so formulieren, nämlich, dass es einfach nicht gepasst hat.
Wenn du dich nicht auf eine ähnliche Stelle bewirbst (Produktmanager), kannst du ja sogar sagen, dass der Beruf einfach nichts für dich ist und du das erst in der Probezeit gemerkt hast. Dann wirst du wahrscheinlich gefragt werden, wie du dir sicher sein kannst, dass der neue Job etwas für dich wäre. Wenn du darauf dann gut vorbereitet bist, kannst du sogar damit punkten.

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WiWi Gast

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

DAS solltest du so jedenfalls auf keinen Fall sagen. Für mich hat das auch weniger mit deinem Chef als mit dir selbst zu tun. Die Erwartungshaltung, dass der Vorgesetzte einen wie Mutti bei allem und jederzeit unterstützt, ist unangebracht. Darüber hinaus sind die meisten Einarbeitungsprogramme tatsächlich überbewertet, da sie einem meist nur die absoluten Basics beibringen, bei konkreten Problemlösungen jedoch kaum weiterhelfen. "Ich konnte nicht richtig arbeiten, weil ich nicht anständig eingearbeitet wurde" will jedenfalls keine Firma hören - weil man sich im Zweifel selber durchbeissen muss.

Im Grunde gibt es unter den Angestellten "Arbeiter" und es gibt "Entwickler". Dein Text zeigt, dass du eher den "Arbeitern" zuzuordnen bist, die sich Wissen i. d. R. nicht eigenständig erarbeiten können/wollen, dafür aber eher in Regeltätigkeiten mit klaren Strukturen aufgehen. Für den Job, den du hattest, gesucht, waren aber eher "Entwicklertypen".

Du solltest dir also etwas anderes als Begründung überlegen und das Ganze sollte eine Brücke zu deinem neuen Job schlagen. Es fehlen hierzu aber Informationen, um dir weiterhelfen zu können. Klassiker als mögliche Ansatzpunkte sind beispielsweise: man möchte mehr Verantwortung übernehmen; man möchte ein größeres Themenspektrum bearbeiten, was in der alten Firma so nicht möglich war; man verspricht sich von einem größeren Unternehmen bessere Perspektiven (mehr Hierarchiestufen), etc. ...

Das Überlegen kann dir allerdings kaum einer abnehmen. Warum man allerdings kündigt bevor man einen neuen Job hat, ist mir in der heutigen Zeit einfach schleierhaft. Sorry, aber dazu sollte dir auch eine Begründung einfallen, weil die Frage definitiv kommen wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

Das sind doch keine vernünftigen Argumente für eine Kündigung in der Probezeit.

Lounge Gast schrieb:

Du solltest dir also etwas anderes als Begründung überlegen
und das Ganze sollte eine Brücke zu deinem neuen Job
schlagen. Es fehlen hierzu aber Informationen, um dir
weiterhelfen zu können. Klassiker als mögliche Ansatzpunkte
sind beispielsweise: man möchte mehr Verantwortung
übernehmen; man möchte ein größeres Themenspektrum
bearbeiten, was in der alten Firma so nicht möglich war; man
verspricht sich von einem größeren Unternehmen bessere
Perspektiven (mehr Hierarchiestufen), etc. ...

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WiWi Gast

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

Guter Beitrag!
Heisst natürlich im Umkehrschluss auch, dass nicht jeder, der mit dem Job/seiner aktuellen Position nicht klar kommt, eine Niete ist.

Lounge Gast schrieb:

Im Grunde gibt es unter den Angestellten "Arbeiter" und es gibt "Entwickler". Dein Text zeigt, dass du eher den "Arbeitern" zuzuordnen bist, die sich Wissen i. d. R. nicht eigenständig erarbeiten können/wollen, dafür aber eher in Regeltätigkeiten mit klaren Strukturen aufgehen. Für den Job, den du hattest, gesucht, waren aber eher "Entwicklertypen".

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DAX Einkäufer

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

"Mehr Verantwortung" - es ist doch offensichtlich so, dass der Threadersteller in seinem bisherigen Job genau das bekommen hat und damit dann nicht klarkam. Offensichtlich sogar psychisch durch die unklare Erwartungshaltung des Arbeitgebers überfordert ("Gesundheit ging bergab", "schlaflose Nächte" etc.). Willkommen im Leben - die geschilderte Situation ist keineswegs selten im Berufsleben und nicht jeder kommt damit zurecht.

Als neuer Arbeitgeber würde ich hier sehr genau hinsehen: Was hat der Bewerber getan, um die Situation zu ändern? Welche Schritte hat er vor der Kündigung als absolut letzten Ausweg unternommen? Weshalb haben diese Schritte nichts gebracht? Hat er sich nicht durchsetzen können oder hat er das Anliegen vielleicht gar nicht richtig adressiert?

Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, im Vorstellungsgespräch die Wahrheit zu sagen. Das hat nichts mit "Lästern" zu tun, sondern es geht ja ganz konkret um Deine persönlichen Erfahrungen im beruflichen Kontext. Man sollte sogar sehr ehrlich sein, denn der neue Arbeitgeber sollte wissen, dass er mit Dir nicht unbedingt denselben Weg einschlagen sollte wie Dein heutiger Arbeitgeber.

Also: Sei ehrlich und sage ganz klar, dass Du nicht nach kürzester Zeit ohne die erforderlichen Kenntnisse bereits eigene Teilprojekte planen möchtest, da Du einen hohen Anspruch an die Sorgfalt und Korrektheit Deiner Arbeitsergebnisse legst und dass dieser hohe Anspruch mit einem "try and error" Einarbeitungsprinzip vereinbar ist. Vielleicht bekommst Du dann im nächsten Schritt eine Aufgabe mit weniger Verantwortung als heute, aber vielleicht ist das auch besser so (für Dich).

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DAX Einkäufer

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

Natürlich wollte ich schreiben, dass Dein Anspruch mit einem "try and error" Einarbeitungsprinzip NICHT vereinbar ist.

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WiWi Gast

Re: Welchen Kündigungsgrund im Vorstellungsgespräch nennen?

Also ich verstehe nicht, warum alle auf dem/der TE herumhacken. Es wurde doch geschrieben, dass eigenständig viel Wissen erlernt wurde. Wenn es um Projekte im Millionenbereich geht, sollte doch auch ein Unternehmen ein Interesse daran haben, dass das ordentlich läuft und nicht jemand Entscheidungen aus dem Bauch heraus fällt, sondern sich mit den Kollegen abstimmt. Und bei solch großen Projekten sollte halt eine 100%-Sicherheit bei den Entscheidungen herrschen und nicht eine 90%-Sicherheit. Es geht hier ja anscheinend auch nicht über wiederholtes Nachfragen derselben Sachverhalte, sondern konkrete einmalige Informationen wie bestimmte Großprojekte abzulaufen haben.

Du hast Recht, dass du das so im Vorstellungsgespräch natürlich nicht sagen kannst, sondern das ein wenig umschreiben musst. Zum Beispiel, dass du im Verlauf der Probezeit festgestellt hast, dass du und das Unternehmen nicht zusammenpassen (dazu dient sie ja!). Dann kannst du ja einstreuen, dass für dich an einem Unternehmen wichtig ist, dass es eine gute Kommunikation unter den Kollegen gibt oder sowas. Oder suche neutrale Aussagen, wie du bist und dass das Unternehmen anders sei. Das ist ja per se nicht schlecht, nur ihr passt dann halt nicht zusammen.

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