DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WLB: Gesundheit & GlückLebenserwartung

Menschen mit hohen Einkommen leben länger

Menschen in wohlhabenden Haushalten haben im Alter von 65 Jahren eine im Durchschnitt deutlich höhere Lebenserwartung als Menschen in Haushalten mit niedrigen Einkommen. Das ist das zentrale Ergebnis einer DIW-Studie.

Der weiße Schriftzug Lebensart auf lila Grund.

Menschen mit hohen Einkommen leben länger
Berlin, 24.09.2012 (diw) - Menschen in wohlhabenden Haushalten haben im Alter von 65 Jahren eine im Durchschnitt deutlich höhere Lebenserwartung als Menschen in Haushalten mit niedrigen Einkommen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die DIW-Forscher zusammen mit Wissenschaftlern des Robert Koch-Institut (RKI) auf der Basis von Daten der großen Wiederholungsbefragung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) erstellt haben. Frauen aus armutsgefährdeten Haushalten haben demnach eine um dreieinhalb Jahre geringere Lebenserwartung als wohlhabende Frauen. Männer aus armutsgefährdeten Haushalten und solche mit prekären Einkommen leben durchschnittlich fünf Jahre kürzer als ihre wohlhabenden Geschlechtsgenossen.

Untersucht wurde auch, welche Faktoren es sind, deren Berücksichtigung den statistischen Zusammenhang zwischen Einkommen und fernerer Lebenserwartung von 65-Jährigen verringern. Unter fernerer Lebenserwartung versteht man die Anzahl an Jahren, die ein Mensch im Durchschnitt noch zu leben hat, wenn er ein bestimmtes Alter erreicht hat.

„Unsere Studie legt die Interpretation nahe, dass die geringere Lebenserwartung von Frauen in Haushalten mit geringen Einkommen zum Teil mit der psychischen Belastung wegen finanzieller Knappheit sowie mit schwächeren sozialen Netzwerken in Zusammenhang stehen“, sagt der DIW-Forscher Martin Kroh, der die Untersuchung zusammen mit Hannes Neiss vom DIW sowie Thomas Lampert und Lars Kroll vom Robert Koch-Institut erstellt hat. „Bei Männern in Haushalten mit geringen Einkommen scheinen in der statistischen Betrachtung eine niedrige Bildung und ein körperlich belastendes Arbeitsleben die durchschnittliche Lebenserwartung zu verringern“.

Als Indikator für die psychische Belastung durch finanzielle Knappheit haben die Forscher unter anderem die „Einkommenszufriedenheit“ der Befragten herangezogen. Die Untersuchung zeigt, dass Frauen mit einer geringen Einkommenszufriedenheit im Renteneintrittsalter eine niedrigere Lebenserwartung haben als ihre Geschlechtsgenossinnen mit einer mittleren oder hohen Einkommenszufriedenheit. Ein weiteres Ergebnis: 65-jährige Frauen, die wenig Kontakt zu Freunden und Nachbarn pflegen und selten kulturelle Veranstaltungen besuchen, haben in der statistischen Betrachtung eine geringere Lebenserwartung als Gleichaltrige mit einem besser ausgebauten sozialen Netz.

Bei den Männern mit geringen Einkommen stehen sowohl ihre Bildung als auch ihr Arbeitsleben in einem engen statistischen Zusammenhang mit der Lebenserwartung: Männer, die keinen oder lediglich einen Haupt- oder Realschulabschluss haben, leben im Durchschnitt kürzer als Männer mit Abitur oder Studium. Das gilt auch für diejenigen, die einen körperlich belastenden Beruf erlernt haben. „Vollständig ließe sich die kürzere Lebenserwartung von Männern mit geringen Einkommen dadurch jedoch nicht statistisch beschreiben“, sagt Hannes Neiss, einer der DIW-Autoren. Ein signifikanter Unterschied in der ferneren Lebenserwartung bliebe auch dann bestehen, wenn für eine Vielzahl weiterer Faktoren, die im Zusammenhang mit der Lebenserwartung stehen, statistisch kontrolliert wird. In diese Analyse sind Ereignisse des frühen Erwachsenenalters  (Bildung, Demographie, Elternhaus), des Lebenslaufs (berufliche Belastungen) und der Situation im Renteneintrittsalter (ökonomische Unsicherheit, Freizeitaktivität und soziale Netzwerke sowie Gesundheit) eingegangen.

Mit Blick auf die Chancengleichheit auf gesundes Altern empfehlen die Autoren eine Verbesserung des Arbeitsschutzes und der betrieblichen Gesundheitsförderung. Darüber hinaus müssten Präventionsmaßnahmen und gesundheitliche Aufklärungskampagnen gestärkt werden, die das Gesundheitsbewusstsein von weniger gebildeten Menschen deutlicher als bisher berücksichtigen.

Download [PDF, 20 Seiten - 640 KB]
DIW Wochenbericht 38/2012

Im Forum zu Lebenserwartung

43 Kommentare

Potential nie richtig ausgeschöpft

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 29.03.2024: Ich wollte nicht darauf hinaus, daß der TE dumm ist, sondern dass er nicht zwangsläufig schlauer als seine Peer Group ist. Die Wahrheit ...

4 Kommentare

Ständig Fehler bei der Arbeit

WiWi Gast

Das kann viele Ursachen haben. - Wie viel schläfst DU? - Kannst Du Dich konzentrieren oder merkst Du schon während der Arbeit, dass Du Fehler-anfällig bist? - Wie ist Dein Arbeitsumfeld? - Wi ...

1 Kommentare

Handelsblatt sucht 30-45 jährige, die mit Karriere hadern und Führung scheuen

WiWi Gast

Hallo lieber Wiwitreff, mein Name ist Teresa Stiens, ich arbeite für das Handelsblatt und recherchiere gerade zu einem größeren Report der GenerationY oder auch Millennials. Meinem Empfinden nach, ...

14 Kommentare

Erfahrungen mit Workation/Remotework

WiWi Gast

Wir sind ein junges Team und haben Workation auf Malle gemacht: Haben uns eine Finka gemietet, haben da zu 6. gearbeitet. Unter der Woche halt Pool, Meer, BBQ etc., nichts wildes. Freitag & Samstag Ba ...

2 Kommentare

COGS (Zielpreis)

WiWi Gast

Würde dir empfehlen erstmal im Internet zu recherchieren und dir die Definitionen von COGS und Zielpreis anzugucken. Deine Frage macht keinen Sinn.

3 Kommentare

Minijob für Datenanalyse oder Data Science

WiWi Gast

Habe mich schon bei zahlreichen Unternehmen beworben, immer ist gibt es bessere Kandidaten.

10 Kommentare

Demenzerkrankung U30

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 21.02.2024: Tut mir leid. Lies das Buch "Heile dich selbst" von A. William und hol dir auch sein Buch "Heile dein Gehirn". ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Lebenserwartung

Ein Apothekenschild, daß sich mehrfach aneinanderreiht.

Die Welt der Gesundheit neu entdecken: der Komfort digitaler Apotheken

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen ändert sich dabei die Art und Weise, die eigene Gesundheit zu managen. Vorbei sind die Tage, als jemand bei Wind und Wetter zur nächsten Apotheke eilen musste, um dringend benötigte Medikamente zu besorgen. Mit der modernen Lösung einer Online-Apotheke stehen heute Bequemlichkeit, Effizienz sowie Diskretion im Vordergrund. Das hat die Art und Weise revolutioniert, für die Gesundheit zu sorgen. Sie bietet eine innovative Lösung, um mit den Anforderungen des zunehmend digitaler werdenden Lebens Schritt zu halten.

Eine Frau mit einer Sonnenbrille entspannt sich in einer Badewanne voll Schaum.

Entschleunigung: 5 Tipps zum Stressabbau

Die meisten waren schon einmal gestresst und wissen, wie belastend das sein kann. Sei es durch den Beruf, familiäre Probleme oder andere Verpflichtungen. Der Druck kann geistig und körperlich sehr belasten, wenn nicht richtig damit umgegangen wird. Um diese Anspannungen zu lösen, helfen fünf Methoden zur Entschleunigung und zum Abbau von Stress.

Ruhezonen: Das Bild zeigt eine Mitarbeiterin auf einer Bank im Park eines Unternehmens.

Diese gesundheitlichen Vorteile bieten Ruhezonen im Freien für Mitarbeiter

In der zunehmend digitalisierten Welt verbringen viele Arbeitskräfte einen Großteil ihrer Zeit in geschlossenen Räumen. Das kann sich negativ auf die körperliche Gesundheit und die seelische Balance auswirken. Frische Luft und Bewegung sind die Grundvoraussetzung für gesunde und zufriedene Mitarbeiter. Ruhezonen im Freien ermöglichen diesen wichtigen Ausgleich.

Weiteres zum Thema WLB: Gesundheit & Glück

Telefon-Seelsorge Telefon-Beratung Chat-Mail-Beratung

Surf-Tipp: TelefonSeelsorge.de - Telefon-Beratung, Mail- und Chat-Beratung

Die TelefonSeelsorge ist ein kostenfreies Beratungsangebot und Seelsorgeangebot der Kirche. Über ihre Telefon-Hotline ist die TelefonSeelsorge rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0800 111 0 111 für ein anonymes und vertrauliches Gespräch erreichbar. Unter TelefonSeelsorge.de wird im Internet zudem eine Online-Beratung per Mail und per Chat-Beratung angeboten.

Ein sehr fitter und durchtrainierter Jogger mit freiem Oberkörper symbolisiert das Thema Gesundheit bei Männern.

Surf-Tipp: Informationsportal zur Männergesundheit

Zur Förderung der Gesundheit bei Männern stellt das Bundesministerium für Gesundheit die Broschüre „Männer in Bewegung! Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit bei Männern“ und das Informationsportal www.maennergesundheitsportal.de vor.

Surf-Tipp: Lebensmittelwarnungen auf einen Blick

Erstmals können sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Internet zentral über Lebensmittelwarnungen in Deutschland informieren. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat im Auftrag der 16 Bundesländer dafür das Internetportal »www.lebensmittelwarnung.de« eingerichtet.

Mann, Stress, Problem,

Nach dem Urlaub kommt der Stress: Nur jeder Dritte geht es langsam an

Nach einer aktuellen Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) nimmt sich nur etwa jeder Dritte einige Tage nach der Reise bewusst zu Hause Zeit, bevor er sich wieder in den Alltagstrubel stürzt.

Screenshot der Internetseite odlinfo.bfs.de vom des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Radioaktivität in Deutschland

Das Bundesamt für Strahlenschutz erfasst bundesweit an etwa 1.800 Messstationen laufend die radioaktive Strahlung. Eine Landkarte zeigt die über einen Tag gemittelten Messwerte in Mikrosievert pro Stunde und auf Klick die Messverläufe an jeder Messstation.

Ein Schild an einer weißen Mauer mit einer Person, die von einem Hund in den Po gebissen wird und der Aufschrift: Achtung bissiger Hund.

Cyberbullying: Neue Website zu psychosozialen Belastungen

Vom Mobbing durch Kollegen und Vorgesetzte bis zum Cyberbullying, dem Angriff via Internet oder Handy. Studenten der Hochschule Darmstadt erstellten die Informationswebsite „Stoppt die Mobber“ für Betroffene und in die Thematik Involvierte.

Tabletten, ein Stetoskop und Aspirin liegen zusammen auf einem Tisch.

Surf-Tipp: Informationsportal »Wir gegen Viren«

Viren sind überall, wo Menschen sind. Sie können beispielsweise beim Husten, Niesen oder Sprechen ausgestoßen und eingeatmet werden oder an den Händen haften und weitergegeben werden - dies gilt auch für die Schweinegrippe.

Beliebtes zum Thema Life

Screenshot der Website »mein-studentenwohnheim.de«

mein-studentenwohnheim.de - Für bezahlbaren Wohnraum im Studium

Das Deutsches Studentenwerk (DSW) wirbt um Unterstützung für seine Kampagne „Kopf braucht Dach“. Ziel der Kampagne: Mehr staatliche Unterstützung für Neubau und Sanierung von Wohnheimen der Studentenwerke. Studierende können online unter www.mein-studentenwohnheim.de abstimmen.

Eine Hand hält eine Schale mit Müsli und Erdbeeren.

Surf-Tipp: »mymuesli.de« Müsli-Mix per Mausklick

Auf mymuesli.de können sich Kunden ihr eigenes Müsli aus über 75 Zutaten selbst zusammenmischen. Insgesamt hat der User die Auswahl zwischen 566 Billiarden möglichen Müsli-Variationen.

Ein Secondhandladen mit einem geschlossenen Rollo, daß mit einem Hausgraffiti angemalt ist.

Second Hand Geschenke auf dem Vormarsch

Die Bereitschaft Second-Hand-Geschenke zu kaufen und zu verschenken, nimmt immer weiter zu. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) in Zusammenarbeit mit dem Second Hand Onlineshop und Verkaufsservice Sellpy. Rund 40 Prozent aller Befragten zeigen sich demnach offen für die Idee, Geschenke aus zweiter Hand zu kaufen.

Das Internet abschalten

Surf-Tipp: Das Internet abschalten

Am Rande des Universums: Wen das Internet mal wieder genervt hat, der kann es ganz einfach abschalten. Wir zeigen euch, wo und wie.

Reise-Tipp: Interrailers.net

Die inoffizielle Railer-Seite informiert über alle Möglichkeiten, Europa per Bahn und Rucksack kennenzulernen.

Nahrungsergänzungsmittel: Eine Obstschale gefüllt mit Weintrauben, Apfelsinen, Äpfeln und Birnen.

Nahrungsergänzung fördert Denkleistung

Das Gehirn benötigt für eine optimale Denkleistung Nährstoffe, die über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren oder auch spezielle Fettsäuren. Bei vielen Menschen besteht unbemerkt ein Mangel an manchen dieser wichtigen Zutaten zu Denkleistungen in Topform.

Geschäftsreisen: Wartebereich am Flughafen - Das Warten zählt laut Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Arbeitszeit

Vergütung von Reisezeiten bei Auslandsentsendung

Entsendet der Arbeitgeber den Arbeitnehmer vorübergehend zur Arbeit ins Ausland, sind die für Hinreise und Rückreise erforderlichen Zeiten wie Arbeitszeit zu vergüten. So lautet das aktuelle Urteil 5 AZR 553/17 des Bundesarbeitsgerichts.