Werkstudent: Bank oder Industrie?
Hey Leute,
ich stehe vor der schwierigen Entscheidung, entweder eine (Studenten-) Stelle bei einer regionalen Bank oder aber einem Industrie-Unternehmen mit IG-Metall-Bindung anzunehmen, von beiden liegt mir ein Angebot vor. Aktuell stehe ich leider total auf dem Schlauch, was für mich die bessere Wahl ist, beides hat Vor- und Nachteile. Ich hoffe, Ihr könnt mir den ein oder anderen Tipp geben.
Erstmal einige Infos zu meiner Person:
Ich bin Mitte 20 und habe Anfang 2017 meinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften (2,3) in Paderborn beendet.
Im Anschluss war ich 1,5 Jahre als bezahlter Praktikant im Prozess- bzw. Projektmanagement bei einem Tochterunternehmen einer der größten Banken Deutschlands beschäftigt.
Für das WS 18/19 habe ich mich in einen BWL-Master immatrikuliert und parallel für "fachnahe" Jobs/Werkstudententätigkeiten beworben; wie schon gesagt kann ich mich nun zwischen zwei zugesagten Jobs entscheiden.
Option 1: Genossenschaftliche Regionalbank, die vergleichsweise überdurchschnittlich läuft (ca. 300 Mitarbeiter). Mein Aufgabenbereich läge in der Unternehmensentwicklung und dort in der Begleitung verschiedener (IT-) Projekte. In den Gesprächen wurde mir sehr viel Wertschätzung signalisiert und ein Eindruck vermittelt, als sähe man in mir eine hoffnungsvolle Kraft, der Verantwortung übertragen werden soll und mit der man langfristig plant. Kurzum: Die Stelle basiert zwar auf dem Werkstudenten-Prinzip (20h/Woche), doch sähe man mich als vollwertige Arbeitskraft, die sich eigenverantwortlich einbringen soll. Die Gespräche mit dem Unternehmen empfand ich wirklich als super fair und die Chemie stimmte.
Option 2: Industrie mit IG-Metall-Bindung, weltweit ca. 4000 Mitarbeiter. Werkstudenten-Stelle im Web Content Management - Website pflegen, Social Media, dort unterstützen, wo manpower benötigt wird. Super attraktiver Arbeitgeber, für den ich nach Abschluss meines Studiums liebend gerne arbeiten würde. Sympathischer Vorgesetzter und wahrscheinlich auch die Möglichkeit, über die Dauer des gesamten Masterstudiums zu bleiben, sofern ich mich ordentlich anstelle. Eine Übernahme ist aber alles andere als sicher.
So, das sind also meine Optionen. Vorteil von Option 1 ist, dass ich wahrscheinlich eine vollwertige Arbeitskraft wäre. Ich würde lernen, mit beruflicher Verantwortung umzugehen und könnte mich einbringen. Die Aufgaben klingen spannend. Bei Option 2 besteht dagegen im direkten Vergleich die Gefahr, Routineaufgaben eines "kleinen Praktikanten" zu erledigen - muss zwar nicht so sein, ist aber gut möglich. Jedenfalls wäre ich keine vollwertige Arbeitskraft, hätte weniger Gelegenheit, mich persönlich weiterzuentwickeln und "zu lernen".
Andererseits sehe ich meine Zukunft eher in der Industrie als in der Finanzbranche. Würde ich mich für Option 1 entscheiden, hätte ich Sorge, meinen Lebenslauf zu sehr in Richtung "Banking&Finance" zu "spezialisieren", einfach, weil ich nie ein Industrieunternehmen von innen kennengelernt habe, sondern nur Banken. Ist das so oder liege ich falsch?
Für Option 2 spricht, dass ein solches Unternehmen ein Top-Arbeitgeber ist, bei dem ich in Zukunft liebend gerne arbeiten würde. Wie schon gesagt ist eine Übernahme aber alles andere als garantiert.
Fragt sich also, was sich im Lebenslauf besser macht, um nach dem Studium bei einem (Industrie-)Unternehmen erfolgreich durchstarten zu können? Vermeintlich lehrreicher, verantwortungsvoller, studienbegeitender Job bei einer Bank oder eine Werkstudententätigkeit in der Industrie, also in der Branche, in der ich langfristig gerne arbeiten würde?
Sorry für den langen Beitrag, bin mir aber einfach total unschlüssig, was ich tun soll. Danke für Eure Hinweise :)
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